Chornachrichten Heft 2/2022

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188. Jahreshauptversammlung Neuwahlen und Ehrungen langjähriger Chormitglieder

Der „Dreibund“ lebt auf Konstanz und Schaffhausen begrüßen St. Gallen

2 - 2022 70. Jahrgang

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E D I TOR I AL

Liebe Leserinnen und Leser, der Sinfonische Chor bereitet sich zurzeit intensiv auf sein erstes Konzert nach der Corona-Pause, das Oratorium „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr, vor, das nun mit zweijähriger Verspätung am 13. November 2022 in bewährter Weise zusammen mit der Südwestdeutschen Philharmonie und Solisten in der Gebhardskirche aufgeführt werden soll.

Birgit Westphal

Im aktuellen Heft vor der Sommerpause steht zum einen die 188. Jahreshauptversammlung am 12. April 2022 im Blickpunkt, in deren Rahmen neben wichtigen chorinternen Themen und der Jahresplanung für dieses und das kommende Jahr vor allem die turnusgemäße Wahl von Chorvorstand und Chorbeirat sowie Ehrungen langjähriger Chormitglieder stattfanden.

Ein anderer Schwerpunkt dieser Chornachrichten widmet sich dem seit vielen Jahrzehnten bestandenen „Dreibund“ zwischen dem Sinfonischen Chor Konstanz und dem Chor „ars vocalis“ aus Winterthur (Schweiz) sowie dem Oratorienchor Schaffhausen (Schweiz), dessen Historie der Ehrenvorsitzende des Chores Wolfgang Müller-Fehrenbach in einem ausführlichen Beitrag veranschaulicht und der nach dem Ausscheiden von Winterthur im Jahr 2019 mit dem Oratorienchor St. Gallen als deutsch-schweizerisches Bündnis wieder auflebt.

Einen Eindruck des hohen Niveaus der zwei schweizerischen Chöre vermitteln zudem die Konzertberichte von Hans-Joachim Knopf, der als Geschäftsführender Vorsitzender des Chores beide Konzerte in der Passionszeit besuchte.

Abgerundet wird diese Ausgabe durch einen Nachruf von Gisela Auchter zum Tod von Ken Marsh, langjähriger Sänger im ersten englischen Partnerchor „Cantanti Camerati“, der im März 2022 verstarb.

Die Redaktion der Chornachrichten wünscht Ihnen eine schöne Sommerzeit, erholsame Tage und vor allem wieder viel Freude beim Lesen. Bleiben Sie weiterhin gesund!

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Aus dem Inhalt 1

Editorial

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Bericht zur 188. Jahreshauptversammlung am 12. April 2022 Neuwahlen von Vorstand und Beirat sowie Ehrungen langjähriger Chormitglieder

10 Der „Dreibund“ lebt auf Konstanz und Schaffhausen begrüßen St. Gallen 14 „Musik ist Friedensarbeit“ Grandioses Palmsonntagskonzert des Oratorienchores St. Gallen

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Das Karfreitagskonzert in Schaffhausen ist zurück Der Oratorienchor Schaffhausen überzeugt mit Haydns „Schöpfung“

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Nachruf Ken Marsh Langjähriges Mitglied des früheren englischen Partnerchores „Cantanti Camerati“ verstirbt mit 94 Jahren

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Impressum

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Titelbild: Stimmbildnerin Andrea Heizmann, die im Nachklang zu der diesjährigen Jahreshauptversammlung am 26. April 2022 vom Geschäftsführenden Vorsitzenden des Chores Hans-Joachim Knopf für ihre bereits fünfjährige Tätigkeit geehrt wurde (Foto: Birgit Westphal)

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188. Jahreshauptversammlung am 12. April 2022 Neuwahlen und Ehrungen langjähriger Chormitglieder

Der neue Chorvorstand v.l.n.r.: Birgit Koch, Herbert Baumgartner, Hans-Joachim Knopf, Gudrun Melsbach-Kiefer, Martin Bretschneider, Andrea Uwira Foto: SCK-Archiv Von Birgit Westphal

Auf Einladung des Geschäftsführenden Vorsitzenden Hans-Joachim Knopf waren etwas über 50 Chormitglieder ins Stephanshaus gekommen, um das Jahr 2021, das erheblich von den Einschränkungen der Corona-Pandemie geprägt war, Revue passieren zu lassen und sich über das Jahresprogramm des Chores 2022/2023 zu informieren.

Jahresbericht 2021 In seinem Jahresbericht 2021 ging Hans-Joachim Knopf zunächst auf das Video mit Glückwunschbeiträgen von ca. 60 Sängerinnen und Sängern ein, das anlässlich des 70. Geburtstags des künstlerischen Leiters Wolfgang Mettler am 19. Januar 2021 coronabedingt als Ersatz für die ansonsten

persönlich überbrachten Geburtstagswünsche erstellt wurde. In diesem Zusammenhang dankte er insbesondere Birgit Steven-Lahno für das zeitintensive Zusammenstellen der Beiträge.

Im Anschluss daran berichtete er über die sehr schwierigen Probenbedingungen in diesem Jahr, geprägt von Lockdowns und Absagen vorgesehener sängerischer Aktivitäten. Um den Chor auch während der Pandemie zusammenzuhalten, fanden von April bis Juli 2021 vierzehntägige Online-Chorproben mit bis zu 30 Chormitgliedern statt, in denen kleinere Stücke eingeübt, ein Vortrag über Karl May gehalten und den Teilnehmenden auch etwas Theorie in Notenkunde und Intervallen vermittelt wurde. Nachdem nach der Sommerpause im September 2021 die C H O R N AC H R I C H TE N 2 – 2 0 2 2

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Bemühungen vieler Verantwortlicher zu verdanken. So dankte er insbesondere dem künstlerischen Leiter Wolfgang Mettler, der Stimmbildnerin Andrea Heizmann, den Mitgliedern des Chorvorstands für zusätzliche Sitzungen und Organisationstätigkeiten, der Geschäftsführung und Redaktion der Chornachrichten und nicht zuletzt auch allen Sängerinnen und Sängern für ihr Engagement und ihre Flexibilität während des schwierigen Jahres.

