Alina Ibragimova Violine
Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
Fr 16.6.2023 – 19.30 Uhr
Don Bosco Basel
Alina Ibragimova Violine
Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
Fr 16.6.2023 – 19.30 Uhr
Don Bosco Basel
Presenting Sponsor
Clariant Foundation
Sponsor
Novartis
Konzertsponsoren
EuroAirport
Primeo
Medienpartner
Radio SRF 2 Kulturclub
Deutschlandfunk
Freunde
Freundeskreis Kammerorchester Basel
Les amis passionnés
Ungenannte Mäzene und Förderer
Öffentliche Beiträge
Abteilung Kultur Basel-Stadt
Mit Anastasia Kobekina, Vilde Frang, Ute Lemper, Franco Fagioli u. v. a.
Top-Konzerte im Abo: Stadtcasino und Don Bosco
Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr mit Christoph Dangel, Solo-Cellist des Kammerorchester Basel
Johann Christian Bach (1735 – 1782)
Sinfonie op. 6, Nr. 6 in g-Moll ca.15'
I. Allegro
II. Andante più tosto. Adagio
III. Allegro molto
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) ca. 30'
Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 in G-Dur, KV 216
I. Allegro
II. Adagio
III. Rondeau. Allegro
Pause
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) ca. 25'
Sinfonie Nr. 27 in G-Dur, KV 199
I. Allegro
II. Andantino grazioso
III. Presto
Konzertende ca. 21.15 Uhr
Das Kammerorchester Basel mit Alina Ibragimova und Kristian Bezuidenhout sind mit diesem Programm auf Tournee:
15.6.2023 Heidenheim, Schloss Hellenstein
18.6.2023 London, Wigmore Hall
Die Stiftung Kammerorchester Basel unterstützt Projekte, die nachhaltig die künstlerische Exzellenz des Kammerorchester Basel sichern. Werden Sie Teil einer Institution, die Ihnen am Herzen liegt und treten Sie als Mäzen oder Mäzenin in die Geschichte des überwiegend privat finanzierten Kammerorchester Basel ein.
Ihre Leidenschaft für das Kammerorchester Basel lebt mit einem Legat weiter.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns: Stiftung Kammerorchester Basel lic. iur. Pascal Eisner, Mitglied des Stiftungsrats pascal.eisner@advokaturbs.ch oder T 061 272 45 11
Die Stiftung Kammerorchester Basel ist als gemeinnützige Organisation anerkannt und damit steuerbefreit.
Besetzung
Alina Ibragimova Violine
Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
Kammerorchester Basel
Flöte
Anne Freitag
Regula Bernath
Oboe
Philipp Wagner
Francesco Capraro
Horn
Konstantin Timokhine
Mark Gebhart
Violine 1
Daniel Bard
Eva Miribung
Nina Candik
Valentina Giusti
Fanny Tschanz
Violine 2
Antonio Viñuales
Regula Keller
Tamás Vásárhelyi
Mirjam Steymans-Brenner
Viola
Katya Polin
Bodo Friedrich
Anne-Françoise Guezingar
Violoncello
Christoph Dangel
Georg Dettweiler
Kontrabass
Stefan Preyer
Stand 22. Mai 2023, Änderungen vorbehalten
Zwei Komponisten mit einer tiefen musikalischen Verbindung: Johann Christian, der Londoner, Bach und der junge Wolfgang Amadeus Mozart, der sich an seinem Vorbild orientiert. Und zwei Solist:innen Alina Ibragimova und Kristian Bezuidenhout, die sich gegenseitig bereichern.
Alina Ibragimova spielt eins der beliebtesten Werke Mozarts: das Violinkonzert Nr. 3. Das Orchester und die Solovioline treten in einen Dialog, sie flirten, tanzen und singen miteinander.
Kristian Bezuidenhout wird gekonnt vom Hammerklavier aus das Orchester leiten. Das Hammerklavier ist ein Nachbau des Walter-Hammerklaviers mit Wiener Mechanik von Christoph Kern von 2003.
