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Der Kaiserliche Rat zum Jahr der Schmetterlinge

Der Kaiserliche Rat am Ende des Jahrs der Schmetterlinge 441 n.P.

Hier war es zuletzt um das Helionische Reich gegangen. (Siehe Bote von Karcanon 76) Gräfin Baleine von Chalkis erhebt sich, nickt den Anwesenden respektvoll zu und richtet das Wort zunächst an Netor Hylar. "Euren Vorschlag, die Bibliothek besser zu finanzieren und zu bewachen begrüße ich sehr. Bildung ist, meines Ermessens nach, das wichtigste Gut dieser Welt und sollte unter allen Umständen auf jede mögliche Weise gefördert werden. Des Weiteren bin ich der festen Überzeugung, dass eben dieses Wissen der Öffentlichkeit zugänglicher gemacht werden sollte - zum Beispiel in Form von regelmäßigen, überwachten Lesungen aus Schriften, welche jeweils von den Teilnehmer*Innen ausgewählt würden." Während sie antwortet, schreitet sie durch den Raum, bis sie die linke Seite des Kaisers erreicht hat, an welcher wie zuletzt üblich Phaedron Dhuras steht. An Rimjin n'Jalkhan gerichtet fügt sie dann hinzu: "Nun, gerade bei einem solchen Erbe wie dem Helionischen, ist es doch sicherlich im Sinne Aller, das Erbe nicht einfach sich selbst zu überlassen. Daher erachte ich es durchaus als sinnvoll, das Erbe zu beanspruchen. Ich würde allerdings vorschlagen, dies auf mehrere Strategien aufzuteilen, um etwaige Wiederholungen vergangener Ereignisse möglichst sicher ausschließen zu können." Zuletzt richtet sie sich, leise, aber doch so, dass die restlichen Anwesenden es ebenfalls hören kön nen, an Phaerdron Dhuras. "Da Ihr üblicherweise stehend an den Verhandlungen und der Konversation des kaiserlichen Rats teilnehmt, habt Ihr doch sicherlich nichts dagegen, wenn ich meinen mir vom Kaiser gegebenen Ehrenplatz zur Linken des Kaisers wieder einnehme." Mit diesen Worten lächelt sie ihn freundlich aber bestimmt an und macht sich dann daran, sich auf besagtem Stuhl niederzulassen. Kaiserin Kafrya von Erendyra nennt man die Frau des Kaisers Bofri von Karcanon. Wenn er wie jetzt seit vielen Monden unterwegs im Kaiserreich ist, diesmal um die Festung Caldun, das Herz von Antalien, der grössten Strategie im Königreich Antharlan, zu befreien, sitzt sie auf dem Thron in der Mitte und leitet den Kaiserlichen Rat. Oft ist sie sanftmütig und erinnert damit an ihren Priesternamen "Schwester Mandelblüte", nicht selten hört sie nur zu wenn die Grossen der Teilreiche und Nachbarn ihre Positionen vortragen. Schliesslich ist sie es, sagt man, die in Absprache mit dem Kaiser am Ende entscheidet was das Kaiserreich tut, nachdem sie gehört hat was das Kaiserreich will und seine Nachbarn dazu finden. Manchmal aber, so wie jetzt, kann sie auch scharf und schneidend reden, in einer Härte die man der zarten Person zunächst oft gar nicht zutraut: "Es ist durchaus das Privileg des Throns festzulegen wer daneben zu sitzen kommt. Dass der Kaiser euch diesen Sitz gewiesen hat ist ein Vorrecht, das er dann wieder ausüben kann wenn er wieder in unserer Mitte weilt. Derzeit ist er zur Befreiung einer zentralen Festung der Lichtwelt, Caldun, im Ophis des Grünen Meeres unterwegs und es gefällt mir, den Comes Phaedron Dhuras hier sitzen zu lassen, der das ganze Reich Antharlan vertritt, aus dessen Boden die Kaiserstadt entstehen konnte.

