






Liebe GĂ€ste und Freunde der Schauburg,
am 07. Mai 2021 verstarb Heinz Hölscher in MĂŒnchen. Der deutsche Film verlor einen seiner renommiertesten und meistbeschĂ€ftigsten KameramĂ€nner, Ehrenmitglied des BVK (German Society of Cinematographers) und Bundesfilmpreis trĂ€ger fĂŒr seine Arbeit an âONKEL TOMS HĂTTEâ.
Heinz Hölscher drehte in den 50 Jahren seiner beruflichen TĂ€tigkeit unzĂ€hlige Spielfilme, zu denen auch Karl May und Edgar Wallace Filme gehören. Hochprofessionell unterschied sich seine Arbeit dabei von der ĂŒblichen Routinearbeit mancher Kollegen. Nur wenige Kameraleute können auf ein so groĂes und vielfĂ€ltiges Lebenswerk zurĂŒckblicken.
Im Jahre 2008 und 2009 besuchte er die Schauburg zu unseren 70mm Todd-AO Festivals und stellte sich den vielen Fragen unserer GĂ€ste.
Dieses Jahr beginnen wir das Festival am Samstag, 1. Oktober um 13.00 Uhr mit seinem Film âONKEL TOMS HĂTTEâ und gedenken damit an einen groĂen Kameramann und einen uns liebgewordenen Schauburg Gast.
Mit cineastischen GrĂŒĂen
AUSGABE #148
NEUERSCHEINUNGEN IM OKTOBER
AB 6. OKTOBER RIMINI 04 IN EINEM LAND, DAS ES NICHT MEHR GIBT 06 MONA LISA AND THE BLOOD MOON 07 HORIZONT 07 IM WESTEN NICHTS NEUES 13
AB 13. OKTOBER TRIANGLE OF SADNESS 08 DER PASSFĂLSCHER 09 DER NACHNAME 10
AB 20. OKTOBER NOVEMBER 10 WAS DEIN HERZ DIR SAGT â ADIEU IHR IDIOTEN! 11
AB 27. OKTOBER RHEINGOLD 11
ALLE WOLLEN GELIEBT WERDEN 12 ATLAS 12 THE SOCIAL EXPERIMENT 13
SPECIALS
PROGRAMM 16. TODD-AO 70MM FILMFESTIVAL MITTE JAZZFEST IN DER SCHAUBURG NACHLESE IN BILDERN 14 SPECIALS IM OKTOBER 16 FILMVORSCHAU NOVEMBER 2022 18
HERAUSGEBER Schauburg Kino Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe
Tel: 0721 35 000 11
Fax: 0721 38 00 47 born@schauburg.de schauburg.de
REDAKTION Herbert Born, Marcus Vetter, Wolfram Hannemann
GESTALTUNG DuĆĄan TomiÄ â www.duto.studio
Alle Starttermine sind unverbindlich. ProgrammÀnderungen sind nicht beabsichtigt, aber manchmal unvermeidbar.
Das kostenlose Filmmagazin des Schauburg Filmtheaters erscheint monatlich.
Ein abgehalfterter SchlagersĂ€nger hĂ€lt sich im winterlich verlassenen Rimini mit Auftritten bei Kaffeefahrten ĂŒber Wasser. Neuestes Werk des österreichischen Extremfilmers Ulrich Seidl.
In Rimini hat sich der einst bekannte SchlagersĂ€nger Richie Bravo ein neues Leben aufgebaut, eines jedoch, das ebenso verfallen ist, wie sein mĂ€chtiger Körper. In der Wintersaison, wenn die meisten Hotels und Restaurants des italienischen Seebades geschlossen sind, tritt er vor einem Publikum auf Kaffeefahrt auf. In Reisebussen kommen MĂ€nner und vor allem Frauen, die noch Ă€lter sind als Richie selbst. Sie hĂ€ngen an seinen Lippen, bewundern seine glitzernden AnzĂŒge â und manche von ihnen besucht Richi dann noch auf dem Hotelzimmer. Als Gigolo verdient er sich ein Zubrot, macht aus der geradezu verzweifelten Begierde seiner weiblichen Fans ein GeschĂ€ft und finanziert so sein Leben.
Und dann steht eines Tages Tessa (Tessa Göttlicher) vor Richie, seine Tochter, deren Mutter er vor Jahren verlassen hat...
Viele Elemente von âRiminiâ sind aus dem Werk Seidls bekannt, von Formen der Prostitution bis hin zum VerhĂ€ltnis von Einheimischen und Migranten und doch mutet der neue Spielfilm des Ăsterreichers anders an als frĂŒhere Werke. Eine gewisse Altersmilde scheint sich breit zu machen, wie man sie auch in âVernichtenâ dem neuen (und vielleicht letzten) Roman von Michel Houllebecq feststellen kann. Auf Ă€hnliche Weise haben beide Autoren sich den emotionalen und nicht zuletzt sexuellen AbgrĂŒnden unserer Zeit gewidmet, haben mit ihren harschen Schonungslosigkeit schockiert, manchmal vielleicht auch bewusst und plakativ provoziert. Lange wirkt âRiminiâ so wie ein typischer Seidl, voller wenig sympathischer Menschen, ausgeleuchteter Fettpolster, betont unerotischem Sex, gesellschaftlicher AbgrĂŒnde. Doch wenn Richi Bravo zwischen dem Tod seines Vaters und den Begeg nungen mit seiner Tochter realisiert, dass auch er keine Insel ist, gönnt sich Seidl und seinen Figuren ein ungekanntes MaĂ an Empathie.
In der Geschichte von Suzie, die in der DDR vom angepassten MĂ€dchen zur Rebellin wird, verknĂŒpft die Regisseurin ihre eigene Autobiographie mit historischen Aspekten und mit dem Lifestyle der End-80er-Jahre.
Susanne, genannt Suzie â ihre Mutter war SuzieQuatro-Fan â steht kurz vor dem Abitur. Eines Tages wird sie auf offener StraĂe von Volkspolizisten kontrolliert. Bei der folgenden Durchsuchung findet sich bei ihr ein verbotenes Buch. Sie hat noch GlĂŒck im UnglĂŒck, denn sie landet dafĂŒr nicht im GefĂ€ngnis, sondern sie darf sich âin der Produktion bewĂ€hrenâ. Das heiĂt, sie muss die Oberschule verlassen und wird zwangsweise Lehrling in einem Metallberuf, Fabrikar beiterin also. Jeden Morgen muss sie mit der StraĂenbahn zu der verhassten Fabrik fahren. Dabei wird Suzie, die wehmĂŒtig aus dem Fenster schaut, von einem Unbekannten fotografiert und findet wenig spĂ€ter zu ihrer Ăberraschung ihr Konterfei in der viel gelesenen Zeitschrift âSybilleâ wieder. Daraus entwickelt sich schlieĂlich ĂŒber mehrere Umwege der Beginn einer Karriere als Model. Und diese Karriere hat Folgen, nicht nur fĂŒr ihre Ausbildung
Aelrun Goette erzĂ€hlt mit viel Sinn fĂŒr Zeitkolorit eine Geschichte vom Erwachsenwerden in der Wendezeit. Auch sie wurde zufĂ€llig als Model entdeckt und ihre Fotos erschie nen in der âSibylleâ, die sie als eine Art Alternativvorschlag zum DDR-Sozialismus darstellt: gleichzeitig Vorzeigebetrieb, Imagefaktor und Inbegriff von Freiheit und Vielfalt, aber immer hĂŒbsch staatskonform. Aelrun Goettes Alter Ego spielt die junge Marlene Burow, deren blasses Renaissancegesicht mit den ausdrucksvollen, melancholischen Augen den Zeitgeist der spĂ€ten 80er Jahre widerspiegelt. Aber wenn sie lĂ€chelt, geht die Sonne auf. Ihre anfĂ€ngliche Unsicherheit verschwindet bald und wird durch Selbstbewusstsein und Entschlossenheit ersetzt. Suzies Freundschaft zu Rudi (Sabin Tambrea), einem Rebellen, der gern Frauenkleider trĂ€gt und ihr beibringt, auf High Heels zu gehen, wird fĂŒr sie bald genauso wichtig wie ihre Beziehung zu Coyote, dem verru fenen Fotografen, der es sich so gern mit allen verdirbt. Aber Suzies wahre Liebe gehört der DDR-Subkultur, der Aelrun Goette mit diesem Film ein kleines Denkmal setzt.
Eine junge Frau mit mysteriöser FĂ€higkeit und eine Stripperin gehen gemeinsam auf Bruch. Neueste Genre-Perle der Regisseurin von âA Girl Walks Home Alone At Nightâ.
