Bote von Karcanon 77

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Bote von Karcanon 77

Jahr der Katzen 442 n.P.

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Der Kaiserliche Rat am Ende des Jahrs der Schmetterlinge 441 n.P. Hier war es zuletzt um das Helionische Reich gegangen. (Siehe Bote von Karcanon 76) Gräfin Baleine von Chalkis erhebt sich, nickt den Anwesenden respektvoll zu und richtet das Wort zunächst an Netor Hylar. "Euren Vorschlag, die Bibliothek besser zu finanzieren und zu bewachen begrüße ich sehr. Bildung ist, meines Ermessens nach, das wichtigste Gut dieser Welt und sollte unter allen Umständen auf jede mögliche Weise gefördert werden. Des Weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass eben dieses Wissen der Öffentlichkeit zugänglicher gemacht werden sollte - zum Beispiel in Form von regelmäßigen, überwachten Lesungen aus Schriften, welche jeweils von den Teilnehmer*Innen ausgewählt würden." Während sie antwortet, schreitet sie durch den Raum, bis sie die linke Seite des Kaisers erreicht hat, an welcher wie zuletzt üblich Phaedron Dhuras steht. An Rimjin n'Jalkhan gerichtet fügt sie dann hinzu: "Nun, gerade bei einem solchen Erbe wie dem Helionischen, ist es doch sicherlich im Sinne Aller, das Erbe nicht einfach sich selbst zu überlassen. Daher erachte ich es durchaus als sinnvoll, das Erbe zu beanspruchen. Ich würde allerdings vorschlagen, dies auf mehrere Strategien aufzuteilen, um etwaige Wiederholungen vergangener Ereignisse möglichst sicher ausschließen zu können." Zuletzt richtet sie sich, leise, aber doch so, dass die restlichen Anwesenden es ebenfalls hören können, an Phaerdron Dhuras. "Da Ihr üblicherweise stehend an den Verhandlungen und der Konversation des kaiserlichen Rats teilnehmt, habt Ihr doch sicherlich nichts dagegen, wenn ich meinen mir vom Kaiser gegebenen Ehrenplatz zur Linken des Kaisers wieder einnehme." Mit diesen Worten lächelt sie ihn freundlich aber bestimmt an und macht sich dann daran, sich auf besagtem Stuhl niederzulassen. Kaiserin Kafrya von Erendyra nennt man die Frau des Kaisers Bofri von Karcanon. Wenn er wie jetzt seit vielen Monden unterwegs im Kaiserreich ist, diesmal um die Festung Caldun, das Herz von Antalien, der grössten Strategie im Königreich Antharlan, zu befreien, sitzt sie auf dem Thron in der Mitte und leitet den Kaiserlichen Rat. Oft ist sie sanftmütig und erinnert damit an ihren Priesternamen "Schwester Mandelblüte", nicht selten hört sie nur zu wenn die Grossen der Teilreiche und Nachbarn ihre Positionen vortragen. Schliesslich ist sie es, sagt man, die in Absprache mit dem Kaiser am Ende entscheidet was das Kaiserreich tut, nachdem sie gehört hat was das Kaiserreich will und seine Nachbarn dazu finden. Manchmal aber, so wie jetzt, kann sie auch scharf und schneidend reden, in einer Härte die man der zarten Person zunächst oft gar nicht zutraut: "Es ist durchaus das Privileg des Throns festzulegen wer daneben zu sitzen kommt. Dass der Kaiser euch diesen Sitz gewiesen hat ist ein Vorrecht, das er dann wieder ausüben kann wenn er wieder in unserer Mitte weilt. Derzeit ist er zur Befreiung einer zentralen Festung der Lichtwelt, Caldun, im Ophis des Grünen Meeres unterwegs und es gefällt mir, den Comes Phaedron Dhuras hier sitzen zu lassen, der das ganze Reich Antharlan vertritt, aus dessen Boden die Kaiserstadt entstehen konnte.


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