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Solange Phaedron Dhuras hier für das Kaiserpaar steht und sitzt, wird er schwerlich Einwände dagegen haben, dass ihr seinen Sitz in der Delegation von Antharlan einnehmt." Und mit einem Blick zur Seite sucht sie Bestätigung, wo der wahrscheinlich engste Berater des Kaisers nur nicken kann. Auch Baleine muss einsehen dass dies nicht der Zeitpunkt zu sein scheint und geht zu den Plätzen Antharlans. Netor Hylar folgt den Ausführungen Rimjin n'Jalkhans aufmerksam, und nutzt die Unterbrechung durch die Stratega von Chalkis um der Vertreterin Borgon-Dyls mit einer Geste zu signalisieren das er noch an einer Antwort interessiert ist. Rimjin n'Jalkhan folgt gebannt den Vorgängen auf der linken Seite des Kaisers. Sie ist fast über zeugt davon, dass das Verhalten der Gräfin Baleine eher ungewöhnlich ist, wenn nicht sogar ungebührlich, oder vielleicht sogar unverschämt? Nur zu gerne hätte sie gewusst, auf was für Strategien die Gräfin anspielt. Und meint sie Strategien im Sinne der Strategie und Taktik, oder etwa Strategien im Sinne der ehemaligen Provinzen der Purpurnen Bruderschaft?? Ansonsten spannt sie ihren Körper auf Sprungbereitschaft an (möglichst ohne sich das anmerken zu lassen), um im Falle irgendwelcher gefährlichen linken Tricks, die Baleine vorhaben könnte, eingreifen zu können. Hagen Peristus als Vertreter Gorgonyas erhebt sich, um von der Kaiserin das Wort erteilt zu bekommen. "Kaiserliche Majestät, ist es nicht an der Zeit, dass wir aus den Kriegsgebieten in Antharlan die Neuigkeiten die es gibt mit dem Kaiserlichen Rat teilen? Zumindest als Reich aus dem ein Teil der unterstützenden Truppen für euren Gemahl, unseren Kaiser, lang möge er regieren, gekommen sind, kann Gorgonya etwas zu einem solchen Bericht beitragen." Nach einem Seitenblick auf den neben ihr sitzenden und unmerklich nickenden Phaedron Dhuras nickt auch die Kaiserin und erteilt Peristus das Wort für seinen Teil des Berichtes. "Durch Gorgonya und Anthrizia in Lapathien, also das Königreich und die Grafschaft unseres Herrn, des Kaisers, lang möge er regieren, sind kaiserliche Söldner zur Befreiung von Antalien eingesetzt und ausgesandt worden. Die aus unserem Gorgonya kommenden Karanadoorer, welche über die Burg Telamon unseres geschätzten Phaedron Dhuras auf Antjal zogen, haben sich dort mit den kaiserlichen Söldnern aus Nueve Ralanda vereinigt, welche zuvor erfolgreich und mit wenigen eigenen Verlusten die Burg Mermidon befreit haben, welche manche auch Bretnor nennen. Schon bei den Verhandlungen von Chnums Freude hatte Kaiser Bofri von Karcanon, lang möge er regieren, den Anwesenden erklärt, dass Antharlan auf diese Burg nicht verzichten und sie nicht dauerhaft anderen überlassen werde. Nach dem Nachbarn Bagunda und Karalo-Floran hat er dies nun auch dem finsteren Freistaat Aerinn bewiesen. Die Eroberung von Antjal gegen die Aeri, ist, wie der KING vermeldet, wohl nur durch eine Flucht der Aeri ermöglicht worden, doch ich bin sicher, dazu könnt ihr, Phaedron Dhuras, mehr sagen." Auch dieser steht auf, um seinen Bericht vor dem Kaiserlichen Rat zu geben und den des Gorgonen zu ergänzen. In der entstandenen Gesprächspause, welche wohl dem Verarbeiten der gerade mitgeteilten Informationen zugeschrieben werden kann, zieht Gräfin Baleine von Chalkis aus ihrer Manteltasche ein Schreiben, welches sie wortlos auf den Tisch legt und glatt streicht, um die Gedanken der Anwesenden nicht zu unterbrechen. Wer einen Blick auf das Schreiben wirft, sieht dort folgendes: Einladung Maskenball Dann lehnt sie sich in ihrem Stuhl zurück, Hände über dem Bauch verschränkt, schenkt zunächst Prinz Merok von Silur und dann Netor Hylar ein Lächeln und wartet das weitere Geschehen ab.