LĂ€ngst vergessen in einer Psychiatrie im Sumpfland von Louisiana erwacht die junge Mona Lisa in einer Blutmondnacht aus einer jahrelangen Lethargie. Dank ihrer mysteriösen FĂ€higkeit, den Willen anderer Menschen kontrollieren zu können, entflieht sie der Anstalt und findet sich auf den StraĂen New Orleans wieder. Dort begegnet sie der Stripperin Bonnie, die Mona Lisas Gabe erkennt und sie bei sich aufnimmt. WĂ€hrend Bonnie die KrĂ€fte der scheuen Frau fĂŒr gemeinsame RaubzĂŒge ausnutzt, entwickelt sich zwischen Mona Lisa und Bonnies zehnjĂ€hrigem Sohn Charlie eine zarte Freundschaft. Doch die DiebstĂ€hle bleiben nicht unbemerkt und schon bald gerĂ€t Mona Lisa ins Visier der örtlichen Polizei.
In knalligem Neon-Look und mit einem coolen Soundtrack ĂŒberrascht Ana Lily Amirpour (âA Girl Walks Home Alone At Nightâ) erneut mit einer auĂergewöhnlichen Genreperle ĂŒber eine fantastische Heldin, die nach einem Platz in dieser Welt sucht. Statement der Regisseurin: âAls ich in den USA aufwuchs, war mir immer bewusst, dass ich eine AuĂenseiterin bin. Meine Familie und ich stammen nicht von dort, wir sprachen eine andere Sprache und es war schwer, seinen Platz zu finden. Die Fantasy-Filme, die ich gern als Kind geschaut habe, haben den AuĂenseitern Macht verliehen. Darin fand ich Helden, die mir das GefĂŒhl gaben, gesehen zu werden, und die mich in meinem Streben nach persönlicher Freiheit bestĂ€rkt haben. In meinen Filmen ist der gröĂte Feind das System, das uns zu einem bestimmten Verhalten zwingt und letztlich beeinflusst, wie wir andere Menschen sehen und wo wir uns zugehörig fĂŒhlen. Mit Mona Lisa wollte ich eine neue Form von Heldin kreieren, die mutig genug ist, sich den Herausforderungen dieser modernen und chaotischen RealitĂ€t zu stellen. Mein Film ist ein abenteuerliches MĂ€rchen, das ergrĂŒndet, was persön liche Freiheit in einer Gesellschaft bedeutet, die es einem schwer macht, sich frei zu fĂŒhlen.â
Eine junge Frau wandelt sich angesichts der drohenden Zerstörung wertvoller LebensrĂ€ume von der unpolitischen Vorstadtgöre zur ökologisch engagierten KĂ€mpferin. Ein Film, der KlimaschĂŒtzern Laune macht
Irgendwann einmal geht Adja (Tracy Gotoas) auf dem Kopf. Das hat damit zu tun, dass die Kamera sie durch die Spiegelung eines Flusses aufnimmt. Aber es hat sich eben auch vieles um 180 Grad gedreht im Leben der 18-jĂ€hrigen. Vor wenigen Wochen noch machte sie mit ihrer besten Freundin, der Influencerin Sabira (Niia Hall), die Einkaufszentren und StraĂen der Pariser Vorstadt unsicher, bunt kostĂŒmiert und grell geschminkt, voller Lust auf Party und ein wildes Leben. Nun aber hat sie sich in Arthur (Sylvain Le Gall) verliebt, einen Ăko-Aktivisten, der Konsumterror und verschwenderisches SpaĂhaben verachtet. Der jungen Frau mit senegalesischen Wurzeln, die ein Gymnasium mit sozialem Schwerpunkt besucht und gerade ein Praktikum im Altenheim absolviert, schwirrt der Kopf. Wo gehört sie eigentlich hin?
Regisseurin Ămilie Carpentier spielt in ihrem aktivistisch angehauchten DebĂŒt auf einen realen Kampf der französischen Ăkologie- und Klimabewegung an. âEuropaCityâ nannte sich ein gigantisches Touristen- und Freizeitpark-Projekt im Norden von Paris, das pro Jahr doppelt so viele Besucher anziehen sollte wie das französische Disneyland. Dagegen regte sich massiver Widerstand, weil riesige FlĂ€chen wertvollen Ackerlandes ĂŒberbaut und die Bauern enteignet werden sollten. âDream Cityâ heiĂt das Vorhaben im Film, der 2019 gedreht wurde und den Kampf eines Ăkobauern und seiner UnterstĂŒtzer zeigt, die das kĂŒnftige BaugelĂ€nde besetzen. In der fiktiven Verarbeitung sieht es fĂŒr die kriminalisierten KlimaschĂŒtzer nicht gerade gut aus, in der RealitĂ€t jedoch fĂŒhrten die Aktionen zum Aus von EuropaCity. Das klingt nach schwerer Kost, doch die Inhaltsangabe tĂ€uscht. âHorizontâ ist ein schwungvolles JugendportrĂ€t voller Energie, irgendwo zwischen Comingof-Age, romantischer Komödie und Politdrama. Das hat mit der VitalitĂ€t der noch weitgehend unbekannten Darsteller zu tun, und damit, dass die Regisseurin die Schauspieler in die Arbeit an den Dialogen einbezog. PROGRAMMKINO.DE / PETER GUTTING
OKTOBER FANTASY, ABENTEUERA | USA REGIE Ana Lily Amirpour DARSTELLER Jeon Jong-seo, Kate Hudson, Craig Robinson LAUFZEIT 107 Minuten FSK ab 16 AB 6. OKTOBER âșLâHORIZON KOMĂDIEâč | DRAMA | FRANKREICH | 2021 REGIE Ămilie Carpentier DREHBUCH Ămilie Carpentier, CĂ©cile Vargaftig, Assmar Abdillah, Dany Bomou DARSTELLER Tracy Gotoas, Sylvain Le Gall, Niia Hall LAUFZEIT 85 Minuten2017 wurde er fĂŒr seine Kunst-Satire âThe Squareâ in Cannes ausgezeichnet, jetzt ist es eine Art Reichen-Satire, fĂŒr die Ruben Ăstlund prĂ€miert wurde. Eine mal pointierte, mal banale Sezie rung der Gegenwart, die augenscheinlich einen Nerv trifft.
In der Modewelt beginnt Ruben Ăstlunds âTriangle of Sadnessâ, mit einer Fleischbeschau, die ausnahmsweise nicht halbnackten jungen Frauen gilt, sondern halbnackten jungen MĂ€nnern. Einer davon ist Carl (Harris Dickenson), der bald darauf mit seiner Freundin Yaya (Charlbi Dean) in einem teuren Restaurant sitzt und sich darĂŒber streitet, wer die Rechnung bezahlen soll. Etwas spĂ€ter befindet sich das Paar auf einem Luxusschiff neben vielen reichen, weiĂen Menschen. Der KapitĂ€n des Schiffs (Woody Harrelson) ist Marxist, verachtet seine GĂ€ste und trinkt wie ein Loch. Etwas spĂ€ter ĂŒberfallen Piraten das Schiff, die Ăberlebenden landen auf einer einsamen Insel, wo sich herausstellt, dass es ausge rechnet die philippinische Putzfrau Abigail (Dolly De Leon) ist, die als einzige zur Selbstversorgung in der Not fĂ€hig ist...
âTriangle of Sadnessâ teilt in allerlei Richtungen aus, versucht, die OberflĂ€chlichkeit der Modeindustrie aufs Korn zu nehmen, der glatten Selbstinszenierung von Influencern und Lifestylebloggern mit einer ebenso glatten Inszenierung etwas entgegenzusetzen, schlieĂlich Klassenstrukturen zu entlarven und zu zeigen, dass nicht alle Reichen automatisch unmoralisch und schon gar nicht alle Vertreter der Arbeiter klasse moralisch sind. Als lose Nummernrevuen entwickeln sich Ăstlunds Filme inzwischen, reihen lose HandlungsstrĂ€nge aneinander, die immer wieder fĂŒr Abschweifungen durch brochen werden, fĂŒr verbale oder visuelle Momente, die mal pointiert, mal banal anmuten. Gerade seine glatte, oft makellose OberflĂ€che scheint sogar schon die Antwort auf Kritik mitzudenken: Ist es nicht bewusst selbstironisch, scheint Ăstlund sagen zu wollen, die glatte OberflĂ€chlichkeit der Superreichen mit Bildern von schönem, glattem Schein aufs Korn nehmen zu wollen? Ob man mit Ăstlund mitgeht oder seine Bilder zu selbstverliebt, seine Satire als zu oberflĂ€chlich beurteilt, bleibt den ZuschauerInnen selbst ĂŒberlassen.
AB 13. OKTOBER TRIANGLE OF SADNESS PROGRAMMKINO.DE / MICHAEL MEYNS REGIE Ruben Ăstlund DARSTELLER Woody Harrelson, Harris Dickinson, Charlbi Dean, Dolly De Leon, Vicki Berlin, Iris Berben, Sunnyi Melles, Henrik Dorsin LAUFZEIT 147 MinutenIm Berlin der Nazi-Zeit rettet das Talent eines jungen Mannes vielen Juden das Leben. Fesselnde Verfilmung des autobiographischen Romans von Cioma Schönhaus.
