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Einige Vertreter*innen der Passeirer Gastronomie und Hotellerie

hgV PaSSeier

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Neue Vertreter der Passeirer Gastronomie und Hotellerie

Die HGV-Ortsgruppen St.Martin, St.Leonhard und Moos wählen ihre neuen Ortsausschüsse

Kürzlich fand die Versammlung des Gebietes Passeier des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) statt. Dabei stand unter anderem die Wahl der neuen Ortsausschüsse der Ortsgruppe St.Martin in Passeier auf dem Programm. Weil Riffian, St Martin, St.Leonhard und Moos eine gute Zusammenarbeit pflegen, hat man beschlossen, gemeinsam die Jahreshauptversammlung abzuhalten. In seinem Amt als Ortsobmann von St.Martin wurde Konrad Pichler vom Hotel Pfandler Alm bestätigt. Im Ortausschuss vertreten sind neben Pichler noch Heinrich Dorfer vom Quellenhof Luxury Resort, Thomas Pircher vom Hotel Hirzer, Saltaus, Sonja Fontana vom Brauhotel Martinerhof, Anita Ennemoser vom Hotel Jager Hans, Lukas Dorfer vom Hotel Alpenschlössel und Thomas Fontana, Gasthof Lamm. Ebenfalls in ihrem Amt als Ortsobfrau von Moos wurde Marlene Gufler vom Hotel Pfeldererhof wiedergewählt. Im Ortausschuss vertreten sind neben Gufler noch Thomas Königsrainer vom Gasthof Hochfirst, Petra Ennemoser vom Hotel Bergland und Arnold Kuprian vom Hotel Alpenland in Stuls/Moos in Passeier. In St.Leonhard zum neuen Ortsobmann gewählt wurde Michael Fink vom Andreus Golf & Spa Resort. Er löst Theresia Holzknecht ab, welche sich nicht mehr der Wahl stellte. Im Ortausschuss vertreten sind neben Fink noch Claudia Klotz vom Hotel Klotz, Gottfried Pichler vom Gasthof Restaurant Haselstaude, Ulrich Pirpamer vom Camping Zögghof, Klaus Holzknecht vom Hotel Theresia, Walter Pirpamer vom Hotel Sonnenhof und Viktoria Pixner vom Panoramahotel Wildschütz. HGV-Gebietsobmann Heinrich Dorfer blickte in seinen Ausführungen auf ein schwieriges Jahr für den Tourismus im Passeiertal zurück. Gleichzeitig sieht er die Zukunft positiv. „Die Pandemie hat uns alle stark gefordert, die Buchungslage für die nächsten Monate lässt hoffen, dass der Tourismus wieder auf der richtigen Schiene läuft. Wichtig dafür ist aber, dass wir uns einerseits an die AHA-Regeln halten, andererseits auch die Impfmöglichkeiten in höherem Maße wie bisher in Anspruch nehmen“, zeigte sich Dorfer überzeugt. Bezirksobmann Hansi Pichler sprach sich in seinen Grußworten ebenfalls für ein vermehrtes Impfen in- und außerhalb der Betriebe aus und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die schwierige Zeit bald vorbei sein dürfte. Die Grüße der Gemeinde überbrachte Elisabeth Larcher, Referentin für Handel, Handwerk und Landwirtschaft. Sie betonte in ihren Ausführung die enge Verzahnung der Bereiche Landwirtschaft und Tourismus. „Wir müssen bei unserer Tätigkeit an das Gesamte denken und unsere Ressourcen bündeln. So schaffen wir tolle Initiativen für Einheimische und Gäste“, gab sich Larcher überzeugt. Abschließend zeigte Verbandssekretär Helmuth Rainer auf, in welcher Form und in welchem Umfang der HGV seine Mitgliedsbetriebe in der schwierigen Zeit der Pandemie unterstützt und beraten hat. Quelle: Pressebüro HGV Bozen Elisabeth Larcher

Sommersaison Passeier

Wo sehen die Tourismusvertreter*innen von Moos, St.Martin und St.Leonhard unser Tal jetzt, und wo in 5 Jahren. Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen.

Knapp einen Monat nach der Wahl der neuen HGV-Ausschüsse und nach einer intensiven Sommersaison habe ich mir erlaubt, die Obfrau, die beiden Obmänner und den Tourismuspräsidenten Ulrich Königsrainer nach ihren Zukunftsideen für unsere drei Gemeinden zu fragen, wie lokale Kreisläufe gefördert werden und wo Aufholbedarf ist.