Der Geschäftsführende Vorsitzende Hans-Joachim Knopf bei der Eröffnung der Jahreshauptversammlung Foto: Birgit Westphal

Unter den folgenden beiden Tagungsordnungspunkten wurde seitens der Schatzmeisterin Birgit Koch den Anwesenden der Kassenbericht 2021 vorgestellt und erläutert. Die Prüfung desselben durch Patrik Freytag und Wolfgang Himmel im März 2021 bestätigte die vollständige

Präsenzproben mit jeweils der Hälfte der teilnehmenden Sängerinnen und Sänger in zwei Gruppen vierzehntägig wieder aufgenommen werden konnten, fanden jedoch auch diese Ende November 2021 leider erneut ein abruptes Ende.

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Aufgrund des Lockdowns musste nach bereits erfolgter Absage des geplanten Konzerts auf der Insel Mainau im Mai 2021 zudem das für November 2021 vorgesehene Konzert des Chores, das Oratorium „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr, ebenso abgesagt werden wie das Luzia-Singen auf der Mainau und die Weihnachtsfeier des Chores im Dezember 2021.

Anneruth Zwicker scheidet nach 22 Jahren aus dem Chorvorstand aus Foto: Birgit Westphal

Die Tatsache, dass der Chor wie manch anderer während der Pandemie nicht völlig seinen Zusammenhang verloren hat und auch die Kontaktpflege zu unseren Partnerchören in England, Frankreich und Ungarn weitergeführt werden konnte, so betonte Hans-Joachim Knopf, sei den

und gewissenhafte Buchführung seitens der Schatzmeisterin, verbunden mit deren Dank für ihren Einsatz. Da es keine Wortmeldungen zu den beiden Berichten gab, konnten Birgit Koch wie auch der gesamte Vorstand einstimmig im Anschluss daran entlastet werden.

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Der Dirigent des Chores Wolfgang Mettler leitet bereits seit 30 Jahren den Sinfonischen Chor Foto: SCK-Archiv

Ehrungen, Verabschiedungen und Neuwahlen im Chorvorstand Eine besondere Ehrung wurde dem künstlerischen Leiter des Chores Wolfgang Mettler zuteil, der inzwischen seit bereits 30 Jahren den Sinfonischen Chor leitet.

Der Geschäftsführende Vorsitzende des Chores Hans-Joachim Knopf dankte ihm insbesondere für seine großen Verdienste um die stetige Verbesserung der sängerischen Qualität des Chores, seine enge Zusammenarbeit mit der Südwestdeutschen Philharmonie und den Solisten im Rahmen der Chorkonzerte wie auch mit den drei Partnerchören in England, Frankreich und Ungarn.

In krankheitsbedingter Abwesenheit wurde zudem die Stimmbildnerin Andrea Heizmann für ihre bereits fünfjährige sängerische Arbeit mit dem Chor geehrt.

Die persönliche Ehrung sei in der nächsten Chorprobe am 26. April 2022 vorgesehen.

Allerdings musste sich der Chor an diesem Abend auch von zwei seiner Mitglieder im Chorvorstand verabschieden. Anneruth Zwicker wurde für ihre 22-jährige

Werner Pataki erhielt für 40 Jahre Chormitgliedschaft eine Urkunde vom Badischen Chorverband samt goldener Ehrennadel Foto: SCK-Archiv

verdienstvolle Tätigkeit, insbesondere als Stellvertretende Vorsitzende des Chores, ebenso mit einem Gutschein und einem Blumenstrauß gedankt wie Birgit Steven-Lahno, die seit 2018 für die Öffentlichkeitsarbeit des Chores zuständig war und in diesem Zusammenhang wesentlich zum Aufbau der Webseite des Sinfonischen Chores und dessen Bekanntheitsgrad nach außen beigetragen sowie während der C H O R N AC H R I C H TE N 2 – 2 0 2 2

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Bereits für 30 Jahre Chormitgliedschaft wurden geehrt v.l.n.r.: Lucia Mettler, Maria Seliger, Roswitha Baumgärtner, Gebhard Sailer Foto: SCK-Archiv

Pandemie die technischen Grundlagen für den virtuellen Zusammenhalt des Chores geschaffen hat.

Anschließend standen die turnusgemäß alle zwei Jahre stattfindenden Neuwahlen von Chorvorstand und Chorbeirat auf dem Tagungsprogramm, die auf Vorschlag des Wahlleiters Tilo Burgbacher öffentlich durchgeführt wurden. Während für die Positionen als Geschäftsführender Vorsitzender (bisher Hans-Joachim Knopf), Schatzmeisterin (bisher Birgit Koch) und für den Bereich Organisation (bisher Andrea Uwira) sich alle bisherigen Amtierenden wieder zur Wahl stellten und im Anschluss auch einstimmig von den 52 stimmberechtigten Personen gewählt wurden, mussten die Positionen des/der Stellvertretenden Vorsitzenden sowie für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit im Vorstand nach dem Ausscheiden von Anneruth Zwicker und Birgit Steven-Lahno neu besetzt werden.

Als Stellvertretende Vorsitzende stellte sich Gudrun Melsbach-Kiefer zur Wahl, die 6

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im Anschluss einstimmig gewählt wurde, ebenso wie Martin Bretschneider, der sich für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit als Kandidat bereiterklärte. Da dieser zuvor im Chorvorstand das Amt des Schriftführers innehatte, musste diese Position ebenfalls neu besetzt werden. Hierfür erklärte sich Herbert Baumgartner bereit, der im Anschluss ebenfalls einstimmig gewählt wurde. Alle sechs bisherigen bzw. neuen Mitglieder des Chorvorstandes nahmen die Wahl an.