Berlin 1942. Cioma Schönhaus lĂ€sst sich weder seine Lebensfreude nehmen noch von irgendjemanden einschĂŒchtern â schon gar nicht von den Nazis! Er tritt die sprichwörtliche Flucht nach vorne an. Zusammen mit seinem guten Freund Det begibt er sich mitten ins Leben und unter Menschen â denn seiner Ansicht nach sind die besten Verstecke dort, wo alle hinsehen! Mit Einfallsreich tum, Charme und einer gehörigen Portion Chuzpe schlĂ€gt sich Cioma durchs Leben, beflĂŒgelt durch Gerda, in der er nicht nur seine groĂe Liebe, sondern auch seine Meisterin der Mimikry findet. Sein Talent â das perfekte FĂ€lschen von PĂ€ssen â hilft zwar zahlreichen Menschen bei der Flucht, bringt ihn selbst jedoch zunehmend in Gefahr⊠GeschĂ€tzt 7.000 Juden tauchten wĂ€hrend des Krieges in Berlin unter, nur etwa 1.700 sollten ihn ĂŒberleben. Cioma Schönhaus hat dabei nicht nur sich selbst gerettet, sondern mit dem FĂ€lschen von PĂ€ssen zahlreichen Verfolgten zur Flucht verholfen. Die Regisseurin und Drehbuchautorin Maggie Peren erzĂ€hlt nach dem gleichnamigen autobiografi schen Bericht von Cioma Schönhaus ein mitreiĂendes PortrĂ€t auf ganz neue Art und Weise: Nicht aus Sicht eines TĂ€ters oder eines Opfers, sondern aus der Perspektive eines jungen Mannes und ĂberlebenskĂŒnstlers, verkörpert von Louis Hofmann, der sich der furchtbaren Zeit des Nationalsozia lismus mit unerschĂŒtterlichem Optimismus, MitgefĂŒhl und Menschlichkeit widersetzt. Die Regisseurin: â2007 bekam ich Schönhausâ autobiografisches Buch âDer PassfĂ€lscherâ auf den Tisch und war fasziniert von der Genauigkeit und der Leichtigkeit, mit der er seinen Alltag in Berlin zu Beginn der 40er Jahre beschreibt. Als könnte man bei den Menschen an die TĂŒr klopfen und sie wĂŒrden öffnen. Er ging in Restau rants essen, umringt von Nazi-FunktionĂ€ren. Der echte Cioma war sogar in Hitlers Stammlokal, dem âKaiserhof, mit Freunden von der Marine unterwegs⊠Ich liebe ja die Gedichte von Mascha KalĂ©ko und Ciomas TonalitĂ€t ist genau wie ihre Gedichte: So frech und dem Leben zugewandt.â
AB 13. OKTOBER PROGRAMMKINO.DE / MICHAEL MEYNS REGIE Maggie Peren DARSTELLER: Louis Hofmann, Luna Wedler, Jonathan Berlin LAUFZEIT 116 Minuten FSK ab 6 EIN FILM VON ULRICH SEIDLToppbesetzt ging âDer Vornameâ 2018 an den Start und war so erfolgreich, dass es anders als beim Original jetzt sogar eine Fortsetzung gibt. Dieses Mal aber mit ganz anderen Streitigkeiten, die erneut pointiert dargeboten werden.
FĂŒr ihre erwachsenen Kinder Thomas (Florian David Fitz) und Elisabeth (Caroline Peters) war es schon ein Schock, als bekannt wurde, dass ihre Mutter Dorothea (Iris Berben) jetzt mit Rene (Justus von Dohnanyi) zusammen ist, mit dem die Zwei wie Geschwister aufgewachsen sind. Jetzt haben beide in ihr Anwesen auf Lanzarote eingeladen, um etwas bekanntzugeben. Schon bald findet sich ein neuer Stein des AnstoĂes: Dorothea und Rene haben geheiratet und die Mutter legte nach Jahrzehnten ihren Familiennamen ab. Aber das ist nur der Auftakt fĂŒr eine ganze Reihe von Wahrheiten, die an diesen Tagen ans Licht kommen
Das Original war spritzig, bissig, satirisch und herrlich amĂŒsant. Man konnte also durchaus befĂŒrchten, dass ein Sequel, fĂŒr das es keine bereits erprobte Vorlage gab, da vielleicht zurĂŒckstecken mĂŒsste. Generell neigen Fortsetzun gen von Komödien dazu, nur ein fahles Abbild zu sein. Umso erfreulicher ist es, dass âDer Nachnameâ wirklich herrlich unterhĂ€lt. Der Nachname ist dabei nur der AufhĂ€nger, schon bald geht es um ganz andere Dinge, die die Familie Böttcher beschĂ€ftigen. Geheimnisse, LĂŒgen, Halbwahrheiten â hier ist alles dabei und kommt nach und nach auf den Tisch. Das sorgt fĂŒr peinliche Momente der Hauptfiguren, immer aber auch zu pointierten Dialogen, die schlichtweg grandios unterhalten. Das Kammerspielartige des Originals ist auch hier erhalten, nur dass man sich auf Lanzarote auch mal aus dem Haus hinausbewegt. Das erlaubt es, die Geschichte visuell etwas aufzuwerten, im Kern geht es aber um die geschliffenen Dialoge. âDer Nachnameâ ist das seltene Beispiel eines komödiantischen Sequels, das an das Original heranreicht â weil die Geschichte konsequent fortgesetzt wird und sich aus den Ereignissen des ersten Teils neue Konfliktpotenziale ergeben haben, die nun genĂŒsslich auf den PrĂŒftisch gelegt werden. PROGRAMMKINO.DE / PETER OSTERIED
Aufarbeitung der Attentate von Paris in Form eines hochtourigen Thrillers mit Starbesetzung. Französisches Genre-Kino zeigt sich von seiner spannendsten Seite
November 2015: eine Reihe tödlicher TerroranschlĂ€ge erschĂŒttert Paris und die französische Anti-Terror-Abteilung gerĂ€t unter enormen Druck, die Terroristen so schnell wie möglich zu finden. Dank der Intuition der jungen Rekrutin, Leila, und der Zusammenarbeit mit der CIA werden schlieĂ lich zwei Terroristen â einer von ihnen niemand anderes als der Drahtzieher der AnschlĂ€ge selbst â identifiziert. Ein packender Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bevor die Terroristen versuchen erneut zuzuschlagenâŠ
In seinem diesjĂ€hrigen Cannes-Beitrag âNovemberâ verfolgt Regisseur CĂ©dric Jimenez (âBac Nordâ) die atemlose fĂŒnftĂ€gige Polizeiarbeit der französischen Anti-TerrorAbteilung, die schlieĂlich zur AufspĂŒrung der fĂŒr die Pariser AnschlĂ€ge am 13. November 2015 verantwortlichen Terroris ten fĂŒhrte. Ein hochtouriger Thriller mit Jean Dujardin (âThe Artistâ) in der Hauptrolle, neben CĂ©sar-Gewinnerin AnaĂŻs Demoustier (âWir sind alle erwachsenâ), Sandrine Kimberlain (âPoliezeiâ) und Lyna Khoudri (âThe French Dispatchâ). Es gibt keine Hauptrolle und keinen Hauptdarsteller, und doch haben hat es Jimenez geschafft, bekannte
Schauspieler fĂŒr die Besetzung zu gewinnen: âWenn man einen Film machen will, muss man das Thema in den Vordergrund stellen. Wir sind nicht hier, um Ruhm zu ernten. Alle Schauspieler waren sehr engagiert, ein richtiges "Team". Auch wenn es fĂŒr Schauspieler wie Jean Dujardin, mit dem ich schon frĂŒher gearbeitet habe, lange her ist, dass er 21 von 60 Drehtagen hatte. Jean brachte das natĂŒrliche Charisma, die Erfahrung und die groĂe natĂŒrliche AutoritĂ€t, die er ausstrahlt. Er ist das Zentrum der Einheit, die stille Kraft, wenn auch nicht ohne Makel. Jeans schauspielerische FĂ€higkeit ist sehr beeindruckend. Auch AnaĂŻs ist unglaublich, sie ist nie wackelig, und sie taucht in ihre Rolle mit einer Leichtigkeit ein, die beeindruckend ist. Sandrine bringt eine andere Farbe ins Spiel. Sie ist eine Figur, die nicht im Einsatz ist, sondern den politischen und administrativen Teil der Abteilung leitet.â