Ulrich, wer ist der Urlauber, der ins Passeier fährt, wen locken wir an?

Das Jahr 2020 hat uns gezeigt, wie wichtig Stammgäste sind. Diese sind es, die dem Passeiertal auch im Jahr 2021 die Treue gehalten haben. Gleichzeitig finden immer mehr italienische Gäste den Weg zu uns. Daher ist es ungemein wichtig, dass wir den Gästen in ihrer Sprache begegnen. Besonders die italienischen Gäste sind sehr an unserer Kultur und unserer Lebensweise interessiert und sind für unsere Anregungen und Tipps sehr dankbar. Daher haben wir vermehrt auf die Zweisprachigkeit geachtet und unsere gesamten Drucksorten auch in Italienisch aufliegen lassen.

Ulrich, was sind die Zielsetzungen der nächsten Saison? Was erwartet den Gast 2022 und was Bürger*innen aus dem Passeiertal?

Ich bin überzeugt, dass die Saison 2022 in einem normalen Rahmen starten wird. Die meisten Gäste sind geimpft und ich glaube, diese Gäste werden uns nächstens Jahr wieder besuchen. Wichtig ist nun aber die bevorstehende Wintersaison. Pfelders, unser Wintersportort, rüstet sich mit einem Sicherheitskonzept und verspricht unsere Gästen einen unbeschwerten Winterurlaub, auch Stuls und Walten >

> bereiten sich auf den Wintergast vor und auch wir Einheimischen freuen uns endlich wieder darauf, wieder unsere Ski anzuschnallen und eine Abfahrt zu wagen. Für uns Gastwirte ist das kommende Jahr ein sehr entscheidendes Jahr, denn noch ein Jahr der Krise können wir nicht überstehen … nicht, weil keine Gäste mehr kommen, sondern weil immer mehr unserer Angestellten in andere Sektoren abwandern und wir zwar mit einem vollen Haus … aber ohne Angestellte da stehen. Hier müssen wir alle entgegenwirken, denn unsere Mitarbeiter sind das Rückgrat unseres Sektors und ungemein wichtig für die Tourismusgesinnung im Tal.

Ulrich, wie hoch liegen die Gästezahlen bisher im Passeiertal?

Das Jahr 2021 und auch das Jahr 2020 waren kein gewöhnliches Tourismusjahr, daher kann man die Gästezahlen nicht vergleichen. Während wir 2020 erst Mitte Juni unsere Häuser öffnen durften und Ende Oktober diese wieder schließen mussten und der komplette Winter ausgefallen ist, dürfen wir in diesem Jahr 2021 seit Mitte Mai arbeiten und wir hoffen, dass die Saison im vorderen Passeiertal bis zum 10. Jänner und im Hinterpasseier den ganzen Winter über möglich sein wird.

Ulrich, welcher Gast verbringt seine Zeit in den Gassen der Dörfer?

Die verschiedenen Dörfer des Tales, vor allem aber St.Martin und St.Leonhard präsentieren sich mit vielen Geschäften, Bars und Restaurants. Sie werden gerne von Urlaubern aus dem ganzen Passeiertal besucht. Gäste aus dem Meraner Raum kommen gerne mit dem Fahrrad über unseren Passerdammweg zu uns, aber auch mit dem Bus kommen viele zu uns und besuchen unsere Orte nach einer Wanderung. Besonders der Schluchtenweg ist regelrechter Magnet, der viele Wanderer aus dem Umland anzieht und so viele Tagesgäste nach St.Leonhard und Moos bringt. Auch Gäste, die mit dem Motorrad über unsere Pässe fahren, halten gerne in den Orten. Hier gilt es zukünftig das richtige Maß zu finden, dass der Gast und Einheimische sich nach wie vor in unseren Ortskernen wohl fühlt. Ich glaube, die Mobilität wird uns in den nächsten Jahren immer mehr beschäftigen. Tägliche Staus am Talausgang sowie Motorräder, Radfahrer und Rallygruppen auf unsere Pässe müssen zukünftig geleitet werden, um einen Verkehrskollaps zu vermeiden. Ein Mobiltätskonzept für unser Tal ist ungemein wichtig, denn wenn in den nächsten 5 Jahren nicht eingegriffen wird, auch im Hinblick auf den Küchelbergtunnel, werden wir regelrecht überrollt werden. Ob das unsere Gäste aber vor allem wir Einheimische wollen, sei dahingestellt. Hier sind vor allem unsere Politik, aber auch wir Wirtschaftsverbände gefordert.