Im Folgenden ging es um die Wieder- bzw.

Neubesetzung der Positionen im Rahmen des Chorbeirats: Stimmführerinnen und Stimmführer, Notenwart und Jugendvertretung. Hier stellten sich alle bisherigen Stimmführerinnen und Stimmführer – Roswitha Baumgärtner für den Sopran, Maria Seliger für den Alt, Tilo Burgbacher für den Tenor und Dominik Pfeiffer für den Bass – erneut zur Wahl und wurden im Anschluss einstimmig in Ihrem Amt bestätigt, das sie auch für die kommenden zwei Jahre

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annahmen. Für die Jugendvertretung kandidierte Daniel Böckmann, der ebenfalls einstimmig gewählt wurde und die Wahl annahm.

Für das Amt des Notenwartes/der Notenwartin als Nachfolger/in von Marin Bretschneider konnte sich an diesem Abend kein/e Kandidat/in finden, so dass Martin Bretschneider diese Aufgabe zunächst kommissarisch weiterführt.

Auf Vorschlag des Vorsitzenden Hans-Joachim Knopf sollen künftig zwei weitere Mitglieder mit speziellen Aufgaben den Chorbeirat verstärken, dem die stimmberechtigten Personen per Akklamation zustimmten: Heike Boguslawski für die Betreuung sozialer Medien und Patrick Schiele für digitale Aufgaben.

Während Wolfgang Himmel als bisheriger Kassenprüfer auf Nachfrage dieses Amt auch künftig fortführen möchte, stellte sich für den ausscheidenden Patrik Freytag die bisherige Stellvertretende Vorsitzende Anneruth Zwicker zur Wahl. Beide wurden im Anschluss einstimmig gewählt und nahmen die Wahl auch an.

Ehrungen langjähriger Chormitglieder Einen Schwerpunkt im Rahmen jeder Jahreshauptversammlung nehmen die Ehrungen langjähriger Chormitglieder ein, die eine wichtige Stütze des Chores darstellen, gerade auch im Hinblick auf das vergangene Corona-Jahr.

Eine besondere Ehrung konnte der Geschäftsführende Vorsitzende Hans-Joachim Knopf Werner Pataki zuteilwerden lassen, der inzwischen seit 40 Jahren im Sinfonischen Chor singt und für diese langjährige Chormitgliedschaft mit der goldenen Ehrennadel und einer Urkunde des

Thomas Vogel wurde für 25 Jahre Chormitgliedschaft mit einer Urkunde vom Badischen Chorverband samt silberner Ehrennadel ausgezeichnet Foto: Birgit Westphal

Badischen Chorverbandes ausgezeichnet wurde. Thomas Vogel hingegen erhielt für seine inzwischen 25-jährige Chormitgliedschaft eine silberne Ehrennadel, ebenfalls verbunden mit einer Urkunde des Badischen Chorverbandes.

Im Anschluss daran standen die Ehrungen für 30 Jahre Chormitgliedschaft auf dem Programm: Roswitha Baumgärtner, Lucia Mettler, Gebhard Sailer, Maria Seliger und Barbara Stockburger (in Abwesenheit) erhielten für ihre langjährige Treue zum Sinfonischen Chor neben einem Weinpräsent auch einen Blumenstrauß.

Bereits seit 20 Jahren im Chor aktiv sind Detleff Rosner und Claudius Winter wie seit 15 Jahren auch Oliver Baur (nicht anwesend), Anahita Fischer und Eva Gruhler, die ebenfalls mit einem Weinpräsent bedacht wurden, wie auch Bettina Capitanio, Horst Linge (abwesend), Tanja Bick-Mittelstaedt, C H O R N AC H R I C H TE N 2 – 2 0 2 2

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Seit 20 Jahren im Chor dabei: Claudius Winter und Detleff Rosner Foto: Birgit Westphal

Seit 15 Jahren im Chor sängerisch aktiv: Anahita Fischer und Eva Gruhler Foto: Birgit Westphal

Angela Schrade, Jutta Schott, Brigitta Vester-David und Birgit Westphal, die inzwischen seit 10 Jahren im Sinfonischen Chor sängerisch engagiert sind.

Leiter Wolfgang Mettler die anwesenden Chormitglieder, regelmäßig an den zukünftigen Chorproben teilnehmen, um das Chorprojekt nicht zu gefährden. Aufgrund der derzeitigen Größe des Sinfonischen Chores denkt er auch an, die Streicherbesetzung zu reduzieren, damit der Chorklang nicht vom Klang des Orchesters übertönt wird.

Jahresprogramm 2022/2023 Der Geschäftsführende Vorsitzende Hans-Joachim Knopf wies in diesem Zusammenhang auf das Konzert, das Oratorium „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr, hin, das nun am 13. November 2022 zusammen mit der Südwestdeutschen Philharmonie und Solisten in der Gebhardskirche zur Aufführung kommen soll. Dieses Konzert war ursprünglich für den Herbst 2020 angedacht, musste aufgrund der Corona-Pandemie jedoch aufgeschoben werden. Nach einer Umfrage im Frühjahr dieses Jahres haben sich nun 53 Sängerinnen und Sänger bereiterklärt, an den Proben zu diesem Konzert mitzuwirken. Da bisher in jeder Chorprobe diese Anzahl allerdings noch nicht erreicht wurde, bat der künstlerische 8

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Für das Spätjahr 2023 ist die Aufführung des Verdi-Requiems geplant. Unbedingte Voraussetzung hierfür, so Wolfgang Mettler, sei jedoch eine höhere Anzahl an Sängerinnen und Sängern als derzeit, da dieses Werk mit 50–60 Personen nicht zu bewältigen ist. Es wurde daher vorgeschlagen, dass der Vorstand sowie die Stimmführerinnen und Stimmführer diejenigen Chormitglieder nochmals ansprechen, die ihre Teilnahme am diesjährigen Spohr-Konzert zugesagt, bisher jedoch noch nicht an den Chorproben teilgenommen haben.