AB 20. OKTOBER REGIE CĂ©dric Jimenez DARSTELLER Jean Dujardin, Marine Vacth, Lyna Khoudri LAUFZEIT 90 Minuten AB 20. OKTOBER KOMĂDIE | DEUTSCHLAND | 2021 REGIE Sönke Wortmann BUCH Claudius PlĂ€ging DARSTELLER Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Caroline Peters, Justus von DohnĂĄnyi, Janina Uhse LAUFZEIT 91 Minuten FSK ab 0Originaltitel: Exodus / USA 1960 / Aufgenommen in Super PanavisionÂź 70 (1:2.20) (65mm Negativfilm) / PrĂ€sentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal-Stereo-Magnetton / Deutsche Fassung / 205 Minuten / ErstauffĂŒhrungskopie / Roadshow-PrĂ€sentation mit Pause / WelturauffĂŒhrung: 15.12.1960 / Deutsche ErstauffĂŒhrung: 05.10.1961 / Produktion: Otto Preminger / Regie: Otto Preminger / Buch: Dalton Trumbo / Buchvorlage: Leon Uris (Roman) / Kamera: Sam Leavitt / Musik: Ernest Gold / Schnitt: Louis Loeffler / Darsteller: Paul Newman (Ari Ben Gannan), Eva Marie Saint (Kitty Fremont), Ralph Richardson (General Sutherland), Lee J. Cobb (Barak Ben Canaan), Sal Mineo (Dov Landau), Peter Lawford (Major Caldwell), John Derek (Taha)
Fritsch (George Shelby), Herbert Lom (Simon Legree), Gertraud Mittermayr (Eva Saint Claire)
Bunte Breitwandverfilmung eines Romans von 1852 gegen die Sklavenherrschaft am Beispiel eines grenzenlos liebenden und leidenden Schwarzen in Amerika. Der Film nimmt den romantisch-sentimentalen Stil des Buches zum AnlaĂ, vordergrĂŒndige Episoden idyllisch auszumalen, wobei das ehrenwerte Anliegen der Vorlage in den Hintergrund rĂŒckt (Quelle: Film-Dienst)
âThomas Fritsch als menschenrechtekundiger Farmersohn und O. W. Fischer als feudaler SĂŒdstaatler mit Wiener Akzent erwecken die Illusion, der Mississippi flieĂe im Donautalâ (Der Spiegel)
âBunte Breitwandverfilmung. Akkurat romantisch und sentimental.â (Lexikon des internationale Films)
Episoden aus dem Freiheitskampf jĂŒdischer FlĂŒchtlinge auf Zypern und in PalĂ€stina (1946-1948); im Mittelpunkt der Hungerstreik auf dem Schiff "Exodus". Im Stil eines aktionsreichen SpannungsstĂŒckes verfilmt, wobei die geistigen und politisch-historischen HintergrĂŒnde sehr vereinfacht werden. Das ernsthafte BemĂŒhen, den Anspruch jedes Menschen auf Freiheit und WĂŒrde auch aus der abenteuerlichen Handlung aufleuchten zu lassen, sichert dem Film dennoch (Quelle: Film-Dienst)
Ausgezeichnet mit 1 OscarÂź: âą Beste Musik (Drama): Ernest Gold
âDer misslungene Versuch eines Geschichtsbildes. FĂŒr urteilsfĂ€hige Erwachsene.â (Evangelischer Filmbeobachter)
âThe good outweighs the shortcomings. Preminger can take pride in having brought to the screen a Twentieth Century birth of a nation." (Los Angeles Times)
Originaltitel: Tenet / USA/UK 2020 / Aufgenommen in IMAXÂź (1:1.44) und PanavisionÂź Super 70 (1:2.20) (65mm Negativfilm) / PrĂ€sentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal DatasatÂź Digitalton / Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 150 Minuten / ErstauffĂŒhrungskopie / WelturauffĂŒhrung: 22.08.2020 / Deutsche ErstauffĂŒhrung: 26.08.2020 / Produktion: Christopher Nolan, Emma Thomas, Andy Thompson, Helen Medrano, Thomas Hayslip / Regie: Christopher Nolan / Buch: Christopher Nolan / Kamera: Hoyte van Hoytema / Musik: Ludwig Göransson / Schnitt: Jennifer Lame / Darsteller: John David Washington (Protagonist), Elizabeth Debicki (Kat), Robert Pattinson (Neil), Kenneth Branagh (Andrei Sator), Aaron Taylor-Johnson (Ives), Dimple Kapadia (Priya), Himesh Patel (Mahir), Michael Caine (Michael Crosby), ClĂ©mence PoĂ©sy (Barbara), Fiona Dourif (Wheeler), Wes Chatham (Sammy), Martin Donovan (Fay), Jack Cutmore-Scott (Klaus)
Eine neue Technologie ermöglicht die âInversionâ von Zeit und fĂŒhrt zu einem Konflikt zwischen Gegenwart und Zukunft. Ein namenloser Protagonist muss den Untergang der Welt verhindern, indem er die finsteren PlĂ€ne eines russischen Oligarchen verhindert. DafĂŒr stehen ihm jedoch nur eine Geste und das Wort âTenetâ zur VerfĂŒgung. Der filmische Hybrid aus Spionage- und Science-Fiction-Thriller ĂŒberzeugt mit perfekt inszenierten Actionsequenzen, wĂ€hrend Figuren und ErklĂ€rungen bewusst abstrakt und reduziert bleiben. Dies verhindert eine emotionale Ăberladung des Stoffes, belĂ€sst aber auch die mitschwingenden philosophischen Fragen sehr im UngefĂ€hren. (Quelle: Film-Dienst)
Ausgezeichnet mit 1 OscarÂź:
âą Beste Spezialeffekte: Andrew Jackson, David Lee, Andrew Lockley, Scott R. Fisher
âWenn es noch einen Grund braucht, warum das Kino nicht sterben darf, hier ist er!â (Teleschau)
âSo cool hat ein ĂŒberlebensgroĂer Held auf der Leinwand selten gewirkt.â (Der Spiegel)
"Grandly entertaining, time-slipping spectacle" (Variety)
Originaltitel: Ercole Alla Conquista Di Atlantide / Hercule A La Conquete De L'Atlantide / I/F 1961 / Aufgenommen in Super TechniramaÂź 70 (1:2.35) (35mm Negativfilm, 8-Perf horizontal) / PrĂ€sentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Mono Magnetton / Deutsche Fassung / 103 Minuten / ErstauffĂŒhrungskopie / WelturauffĂŒhrung: 19.08.1961 / Deutsche ErstauffĂŒhrung: 02.02.1962 / Produktion: Hugo Grimaldi, Achille Piazzi / Regie: Vittorio Cottafavi / Buch: Vittorio Cottafavi, Duccio Tessari, Sandro Continenza / Kamera: Carlo Carlini / Musik: Gino Marinuzzi Jr., Armando Trovajoli / Schnitt: Maurizio Lucidi / Darsteller: Reg Park (Herkules), Fay Spain (Antenea), Laura Altan (Ismene), Ettore Manni (Androkles), Luciano Marin (Illo), Salvatore Furnari (Timoteus), Ivo Garrani (König von Megalia)
Nach vielen Abenteuern verschlĂ€gt es den Göttersohn Herkules nach Atlantis, wo er die Inselkönigin Antenea bekĂ€mpfen muĂ, die die Götter der Griechen stĂŒrzen will. Nach vielen KĂ€mpfen und Kraftakten versinkt das Inselreich bei einem gewaltigen Vulkanausbruch in den Fluten des Meeres. Teuer produziertes Monumentalepos, dessen Aufwand in keinem VerhĂ€ltnis zum Inhalt steht: eine Heldensage im verĂ€uĂerlichten Comic-Stil. (Quelle: Film-Dienst)
âEin respektloses Drehbuch, Comic-Strip-Episoden, harmlose Gewalt und die auf artifizielle Weise prĂ€chtigen KostĂŒme und Sets vereinigen sich zu einem unterhalt samen Musterbeispiel fĂŒr jenen feinen Instinkt, den Cottafavi (âŠ) fĂŒr diese Art von Kino zu haben scheint.â (Monthly Film Bulletin)
âDie Anfangskeilerei der Herkuleskumpane ist so hinreiĂend inszeniert und mit so wendiger Kamera aufgenommen, daĂ ich sie dem steifen Pathos in Eisensteins vielgerĂŒhmter Schlacht auf dem Peipussee ohne Bedenken vorziehe.â (Zeitschrift Filmkritik).