Netor Hylar lässt die andauernde Stille die auf die scharfen Worte der Kaiserin folgt über sich erge hen und verzieht dabei keine Miene. Die Stille durchbrechende Wortmeldung des Vertreters vom Religionsministerial Karalo-Florans Nimmt Netor zunächst interessiert, dann begeistert und schlussendlich fast schon erheitert auf. Mit einem Lächeln bedankt er sich abseits der weiteren Er stattung der Kriegsberichte und der sonstigen für diesen Tag geplanten Beratungen bei den Beteiligten an diesem wichtigen Teilerfolg im Kampf gegen die Finsternis, und bietet erneut Unterstützung durch die Truppen des Priesterfürstentum Antam an. Außerdem wendet er sich in einer Sitzungspause an Rimjin n'Jalkhan,um die unterbrochene Unterhaltung zur Geschichte vergangener Imperien fortzuführen bzw. zu einem Ende zu bringen. "Ich bedaure es sehr das wir unterbrochen wurden, aber vielleicht habt ihr oder mit euch assoziierte Gelehrte Interesse daran die Geschichte des Helionischen Reiches im Rahmen eines Disputs im Hof der Gelehrten aufzuarbeiten. Im Unterschied zu Haengstyr, das auch in Antam zweifelsfrei als Finsterreich gilt, halte ich die Ausrichtung des Helionischen Reiches nämlich weder für flächendeckend noch eindeutig nachgewiesen. Natürlich müssen auch Abhängigkeitsverhältnisse wie Tributzahlungen oder Eroberungen in der Debatte berücksichtigt werden. Grade im Bezug auf Eroberungen hat Borgon-Dyl jedoch meines Wissens nach mehr Gemein mit Haengstyr, als es das Helionische Reich hat." An einem anderen Tag, zum Ende des Wolfsmonds im Jahr der Schmetterlinge, erteilt Kaiserin Kafrya dem Vertreter von Antam, Netor Hylar das Wort. "Ein turbulentes Jahr der Schmetterlinge neigt sich dem Ende zu, und das Kaiserreich kann mit Stolz und Zuversicht auf das Jahr der Katzen blicken! Der Heiliger Hain der Kaiserstadt Chalkis mit seinen unterschiedlichsten Pflanzen aus allen Reichen blüht auf und ermöglicht es damit allen, die ihre Wurzeln im Kaiserreich sehen, ein Stück Heimat in Chalkis zu finden. Hier hat das von Prinz Merok vorgetragene Bild der silurischen Vielfalt offenbar erste Früchte für das Kaiserreich getragen. Es liegt nun am Kaiserreich, an uns allen, diese Erfah rung im kommenden Jahr an die bedeutenden Wirkungsstätten der Lichtwelt weiterzutragen. Beispielsweise zum großen Druidenkonzil von Bethulia, wo im Jahr der Katze die Druiden Rat halten, um anschließend mit Magiern und Priestern große Pläne und Vereinbarungen zu beratschla gen. Wer wenn nicht das Kaiserreich Karcanon, sollte dort für sich und die Lichtwelt werben? Und wer wenn nicht Ragall von Silur, sollte dies dort für das Kaiserreich tun? Auch die Ebene der Wagenvölker wird seit langem von Dämonenhorden verherrt, und nur dank den stetigen Bemühnungen der Krieger Borgon Dyls und der Priesterschaft des Göttervaters sind langsame Erfolge zu verbuchen. Wo wenn nicht in Bethulia könnte ein Druidenministerial des Kaiserreichs für die Urbarmachung der Großen Ebene der Wagenvölker werben, um die unermüdlichen Bemühungen durch druidisches Wissen zu unterstützen? Wenn das Kaiserreich Karcanon auf dem großen Konzil von Bethulia und darüber hinaus als Sprachrohr der Druiden Myras agieren will, braucht das Kaiserreich Karcanon auch ein Druidenministerial! Wie bereits angedeutet schlage ich dem kaiserlichen Rat vor, und trage ihrer kaiserlichen Majestät Kafrya an, Ragall von Silur als Druidenministerial des Kaiserreichs Karcanon zu berufen, um den Druiden Myras zu signalisieren das sie sich hier heimisch und beachtet fühlen dürfen." Seinen Wortbeitrag beendet Netor Hylar wie immer mit einer ritualisierten Schlussformel. "Das war der Beitrag von Netor Hylar, Oberpriester des Chnum und Gesandter des Galen Hylar, Priesterfürst von Antam und Protektor der Heiligtümer des Göttervaters. Möge mich Chnum auf meinen Platz verweisen und meine Worte in euren Köpfen nachhallen lassen." Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis für das Jahr der Schmetterlinge.

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