Der 2. Satz von Bachs Sinfonie beginnt lyrisch, die Streicher unisono, mysteriös und dennoch hell. Dieser Satz gehört zu den längsten symphonischen Sätzen, die Bach geschrieben hat und zeigt beispielhaft seine Innovationen: die Melodien, einfache Harmonien und zahlreiche Klangfarben. Das hat einen belebenden Effekt auf die Zuhörer:innen und unterhält gleichermassen.
Zum Hörbeispiel
Heute Abend stehen 3 Stücke auf dem Programm:
2 Sinfonien und 1 Violinkonzert.
Zuerst ertönt die Sinfonie von Johann Christian Bach.
Er kommt aus der berühmten Bach-Familie.
Johann Sebastian Bach war sein Vater.
Er wird auch als Londoner Bach bezeichnet, weil er eine Weile in London gelebt hat.
Das 2. Stück ist das Violinkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart.
Dieses Konzert ist besonders beliebt.
Die Violine und das Orchester spielen abwechselnd die schönen Melodien.
Die Sinfonie Nr. 27 wird nach der Pause gespielt.
Mozart war 17 Jahre alt, als er diese Sinfonie komponiert hat.
Man hört in der Musik den Einfluss von Johann Christian Bach auf den jungen Mozart.
Mozart probiert neue Sachen aus.
Die Sinfonie ist melodienreich und klingt sehr schön.
Das Kammerorchester Basel ist Träger des Labels Kultur Inklusiv.
www.kulturinklusiv.ch
Johann Christian Bachs Sinfonien werden oft in Bezug auf ihren Einfluss auf Wolfgang Amadeus Mozart in dessen jungen Jahren genannt. Doch das ist bei weitem nicht ihre einzige Bedeutung: Bachs Melodien, einfache Harmonien sowie der kreative Einsatz von Orchesterfarben, hatten das Ziel, das Publikum anzusprechen, zu unterhalten und beleben. Bewusst versuchte er, mit der Instrumentalmusik Gefühle und Leidenschaft zu vermitteln, anstatt auf eine kontrapunktische Komplexität zu setzen und ging somit einen anderen Weg als sein Vater Johann Sebastian. 1762, als Johann Christian Bach nach London kam, war die Stadt nicht nur die reichste Stadt Europas, sondern stand am Anfang einer Epoche, in der die reichen Klassen sich immer mehr für Musik interessierten. Die englischen sowie auch gastierende Musiker, vor allem aus Italien und Deutschland, profitierten dadurch von einer grossen Menge an freiberuflichen Tätigkeitsfeldern. Regelmässig erneuerte sich diese musikalische Gemeinschaft mit reisenden Musikern vom europäischen Festland, die von Londons Reichtum angezogen wurden. An königlicher oder staatlicher Unterstützung mangelte es aber, wodurch es musikalischen Institutionen an Mitteln fehlte. Dies war ein möglicher Grund, weshalb Bachs erste Londoner Oper «Orione» erst am 19. Februar 1763 uraufgeführt wurde. Bach vertraute womöglich den verfügbaren Sängern nicht und wollte die Produktion hinauszögern. «Orione» sowie auch die im selben Jahr aufgeführte zweite Oper «Zanaida» am 7. Mai waren grosse Erfolge. Bach entschied sich, in London zu bleiben und hatte bereits gute Kontakte zum deutschsprachigen Hof und Königin Charlotte geschlossen, einer begeisterten Musikliebhaberin. Noch 1763 wurde er ihr Musikmeister und erhielt das Privileg, für zunächst 14 Jahre seine Werke exklusiv in London publizieren zu dürfen.
