Dieses Projekt wurde ermöglicht durch die Joseph Haydn Stiftung Basel
Presenting Sponsor
Clariant Foundation
Sponsor Novartis
Konzertsponsoren
Clariant
EuroAirport Primeo
Freunde
Freundeskreis Kammerorchester Basel
Les amis passionnés
Ungenannte Mäzen:innen und Förderer
Medienpartner
Radio SRF 2 Kulturclub
Förderpartner
Stiftung Kammerorchester Basel
GGG Basel
Ernst Göhner Stiftung
H. & M. Hofmann-Stiftung
Öffentliche Beiträge
Abteilung Kultur Basel-Stadt
Mi 16.4.2025 – 19.30 Uhr, Martinskirche Basel
Joseph Haydn (1732 – 1809)
Salve Regina in g-Moll Hob.XXIII b:2 20'
I. Adagio
II. Allegro
III. Largo. Allegretto
Pause 20'
Stabat Mater für vier Solist:innen, Chor und Orchester, Hob.XXa:1
I. Stabat Mater dolorosa
II. O quam tristis et afflicta
III. Quis est homo qui non fleret
IV. Quis non posset contristari
V. Pro peccatis suae gentis
VI. Vidit suum dulcem natum
VII. Eja mater, fons amoris
VIII. Sancta Mater, istud agas
IX. Fac me vere tecum flere
X. Virgo virginum praeclara
XI. Flammis orci ne succendar
XII. Fac me cruce custodiri
XIII. Quando corpus morietur
XIV. Paradisi gloria 70'
Konzertende ca. 21.20 Uhr
Das Kammerorchester Basel ist mit diesem Programm auf Tournee:
15.4.2025 Zürich, Neumünster
18.4.2025 Essen, Philharmonie
19.4.2025 Amsterdam, Concertgebouw
Das Programm in Kürze
Joseph Haydn, ein Gigant der klassischen Instrumentalmusik, war auch ein fleissiger Schöpfer geistlicher Musikwerke. Neben seinen zwölf auskomponierten Messen schuf er ein bedeutendes «Stabat Mater». Im Zentrum steht das Leiden der Mutter des gekreuzigten Jesus. Maria teilt die Schmerzen ihres Sohnes, und wir fühlen den Schmerz mit ihr und hoffen auf die Auferstehung nach dem Tod.
Hör-Impuls
Der siebte Satz, das «Eia mater», singt der Chor vierstimmig und in d-Moll. Aber Moll muss nicht traurig sein. Die Schmerzen der Mutter des Gekreuzigten werden überlagert vom Ausdruck der Liebe, von der Freude über die Erlösung. Es ist Musik voller Schwung und Optimismus.
Zum Hörbeispiel
Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.
Birgitte Christensen Sopran | Kristina Hammarström Alt
David Fischer Tenor | Christian Immler Bass
René Jacobs Leitung
Kammerorchester Basel
Oboe
Thomas Meraner
Francesco Capraro
Fagott
Carles Cristobal
Violine 1
Dmitry Smirnov
Tamás Vásárhelyi
Irmgard Zavelberg
Fanny Tschanz
Mathias Weibel
Violine 2
Anna Troxler
Nina Candik
Matthias Müller
Mirjam Steymans-Brenner
Viola
Antonio Viñuales
Bodo Friedrich
Carlos Vallés García
Violoncello
Christoph Dangel
Hristo Kouzmanov
Kontrabass
Stefan Preyer
Niklas Sprenger
Orgel
Giorgio Paronuzzi
Harfe
Margret Köll
Theorbe
Azul Lima
Zürcher Sing-Akademie Sebastian Breuing Einstudierung
Sopran
Alice Borciani
Keiko Enomoto
Jenny Högström*
Jessica Jans
Anne MontandonToledo
Andrea Oberparleiter
Gunta Smirnova* Alt
Nadia Catania
Lucjia Ercegovac
Elisabeth Irvine
Marcjanna Myrlak
Cassandre Stornetta
Lisa Weiss
Anne-Kristin Zschunke
*Solo
Stand 27.3.2025, Änderungen vorbehalten
Tenor
Dan Dunkelblum
Christophe Gindraux
Ivo Haun de
Oliviera
Sebastian Lipp
Stephan Schlögl
Patrick Siegrist
Loïc Paulin
Bass
Saloum Diawara
Kevin Gagnon
Sebastian Mattmüller
Francesc Ortega
Mari
Jan Sauer
Philipp Scherer
Christian Villiger
Das Kammerorchester Basel wird 40!
2024 feiert das Kammerorchester Basel sein 40-jähriges Bestehen. Mit unserer Illustrationsserie begleiten wir das Jubiläum in den Programmheften und dokumentieren wichtige Stationen des Ensembles. Illustriert wird diese Serie von Ursula Knapp, von 2020 – 2023 Stagemanagerin des Kammerorchester Basel.
Seit 2018 arbeitet das Kammerorchester Basel regelmässig mit René Jacobs, dem Spezialisten für Alte Musik, zusammen. Seit dieser Saison führen wir mit ihm die späten Messen Joseph Haydns auf, zeichnen sie auf und spielen sie auf CD ein.