Originaltitel: Spartacus / USA 1959/60 / Aufgenommen in Super TechniramaÂź70 (1:2.35) (35mm Negativfilm, 8-Perf horizontal) / PrĂ€sentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal Stereo Magnetton Dolby SR / Englischsprachige Originalfassung / 197 Minuten / Kopie der Harris Restaurierung 1993 / Roadshow-PrĂ€sentation mit Pause / WelturauffĂŒhrung: 06.10.1960 / Deutsche ErstauffĂŒhrung: 16.12.1960 / Produktion: Edward Lewis / Regie: Stanley Kubrick / Buch: Dalton Trumbo / Buchvorlage: Howard Fast (Roman) / Kamera: Russell Metty, Clifford Stine / Musik: Alex North / Schnitt: Robert Lawrence, Robert Schulte, Fred A. Chulack / Darsteller: Kirk Douglas (Spartacus), Laurence Olivier (Marcus L. Crassus), Jean Simmons (Varinia), Charles Laughton (Gracchus), Peter Ustinov (Lentulus Batiatus), Tony Curtis (Antonius), John Gavin (Julius CĂ€sar), Nina Foch (Helena Glabrus), Herbert Lom (Tigranes), John Ireland (Crixus), John Dall (Glabrus), Charles McGraw (Marcellus), Joanna Barnes (Claudia Marius), Woody Strode (Draba), John Hoyt (Caius)
Die Geschichte des Sklavenaufstandes gegen die unmenschliche Gesellschaft Roms um 74 v. Chr. unter dem thrakischen Sklaven Spartacus. Eine FreiheitskĂ€mpfer-Saga mit melodramatischen und sentimentalen Akzenten in freier Auslegung der historischen Fakten und starker Vereinfachung der Ereignisse. Allein in der auĂergewöhnlichen Bildgestaltung der Massenszenen und kĂ€mpferischen Auseinandersetzungen vermittelt der Film einen Eindruck dieser ersten revolutionĂ€ ren Freiheitsbewegung. 1992 kam die rekonstruierte, ungekĂŒrzte Originalfassung des Films in die Kinos (O.m.d.U.); bei allen dramaturgischen SchwĂ€chen und sozialgeschichtlichen Vereinfachungen offenbaren sich hier bislang unentdeckte Reize, so zum Beispiel die homoerotischen Untertöne der Fabel. (Quelle: Film-Dienst)
Ausgezeichnet mit 4 OscarsÂź
âą Beste Ausstattung (Farbe): Russell A. Gausman, Alexander Golitzen, Julia Heron, Eric Orbom
âą Beste Kamera (Farbe): Russell Metty
âą Beste KostĂŒme (Farbe): Bill Thomas Valles
âą Bester Nebendarsteller: Peter Ustinov
âAllein in der auĂergewöhnlichen Bildgestaltung der Massenszenen und kĂ€mpferischen Auseinandersetzungen vermittelt der Film einen Eindruck dieser ersten revolutionĂ€ren Freiheitsbewegungâ. (Lexikon des Internationale Films)
âKubrick demonstrates here a technical talent and comprehension of human values" (Variety)
âAchieves the unlikely triumph of being intimate on a big scaleâ (Washington Post)
Ted Hearne
Aufgenommen
existierenden 70mm-Kopie
Musik: John Tatgenhorst
Chicago!", ein seltener Travelogue aus dem Jahr 1983, kehrt in restaurierter Fassung in die Kinos zurĂŒck. Der Film wurde von 1983 bis 1996 in der Water Tower Pumping Station in Chicago etwa 25 Mal am Tag gespielt und zeigt die SehenswĂŒr digkeiten, die Skyline und die Parade der Stadt. .
HERKULES SPARTACUSMnuchin,
Buchvorlage: William Moulton Marston
Kamera: Matthew Jensen
Musik: Rupert Gregson-Wil liams / Schnitt: Martin Walsh / Darsteller: Gal Gadot (Diana Prince / Wonder Woman), Chris Pine (Steve Trevor), Connie Nielsen (Königin Hippolyta), Robin Wright (Generalin Antiope), David Thewlis (Sir Patrick Morgan), Danny Huston (General Erich Ludendorff), Elena Anaya (Maru / Doctor Poison), Lucy Davis (Etta Candy), Saïd Taghmaoui (Sameer), Ewen Bremner (Charlie), Eugene Brave Rock (The Chief), James Cosmo (Feldmarschall Haig)
Ein britischer Kampfpilot, der sich als Spezialagent der Regierung erweist, lockt die Prinzessin der Amazonen in den Ersten Weltkrieg, wo sie ihre SuperkrĂ€fte entdeckt und gegen den Kriegsgott Ares antritt. Fantasy-Spektakel, ĂŒber weite Strecken inszeniert als betont altmodisches Abenteuer-Melodram, das der Comic-Heroine Wonder Woman ein sympathisches Entree in die Welt des modernen BlockbusterKinos verschafft. Die durch ihre EmotionalitĂ€t zur wahren StĂ€rke findende Heldin wandelt sich in Begleitung eine Gruppe markanter Nebenfiguren zur HoffnungstrĂ€ gerin einer verzweifelten Welt, die sich nach Frieden sehnt. (Quelle: Film-Dienst)
âEiner der besten Blockbuster der letzten Zeit, ein VergnĂŒgen fĂŒr MĂ€nner wie fĂŒr Frauenâ (Der Spiegel)
âEin ausgelassenes Action-Abenteuer in der Tradition von Indiana Jones mit einem gut funktionierenden Sinn fĂŒr Humor.â (Time Out)
âPatty Jenkins erfrischt und belebt mit Wonder Woman das Superheldenkinoâ (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Originaltitel: Airport / USA 1970 / Aufgenommen in Todd-AOÂź (1:2.20) (65mm Negativfilm) / PrĂ€sentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal DatasatÂź Digitalton / Englische Originalfassung / 136 Minuten / Neue Kopie von 2022 / WelturauffĂŒhrung: 05.03.1970 / Deutsche ErstauffĂŒhrung: 25.03.1970 / Produktion: Ross Hunter / Regie: George Seaton , Henry Hathaway / Buch: George Seaton / Buchvorlage: Arthur Hailey / Kamera: Ernest Laszlo / Musik: Alfred Newman / Schnitt: Stuart Gilmore / Darsteller: Burt Lancaster (Mel Bakersfield), Dean Martin (Vernon Demerest), Jean Seberg (Tanya Livingston), Jacqueline Bisset (Gwen Meighen), George Kennedy (Patroni), Helen Hayes (Ada Quonsett), Van Heflin (D.O. Guerrero), Maureen Stapleton (Inez Guerrero), Barry Nelson (Anson Harris), Lloyd Nolan (Harry Standish), Dana Wynter (Cindy), Barbara Hale (Sarah Demerest), Gary Collins (Cy Jordan), John Findlater (Peter Coakley), Jessie Royce Landis (Mrs. Harriet DuBarry Mossman), Larry Gates (Commissioner Ackerman), Peter Turgeon (Marcus Rathbone), Whit Bissell (Mr. Davidson), Virginia Grey (Mrs. Schultz), Eileen Wesson (Judy Barton), Paul Picerni (Dr. Compagno), Nick Cravat (Nick Valli), Marion Ross (Joan Myers), Frederick Worlock (Frederick Williams)
Ein Geisteskranker bringt mit einer Bombe Besatzung und Passagiere eines Flugzeuges in Lebensgefahr; zusĂ€tzlich ist die Landebahn durch eine verunglĂŒckte Maschine blockiert. Mit privaten Problemen ĂŒberfrachteter Katastrophenfilm nach dem Bestseller von Arthur Hailey; streckenweise spannend, aber in der Charakter zeichnung klischeehaft und ohne die atmosphĂ€rische Dichte der Vorlage. (Quelle: Film-Dienst)
Ausgezeichnet mit 1 OscarÂź: Beste Nebendarstellerin: Helen Hayes
abâ (Cinema)
âAn immensely silly film - and it will probably entertain people who no longer care very much about moviesâ (The New York Times)
Originaltitel:
19.09.1963
George Pal
Regie: George Pal, Henry Levin
Buch: David P. Harmon, Charles Beaumont, William Roberts
Buchvorlage: Hermann Gerstner
Musik: Leigh Harline / Schnitt: Walter Thompson / Darsteller: Laurence Harvey (Wilhelm Grimm), Claire Bloom (Dorothea Grimm), Karlheinz Böhm (Jacob Grimm), Walter Slezak (Stossel), Oskar Homolka (Herzog), Barbara Eden (Greta Heinrich), Arnold Stang (Rumpelstilzchen), Martita Hunt (Anna Richter), Betty Garde (FrĂ€ulein Bettenhausen), Bryan Russell (Friedrich Grimm), Ian Wolfe (Gruber), Tammy Marihugh (Pauline Grimm), Walter Rilla (Priester), Yvette Mimieux (Prinzessin), Russ Tamblyn (HolzfĂ€ller), Jim Backus (König), Beulah Bondi (Zigeune rin), Clinton Sundberg (Premierminister), Walter Brooke (BĂŒrgermeister), Sandra Gale Bettin (Ballerina), Robert Foulk (JĂ€ger), Terry-Thomas (Ludwig), Buddy Hackett (Hans), Otto Kruger (König), Billy Barty (Hofnarr), Peter Whitney (Riese)
Kamera: Paul C. Vogel
Aufwendiger Ausstattungsfilm nach Hollywood-Art, der drei MĂ€rchen der BrĂŒder Grimm - "Die tanzende Prinzessin", "Der Schuster und die Zwerge", "Der singende Knochen" - in eine (sachlich nicht immer richtige) biografische Rahmenhandlung bettet. Vom Geist der MĂ€rchen weit entfernte anspruchslose Familienunterhaltung. (Quelle: Film-Dienst)