Die g-Moll Sinfonie, besetzt mit zwei Oboen, zwei Hörnern, Streichern und Hammerklavier, ist die abschliessende Sinfonie einer Reihe von sechs Sinfonien des Opus 6, die in den 1760er Jahren komponiert und bei der berühmten Bach-Abel-Konzertreihe uraufgeführt wurden. Die entstand aus der Freundschaft zwischen Bach und dem Komponisten und Gambisten Karl Friedrich Abel. Sie lernten sich in London kennen und beeinflussten das dortige Musikleben.
Sie ist eine von Bachs grössten und dramatischsten Sinfonien und zudem die einzige, die in einer Moll-Tonart geschrieben wurde. Die aus drei Sätzen bestehende Form der Sinfonie weist auf den Einfluss durch die italienische Opernouvertüre hin. Doch mit Blick auf die
Besetzung
2 Oboen, 2 Hörner, Streicher, Hammerklavier
Entstehung
ca. 1766
Dauer
Ca.15’
Johann Christian Bach Sinfonie op.6, Nr. 6 in g-Mollstilistische Vielfalt von Bachs Sinfonie wird ersichtlich, dass sie sich von anderen g-Moll Sinfonien dieser Zeit abhebt. Hier wird Bachs Originalität deutlich.
Der erste Satz sticht mit schnellen Unisono-Stellen, grossen Sprüngen und schnellen Wiederholungen hervor und verbreitet eine aufbrausende Energie. Zwei kontrastierende Themen bestimmen den Satz: Das erste Thema rhythmisch prägnant, das zweite hingegen weich und fliessend.
Im zweiten Satz wiederum weicht die Wildheit einer ruhigen lyrischen Stimmung. Fast zögernd erklingt eine finster anmutende Unisono-Figur, die im Gegensatz zur vorhergehenden Dramatik eine beunruhigende Emotion versprüht. Ausdrucksstarke Akzente in den Violinen führen hinüber in eine schreitende gedämpfte Themenaufnahme in den tiefen Streichern. Im Hintergrund spielt die zweite Violine eine chromatische abwärtsschreitende Melodie. Auftretende Forteakzente führen diesen starken Charakter weiter. Der ganze Satz endet nach einem Crescendo in einem überraschenden Pianissimo.
Im dritten Satz wird die energische Richtung des ersten Satzes wieder aufgenommen. Jedoch kommt keine derart deutliche Themenbildung auf. Es erklingen Tremoli, dynamische Gegensätze und
Sprünge. Rufe in den Hörnern und Akzente in den Streichern treiben den Satz an. Wieder endet der Satz mit einem Decrescendo ins Piano. Die entstandene Spannung wird von Bach nicht aufgelöst, sondern bleibt bestehen. Die Dramatik wird plötzlich abgebrochen und Stille übernimmt.
Obwohl Johann Christian zu den berühmtesten Komponisten seiner Zeit gehörte, wurde seine Musik im 19. Jahrhundert kaum noch gespielt. Wenn jedoch jemand das Potenzial der Möglichkeiten seiner Ausdrucksmöglichkeiten erkannte, dann war es der junge Mozart. Auf den Knaben hatte die Begegnung mit Bach im Jahr 1765 einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es entwickelte sich ein herzliches Verhältnis zu Bach. Dieser wiederum respektierte Mozarts Talent und nahm sein kompositorisches Können ernst. Es ist nicht belegt, ob Bach ihm auch Unterricht gegeben hat, jedoch wird berichtet, dass Mozart und Bach gemeinsam 1766 vor dem Königspaar an einem Instrument improvisierten. Bach wirkte als musikalisches Vorbild auf Mozart. Dieser studierte Bachs Werke eingehend, arrangierte dessen Musik und setzte seine Erkenntnisse gut erkennbar in den Sonatenkompositionen in den Jahren 1764/65 um. Im langsamen Satz seines A-Dur-Klavierkonzertes KV 414 setzte Mozart seinem Vorbild ein Denkmal.