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Hans-Joachim Knopf erläuterte im Anschluss die aktuelle Situation der Partnerchöre in England, Frankreich und Ungarn. Während es beim Chor in Budapest sehr unsicher ist, wie es mit dem Chor nach dem Ausscheiden des langjährigen künstlerischen Leiters László Féher weitergeht (Anm. der Redaktion: Der Chor hat inzwischen mit dem jungen Dirigenten Dávid Farkasházi einen würdigen Nachfolger gefunden), hat auch der französische Partnerchor aus Fontainebleau schwere Zeiten hinter sich (Erkrankung des Dirigenten, Ausfall von Konzerten und Absage der Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Chores im vergangenen Jahr). Erfreuliche Nachrichten gibt es dagegen von unserem englischen Partnerchor „Thames Philharmonic Choir“ aus Richmond, dessen neuer Dirigent Harry Bradford gerne mit seinem Chor zu einem Treffen in Konstanz voraussichtlich im Mai 2023 kommen möchte, um dort gemeinsam mit dem Sinfonischen Chor ein Konzert zu geben.

Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung wurde nochmals seitens des Geschäftsführenden Vorsitzenden Hans-Joachim Knopf an alle anwesenden Sängerinnen und Sänger appelliert, regelmäßig an den wöchentlichen Chorproben teilzunehmen, um die bereits geplanten Konzerte nicht zu gefährden.

Die Sitzung schloss nach etwas mehr als zwei Stunden um 21:50 Uhr.

„Singen ist eine edle Kunst und Übung.“ Martin Luther (1483-1546)

Foto: unsplash

Dreibundtreffen 2023 und Chorpartnerschaften Der Ehrenvorsitzende des Chores Wolfgang Müller-Fehrenbach stellte in einem kurzen Abriss die Geschichte des Dreibundtreffens den Anwesenden vor (Anm. der Redaktion: Eine ausführliche Darstellung der Historie ist Gegenstand eines gesonderten Beitrags in diesem Heft). Nach dem Ausscheiden des Chores aus Winterthur 2019 konnte der Vorsitzende Hans-Joachim Knopf aber erfreulicherweise den Oratorienchor St. Gallen zur Teilnahme am deutsch-schweizerischen Dreibund gewinnen. In dieser neuen Konstellation wird es zusammen mit dem im Dreibund verbliebenen Oratorienchor Schaffhausen voraussichtlich im Frühherbst 2023 zu einem Treffen in Konstanz kommen.

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Der „Dreibund“ lebt auf Konstanz und Schaffhausen begrüßen St. Gallen „ars vocalis Winterthur“ streicht leider die Segel

Die drei Chöre aus Konstanz, Schaffhausen und Winterthur anlässlich des Dreibundtreffens in Schaffhausen 2017 Quelle: Google images Von Wolfgang Müller-Fehrenbach

In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts kam es auch in Konstanz wie in der nahen Schweiz und in weiten Teilen der deutschsprachigen Länder zu einer bedeutungsvollen sängerischen Volksbewegung. Tausende von Männern wurden begeisterte „Männerchörler“ und ließen sich von den volksnahen Komponisten und heimatbegeisterten, meist national ausgerichteten Dichtungen faszinieren.

Als Konstanz wieder badisch war Auch in Konstanz, das 1805 nach 258 Jahren Zugehörigkeit zum habsburgischen Vorderösterreich durch Napoleon und den Reichsdeputationshauptschluss jetzt badische Landstadt unter der Herrschaft des Markgrafen von Baden geworden war.

Damit wurde Konstanz immerhin noch Hauptstadt des Seekreises. 1821 führte die 10

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Auflösung des Bistums zum existenziellen Bedeutungsverlust, ja weitgehend zum Niedergang der Stadt. Dennoch kam spürbar doch gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Bewegung in die Stadt: Die liberalen Bürgerbewegungen organisierten sich im „Casino“, auch „Museum“ genannt, und im „Bürger-Museum“ von 1834, dem bedeutenden demokratisch agierenden Bürgerverein, auf den unser heutiger Chor tatsächlich zurückgeht.

1835 und 1836 war in Deutschland und in der Schweiz durch den Sängervater Hans-Georg Nägeli (Zürich) und den 1832 verstorbenen Friedrich Zelter (Berlin) eine enorme Begeisterung für den Chorgesang, besonders für den Männerchor, entstanden. In Konstanz war es der Gymnasialprofessor Ferdinand Schmalholz, der mitreißend wirkte, die Menschen durch den weltlichen Gesang zusammenführen und damit unglaubliche Erfolge

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feiern konnte. Er war mit Nägeli persönlich befreundet.

Unser Ursprung, als „Sängerrunde Bodan“ im Rahmen des „Bürgermuseum Bodan“ 1834 gegründet, führte damals bis 1845 noch den Namen „Fidelia“. Bei der Gründung des „Bürgermuseum Bodan“ spielte Ferdinand Schmalholz die entscheidende Rolle für die Förderung der vokalen Musik, er wurde dann auch der erste entscheidende Chordirigent.

Das Sängerfest am Bodensee und die Folgen Das erste ganz große Konzert, zu dem Schmalholz zu einem „Gesangverein am Bodensee“ aufgerufen hatte, führte 1836 Chormusik im Münster mit 200 Frauen und 300 Männern auf, am Schluss mit 600 Personen im Gemischten Chor. Anschließend fand die Kundgebung auf der Marktstätte

mit einer mitreißenden Rede des Schweizer Sängervaters Hans-Georg Nägeli – in dessen letztem Lebensjahr – einen krönenden Abschluss.