Ulrich, welche Initiativen schafft der Tourismus um auch den heimischen Konsum zu fördern?

Da wo Einheimische sind, sind auch die Gäste gern … dieser Spruch ist uns mehr als bewusst. Daher versuchen wir auch in Zukunft, unsere heimische Wirtschaft zu fördern. Viele Handwerker und Kaufleute unterstützen den Tourismusverein durch ihren Mitgliedsbeitrag. Im Gegenzug versuchen wir durch Aktionen Einheimischen und Gästen das Einkaufen im Tal schmackhaft zu machen. Ich glaube, wir haben tolle innovative Betriebe im Dorf, diese gilt es zu fördern und einfach vorbei zu schauen und ein Einkaufserlebnis vor der Haustür zu haben. Gemeinsam mit den Gemeinden organisieren wir auch in diesem Jahr Weihnachtsaktionen mit kleinen Veranstaltungen, unser Jahreskalender stellt die verschiedenen Produzenten vor und lädt die Gäste und Einheimische ein, lokal zu kaufen und so den Wirtschaftskreislauf im Tal am Laufen zu halten. Gemeinsam mit einem starken Partner haben die Geschäfte und Restaurants eine Webapp kreiert, die von den Gästen sehr gut angenommen wird, nun gilt es diese auch den Einheimischen zur Verfügung zu stellen. Dies wird in den nächsten 2 Monaten geschehen.

Konrad, wie fördert der Tourismus den regionalen Konsum?

Wir bieten unseren Gästen durch unsere Menü-, Getränke- und/oder Speise-Vorschläge lokale Produkte an, erklären die Produkte, ihre Herkunft und erzählen von den Produzenten. Das lokale Produkt, der kleine Betrieb und die Hersteller gewinnen so an Interesse.

Konrad, wie wichtig sind die Ortsgruppen und welche Autonomie hat St.Martin?

Die einzelnen Ortsgruppen des HGV sind alle autonom und arbeiten in den jeweiligen Ortschaften. Es gibt, wie bei uns im Passeiertal, einen Gebietsobmann (Heinrich Dorfer) der unsere Anliegen im Bezirk- und/oder im Landesauschuss voranbringt. Wir als HGV-Ortsgruppe unterstützen den Tourismusverein bei Festen, Veranstaltungen und in seiner Tätigkeit. Als Vertreter der Gastwirte und Hoteliers liegt es in unserer Tätigkeit, auch die Anliegen unserer Betriebe in den Gemeindestuben voranzubringen und zudem unsere Mitglieder bei rechtlichen oder gesetzlichen Fragen zu unterstützen. Auch mit der Exekutive arbeiten wir zusammen, um Probleme gemeinsam und zum Wohl aller zu lösen.

Marlene, wo liegen die Stärken des Passeirer Tourismus?

Ich sehe großes Potential für das Passeiertal als Ganzjahres-Destination, deshalb würde ich mir sehr wünschen, wenn mehrere Betriebe in St.Leonhard und St.Martin auch im Winter geöffnet hätten. Dies würde natürlich dazu beitragen, dass auch die Bergbahnen Pfelders und die verschiedenen Winterangebote im Hinterpasseier mehr ausgelastet wären.

Marlene, wo setzt Moos seine Schwerpunkte, was ist dein/euer Programm und deine/eure Zielsetzungen?

Ich glaube, dass Moos sich in den nächsten Jahren zur Perle des Passeiertales entwickeln könnte. Mit einem sanften und nachhaltigen Konzept und den abwechslungsreichen Freizeitaktivitäten könnte Moos zu einem sportlich-aktiven, kulinarisch-schmackhaften und genussvoll-entspannenden Urlaubserlebnis wachsen. Hier hoffe ich auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Tourismusverein, HGV, den Betrieben und den Bergbahnen Pfelders.

Michael, wo siehst du das Passeiertal in 5 Jahren?