Das persönliche Verhältnis und Studium der Bach’schen Werke hatte auch Einfluss auf die knapp zehn Jahre später entstehende Sinfonie in G-Dur KV 199. Mozart schrieb sie 1773 im Alter von 17 Jahren. Sie gehört zu den sogenannten «Salzburger Sinfonien», die Mozart zwischen 1773 und 1774 in Salzburg komponierte. Zwischen März und Mai des Jahres entstanden insgesamt vier Sinfonien, die möglicherweise als Vorspielstücke beim Wiener Hof gedacht gewesen sein könnten. Die Sinfonie KV 199 mit ihrer melodischen Erfindungskraft sowie der eleganten Harmonik und heiteren Stimmung zeigt deutlich den Einfluss durch J. C. Bach.
Mozart komponierte seine Sinfonien in einer Zeitspanne, in der sich diese Gattung von Unterhaltungsstücken immer mehr zu ernsten Werken entwickelte. Auch die Sinfonie Nr. 27 zeigt Elemente, die auf diesen musikalischen Wandel hinweisen. Die dreisätzige Form ist geprägt vom älteren italienischen Stil, ohne Menuett und Trio sowie der einfache Einsatz der Bläser. Im Vergleich zu Mozarts sonstigen Kompositionen gehört die Sinfonie KV 199 eher zu denen, die im
Sinfonie Nr. 27 in G-Dur, KV 199
Besetzung
2 Flöten, 2 Hörner, Streicher, Hammerklavier
Entstehung
10. April 1773
Dauer
Ca. 20’
Wolfgang Amadeus MozartViolinkonzert Nr. 3 in G-Dur, KV 216
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher, Hammerklavier
Schatten seiner bekannteren Werke stehen. Von einem tanzenden Einstieg im ersten Satz, über gedämpft zupfende tiefe Streicher, die im zweiten Satz eine singende Melodie in Flöten und Violinen begleiten, bis zum energiegeladenen Zusammenspiel aller Instrumente im letzten Satz, bringt Mozart durch seine kontrapunktischen Fähigkeiten und fantasievollen motivischen Ideen eine Fülle an Klangfarben hervor, die auf den immer reifer werdenden Komponisten hinweisen.
Im Gegensatz zur Sinfonie KV 199 ist das ebenfalls in G-Dur stehende Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 von 1775 eines der beliebtesten Werke Mozarts. Er besass neben seinem Talent des Klavierspielens auch eine grosse Begabung für das Geigenspiel. Das Thema des dritten Satzes erinnert an ein Strassburger Volkslied und gibt dem Konzert den Beinamen «Strassburger Konzert». Charakteristisch ist der angestrebte gleichberechtigte Dialog zwischen Solovioline und Orchester, anstatt die beiden Parteien miteinander wetteifern zu lassen, ein von J. C. Bach inspiriertes Vorgehen, mit dem sich Mozart von der Form des barocken Solokonzertes lösen wollte. Die einzelnen Motive erklingen zuerst im Orchester und werden so der Solovioline vorweggenommen. Diese wiederum nimmt die Melodie auf und entwickelt sie weiter. Ein abwechslungsreiches Klangspektrum ist das Ergebnis dieser Zusammenarbeit. An unterschiedlichste Gefühlsmomente anknüpfend, erklingt eine musikalische Reise von Heiterkeit und Eleganz, über Tragik und Wut bis zu Humor, gleichermassen getragen von Solovioline und Orchester.
Chantal Gardelli Wolfgang Amadeus Mozart«Mozart war vermutlich stark inspiriert von J. C. Bachs g-Moll-Sinfonie und scheint sie in seiner eigenen g-Moll-Sinfonie KV 183 sowie in seiner visionären C-Dur-Sinfonie KV 338 und sogar im Klavierkonzert in c-Moll KV 491 nachempfunden zu haben. Ich freue mich darauf, beim Konzert weitere Ähnlichkeiten und Einflüsse zu entdecken und das Publikum daran teilhaben zu lassen!»