Zu diesen Zeiten wurden landauf, landab große Sängerfeste, ja meist als Sängerwettsingen, gefeiert. Aktenkundig in unseren verschiedenen Festschriften und vor allem in der Vereinschronik ist schon das kantonale Sängerfest in St. Gallen 1843: Die Konstanzer Sänger wurden dabei für ihre Sängerleistung besonders ausgezeichnet. Gastgeber war der „Männerchor Frohsinn“ St. Gallen. Drei Jahre später wurde 1846 beim Eidgenössischen Sängerfest in Schaffhausen ein mannhafter „Dreibund“ geschlossen: Der preisgekrönte „Bodan Konstanz“, der „Männerchor Schaffhausen“ und der „Sängerverein Winterthur“ schworen sich brüderliche Freundschaft – und begossen diese nachdrücklich …

Illustration vom Sängerfest am Bodensee mit Bekanntmachung in der „Konstanzer Zeitung“ 1837/1838 Quelle: Privatarchiv Gisela Auchter C H O R N AC H R I C H TE N 2 – 2 0 2 2

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Der „Bodan“ hatte damals übrigens eine Gartenbank gewonnen, nach deren Verbleib der Schaffhauser Präsident Dr. Käser am 08.11.1953, also 107 Jahre später, bei der Nachfeier zur CARMINA BURANA im Konzil nachfragte – wie erwartet, ohne Erfolg.

Agenda zum Vorbild: Ein Bankett mit allen Mitwirkenden, den Solisten, den politischen Repräsentanten und nicht zuletzt mit den Delegierten der befreundeten Chöre – also nicht nur des Dreibunds, aber diese eben auch.

Entstehung des Dreibunds Die Begegnungen fanden zum einen bei vielen Sängerfesten statt, dann wurden zusätzliche Dreier-Treffen im dreijährigen Turnus vereinbart, jeweils wechselnd an den Gastgeberorten.

Lebendige Freundschaftstreffen An unsere letzten vier Dreibundtreffen soll hier in Kürze angeknüpft werden:

Die Kriegsjahre 1914–1918 und 1939–1945 waren einschneidend getrennte, ja bittere Jahre geworden, bis 1953 Karl Leo Nägele die Kontakte massiv wieder beleben konnte.

Die Schweizer Freunde waren sofort bereit: Nägeles Aufruf zum Neubeginn der Dreibundbeziehung war 1953 erfolgreich.

Am 31.05.1953 im Festsaal des Insel-Hotels – welch eine Freude! Es hatten sich insgesamt 180 Sänger zur Wiederbelebung des Dreibunds versammelt. Nach dem beeindruckenden A-Cappella-Konzert (je drei einzelne Chordarbietungen und zum Schluss gemeinsame Schubert-Chorsätze) dann eine Dampfer-Schifffahrt auf der MS Karlsruhe in den Überlinger See mit 350 (!) Gästen an Bord! Schließlich ein Besuch der Insel Mainau und Rückfahrt zum Hafen Konstanz.

Die immer herzlich gefeierten Freundschaftstreffen wurden später alle fünf Jahre praktiziert, weil die organisatorischen und terminlichen Belastungen doch beachtlich waren. Zwischen den Treffen wird der Austausch der musikalischen und menschlichen Beziehungen per Delegiertenbesuchen bei den jeweiligen großen Jahreskonzerten gefestigt. Die Konstanzer Nachfeier-Gestaltung hatte seit Jahrzehnten die Schweizer 12

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2002 in Hallau/Schaffhausen: Pfarrer Gerhard Blocher, bekanntes Enfant terrible, beklagte, dass die Chor-Programmteile in seiner Kirche viel zu lange gedauert haben.

Vielleicht war dabei der vorangegangene Umtrunk (Hallauer) mit schuld gewesen …

2007 in Winterthur: unser heiter-denkwürdiges Kulturtreffen in der berühmten Kartause Ittingen.

2012 in Konstanz: Konzert in der Hl. Dreifaltigkeitskirche, Sonderfahrt mit der Fähre auf dem Überlinger See, Rückwanderung von Staad am Ufer entlang zur Konzilsterrasse mit Umtrunk und sagenhaftem Panoramablick auf den See bis weit in die Schweiz hinein.

2017 in Schaffhausen: Konzert im Münster zu Allerheiligen, nach dem geselligen Essen am Rheinufer ein sportlicher Aufstieg zur Festung Munot mit fachkundigster Führung und spontanen fröhlichen Chorbeiträgen. „ars vocalis“ steigt aus – Neuanfang mit dem altehrwürdigen St. Galler Chor Nun kam es am 21.06.2019 zu unserem Bedauern zu einem bitteren Schreiben des ehemaligen Stadtsängervereins Winterthur, heute „ars vocalis“, an uns Konstanzer und an die Schaffhauser Freunde: Dessen Präsidentin Bea Spaltenstein kündigt darin

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die weitere Teilnahme am Dreibund nach 173 Jahren auf und verweist auf mehrere vereinsinterne Auseinandersetzungen (zwei Chöre quasi in Konkurrenz, mehrfacher Dirigentenwechsel, terminliche Überlastungen, gemindertes Interesse an derartigen Begegnungen). Ausschlaggebend aber sei der akute Mangel an Männerstimmen.

Diesen historisch einschneidenden bedauerlichen Entscheid konnten weder wir noch der Schaffhauser Oratorienchor im Grunde so recht nachvollziehen. Auch ein weiteres Warten, ob sich bei einer anderen Vorstandsoder Dirigentenbesetzung eine Änderung ergeben könne, hatte keinen Erfolg. Offenbar droht jetzt ein endgültiger Abschied.