Das Passeiertal hat ein großes Potential und eine große Zukunft. Ein großer Pluspunkt ist die perfekte Lage mitten in den Bergen und das milde, mediterrane Klima. Das Passeiertal ist sicherlich ein Geheimtipp für viele Urlauber, da es durch die intakte Natur, die urigen Almen und die einheimischen Spezialitäten weit weg vom Massentourismus ist. Die größte Bereicherung für das Passeiertal wird in 4 Jahren der Küchelbergtunnel in Meran sein, somit ist das Passeiertal schneller und angenehmer erreichbar. Für unsere Betriebe im Passeiertal sehe ich eine große Zukunft, da der Gast das Persönliche, Kleine und Gemütliche immer mehr zu schätzen weiß. Bereits jetzt bringen wir viel Kraft und Energie auf, um unsere Betriebe zu unterstützen und zu fördern. Wir versuchen, durch geführte Wanderungen, musikalische Unterhaltungen und kulinarische Highlights ein großartiges und abwechslungsreiches Programm für alle Gäste des Passeiertals zu bieten. Zudem ist es eine große Freude zu sehen, wie die Jugend in die Fußstapfen ihrer Eltern und

Großeltern tretet und es zu schätzen weiß, was unsere Vorfahren in den letzten Jahrzehnten aufgebaut und geleistet haben.

Michael, was fehlt dem Passeirer Tourismus, woran ist zu arbeiten und wo setzt St.Leonhard die Hebel an, um Schwächen zu schwächen und Stärken zu stärken?

Durch die große Auswahl an Aktivitäten, wie Paragleiten, Wandern, Themenwege, Biken, Golfen, Fischen usw., haben wir im Passeiertal eine sehr junge und dynamische Zielgruppe. Um diese Zielgruppe auch in Zukunft zu stärken und mit dem aktuellen Fahrradtrend mitzuhalten, wäre eine Downhillstrecke und speziell ausgewiesene Fahrradwege sehr interessant für das ganze Passeiertal. Der Wintersport kommt vielleicht etwas zu kurz, hier hätte das Passeiertal auch großes Potential. Um das Dorf St.Leonhard und die Betriebe im Tourismus und im Handel zu stärken, wäre eine verkehrsberuhigte Zone im Zentrum und eine Umfahrung des Jaufenpasses essenziell. Ein Dorf hat nur dann eine Identität, einen (Mehr-) Wert, wenn wir es schaffen, dieses lebendig zu halten. Damit die Gassen mit Einheimischen und Touristen gefüllt bleiben, braucht es Geschäfte und Lokale die arbeiten, Menschen, die konsumieren und kaufen. Das Angebot muss dementsprechend für den Einheimischen und den Touristen attraktiv sein. Lokale Produkte und Anbieter, guter Service, gute Qualität sind Magnetpunkte und Gegenpoole zu Massenware, Einkaufszentren und anonymen Verpflegungsstationen. Handwerk, Handel, Landwirtschaft und Tourismus hängen mehr denn je zuvor voneinander ab. Arbeitsplätze, Ressourcen menschlicher und finanzieller Natur aber vor allem der Mehrwert von Qualität und Herkunft werden die Zukunft unserer Dörfer bilden. Elisabeth Larcher

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Das Gefühl, mit 14 über die eigene Zukunft entscheiden zu müssen

Nun ist es wieder so weit. Mittelschüler*innen im ganzen Land müssen oder dürfen über ihre Zukunft entscheiden.