Katya Polin Solo-Viola«L'invitation au voyage»: Einladung zu einer Reise
Heinz Holliger und das aufstrebende Talent Dmitry Smirnov an der Violine begeben sich auf musikalische Spurensuche nach Volksliedern in der Violinliteratur. Mit Werken von É. Lalo, C. Saint-Saëns und M. Mussorgsky.
Haydns Stabat Mater: Perfekte Balance zwischen dramatischem Pathos und distanzierter Darstellung
Mit der Vertonung eines Textes, der das tragischste Ereignis im Leben Christi schildert, gelingt es Haydn, ein Gleichgewicht zwischen dramatischem Pathos und Ausdruck und einer eher ruhigen, distanzierten Darstellung zu finden, die seiner klassisch-ästhetischen Ausrichtung entspricht.
Ursprünglich 1767 komponiert, liegt dieser Aufnahme eine Ausgabe von 1803 mit einer erweiterten Bläserbesetzung zugrunde, die mit Hilfe von Haydns Schüler Sigismund Neukomm entstand und das Werk noch dramatischer und farbiger macht.
Herzlichen Dank an die Joseph Haydn Stiftung Basel für die Unterstützung der Album-Produktion.
Anime Immortali: Mozart und die Kastratenstimme im Portrait
Der Countertenor Franco Fagioli, einer der renommiertesten seines Faches, erkundet zusammen mit dem Kammerorchester Basel die Musik, die Mozart für Kastraten komponierte. Die aufgenommenen Werke, die von der Oper bis zur geistlichen Musik reichen und in «Exsultate, jubilate» gipfeln, haben einen erhabenen und tiefgründigen Charakter, der Mozarts starke Verbindung zur Kastratenstimme demonstriert. Mit diesem Album kehrt Fagioli endlich zu dem Komponisten zurück, der seinen Wunsch, Musiker zu werden, in seiner Jugend entfachte.
Im 18. Jahrhundert floriert London. Das englische Bürgertum ist wohlhabend, es werden Veranstaltungsorte für Kammermusikkonzerte gebaut und ein zahlendes Publikum erfreut sich an der Musik.
London bietet in diesen Jahren für Komponisten und Interpreten aussergewöhnliche Möglichkeiten: es gibt bereits eine Tradition der öffentlichen Konzerte, zu denen aber hauptsächlich ausländische Künstler eingeladen werden, die von den hohen Gagen angelockt werden, denn die Auftritte in London sind nicht nur sehr gut besucht, sondern auch gut bezahlt.
Es herrscht ein reges Treiben, denn die Londoner sind auch schnell gelangweilt und es muss immer wieder neue Musik her. Bereits Georg Friedrich Händel profitiert davon und später auch der Bach-Sohn Johann Christian.
Die politischen Ereignisse 1707 fördern die positive Entwicklung der Stadt. Was ist passiert? Die Königreiche England und Schottland schliessen sich zusammen und so entsteht ein neuer Staat: das Königreich Grossbritannien.
Der Zusammenschluss der beiden Königreiche trägt massgeblich zur politischen Stabilität bei und gipfelt in einem wirtschaftlichen Aufschwung. In den 1760er Jahren ist London ein wichtiger Handels- und Finanzplatz und durch die Kolonialisierung hat das Königreich Verbindungen in die ganze Welt.
Der entstandene Reichtum bildet eine mittlere Bürgerschicht, die es sich leisten kann, Kunst und Künstler zu unterstützen. Es finden Kammermusikkonzerte statt und es entstehen Vergnügungsparks, in denen Besucher:innen flanieren, essen und von Orchestern unterhalten werden.
Händel trägt in London massgeblich dazu bei, das Bürgertum für Musik zu begeistern und kreiert eine nationale musikalische Identität. Die Hymne «Zadok the Priest», für die Krönung Georgs II. komponiert, wird auch heute noch bei der Krönung der britischen Monarchen gespielt und das Thema ist allseits bekannt, weil es in der UEFA-Champions-League-Hymne verarbeitet wurde.