Jetzt aber war die Stunde der Freundschaft zwischen unserem weiteren – bisher stillen – Freundschaftspartner, mit dem natürlich seit 1843 eine gleich enge Freundschaft besteht, angezeigt: Die Freundinnen und Freunde in St. Gallen sind mit heißem Herzen gefragt worden, von uns Konstanzern und von den Schaffhausern aus der nahegelegenen Munot-Stadt.

Unser Geschäftsführender Vorsitzender Dr. Hans-Joachim Knopf konnte nun in der Jahreshauptversammlung am 12.04.2022 eine wunderbare Freundschaftsbezeugung der St. Galler Partnerinnen und Partner

bekanntgeben: Der Oratorienchor St. Gallen führt mit dem „Oratorienchor Schaffhausen“ und unserem „Sinfonischen Chor Konstanz“ den Dreibund gemeinsam fort.

Ich räume ganz offen ein, dass neben unseren hoch geschätzten internationalen Freundschaftsbanden – zu „Chorale Prélude“ in Fontainebleau/Avon, zu den Chören „Thames Philharmonic Choir“, hoffentlich auch wieder zu „Cantanti Camerati“, Richmond / London und zu Szt. István in Budapest – die Verbindungen zu unseren direkten Nachbarn in der Schweiz unsere besondere Wertschätzung verdienen. Deshalb war es mir als Geschäftsführender Vorsitzender in all den Jahrzehnten eine absolute Verpflichtung, zusammen mit unserem Chorleiter Wolfgang Mettler, dem Vorstand und Beirat und unseren Chormitgliedern alle Generationen vom bleibenden Wert solcher einmaligen Beziehungen zu überzeugen.

Dafür habe ich stets geworben, zuletzt herzlich in unserer 188. Jahreshauptversammlung.

Möge es uns dreien neuerlich gelingen, den Funken wieder zu entzünden. Es lebe unser Dreibund!

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M U S I K I S T FRIE DE N SARBE IT

„Musik ist Friedensarbeit“ Grandioses Palmsonntagskonzert des Oratorienchors St. Gallen

Der Chor und das Orchester während des Konzerts in der St. Laurenzenkirche Foto: Hans-Joachim Knopf Von Hans-Joachim Knopf

Die Palmsonntagskonzerte unseres befreundeten Oratorienchors St. Gallen haben eine lange Tradition. Am 10. April 2022 durfte ich einem beeindruckenden 163. Palmsonntagskonzert beiwohnen. Auf dem Programm stand das letzte große Chorwerk „Vision“ op.

63 des bedeutendsten Schweizer Komponisten des 20. Jahrhunderts Othmar Schoeck (1886–1957), das 1949 im spätromantischen Ductus komponiert wurde. Der Komponist vertonte dabei das Gedicht In Duft und Reif von Gottfried Keller. Neben diesem Opus wurde Mendelssohns Sinfonie-Kantate Lobgesang (nach Worten der Heiligen Schrift, op. 52) konzertiert.

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Ein Konzert von unerwarteter Aktualität Beide Werke ergänzten sich außerordentlich gut. Das lag nicht zuletzt an Dirigent Uwe Münch, der die ursprünglich für Männerchor komponierte „Vision“ für gemischten Chor bearbeitete – und das in überzeugender Manier. Schoecks etwas melancholisches Spätwerk ergänzte sich so genialer Weise mit dem strahlenden und optimistischen Lobgesang von Felix Mendelssohn Bartholdy. Auf der einen Seite das Werk eines an sich selbst zweifelnden Schoeck, der sich in einer tiefen persönlichen Krise befand und unter der Situation nach dem Zweiten Weltkrieg litt, und andererseits Mendelssohns 2. Sinfonie, zu Ehren Johannes Gutenbergs geschrieben, dem Erfinder der Buchdruckkunst, und in der Erfindung des Buchdrucks ein Geschenk Gottes erkennend. Hier war es also das markante Bibelwort „Alles was Odem hat,

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lobe den Herrn“, das den Rahmen des Werks absteckte, bei Schoeck hingegen die Vertonung von Kellers Gedicht In Duft und Reif, dessen Titel den Leser nicht auf die falsche Fährte führen sollte, bedeutet „tuft“ im Mittelhochdeutschen Dunst oder Nebel, hier am Bodensee ein nicht unbekanntes Wetterphänomen. Aber Kellers Anspielung geht dann weit darüber hinaus ins Politische, wenn er im Bürgerkrieg derer gedenkt, die für die Freiheit gestorben sind.

Dass dieses Thema nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine so rasch an Aktualität gewann, konnten die Initiatoren des Konzerts seinerzeit nicht wissen. Aber sie fanden immer den richtigen Ton. „Musik ist Friedensarbeit“, so versuchte Dirigent Münch in der ersten Chorprobe nach dem Einmarsch die Bedrücktheit der Sängerinnen und Sänger zu mildern. Und Präsidentin Ursula Frey stellte in ihrer Ansprache die rhetorische Frage in den Raum, ob man in diesen Zeiten des Kriegs Musik darbieten dürfe: Man muss sogar.

hervorgehoben werden, als der Zeitraum der Einstudierung in die Pandemiezeit fiel, mit allen persönlichen Belastungen und coronabedingt variierenden Einschränkungen.

Der Chor war präsent und folgte dem Dirigat von Uwe Münch aufmerksam. Ob mit Taktstock oder mit bloßen Händen, Münch zog den Chor und das Sinfonieorchester St. Gallen in seinen Bann. Er gab die Einsätze präzise und artikulierte auch eindrucksvoll mit Mimik und Gestik, wie er sich die Interpretation vorstelle. Der Chor dankte es ihm.

Nur an wenigen Stellen hätten die Einsätze noch etwas dominanter sein können, geschuldet dem Umstand, wenn die Augen zu sehr an der Partitur kleben.

