Bote von Karcanon 77

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Bote von Karcanon 77

Jahr der Katzen 442 n.P.

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Papaver ist eine freie Handelsstadt an der Mündung des Rhud. Sie gehört zum Reich von Bakanasan, dort ist sie auch unter dem Namen "Rhegium" oder "Rhegium Papaver" bekannt. Durch lapathische Nationalisten wird Papaver und das Flußtal des Rhud als Teil Lapathiens betrachtet, den sie Padavien nennen. .... Von ca. 406 n.P. bis Ende 408 n.P. stand Papaver unter Herrschaft Bagundas, nachdem sich die bakanasanischen Legionen weitgehend aus der Region zurückgezogen hatten. Mit der Rückeroberung durch Bakanasan begann der Zweite bagundisch-bakanasanische Krieg 409 bis 411, an dessen Ende Bakanasan weite Teile Lapathiens zurück gewonnen hatte und das restliche Lapathien ein unabhängiges Reich wurde. Unabhängig von der jeweiligen Oberherrschaft haben sich die Kaufleute Papavers eine große wirtschaftliche Unabhängigkeit und Stolz auf ihre Heimat bewahrt.

Papaver— Stadt im Aufbruch Hinweis:

Dieser Abschnitt ist aus der Sicht eines Bewohners von Myra geschrieben und daher notwendigerweise subjektiv.

Papaver liegt an der Mündung des Rhuds in den Golf von Rhud. Trotz ihrer hervorragenden Lage fristete sie lange das Dasein einer zweitklassigen Handelsstadt. Zu übermächtig war die Dominanz der lapathischen Metropole Lapathia an Land und der von Borgon Dun priviligierten Handelsstadt Hermund, am Ausgang des Mare Dardanum, sowie des auch Bakanasanischen Arpinium zur See. Erst mit der Gründung der "Papavischen Kaufmannsgilde" begann sich eine Wende abzuzeichnen. Der endgültige Durchbruch gelang Papaver aber erst, als der Kaufmann Eszrath Kardar zum Vorsitzenden dieser Vereinigung gewählt wurde. Dieser Mann, in dem sich kaufmännischer Scharfsinn mit diplomatischem Geschick auf das Beste vereinigen, schaffte es Papaver aus der Provinzialität herauszuführen und neue, äußerst gewinnträchtige Märkte zu erschließen. Diese Entwicklung nahm jedoch, mit der Besetzung durch bagundische Truppen, ein jähes Ende. Noch heute geht in Papaver das Gerücht um, daß weniger politische Erwägungen Schuld am bagundischen Einmarsch waren, sondern vielmehr die lapathischen Patrizier einen unliebsamen Konkurrenten aus dem Wege räumen wollten. Mit der Befreiung durch bakanasanische Legionen konnte dieses unrühmliche Kapitel in der Geschichte Papavers bald wieder geschlossen werden. Dank Eszrath Kardar, der von der bakanasanischen Militärverwaltung zum obersten Magistraten eingesetzt und mittlerweile in freien Wahlen von der Bevölkerung bestätigt wurde, und nicht zuletzt dank bakanasanischem Kapitals, beginnt sich nun ein Aufstieg ohne gleichen abzuzeichnen. Zusammen mit dem Senat hat der Magistrat unter der Führung von Eszrath Kardar konkrete Pläne für die Zukunft von Papaver ausgearbeitet. Die wichtigsten Punkte seien hier nur kurz genannt, um später ausführlicher abgehandelt zu werden: • Bau eines neuen Überseehafens • Sanierung des alten Hafens und des gesamten Hafengebietes • Errichtung neuer und erweiterter Wehranlagen • Schaffung einer Börse von internationaler Bedeutung • Gründung einer neuen, effizienteren Handelsvereinigung • Sanierung und Ausbau der Stadt Papaver im Allgemeinen • Ansiedlung wichtiger bakanasanischer Verwaltungsorgane • Ausbau der Verkehrswege ins Inland • Aufwertung Papavers zum religiösen Zentrum • Errichtung großer Kulturstätten • Ausbau des Bildungswesens nach bakanasanischem Muster • Schaffung einer Hochschule von internationalem Rang Als Zentrum der "Papavischen Hanse" ist der Bau eines neuen Überseehafens unumgänglich. Mit


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