Claudia DunkelAlina Ibragimova wird geboren.
Die Autobahngebühr für Personenwagen wird in der Schweiz am 1. Januar eingeführt.
Auf einer Pressekonferenz am
21. November stellt
Microsoft das Betriebssystem
Windows 1.01 vor.
Am 1. September entdecken die beiden Forscher Jean-Louis Michel und Robert Ballard das Wrack der Titanic.
Ein Brandanschlag im Kunsthaus Zürich am 13. Juni
zerstört das Gemälde «Bildnis des spanischen Königs
Philipp IV.» von Peter Paul Rubens völlig.
Alina Ibragimova ist eine vielseitige Violinistin, die sowohl in der Barockmusik als auch bei zeitgenössischen Auftragswerken ihre Qualität unter Beweis stellt. 1985 wurde Alina Ibragimova in Russland geboren. Sie studierte an der Moskauer Gnesin-Schule, bevor sie nach Grossbritannien zog, wo sie die Yehudi Menuhin School und das Royal College of Music besuchte. Zu ihren Lehrer:innen zählten Natasha Boyarsky, Gordan Nikolitch und Christian Tetzlaff. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehören der Royal Philharmonic Society
Young Artist Award 2010, der Borletti-Buitoni Trust Award 2008, der Classical BRIT und der Young Performer of the Year Award 2009. Alina spielt auf einer Geige von Anselmo Bellosio aus dem Jahr 1775, die ihr freundlicherweise von Georg von Opel zur Verfügung gestellt wurde. In den letzten Spielzeiten trat Alina Ibragimova u. a. mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, London Symphony und Philharmonia Orchestra, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf und arbeitete mit den Dirigenten Vladimir Jurowski, Sir John Elliot Gardner, Jakob Robin Ticciati, Daniel Harding, Edward Gardner und Bernard Haitink zusammen. Mit dem Pianisten Cédric Tiberghien unternahm sie ausgedehnte Tourneen in der ganzen Welt und erntete viel Beifall für ihre Interpretationen von Sonaten von Mozart und Beethoven. Alina Ibragimova ist ausserdem Gründungsmitglied des Chiaroscuro Quartetts, eines der gefragtesten Ensembles der Klassik und Frühromantik. Ihre Diskografie bei Hyperion Records reicht von Bach-Konzerten mit Arcangelo bis hin zu Prokofjew-Sonaten mit Steven Osborne. Ihr 2020 erschienenes Album mit den Violinkonzerten von Schostakowitsch mit Vladimir Jurowski und dem Symphonieorchester der Staatlichen Akademie Russlands wurde mit dem Gramophone Concerto of the Year Award ausgezeichnet und war eine der Discs of the Year. Ihre Aufnahme von 24 Caprices aus dem Jahr 2021 erreichte bei ihrer Veröffentlichung die Spitze der Klassik-Albumcharts.
Kristian Bezuidenhout ist einer der bemerkenswertesten Pianisten unserer Zeit, der auf dem Hammerklavier, dem Cembalo und dem modernen Klavier gleichermassen zu Hause ist. Er wurde 1979 in Südafrika geboren, begann sein Studium in Australien, schloss es an der Eastman School of Music ab und lebt heute in London. Nach einer ersten Ausbildung als Pianist bei Rebecca Penneys beschäftigte er sich mit frühen Tasteninstrumenten und studierte Cembalo bei Arthur Haas, Hammerklavier bei Malcolm Bilson und Continuospiel sowie historische Aufführungspraxis bei Paul O'Dette. Im Alter von 21 Jahren erlangte er erstmals internationale Anerkennung, nachdem er den ersten Preis und den Publikumspreis beim Brügger
Hammerklavier-Wettbewerb gewonnen hatte. Kristian Bezuidenhout ist regelmässiger Gast bei weltweit führenden Ensembles. Er war Gastdirigent (vom Flügel aus) u. a. beim English Concert, beim Orchestra of the Eighteenth Century und der Kammerakademie Potsdam. Kristian Bezuidenhout hat mit Musiker:innen wie u. a. John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe, Daniel Harding, Trevor Pinnock, Giovanni Antonini, Isabelle Faust, Anne Sofie von Otter und Matthias Goerne zusammengearbeitet. Seine preisgekrönte Diskografie erscheint bei Harmonia Mundi. Als Dirigent war er unter anderem bei Concerto Kopenhagen, dem Scottish Chamber Orchestra und English Concert zu Gast.