Ausgezeichnet mit 1 OscarÂź
âą Beste KostĂŒme (Farbe): Mary Wills
"The story itself will charm the hearts of the young-in-years-and-spiritâ (New York Daily News)
âSpectacularly beautiful scenic delightsâ (Newsday)
âFirst and most important, this is not a restoration and Iâm fully aware what that word means. David Strohmaier and Tom March have gone so far beyond that concept, creating a version of the film that looks far better than it did upon release, that restoration is the wrong word.â (Robert Harris, Restoration Expert)
Originaltitel: Licorice Pizza / USA 2021 / Aufgenommen in PanavisionÂź Anamorphic (1:2.39) (35mm Negativfilm) / PrĂ€sentiert in 70mm (1:2.20) / 6-Kanal DatasatÂź Digitalton / Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln / 134 Minuten / ErstauffĂŒh rungskopie / WelturauffĂŒhrung: 20.11.2021 / Deutsche ErstauffĂŒhrung: 27.01.2022 / Produktion: Paul Thomas Anderson, Sara Murphy, Adam Somner / Regie: Paul Thomas Anderson / Buch: Paul Thomas Anderson / Kamera: Paul Thomas Anderson, Michael Bauman / Musik: Jonny Greenwood / Schnitt: Andy Jurgensen / Darsteller: Cooper Hoffman (Gary Valentine), Alana Haim (Alana Kane), Sean Penn (Jack Holden), Tom Waits (Rex Blau), Bradley Cooper (Jon Peters), Benny Safdie (Joel Wachs), Skyler Gisondo (Lance), Mary Elizabeth Ellis (Momma Anita), John Michael Higgins (Jerry Frick), John C. Reilly (Fred Gwynne), Maya Rudolph (Gale), Christine Ebersole (Lucy Doolittle), Harriet Sansom Harris (Mary Grady), Joseph Cross (Matthew)
Ein SchĂŒler aus der High School verliebt sich in eine zehn Jahre Ă€ltere Mittzwanzige rin. Der Altersunterschied kann die Beziehung nicht aufhalten, verkompliziert sie aber auf wahnwitzige Weise zu einer platonischen Liebesgeschichte, die zugleich Coming-of-Age-Film, Musikvideo und EpochenportrĂ€t ist, ohne dabei das Paar aus den Augen zu verlieren. Mit unzĂ€hligen Richtungswechseln entwirft der Film nicht nur ein meisterlich inszeniertes kinetisches Abbild einer Liebesbeziehung, sondern findet zugleich einen ganz eigenen Zugang zu 1970er-Jahre-Nostalgie und einer vergangenen Hollywood-Ăra. (Quelle: Film-Dienst)
âEs handelt sich um einen der schönsten Liebesfilme des Kinojahres 2022â (Redaktionsnetzwerk Deutschland)
âEin Film, in dem es zu viele fantastische Szenen gibt, um sie aufzuzĂ€hlen.â (Bild)
Durchgeknallte schwarze Komödie um ein ungleiches Trio. Mit französischem Staraufgebot inszeniert und mit mehreren Césars ausgezeichnet.
Als ihr ein Arzt schonungslos erklĂ€rt, wie wenig Lebenszeit ihr noch bleibt, ist die 43- jĂ€hrige Suze Trappet (Virginie Efira) schnell aus dem Behandlungszimmer verschwunden. Sie beschlieĂt, sich endlich auf die Suche nach ihrem Sohn zu machen, den sie als Jugendliche auf Druck ihrer Eltern weggeben musste. Auch der etwa 50-jĂ€hrige Computernerd und Sicherheitsexperte JB (Albert Dupontel) bleibt nicht lange bei dem Chef sitzen, als er sich anhören muss, dass seine Behörde in Zukunft eher auf JĂŒngere setzt. Bei JB fĂŒhrt diese Aussage zu einer Kurzschlussreaktion. Er besorgt sich ein Gewehr und filmt mit seinem Computer, wie er seinem Leben ein Ende setzen will. Doch der Schuss geht buchstĂ€blich nach hinten los, durchdringt die BĂŒrowand und es bricht heilloses Chaos aus. Dieses Durcheinander nutzt Suze, die gerade im NachbarbĂŒro bei seinem Kollegen sitzt. Sie âkidnapptâ JB und macht ihm ein Angebot: wenn er sie bei ihrer Suche in der Behörde unterstĂŒtzt, wird sie fĂŒr ihn vor der Polizei entlasten. Im riesigen Archiv der Behörde treffen Suze und JB auf den blinden Archivar Monsieur Blin, der sich ihnen mit viel Enthusiasmus und Tatkraft anschlieĂt âŠ
Albert Dupontels (âTagebuch eines Landarztesâ) durchgeknallte, schwarze Komödie startete zehn Tage vor dem zweiten Lockdown im Oktober 2020 mit 720.000 Zuschauern. Nach ĂŒber sieben Monaten KinoschlieĂung startete âWas dein Herz dir sagt â Adieu ihr Idioten!â im Mai 2021 erneut erfolgreich: Ăber zwei Millionen Besucher feierten das etwas andere Looser-Trio auf der groĂen Lein wand. Die belgisch-französische Schauspielerin Virginie Efira (âBirnenkuchen und Lavendelâ) beweist erneut ihre darstellerische Klasse. Albert Dupontel, der in Frankreich so populĂ€re Regisseur, Drehbuchautor und Darsteller, schrieb sich die Rolle des gefĂŒhlsgehemmten JB selbst auf den Leib. Die Filmbranche reagierte begeistert, insgesamt sechs CĂ©sars waren der Lohn: u.a. Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch und Beste Kamera.
Autobiographischer Thriler ĂŒber den Aufstieg des Musikers Xatar, der es vom Ghetto bis in die Charts geschafft hat, mit sicherer Hand inszeniert von Fatih Akin.
Xatars Weg vom Ghetto an die Spitze der MusikCharts ist so dramatisch wie abenteuerlich: aus der Hölle eines irakischen Knasts kommt Giwar Hajabi Mitte der 80er Jahre als kleiner Junge mit seiner Familie nach Deutschland und landet ganz unten. Möglichkeiten gibt es, aber Hindernisse noch viel mehr. Vom Kleinkriminellen zum GroĂdealer geht es ganz schnell. Bis eine Ladung verloren geht. Um beim Kartell seine Schulden zu begleichen, plant Giwar einen legendĂ€ren Goldraub.
Die Hauptrolle in dem auf Xatars Biografie âAlles oder Nixâ basierenden Film hat Emilio Sakraya ĂŒbernom men. In weiteren Rollen sind u.a. Mona Pirzad, Sogol Faghani, Kardo Razzazi, UÄur YĂŒcel und Denis Moschitto zu sehen. Die Dreharbeiten zu âRheingoldâ fanden in Deutschland, den Niederlanden, Marokko und Mexiko statt. Inszeniert hat den Film kein Geringerer als Fatih Akin (âGegen die Wandâ).
Eine Psychotherapeutin will es allen recht machen und bleibt dabei selbst auf der Stecke. Trotz des schweren Themas mit Leichtigkeit und Ironie inszeniert und mit scharfen Dialogen gespickt.
Ein brĂŒtend heiĂer Sommertag. Die Psychotherapeutin Ina merkt, etwas stimmt nicht mit ihr. Doch sie hat keine Zeit, sich darĂŒber den Kopf zu zerbrechen: In der Praxis warten die Patienten:innen, ihre Tochter droht zum Vater zu ziehen, ihr Freund will nach Finnland auswandern und ihre egozentri sche Mutter feiert den 70sten. Ina will es allen recht machen. Doch dann kommt alles anders.
Katharina Woll gelingt es in ihrem KinodebĂŒt âAlle wollen geliebt werdenâ ein einfĂŒhlsames PortrĂ€t einer Frau unserer Zeit zu schaffen. Am Beispiel eines einzigen Tages offenbart sich der ganze Druck auf Frauen, die heutzutage oftmals komplexen und widersprĂŒchlichen Erwartungen ausgesetzt sind. Dabei inszeniert Katharina Woll ihre Figuren und deren Konflikte trotz all ihrer Schwere mit Leichtigkeit und Ironie. Die Jury des âFörderpreis Deutsches Kinoâ erkannte diese QualitĂ€t und zeichnete das Drehbuch von Florian Plumeyer und Katharina Woll aus. Auszug aus der JurybegrĂŒndung: âFlorian Plumeyer und Katharina Wolls Drehbuch stellt eine Psychotherapeutin ins Zentrum, die es allen recht machen will und dabei selbst auf der Strecke bleibt. Psychotherapeut:innen-Filme sind ja mittlerweile fast ein neues Sub-Genre, aber die Autor:innen variieren ihren Stoff neu und ĂŒberraschend (âŠ). Ein raffiniertes Figurenge flecht aus widerstreitenden Wants & Needs â alle wollen geliebt werden, ja, aber vor allem droht jeder jedem (âŠ) Die Dialoge des Films sind scharf, glaubwĂŒrdig, und gehen an den Kern von BeziehungsgesprĂ€chen. Das macht sie so schmerzhaft â und so unterhaltsam.â
Der lange und schmerzhafte Kampf einer jungen Frau gegen die Angst, um ihr entsetzliches Trauma zu ĂŒberwinden.
