Passeirer Blatt

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Natur & umwelt

Die Alpen-Bärentraube: Farbtupfer in der herbstlichen Landschaft  Fotos: Arnold Rinner

Beeindruckendes Farbenspiel

Die Alpen-Bärentraube Der Sommer neigt sich dem Ende zu und auch die Blumen im Gebirge hatten ihren großen Auftritt. Der Blütenrausch ist vorbei. Doch das heißt noch lange nicht, dass in der Herbstzeit die Landschaft triste und leer aussieht. Jetzt im Herbst sind es ganz besonders die bunten Farben der Blätter, die Groß und Klein faszinieren und für ein beeindruckendes Farbenspiel sorgen. Einer dieser Zwergsträucher, der noch einmal vor dem nahenden Winter mit seinen intensiv roten Blättern besonders schön leuchtet und die Landschaft verzaubert ist die Alpen-Bärentraube, die ich nachfolgend kurz vorstellen möchte. Die Früchte der Alpen-Bärentraube sind zuerst rot und verfärben sich zuletzt schwarz

Die Alpen-Bärentraube (Arctostaphylos alpinus) ist ein sommergrünes Gewächs mit weitkriechenden bis zu 50 cm langen Zweigen. Die Wuchshöhe des teppich­ bildenden Spalierstrauches beträgt bis 10 cm. Die Blätter sind wechselständig angeordnet, fein gesägt und lang bewimpert. Die weiß-grünlich bis rötlich gefärbten Blüten erscheinen zwischen Mai und Juni. Die Pflanze blüht meist schon ehe die Laubblätter gebildet werden. Seinen großen Auftritt hat das Gewächs im Herbst, wenn sich die Blätter in leuchtendem Rot zeigen. Die beerenartigen Steinfrüchte sind erst grün, dann rot und verfärben sich schließlich glänzend blau-schwarz. Der Durchmesser der Frucht ist ca. 9 mm. Die Alpen-Bärentraube ist eine nicht allzu häufig anzutreffende Gebirgspflanze, die in subalpinen bis unteralpinen Höhen­ lagen vorkommt. Das arktisch alpine Gewächs hat sein Hauptvorkommen in

Rasen, Fels- und Geröllfluren der Zwergstrauchheide mit meist langer Schnee­ bedeckung. Im Raum Passeier beschränken sich die Vorkommen auf den Schneebergerzug. Schöne Bestände sind etwa beim Weißspitz oder im Umfeld der Andelsalm zu finden. Der Name Bärentraube rührt daher, dass Bären anscheinend gerne die Früchte fressen. Der Name spiegelt sich im latei­ nischen Namen „arctostaphylos“ wieder. „Arctos“ bedeutet soviel wie Bär und „staphyle“ steht für Traube. Im Passeier gibt es auch eine weitere Bärentraubenart, die Immergrüne Bärentraube. Im Unterschied zur Alpen- Bärentraube hat diese im Zwergstrauchgürtel weit verbreitete Art rote Früchte. Diese werden mitunter mit den Früchten der Preiselbeeren verwechselt. Daher rührt auch der Dialektname „Fålsche Glaan“. Arnold Rinner

Lostage und Bauernregeln Während die Landwirtschaft ihre Geschwindigkeit reduziert, wir die Ernte einfahren und langsam beginnen, unsere Höfe auf den Winter vorzubereiten, geben uns die Lostage im Herbst Aufschluss über den Winter und unsere Äcker im Frühjahr: Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht. Ist der November kalt und klar, wird trüb und mild der Januar. Gefriert im November schon das Wasser, wird der Januar umso nasser. Auch die Vögel und Vespen werden stark beobachtet Elisabeth Larcher


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