Passeirer Blatt

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Wirtschaft Psairer*innen unterstützen

Handwerk und Dienstleistungen

Gsuecht & Gfundn

Neuer Handwerkerund DienstleisterFührer Gerade zur Coronazeit ist es wichtig, lokale Kreisläufe zu fördern. Nur gemein­ sam schaffen wir es, die derzeitige Situa­ tion zu überstehen und gestärkt aus der Krise herauszukommen. Daher wird zur Zeit ein neuer Führer aller Handwerker, Kaufleute und Dienstleister, die Mitglied im Tourismusverein Passeiertal sind, erar­ beitet. „Gsuecht & Gfundn“ soll eine Hilfe sein, Fachleute und Fachgeschäfte im Passeiertal zu finden. Durch den gezielten Einkauf erreichen wir, bewusst den loka­ len Kreislauf im Passeiertal zu fördern. Gleichzeitig findet der Nutzer auch wichtige Kontakte zu Gemeindediensten, Ärzten und vom Sprengel Passeier. Der neue Führer wird im Mai an alle Haus­ halte kostenlos verteilt und liegt auch in den Tourismusbüros und Geschäften auf. Julia Tschöll

282 mal Kopf, Hand und Verstand. Denken wir besonders in diesem Jahr an unsere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe. Habt ihr gewusst, dass die Gemeinde Moos 73, die Gemeinde St. Matin 97 und die Gemeinde St. Leonhard 112 Hand­ werks- und Dienstleistungsbetriebe hat? (Quelle LVH). Fast 90% aller Betriebe, vom gesamten Bezirk, sind dabei Betriebe mit maximal 5 Mitarbeitern. Jedes Mal wenn wir einen Grafiker, Frisör, Tischler, Schlosser oder Dekorateur aus unseren Gemeinde brauchen, unter­ stützen wir kleine Familienbetriebe aus unserem Umfeld, unserem Freundeskreis, unserer Gemeinde. Besonders in der aktuellen Situation sollten wir uns alle daran erinnern, dass ein Name, ein Handschlag, ein bekanntes Gesicht einen viel höheren Stellenwert hat als ein anonymes, schnelles Angebot. Denken wir an uns, denken wir an unsere Gemeinden. Elisabeth Larcher Zusammenhalten

Lokal einkaufen, warum? Welche Vorteile hat es, im kleinen Laden im Dorf einzukaufen und wenn wir es nicht tun? Mal ganz ehrlich, Onlineshopping vom Sofa aus ist weniger zeitaufwendig und weniger stressverbunden und der rote

Psairer Låchkåchl-Ëgge

Auer?!? Ein Fahrer der Firma Pfitscher Türen erhielt dereinst – unbestätigten Gerüchten zufolge soll sich folgendes Malheur an einem Montag zugetragen haben – den präzisen Auftrag: „Zearscht foorsche Nuimårkt, zemm lëggsche a poor Tiirn oo und når foorsche Auer!“ (Neumarkt und Auer sind, wie bekannt sein dürfte, zwei Ortschaften im Südtiroler Unterland). Der Fahrer tat wie ihm geheißen, fuhr mit dem Lieferwagen zuerst nach Neumarkt und legte dort ungefähr die Hälfte der Türen ab. Hernach fuhr er mit den restlichen Türen – empfangen von den entgeisterten Blicken seines konsternierten Chefs und honoriert vom Gelächter der gesamten Firma Pfitscher-Belegschaft – geradewegs „auer“ (herauf, zurück zur Firma). Kurt Gufler

Würfel hat sehr viel Auswahl … Warum sollten wir also lokal kaufen, warum ins Dorf gehen? … Was sind die Vorteile vom Einkauf im Laden vor der Haustür und was passiert, wenn wir damit aufhören? Die ersten beiden Schlagwörter sind Nachhaltigkeit und Ethik. Sie nehmen, zum Glück, in unserer ländlichen Gesell­ schaft noch immer, einen hohen Stellen­ wert ein. In unseren Dörfern verzichten wir wieder, immer mehr, auf Billigfleisch, kaufen die Schuhe beim Dorfschuster und das Brot beim Nachbarsbäcker. In Krisen­ situationen, wie wir sie momentan haben und wahrscheinlich haben werden, ist es umso wichtiger, lokale Geschäfte zu unterstützen, denn durch den Lockdown sind allein in Europa tausende von kleinen Geschäften für immer geschlossen wor­ den. Jeder von uns rettet jeden Tag ein Stück Gemeindeleben. Heimat und Lebendigkeit sind die beiden nächsten wichtigen Wörter: Geschlossene Läden und Geschäfte im Dorf sorgen für das Aussterben des Dorf­ lebens und der Entfremdung unseres Heimatbildes: Im Dorf trifft man sich, der Dorfplatz ist die Tageszeitung, das Wochenblatt und das Radio. Die Dorf­ straßen sind Begegnung, Kinderlachen, Lebensgefühl … allein in den Wochen des Lockdowns hat man gesehen, wie trostlos leere Gassen sind. Jeden Tag, jeder Dorfeinkauf rettet ein bisschen unser Dorfleben. Überleben und Identität: Persönlich wäre ich ja für eine Plakatierung in unseren Dörfern: „Heute schon die neue Gamswurst von unserem Metzger pro­ biert?“, „Hast du dir deine Hausschuhe auch vom Dorfschuster machen lassen?“, „Das Brot von unserem Bäcker, ganz knusprig, stimmt’s?“… weil unsere Geschäfte haben ein Gesicht, einen Namen, hinter unseren Betrieben stehen Familien, Kinder, die mit unseren zur Schule gehen, unsere Bekannten und Freunde. Warum wir im Dorf einkaufen sollten? Weil wir entscheiden, ob das Dorf und wir lebendig bleiben sollen, weil wir entscheiden dürfen, ob wir uns gemein­ sam unsere Heimat erhalten, weil wir entscheiden dürfen, wie unsere Zukunft ausschaut. Lokal einkaufen hat einen ganz großen Vorteil: Wir tun etwas für uns! Elisabeth Larcher


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