Die kletterbegeisterte Allegra (Matilda De Angelis) wurde Opfer eines Terroranschlags, bei dem drei ihrer Freunde ums Leben kamen. Von SchuldgefĂŒhlen und Rachegedanken geplagt, zieht sie sich in die Einsamkeit zurĂŒck. Ihre Lieben sind machtlos. Um zurĂŒckzukehren und das Leben wieder zu schĂ€tzen, muss sie einen langen Kampf gegen sich selbst fĂŒhren. Vor diesem Hintergrund trifft sie auf Arad, einen jungen FlĂŒchtling aus dem Nahen Orient. Doch es fĂ€llt ihr schwer, das Vertrauen in das Fremde zurĂŒckzugewinnen.
Anmerkungen von Regisseur NiccolĂČ Castelli: âDas BedĂŒrfnis, das Drehbuch fĂŒr den Film âAtlasâ zu schreiben, entstand vor rund 10 Jahren, aus einem einschneidenden Moment heraus. Wie heute bei der Pandemie, beschlich mich damals das GefĂŒhl, dass etwas in unseren Alltag einzieht, das uns nicht mehr loslassen wird: Die Angst. Unsere Generation war sich damals ziemlich sicher auf einer neutralen, freien und glĂŒcklichen Insel, geschĂŒtzt vom Rest der Welt, zu wohnen. Doch in diesem Moment wurden wir Teil der Welt und uns wurde bewusst, dass nichts mehr so sein wird wie es vorher war. Meine Haupt figur Allegra fĂŒhlt sich vor dem dramatischen Ereignis, das ihr Leben verĂ€ndert, völlig frei. Sie glaubt, dass die Zukunft vor ihr liegt, zum Greifen nah. Als die RealitĂ€t sie einholt â hart und rau, wie der Fels unserer Berge â ist die Wirkung extrem. âAtlasâ ist ein Versuch zu verstehen, wie es möglich ist, unsere Ăngste in der Begegnung und Ăffnung gegenĂŒber dem Fremden zu ĂŒberwinden. Um sich wirklich frei zu fĂŒhlen, wie auf dem Gipfel eines Berges in Kontakt mit dem Himmel, mĂŒssen wir uns fĂŒr den Anderen öffnen. In einem Moment, in dem wir uns alle nach Freiheit sehnen, erzĂ€hlt âAtlasâ von einer grossen Anstrengung, diese zurĂŒckzuerobern.â
Ein Escape Room entpuppt sich als ein verhaltensanalytisches Experiment mit unbekanntem Ausgang. Erste deutsche Produktion, die in einem VR LED Studio entstand.
Adrian ist 16 und ein angehender Social-Media-Star. Gemeinsam mit seiner Freundin Nancy und seinen besten Freunden Neil, Dustin und Luke will er an einem Gewinnspiel in einem Escape Room in Hamburg teilnehmen. Doch plötzlich entpuppt sich das vermeintliche Abenteuer als ihr gröĂter Albtraum. Der Escape Room ist eigentlich eine Forschungseinrichtung und fĂŒhrt ein verhaltensanalytisches Experiment an den Jugendlichen durch. Die Gruppe wird von den WissenschaftlerInnen Iris und Kai und ihrer eigens programmierten kĂŒnstlichen Intelligenz "Kira" unerbittlich auf die Probe gestellt. Die Freunde werden getestet und mit ihren Problemen, Ăngsten und Sorgen konfrontiert. Schockiert, wĂŒtend und enttĂ€uscht von seinen Freunden, dem Spiel und vor allem von sich selbst, beginnt Adrian zu reflektieren. Er muss erkennen, dass er in seinem egoistischen Streben nach Aufmerksamkeit die Probleme seiner besten Freunde völlig vergessen hat. So hat er nicht bemerkt, dass Nancys Mutter kĂŒrzlich gestorben ist oder wie sehr Luke mit seiner gescheiterten Vater-Sohn-Beziehung zu kĂ€mpfen hat. Und hat sich Neil etwa in seine Freundin Nancy verliebt? Nur der schĂŒchterne Dustin scheint sein Leben im Griff zu haben. Oder doch nicht? Wird Adrian es schaffen, sich wieder in die Gruppe einzufĂŒgen und vom egoistischen EinzelgĂ€nger zum Teamplayer werden?
Regisseur Pascal Schröder setzte zusammen mit seinem Team, der Drehbuchautorin und Darstellerin Raffaela Kraus sowie den Produzenten Andreas Schlieter und Kai Steinmetz von GIPFELSTĂRMER FILM, als einer der ersten Deutschen bei seinem Film auf die Vorteile eines Virtual Reality LED-Studios, einer Technik, die man sonst nur aus amerikanischen Serien wie âThe Mandalorianâ kennt und die den klassischen Greenscreen durch groĂe LED-LeinwĂ€nde ersetzt. Diese ermöglichten, dass in wenigen Drehtagen Szenen auf dem Mond, in der WĂŒste oder in einer Eisland schaft realisiert werden konnten.
DRAMA,
Die Neuverfilmung der schonungslosen Schilderung des Horrors des Ersten Weltkriegs nach der Romanvorlage von Erich Maria Remarque geht fĂŒr Deutschland ins Oscar-Rennen.
FrĂŒhjahr 1917. Der 17-jĂ€hrige Paul BĂ€umer (Felix Kammerer) und seine Freunde können es nicht erwarten, in den Krieg zu ziehen, auf Paris marschieren, den Sieg davontragen. So stellen die Jungs sich das vor. So wird es ihnen versprochen. Jubelnd und singend marschieren sie los, die âeiserne Jugendâ, fĂŒr Kaiser, Gott und Vaterland. Die Begeisterung hĂ€lt nicht lange. Als sie nach tagelangem Marsch an der Westfront ankommen, regnet es in Strömen. Der SchĂŒtzengraben lĂ€uft voll, ist ein einziger Morast. Doch die Franzosen warten nicht. Schon bald nehmen sie den Graben unter Beschuss.
âIm Westen nichts Neuesâ erzĂ€hlt die ergreifende Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Paul (Felix Kammerer) und seine Kameraden erleben am eigenen Leib, wie sich die anfĂ€ngliche Kriegseuphorie in Schrecken, Leid und Angst umkehrt, wĂ€hrend sie in den SchĂŒtzengrĂ€ben verzweifelt um ihr Leben kĂ€mpfen. Regisseur Edward Berger (âPatrick Melroseâ, âJackâ, âDeutschland83â) konnte fĂŒr seinen Film ein eindrucksvolles Ensemble gewinnen: In der Hauptrolle des Paul BĂ€umer ĂŒberzeugt Felix Kammerer. Mit âIm Westen nichts Neuesâ gibt er sein SchauspieldebĂŒt in einem Spielfilm. Albrecht Schuch (âLieber Thomasâ, âSystemsprengerâ) ĂŒbernimmt die Rolle des Stanislaus Katczinsky, der Paul im Krieg zu einem engen Vertrauten wird. An ihrer Seite kĂ€mpfen Edin Hasanovic (âJe suis Karlâ, âSkylinesâ) als Tjaden Stackfleet, Aaron Hilmer (âDas schönste MĂ€dchen der Weltâ) als Albert Kropp, Moritz Klaus (âKleine Mordeâ) als Franz MĂŒller und Adrian GrĂŒnewald (âSlĂžbornâ) als Ludwig Behm. Daniel BrĂŒhl (âThe Alienist â Die Einkreisungâ, âNebenanâ) bemĂŒht sich als Matthias Erzberger um einen Waffenstillstand. Devid Striesow (âIch bin dann mal wegâ) verkörpert General Friedrichs. In weiteren Rollen sind Thibault De Montalembert (âThe Collapseâ), Anton von Lucke (âGroĂe Freiheitâ) und Andreas Döhler (âDie Saatâ) zu sehen.
âWir sind dankbar und froh, dass wir gemeinsam das Jazzfest in der Schauburg aufleben lassen konnten. Zu Pandemiezeiten denkbar schwierig. Dennoch haben wir es zusammen geschafft vielen Menschen ein lĂ€cheln ins Gesicht zu zaubern.â
âNiklas Braun, Jazzclub Karlsruhe e.V.
