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Das Musikparadies London
Im 18. Jahrhundert floriert London. Das englische Bürgertum ist wohlhabend, es werden Veranstaltungsorte für Kammermusikkonzerte gebaut und ein zahlendes Publikum erfreut sich an der Musik.
London bietet in diesen Jahren für Komponisten und Interpreten aussergewöhnliche Möglichkeiten: es gibt bereits eine Tradition der öffentlichen Konzerte, zu denen aber hauptsächlich ausländische Künstler eingeladen werden, die von den hohen Gagen angelockt werden, denn die Auftritte in London sind nicht nur sehr gut besucht, sondern auch gut bezahlt.
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Es herrscht ein reges Treiben, denn die Londoner sind auch schnell gelangweilt und es muss immer wieder neue Musik her. Bereits Georg Friedrich Händel profitiert davon und später auch der Bach-Sohn Johann Christian.
Die politischen Ereignisse 1707 fördern die positive Entwicklung der Stadt. Was ist passiert? Die Königreiche England und Schottland schliessen sich zusammen und so entsteht ein neuer Staat: das Königreich Grossbritannien.
Der Zusammenschluss der beiden Königreiche trägt massgeblich zur politischen Stabilität bei und gipfelt in einem wirtschaftlichen Aufschwung. In den 1760er Jahren ist London ein wichtiger Handels- und Finanzplatz und durch die Kolonialisierung hat das Königreich Verbindungen in die ganze Welt.
Der entstandene Reichtum bildet eine mittlere Bürgerschicht, die es sich leisten kann, Kunst und Künstler zu unterstützen. Es finden Kammermusikkonzerte statt und es entstehen Vergnügungsparks, in denen Besucher:innen flanieren, essen und von Orchestern unterhalten werden.
Händel trägt in London massgeblich dazu bei, das Bürgertum für Musik zu begeistern und kreiert eine nationale musikalische Identität. Die Hymne «Zadok the Priest», für die Krönung Georgs II. komponiert, wird auch heute noch bei der Krönung der britischen Monarchen gespielt und das Thema ist allseits bekannt, weil es in der UEFA-Champions-League-Hymne verarbeitet wurde.
Claudia Dunkel
Alina Ibragimova wird geboren.
Die Autobahngebühr für Personenwagen wird in der Schweiz am 1. Januar eingeführt.
Auf einer Pressekonferenz am
21. November stellt
Microsoft das Betriebssystem
Windows 1.01 vor.
Am 1. September entdecken die beiden Forscher Jean-Louis Michel und Robert Ballard das Wrack der Titanic.
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Philipp IV.» von Peter Paul Rubens völlig.
Alina Ibragimova ist eine vielseitige Violinistin, die sowohl in der Barockmusik als auch bei zeitgenössischen Auftragswerken ihre Qualität unter Beweis stellt. 1985 wurde Alina Ibragimova in Russland geboren. Sie studierte an der Moskauer Gnesin-Schule, bevor sie nach Grossbritannien zog, wo sie die Yehudi Menuhin School und das Royal College of Music besuchte. Zu ihren Lehrer:innen zählten Natasha Boyarsky, Gordan Nikolitch und Christian Tetzlaff. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen gehören der Royal Philharmonic Society

Young Artist Award 2010, der Borletti-Buitoni Trust Award 2008, der Classical BRIT und der Young Performer of the Year Award 2009. Alina spielt auf einer Geige von Anselmo Bellosio aus dem Jahr 1775, die ihr freundlicherweise von Georg von Opel zur Verfügung gestellt wurde. In den letzten Spielzeiten trat Alina Ibragimova u. a. mit dem Royal Concertgebouw Orchestra, London Symphony und Philharmonia Orchestra, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf und arbeitete mit den Dirigenten Vladimir Jurowski, Sir John Elliot Gardner, Jakob Robin Ticciati, Daniel Harding, Edward Gardner und Bernard Haitink zusammen. Mit dem Pianisten Cédric Tiberghien unternahm sie ausgedehnte Tourneen in der ganzen Welt und erntete viel Beifall für ihre Interpretationen von Sonaten von Mozart und Beethoven. Alina Ibragimova ist ausserdem Gründungsmitglied des Chiaroscuro Quartetts, eines der gefragtesten Ensembles der Klassik und Frühromantik. Ihre Diskografie bei Hyperion Records reicht von Bach-Konzerten mit Arcangelo bis hin zu Prokofjew-Sonaten mit Steven Osborne. Ihr 2020 erschienenes Album mit den Violinkonzerten von Schostakowitsch mit Vladimir Jurowski und dem Symphonieorchester der Staatlichen Akademie Russlands wurde mit dem Gramophone Concerto of the Year Award ausgezeichnet und war eine der Discs of the Year. Ihre Aufnahme von 24 Caprices aus dem Jahr 2021 erreichte bei ihrer Veröffentlichung die Spitze der Klassik-Albumcharts.
Kristian Bezuidenhout ist einer der bemerkenswertesten Pianisten unserer Zeit, der auf dem Hammerklavier, dem Cembalo und dem modernen Klavier gleichermassen zu Hause ist. Er wurde 1979 in Südafrika geboren, begann sein Studium in Australien, schloss es an der Eastman School of Music ab und lebt heute in London. Nach einer ersten Ausbildung als Pianist bei Rebecca Penneys beschäftigte er sich mit frühen Tasteninstrumenten und studierte Cembalo bei Arthur Haas, Hammerklavier bei Malcolm Bilson und Continuospiel sowie historische Aufführungspraxis bei Paul O'Dette. Im Alter von 21 Jahren erlangte er erstmals internationale Anerkennung, nachdem er den ersten Preis und den Publikumspreis beim Brügger