Sofern die Mädchen und Jungen nicht von zu Hause aus vorbelastet sind und mit Freude (und) oder Vernunftszuspruch der Eltern in die Stapfen der Familie treten, fragen sich hunderte pubertierende Gemüter, was sie nun wohl tun sollen … den Rest ihres Lebens … Schulen stellen sich vor, Schulen werden besucht, lvh, HDS, HGJ … jegliche Art von Zünfte, Schulrichtungen und Vereinigungen stellen sich vor und werben um die Gunst der Jugend, … und während die einen um Lehrlinge buhlen und die anderen das Lehren preisen, sitzen die 14-Jährigen da und fragen sich, ob sie denn schon wirklich wissen müssten, was sie werden wollen. Das Ganze, obwohl der eine oder andere nicht einmal weiß, was er in seiner Freizeit tun will, geschweige denn in seinem Leben und schlimmer noch, wenn der Banknachbar schon den Lehrlingsplatz bei der Mutter hat, die Klassenkameradin sich in der, ach so weit entfernten, Meraner Oberschule einschreibt und der beste Freund den Heimplatz in Auer schon reserviert hat … und da sitzen die ein oder anderen Mittelschüler*innen und denken an den Rest ihres Lebens, genervt, weil schon die Klamottenwahl eine Qual ist und die Probleme eigentlich, altersbedingt, ganz andere sind. Die Frage, die wir Eltern, Erziehungsberechtigte, Freunde, Bekannte und Verwandte uns aber stellen sollten, ist wohl die Gretchenfrage zum Thema „Lebenslänglich“… denn eine schulische Ausbildung, ein Lehrgang, eine Fachausbildung definieren nicht „den Rest des Lebens“, sondern führen einfach nur zu einem ganz wichtigen Ergebnis: mehr zu wissen und mehr zu ke(ö)nnen. Früher hat man als Lehrling in einem Betrieb begonnen und hat diesen als Pensionist verlassen. Heute zählen Fleiß, Wissbegierde, Neugierde und Erfahrung. Lebenslang unglücklich bei der Arbeit zu sein, ist wohl der frustrierendste Gedanke, den man einem Jugendlichen mitgeben kann. Im „Wegweiser Ausbildungsmöglichkeiten nach der Mittelschule in Südtirol Schuljahr 2020/2021“ https://www.provinz.bz.it/bildung-sprache/ausbildungsstudien-berufsberatung/downloads/ Wegweiser_20.pdf schreibt der Bildungsrat unserer Provinz, dass dies ein erster wichtiger Schritt sei, und nicht der einzige wichtige Schritt: „Liebe Schülerin, lieber Schüler, im Laufe der Abschlussklasse der Mittelschule steht die Wahl der weiterführenden Ausbildung an und ihr trefft eine erste wichtige Entscheidung über euren weiteren Bildungsverlauf. Dabei könnt ihr aus einem reichhaltigen Angebot wählen, denn die Oberstufe gliedert sich in drei gleichwertige Bildungssäulen: Berufsbildung (Fachschulen und Lehre), Fachoberschulen und Gymnasien.“ Und denken wir daran, wieviel erste wichtige Schritte uns in unserem Leben begleitet haben. Mit 42 hatte ich viele erste Schritte, viele wichtige Entscheidungen und dabei waren in der Berufswelt immer zwei Säulen für mich wichtig: gerne zu arbeiten und glücklich dabei zu sein. Der Bildungsrat schreibt weiter:“ Wesentlich ist, dass ihr euch mit euren Interessen und Fähigkeiten auseinandersetzt und euch für jenen Schultyp entscheidet, der am besten zu euch passt.“ Als Eltern dürfen wir wohl diesen Satz mit ganzem Herzen unterstützen, folgt euren Interessen, der Weg durchs Leben führt durch so viele fantastische Abzweigungen und nur durch Wissen, Neugierde, Fleiß und Zufriedensein werden wir in unserem Berufsumfeld glücklich sein, auch beim zweiten Schritt, beim Rückwärtsgang, beim Spurwechsel und Überholen. Mit 14 wissen wir nicht, wo wir mit 30, 40 oder 50 stehen, was wir mit 14 wissen, ist, was uns gefällt und Freude macht und dorthin führt der erste Weg! Als Frau, Mutter, Bäuerin mit Handwerksbetrieb darf ich einen Apell auch an all die jungen Frauen da draußen machen: Es gibt Berufe, die wir Frauen nicht machen können, weil wir z.B. nicht die Kraft und den Körperbau dazu haben, aber diese sind gezählt: raus aus den verstaubten Gedanken, rein ins Arbeitsgewand. Viele Frauen machen es uns vor in der Elektronik, Informatik, Feinmechanik, in den Küchen und Managerbüros, in der Führung von Handwerksbetrieben und im Übernehmen der Bauernhöfe. Ihr entscheidet mit Leidenschaft, Disziplin und Geduld, wo ihr eure Berufswelt beginnen wollt! Mut, das zu tun, was euch glücklich macht und ihr werdet euch wundern, wieviele Betriebe auf euch warten. Viel Glück in dieser ersten großen Wahl, aber keine Angst, sie wird eure Zukunft beeinflussen, aber nur solange, wie ihr das wollt.

Elisabeth Larcher

Warum LokaL einkauFen nicht (nur) ein akt der nächStenLiebe iSt!

Egoismus, Dummheit oder Augenauswischerei?