âDas hat SpaĂ gemacht. Zufriedene GĂ€ste und eine wunderbare Stimmung. Viele Rufe nach mehr Veranstaltungen dieser Art. Wir denken darĂŒber nach!â â Herbert Born, Schauburg Filmtheater
Der junge Space Ranger Buzz Lightyear will hoch hinaus! Mit seinem Spaceshuttle startet er, um die unendlichen Weiten des Weltraums zu erkunden.
JAHR: 2022 / LĂNGE: 105 MIN. / FSK: 6
Lotta freut sich riesig auf ihre erste Klassenfahrt. Endlich ohne Eltern â das verspricht Abenteuer pur! Doch Mama Sabine sabotiert Lottas PlĂ€ne und schlĂ€gt ausgerechnet Papa Rainer als Be gleitperson fĂŒr die Klassenfahrt vor!
JAHR: 2022 / LĂNGE: 88 MIN. / FSK: 6
Clara lebt zusammen mit drei Affen in einer Feenwelt, die von Zwergen, Drachen und Zaube rern bewohnt wird. Aufregende Abenteuer war ten auf Clara und ihre Freunde, denn die Zukunft der ganzen Welt liegt in ihren HĂ€nden.
JAHR: 2019 / LĂNGE: 87 MIN.
FSK:
Es ist Liebe auf den ersten Schreck, mit der Gomez und Morticia den Neuzugang der Addams willkommen heiĂen â Pubert, ihr knuddeliges, sĂŒĂes Baby mit Bart. Schrecklich komisch!
JAHR: 1993
LĂNGE: 94 MIN.
FSK:
Ella geht mit ihren Freunden in die zweite Klas se. Ihr netter, etwas chaotischer Lehrer möchte ihnen das Einmaleins beibringen. Doch Pekka hat keine Lust zu lernen. Viel lieber will er Rockstar werden wie die von allen angehimmelte Elvira.
JAHR:
Imposante Natur, Verbundenheit zwischen Mensch und Tier, Gefahr durch Wilderer und JĂ€ger â wie schon bei âMia und der weiĂe Löweâ setzt Regisseur Gilles de Maistre auch jetzt wieder auf einen Mix aus Natur-, Abenteuer- und Tierfilm.
JAHR: 2021 / LĂNGE: 100 MIN. / FSK: 6
KURZFILME IN DER SCHAUBURG DIENSTAG | 18. OKTOBER | 19.00 UHR
An jedem dritten Dienstag um 19.00 Uhr haben bei uns junge Talente mit kurzen Streifen das Wort â und das Bild. SorgfĂ€ltig kuratiert zeigen wir einen spannenden Querschnitt der letzten 25 Jahre âKurzfilmâ â meist prĂ€mierte Festivaldarlings, also nur die Kirschen der Sahnetorte.
Erik Schmitts (war 2019 zu Gast bei unseren Open Air KinonĂ€chten) NASHORN IM GALOPP & BERLIN METANOIA sind LiebeserklĂ€rungen an unsere GroĂstadt, sowie Testamente der FlĂŒchtigkeit der Leichtigkeit der Liebe. Wundervoll getrickst mit Modellen, Stop-Motion-Technik, Fischaugenoptik und Zeitraffern - diese Kurzoden erinnern an die Fantasie von Caro & Jeunet und Michel Gondry. Seid Euch zudem stets gewiss: Kommt die Liebe nicht zu Dir, ist die nĂ€chste Ananas nicht weit!
TOD AUF DEM NIL (DEUTSCHE FASSUNG)
SONNTAG | 9. OKTOBER | 13.00 UHR
Sie haben noch nicht genug von den breiten Filmkopien in bestmöglich-analoger Projektion? Eine Woche nach unserer 16. Festivalauflage setzen wir noch einen drauf: TOD AUF DEM NIL, das Remake von und mit Sir Kenneth Branagh in einer raren und wahrscheinlich letzten AuffĂŒhrung bei uns im Haus: Die Ferien des belgischen Detektivs Hercule Poirot an Bord eines glamourö sen Schaufelraddampfers in Ăgypten wandeln sich zur erschre ckenden Suche nach einem Mörder, als die Flitterwochen eines bildhĂŒbschen Ehepaars ein tragisches, schnelles Ende nehmen.
LIVE-ĂBERTRAGUNG AUS DER METROPOLITAN OPERA IN NEW YORK SAMSTAG | 22. OKTOBER | 19.00 UHR
Die neue MET-Live-Saison eröffnen wir mit einem groĂen Knall: Luigi Cherubinis Medea ist vielleicht die bekannteste musikalische Adaption der Tragödie von Euripides rund um den griechischen Mythos der Argonautensage: Die Königstochter Medea wird von Jason, fĂŒr den sie ihre eigene Familie verlassen hatte, verstoĂen und rĂ€cht sich grausam. Ein Werk von tiefgrĂŒndigem Ernst und einer monumentalen Melodik, von David McVicar klassisch, zeitlos und ungeheuer atmosphĂ€risch inszeniert.
MITTWOCH | 26. OKTOBER | 21.00 UHR
An der St Sebastian Akademie sind alle schwul â und in heller Aufregung. Denn der jĂ€hrliche Festzug steht bevor. Das Vorsingen droht Nerven und Freundschaften zu verschlingen.
RĂ€nkespiele und feurige Begierden, groĂes Drama voller Sex und Gesang â an einem Ort, an dem auch Jean Cocteau gern die Schulbank gedrĂŒckt hĂ€tte!
MONTAG | 31. OKTOBER | 21.00 UHR
Nach langer Zeit unter Verschluss erblickt "Andy Warhols Flesh For Frankenstein" wieder eine Kinoleinwand: Restauriert und ungekĂŒrzt.
Der Film gehört zu den VorlĂ€ufern des Splatter-Films: In kaum einem Horrorfilm der Zeit wird so viel Blut verspritzt und so genĂŒsslich verstĂŒmmelt wie hier. Die offensive Nacktheit der Hauptfiguren und der junge Udo Kier in der Rolle des Frankenstein machen dieses obskure StĂŒck Zeitgeschichte zu einem groĂen SpaĂ!
In den 1930er-Jahre geraten drei enge Freunde in eine Mordermittlung und damit eine der unglaublichsten politischen Machenschaften in der amerikanischen Vergangenheit aufdecken. Eine faszinierende ErzĂ€hlung ĂŒber Mord, Geheimnisse und Liebe, in einer Verkettung von Ereignissen, die den Lauf der Geschichte verĂ€ndern.
Der talentierte Rapper Antoine trifft in der Pariser Oper durch Zufall auf Madame Loyseau, die sein Talent als OpernsĂ€nger sofort erkennt. Als sie ihn als SchĂŒler aufnimmt, verbirgt er seinen neuen Traum vor seinen Freunden und seiner Familie und stĂŒrzt sich in ein Doppelleben⊠Zwei verschiedene Welten, zwei Generationen und zwei Musikgenres vereint in einem Kinofilm.
Mit dieser Frage finden sich der GĂ€rtner Gert, die MĂŒllfahrerin Rudi und der Klempner Pat konfrontiert, als ihr guter Kumpel, der Bestatter Bartl, wĂ€hrend einer hitzigen Schafkopfrunde urplötzlich verstirbt und neben einem Berg von Schulden lediglich seine SchĂŒlerpraktikantin Marina zurĂŒcklĂ€sst. Schwarze, zutiefst bayerische Komödie.
Ausgelassen feiern die Eheleute Alice und Peter ihren Ruhestand. Auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer wollen sie sich als Paar wieder nĂ€herkommen. Doch als Peter seinen kĂŒrzlich verwitweten Freund Heinz ungefragt mit auf die Reise nimmt, ist es aus mit der erhofften Zweisamkeit. Charmante Feelgood-Komödie mit Tiefgang.
Eine junge Frau namens Maren Yearly macht sich auf eine Reise quer durch die USA, um ihre Mutter zu suchen, die sie nie kennengelernt hat. Sie will verstehen, warum sie das BedĂŒrfnis verspĂŒrt alle Menschen zu töten und zu essen, die sie liebt. Wilder Genre-Mix vom âCall Me By Your Nameâ-Regisseur.
REGIE Luca Guadagnino DARSTELLER TimothĂ©e Chalamet, Taylor Russell, ChloĂ« SevignynMit ihrem einzigen Roman âSturmhöheâ schuf Emily BrontĂ« (1818-1848) einen Klassiker der Weltliteratur. Die tragische Liebesgeschichte um Cathy und Heathcliff bewegt ihre Leser bis heute und inspirierte nicht nur zahlreiche Verfilmungen, sondern auch Popsongs wie z.B. Kate Bushs âWuthering Heightsâ. Doch Emily BrontĂ«s gröĂte Geschichte, ist die, die bisher noch nicht erzĂ€hlt wurde: ihre eigene. Das bildgewaltige Drama erzĂ€hlt von Ambition, EnttĂ€uschung, verbotener Liebe â und rollt zugleich eine komplexe Familiensaga auf.