Die Solistinnen Vuvu Mpofu sowie Isabell Marquardt ergänzten sich kongenial und brillierten auch in höchster Stimmlage („Ich harrete des Herrn“), nicht minder stimmgewaltig Tenor Kai Kluge in seiner Arie „Stricke des Todes hatten uns umfangen“. Das Sinfonieorchester St. Gallen beherrschte alle Facetten romantischer Musik (besonderes Lob an die Holzbläser) und rollte die gesamte dynamische Palette aus. Ein tolles Konzert des Oratorienchors St. Gallen.

Überzeugende musikalische Leistung Es ist daher beeindruckend, welche musikaOTTO 1 03.09.15 10:30 inSeite 1 lischeMüller_09-15_Layout Klasse der Oratorienchor St. Gallen die St. Laurenzenkirche St. Gallen zauberte.

Die Leitung des Chors muss umso mehr ANZEIGE

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DAS KAR F RE ITAG S KO N Z E RT IN SCHAFFHAUSEN IST ZURÜCK!

Das Karfreitagskonzert in Schaffhausen ist zurück!

Der Oratorienchor Schaffhausen überzeugt mit Haydns „Schöpfung“

Solisten, Chor und Orchester erhielten am Ende des Konzerts viel Applaus Foto: Hans-Joachim Knopf Von Hans-Joachim Knopf

In den letzten zwei Jahren mussten beim Oratorienchor Schaffhausen die traditionellen Karfreitagskonzerte pandemiebedingt ausfallen. Eine harte Zeit, wie für so viele Chöre auch. Das 108. Karfreitagskonzert konnte nun endlich wieder stattfinden. Es war ein begeisternder Nachmittag, den die Ausführenden den Zuhörerinnen und Zuhörern bescherten.

Beglückende Liebe im Garten Eden Haydns Schöpfung kann zweifelsohne als sein berühmtestes Oratorium bezeichnet werden, das in die Spätphase (1796–1798) des Vertreters der Wiener Klassik fällt. Bei Vollendung des Werkes war Haydn bereits von London nach Wien gezogen, allerdings maßgeblich beeinflusst von den gigantischen Aufführungen der Händel-Oratorien in London. Auch die Idee zur Schöpfung 16

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dürfte noch in seine Londoner Zeit fallen.

Das Libretto verfasste Gottfried van Swieten, allerdings nicht nur inspiriert von Bibelstellen, sondern auch von John Miltons Epos Paradise lost (um 1670). Während es im ersten Teil der Schöpfung um die Überwindung des Chaos geht, wird im zweiten Teil die Erschaffung des Tierreichs mit facettenreichen Klängen dargestellt. Der dritte Teil besingt die beglückende Liebe des ersten Menschenpaars, Adam und Eva. Für Haydn steht das Liebesglück im Zentrum dieser Beziehung, der Sündenfall wird nur versteckt und gegen Ende des Oratoriums kurz thematisiert (Rezitativ des Uriel: „wenn falscher Wahn euch nicht verführt, noch mehr zu wünschen, als ihr habt, und mehr zu wissen, als ihr sollt!“).

Großartige Leistung aller Aufführenden Haydns Zwei-Stunden-Werk bot alles, was das musikalische Herz begehrt. Ein

DAS KARFREITAGS KON Z E RT I N SC H A F F H AU SE N I ST Z U R Ü C K !

überzeugender und aktiver Chor, dem man kaum angemerkt hat, dass auch er von einem gewissen SängerInnenschwund durch die Pandemie betroffen war. Es soll hier ausdrücklich bemerkt werden, dass die fast ausschließlichen Jubelchöre keineswegs platt im Fortissimo dargeboten wurden. Hier merkte man die Handschrift des Dirigenten Kurt Müller Klusman deutlich. Er erarbeitete die Chorsätze des Oratoriums mit dem Chor intensiv und wusste alle Nuancen des dynamischen Spektrums aus dem Chor herauszukitzeln. Die Einsätze für den Chor kamen stets präzise, ebenso wie für die Württembergischen Sinfoniker. Filigran und klanglich farbenreich wussten die Orchestermusiker das sukzessive Auftauchen der Tiere im zweiten Teil umzusetzen. Dass die Chemie zwischen Dirigenten, Orchester und Chor stimmt, konnte man eindrücklich erfahren. Dies sicherlich nicht auch zuletzt basierend auf einer mehr als zwanzigjährigen Zusammenarbeit.

Und dann noch diese jungen Solostimmen!

Sopranistin Julia Weber glänzte mit wunderschönen Koloraturen, Tenor Remy Burnens mit tollen Arien, insbesondere „Mit Würd’ und Hoheit angetan“, und Bassbariton Sascha Litschi mit sicheren Rezitativen im ersten Teil und genial im Duett mit Julia Weber (Adam und Eva) im letzten Teil. Dem leis’

vernehmbaren, aber immer noch obligatorischen Raunen der ZuhörerInnen bei Evas Einlassung gegenüber Adam „Dein Will’ ist mir Gesetz. So hat’s der Herr bestimmt, und dir gehorchen bringt mir Freude, Glück und Ruhm.“ sei hoffentlich letztmalig entgegnet, ja, dass die Bibelaussagen natürlich in den zeitlich-historischen Kontext eingeordnet werden müssen. Im schon erwähnten Duett merkte man Julia Weber und Sascha Litschi aber an, dass sie sich auch auf der Opernbühne zuhause fühlen. Einfach klasse ihr mit Blickkontakt zugewandtes „Mit dir erhöht sich jede Freude, mit dir genieß ich doppelt sie, mit dir ist Seligkeit das Leben, dir sei es ganz geweiht.“ Ein wunderbares Konzert des Oratorienchors Schaffhausen und aller Musizierenden, das wirklich Lust auf viel mehr macht – mit Euch erhöht sich jede Freude!

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Quelle: freepik

KE N MAR S H †

Ken Marsh

Das erste Konzert von Cantanti Camerati im Insel-Hotel am 27.