Seit jeher bin ich eine vehemente Verfechterin des lokalen Konsums und reagiere besonders allergisch, wenn aus verschiedensten politischen Lagern von „regionalem Denken“ gesprochen wird, um marketingtechnisch sympathisch zu wirken … wobei „regional“ in Südtirol als Schlagwort keinen Sinn macht … aber modern ist es und cool … das ist, als würde man mit einem SUV von zu Hause zum Stadl fahren aber Müll trennen … aber der Reihe nach. Regionales Denken bedeutet in Italien, dass wir an das Trentino-Südtirol denken sollen, und ganz ehrlich … das ist mir persönlich schon ein Stück zu groß! Ich lebe in einem Dorf im Passeier und der Grund warum ich hier lebe, ist ganz einfach: Ich fühle mich hier wohl, mein Mann auch und die Lebensqualität für unsere Familie ist mehr als zufriedenstellend. Unsere Familie ist glücklich, unsere Tochter und wir haben ein enormes Angebot an sozialer Wertschöpfung und wir würden gerne hier alt werden. So geht es vielen von uns. Wir wohnen gerne hier im Passeier oder hier in unserem Dorf. Die Nahversorgung ist gewährleitet, für einen Liter Milch gehe ich ins Dorf, wir haben eine Metzgerei, eine Bäckerei (oder mehrere sogar), einen Frisör (oder mehrere sogar), Kleinhändler, ein Elektrofachhandel, ein Schuhgeschäft … einen Jugendtreff, eine Feuerwehr … über 50 Vereine … kurzum … alles das, was wir zum Glücklichsein brauchen … Damit die Lebensqualität aber dieselbe bleibt, muss man dafür Sorge tragen oder nicht? Erst unlängst hatte ich ein Gespräch mit einem Dorfbewohner, er fühle sich nicht verpflichtet die lokalen Geschäfte zu unterstützen, es gehe ihm auf den Nerv Läden zu fördern, die sowieso keinen Sinn haben, weil sie wirtschaftlich nicht rentabel seien, die ganzen „Ladelen“ seien sowieso zum Scheitern verurteilt und er und seine Brieftasche sind nicht dafür verantwortlich diese naiven Geschäftsinnhaber*innen zu fördern … das hatte gesessen … ich stand da, wie der „Ochs vorm Berg“ … warum sollte ich das Brot im Dorf kaufen, wenn ich es doch auf der Strecke Meran–Passeier günstiger kriegen würde … warum soll ich lokal einkaufen, wenn ich mir bis zu 13% meines „Haushaltsgeldes“ dadurch sparen könnte, im Diskounter einzukaufen. Ich glaube, dass der Ansatz falsch ist. Ich glaube, dass ich nicht im Dorf einkaufen soll um jemanden einen Gefallen zu machen, um ein Geschäft zu „retten“, um „nett“ zu sein oder gar „wohltätig“, das nennt man Arroganz. Ich glaube, nein, ich bin mir sicher, dass wir in unserem Dorf einkaufen sollten, um für uns selbst etwas zu tun. Mein Selbstschutz, mein Egoismus (nicht Arroganz) sollen mich zum Konsum lokaler Güter führen. Wenn ich im Dorf einkaufe, bleibt die Nahversorgung, wenn ich im Dorf einkaufe, bleibt Leben im Dorf, wenn ich im Dorf einkaufe, weiß der Metzger, was ich will, wenn ich im Dorf einkaufe, kennt der Bäcker meinen Namen, wenn ich im Dorf einkaufe, kann ich meine 9-jährige Tochter zum Schuster schicken die „Patschler“ holen, weil der Schuster mich angerufen hat und den Namen meiner Tochter kennt, für die er die „Patschler“ selbst gemacht hat. Wenn ich im Dorf esse, trinke und einkaufe, bleibt die Lebensqualität, bleiben Arbeitsplätze, bleiben Vereine, bliebt die Feuerwehr, bleibt der Friseursalon …, wenn ich lokal denke und handle, dann entscheide ich über meine Lebensqualität …, ich handle lokal für mich … und ja … so tue ich auch etwas „Nettes“ und „Gutes“ aber grundsätzlich tue ich es für mich, für meine Familie und unsere Lebensqualität. Lokal einkaufen ist ein gesunder Egoismus, keine oberflächliche Arroganz, der mir das garantiert, was ich bis jetzt habe. Jeder 5. Südtiroler arbeitet im Handwerk, jeder dritte Südtiroler Betrieb ist ein Handwerksbetrieb. Lokal denken bedeutet 400 verschiedene Arten von Handwerk täglich zu schützen und somit uns und unsere Familien, unsere Identität zu bewahren.

Elisabeth Larcher

historische Fotos

Alte Klassenfotos bieten oft Anlass zu Diskussionsstoff. Wer erkennt wen auf diesen Mårtiner Schulklassen-Fotos?

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