Hammerklavier-Wettbewerb gewonnen hatte. Kristian Bezuidenhout ist regelmässiger Gast bei weltweit führenden Ensembles. Er war Gastdirigent (vom Flügel aus) u. a. beim English Concert, beim Orchestra of the Eighteenth Century und der Kammerakademie Potsdam. Kristian Bezuidenhout hat mit Musiker:innen wie u. a. John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe, Daniel Harding, Trevor Pinnock, Giovanni Antonini, Isabelle Faust, Anne Sofie von Otter und Matthias Goerne zusammengearbeitet. Seine preisgekrönte Diskografie erscheint bei Harmonia Mundi. Als Dirigent war er unter anderem bei Concerto Kopenhagen, dem Scottish Chamber Orchestra und English Concert zu Gast.
Das Kammerorchester Basel ist fest in Basel verankert – mit den beiden Abo-Reihen im Stadtcasino sowie in Don Bosco – und weltweit mit mehr als 60 Konzerten pro Saison auf Tourneen unterwegs.

2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt, zeichnen das Kammerorchester Basel Exzellenz und Vielseitigkeit sowie Tiefgang und Durchhaltevermögen aus wie das Langzeitprojekt Haydn2032 unter der Leitung von Principal Guest Conductor Giovanni Antonini und gemeinsam mit dem Ensemble Il Giardino Armonico zeigt. In dieser Saison widmet sich das Kammerorchester Basel unter der Leitung des Alte-Musik-Spezialisten Philippe Herreweghe allen Sinfonien Felix Mendelssohn Bartholdys.
Das Kammerorchester Basel arbeitet mit ausgewählten Solist:innen wie Maria João Pires, Jan Lisiecki, Isabelle Faust oder Christian Gerhaher zusammen sowie unter der künstlerischen Leitung der Konzertmeister:innen und der Stabführung ausgewählter Dirigenten wie u. a. Heinz Holliger, René Jacobs oder Pierre Bleuse.
Die Konzertprogramme reichen von Alter Musik auf historischen Instrumenten über historisch informierte Interpretationen bis hin zu zeitgenössischer Musik.
Ein Herzstück der Arbeit bildet die zukunftsweisende Vermittlungsarbeit.
Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel.
Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.
Nächste Konzerte
So 3.9.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: SINFONIE MIT ORGEL
Mit Werken von Guy Bovet, Edward Elgar und Camille Saint-Saëns
Anastasia Kobekina Violoncello
Simon Peguiron Orgel
Nodoka Okisawa Leitung
In Kooperation mit dem
Mi 27.9.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: KONZERT GESTRICHEN
Mit Werken von J. S. Bach, W. A. Mozart u. a.
Angela Hewitt Klavier
Daniel Bard Violine und Leitung
Sa 28.10.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: DENKMAL FÜR LUTHER
Mit Werken von W. Sterndale Bennett, R. Schumann, F. Mendelssohn Bartholdy
Vilde Frang Violine
Philippe Herreweghe Leitung
Mo 13.11.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: HISTORISCH IM JETZT
Mit Werken von W. A. Mozart und J. Giger
Alina Ibragimova Violine
Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
Mo 18.12.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: ENDLICH UNENDLICH
Clariant Weihnachtskonzert
Georg Friedrich Händel: «Messias» Oratorium
Miah Persson Sopran
Helena Rasker Alt
Thomas Walker Tenor
Yannick Debus Bass
Tölzer Knabenchor
René Jacobs Leitung
Di 19.12.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
ENDLICH UNENDLICH
Georg Friedrich Händel: «Messias» Oratorium
Besetzung siehe 18.12.2023 www.kammerorchesterbasel.ch
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061 306 30 44 (neue Telefonzeiten: Mo, Mi, Do, 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider und Tanner
Impressum
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier
SAISON 2023/24EINZELTICKETS AB 15.AUGUST
Texte Chantal Gardelli, Claudia Dunkel
Design Stadtluft
Druck Druckerei Thoma AG
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 16.6.2023, in einer Auflage von 400 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.