Oktober 1980. Vorne: Dirigent Geoffrey Bowyer (links) und Ken Marsh als Übersetzer Foto: Gisela Auchter

Von Gisela Auchter

Er war der Mann der ersten Stunde – Ken Marsh, Mitglied unseres ersten englischen Partnerchors „Cantanti Camerati“ aus Richmond. Als wir uns 1980 beim ersten Besuch des Chors am Bodensee bei Dunkelheit und Regen an unserer Haustür gegenüberstanden (wir hatten uns für die Zeit des Besuchs als Gastgeber angeboten), klang uns eine freundliche Stimme entgegen: „Wenn ich mich nicht irre, sind wir hier in der Nähe der Mainau.“ Das war genau auf den Punkt getroffen, denn wir befanden uns in Litzelstetten, und er hat in jungen Jahren auf dem Zeltplatz des CVJM in Litzelstetten seine Ferien verbracht.

Ken Marsh stand bei dieser ersten unserer Chor-Begegnungen, wie auch später bei jeder weiteren, fest an der Seite von Geoffrey Bowyer, dem damaligen Dirigenten des englischen Kammerchors. Er war der deutschen Sprache nicht mächtig und brauchte einen Übersetzer. Einen besseren hätte er sich nicht wünschen können. Ken Marsh, von Beruf Ingenieur – oft auf hoher See auf einer Ölplattform von BP arbeitend –, hatte neben der Musik – beispielsweise begann er relativ spät, auch noch Geige 18

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zu spielen –, neben verschiedenen Hobbys eine große Leidenschaft: Fremdsprachen lernen und sprechen. Damals beherrschte er bereits fünf Sprachen, darunter auch Französisch, Russisch, Tschechisch. Seine deutschen Sprachkenntnisse waren enorm, die er mit viel Charme, Witz, auch Redensarten und großen Kenntnissen – auch der europäischen Geschichte – formulierte. Mit ihm gab es immer interessanten Gesprächsstoff.

Aus diesen ersten Begegnungen wurde nicht nur eine gute Freundschaft zwischen den Chören. Im Fall von Ken Marsh und meiner Familie ging sie weiter und tiefer.

Sie bescherte uns auch manche familiäre Begegnung über das Musikalische hinaus, sowohl am Bodensee wie auch in England.

Wir sind ihm und seiner Familie bis heute zutiefst dankbar. Die Nachricht über seinen Tod am 5. März 2022 kam unerwartet und hat uns sehr erschüttert. Ken wurde 94 Jahre alt. Er wird uns und sicher auch seinem Chor fehlen. Seiner Frau Marion und seiner Familie mit der ganzen Enkelschar gilt unser Mitgefühl. Der Sinfonische Chor wird ihn und sein Engagement für die Partnerschaft zwischen unseren Chören nicht vergessen.

ORGE L M U SI K I N D E R K I RC H E ST. GE BH A R D

Orgelmusik zur Marktzeit 6. August 2022: 11:30 Uhr – 12:00 Uhr 30 Minuten Matinée mit Krzysztof Ostrowski, Danzig (Polen) Eintritt frei – Türkollekte Orgelmusik zur Marktzeit 3. September 2022: 11:30 Uhr – 12:00 Uhr 30 Minuten Matinée mit Johannes Tress, Markdorf Eintritt frei – Türkollekte

Quelle: google images

Orgelmusik in der Kirche St. Gebhard

Orgelfilmnacht 10. September 2022: 20:00 Uhr – 22:00 Uhr „DER GOLEM – wie er in die Welt kam“ Stummfilm von Paul Wegener, Deutschland 1920 Domorganist Johannes Mayr, Stuttgart (Orgelimprovisation) Orgelkonzert 24. September 2022: 18:30 Uhr mit Antonina Krymova, Fellbach-Schmiden Orgelkonzert 15. Oktober 2022: 18:30 Uhr mit Martin Weber, Konstanz

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23/09/22 STADTTHEATER

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Gudrun Melsbach-Kiefer und Andrea Uwira im heimischen Garten Foto: privat

Der Sinfonische Chor Konstanz gratuliert unserer langjährigen Sängerin im Alt und Mitglied im Chorvorstand Andrea Uwira nachträglich noch einmal ganz herzlich zu ihrem 70.

Geburtstag am 14. Mai 2022. Andrea Uwira kümmert sich seit Jahren äußerst engagiert um alle organisatorischen Angelegenheiten innerhalb des Sinfonischen Chores wie Weihnachtsfeiern, Konzertnachfeiern oder Chorausflüge. Darüber hinaus organisiert sie sämtliche Chorfahrten zu unseren Partnerchören in England, Frankreich und Ungarn und sorgt für die Unterbringung, Verpflegung und Programmgestaltung bei deren Gegenbesuchen in Konstanz.

Heike Hering und Gérard Cornioley vor einigen ihrer Kunstwerke Foto: privat

Vernissage von Heike Hering und Gérard Cornioley in Radolfzell Heike Hering und Gérard Cornioley teilen sich, nebst ihrer Leidenschaft fürs Singen, die für die Bildende Kunst. Im April 2022 hatten sie im Rahmen der ersten Internationalen Kunstausstellung in Radolfzell die Möglichkeit, ihre Werke einem großen Publikum zu zeigen.

Während Heike Acrylbilder in leuchtenden Farben ausstellte, zeigte Gérard Bilder aus der Serie „Parts of Landscape“. Er stellt dabei das aus, wie er glaubt, dass die Menschen die Welt sehen. Weitere Werke sind auf seiner Webseite zu sehen: www.gerard-cornioley.ch. Im November 2022 werden Heike und Gérard ihre Werke in einer Galerie in Baden-Baden ausstellen, die in Radolfzell auf sie aufmerksam geworden war.

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