Das Kammerorchester Basel ist fest in Basel verankert – mit den beiden Abo-Reihen im Stadtcasino sowie in Don Bosco – und weltweit mit mehr als 60 Konzerten pro Saison auf Tourneen unterwegs.
2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt, zeichnen das Kammerorchester Basel Exzellenz und Vielseitigkeit sowie Tiefgang und Durchhaltevermögen aus wie das Langzeitprojekt Haydn2032 unter der Leitung von Principal Guest Conductor Giovanni Antonini und gemeinsam mit dem Ensemble Il Giardino Armonico zeigt. In dieser Saison widmet sich das Kammerorchester Basel unter der Leitung des Alte-Musik-Spezialisten Philippe Herreweghe allen Sinfonien Felix Mendelssohn Bartholdys.
Das Kammerorchester Basel arbeitet mit ausgewählten Solist:innen wie Maria João Pires, Jan Lisiecki, Isabelle Faust oder Christian Gerhaher zusammen sowie unter der künstlerischen Leitung der Konzertmeister:innen und der Stabführung ausgewählter Dirigenten wie u. a. Heinz Holliger, René Jacobs oder Pierre Bleuse.
Die Konzertprogramme reichen von Alter Musik auf historischen Instrumenten über historisch informierte Interpretationen bis hin zu zeitgenössischer Musik.
Ein Herzstück der Arbeit bildet die zukunftsweisende Vermittlungsarbeit.
Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel.
Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.
Nächste Konzerte
So 3.9.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: SINFONIE MIT ORGEL
Mit Werken von Guy Bovet, Edward Elgar und Camille Saint-Saëns
Anastasia Kobekina Violoncello
Simon Peguiron Orgel
Nodoka Okisawa Leitung
In Kooperation mit dem
Mi 27.9.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: KONZERT GESTRICHEN
Mit Werken von J. S. Bach, W. A. Mozart u. a.
Angela Hewitt Klavier
Daniel Bard Violine und Leitung
Sa 28.10.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: DENKMAL FÜR LUTHER
Mit Werken von W. Sterndale Bennett, R. Schumann, F. Mendelssohn Bartholdy
Vilde Frang Violine
Philippe Herreweghe Leitung
Mo 13.11.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: HISTORISCH IM JETZT
Mit Werken von W. A. Mozart und J. Giger
Alina Ibragimova Violine
Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
Mo 18.12.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: ENDLICH UNENDLICH
Clariant Weihnachtskonzert
Georg Friedrich Händel: «Messias» Oratorium
Miah Persson Sopran
Helena Rasker Alt
Thomas Walker Tenor
Yannick Debus Bass
Tölzer Knabenchor
René Jacobs Leitung
Di 19.12.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
ENDLICH UNENDLICH
Georg Friedrich Händel: «Messias» Oratorium
Besetzung siehe 18.12.2023
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061 306 30 44 (neue Telefonzeiten: Mo, Mi, Do, 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider und Tanner
Impressum
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier
SAISON 2023/24EINZELTICKETS AB 15.AUGUST
Texte Chantal Gardelli, Claudia Dunkel
Design Stadtluft
Druck Druckerei Thoma AG
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 16.6.2023, in einer Auflage von 400 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.