Sie hören heute zwei sakrale Musikstücke von Joseph Haydn.
Das heisst, das ist Musik, die für den Gottesdienst geschrieben wurde.
1. Salve Regina
Das Salve Regina ist ein besonderes Gebet.
Es wird in der katholischen Kirche gesungen.
Es ist ein Lied, das zu Maria gesungen wird, um sie um Hilfe und Schutz zu bitten.
«Salve» bedeutet «Sei gegrüsst».
«Regina» heisst «Königin».
Es wird oft am Ende eines Gebets oder eines Gottesdienstes gesungen.
2. Stabat Mater
Das Stabat Mater ist ein sehr altes und schönes Lied.
Es handelt von Maria, der Mutter Gottes.
Sie ist sehr unglücklich, weil ihr Sohn Jesus gekreuzigt wurde. Maria stand unter dem Kreuz und konnte ihren Sohn leiden sehen.
Es ist ein sehr trauriges, aber auch liebevolles Lied. Es zeigt, wie stark die Liebe einer Mutter für ihr Kind ist, selbst in den schwersten Momenten.
In der Kirche wird dieses Lied oft gesungen, um an die Liebe und das Leiden von Maria zu erinnern.
Das Kammerorchester Basel setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein.
Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon. www.kulturinklusiv.ch
Die Sehnsucht nach dem Trauern
Joseph Haydn war Katholik, ebenso wie Wolfgang Amadeus Mozart. Wie tief der Glaube dieser Wiener Klassiker war und ob sie mehr einer Konvention oder ihrem Gewissen folgten, lässt sich schwerlich entscheiden. Tatsache ist jedenfalls, dass diese Meister eine Fülle bedeutender Kirchenmusik geschrieben haben. Vor allem Joseph Haydn war von Jugend an mit den Riten des katholischen Glaubens vertraut und hörte nie auf, Musik für den Gottesdienst zu schreiben. Er hinterliess der Nachwelt nicht weniger als zwölf auskomponierte Messen. Hinzu kommen weitere geistliche Werke, von denen zwei auf dem heutigen Konzertprogramm stehen.
Haydn stammte aus einer musikalischen Familie – sein Vater war ein grosser Musikliebhaber und spielte die Harfe, sein jüngerer Bruder Michael wurde Komponist, ein weiterer Bruder immerhin Kapellsänger. Joseph selbst eiferte seinem Vater nach. Er schrieb in seiner kurzen Autobiografie: «Ich als knab von 5 Jahren sang ihm alle seine simple kurze stücke ordentlich nach.» Da der Junge ein begabter und leidenschaftlicher Sänger war, schickte man ihn zu einem Verwandten in den Gesangsunterricht. Mit acht Jahren wurde er Wiener Sängerknabe und blieb dies fast zehn lehrreiche Jahre lang bis zum Stimmbruch. Er durfte im Stephansdom mitsingen und die feierlichen Messen musikalisch begleiten.
Die Kirchenmusik wurde ihm also in die sprichwörtliche Wiege gelegt. Mit 17 Jahren soll Haydn zum Abschluss seiner Zeit als Sängerknabe seine erste Messe komponiert haben. In den Jahren danach entfaltete er seine Kunst der Instrumentalkomposition bis zur Vollendung. Heute blicken wir voller Bewunderung auf die von ihm erfundene Gattung des Streichquartetts und auf seine über hundert Sinfonien. Aber seine geistlichen Werke sind darüber nicht zu vernachlässigen. Laut seinem Biografen Griesinger soll der alte Haydn einmal gesagt haben: «Auf meine Messen bin ich etwas stolz.»
In der katholischen Glaubenswelt spielt die Marienverehrung eine bedeutende Rolle. Das schlägt sich auch im Schaffen von Joseph Haydn nieder. Er hat – ebenso wie sein Bruder Michael – mehrfach Mariengebete vertont. Im «Stabat Mater», oft übersetzt mit «Christi Mutter stand mit Schmerzen», steht die leidende Mutter des gekreuzigten Jesus im Zentrum. Gibt es eine schmerzlichere Erfahrung als die, ein eigenes Kind zu verlieren? Der betende Mensch leidet mit der Gottesmutter, genauso wie sie das Leiden ihres Sohnes teilt. Heute würde man von Empathie sprechen. Dieses Mitleiden wird verbunden mit der Hoffnung auf die Auferstehung: «Entflammt und entzündet durch dich, Jungfrau, sei ich geschützt am Tag des Gerichts» heisst es gegen Ende des Gebets.
Joseph Haydn wirkte ab 1761 am Schloss Esterházy, wo er zuerst Stellvertreter des fürstlich-esterházyschen Kapellmeisters war und nach dessen Tod 1766 zum alleinigen «Musikchef» des Hofes aufstieg. Diese neue Position löste eine wahre Flut von geistlichen Werken aus Haydns Feder aus. In seiner Eigenschaft als Hofkapellmeister komponierte er 1767 das lateinische «Stabat Mater», das zu einem seiner erfolgreichsten Stücke wurde und schon im Jahr danach in Wien nachgespielt wurde – übrigens durch Vermittlung des kaiserlichen Hofkomponisten Johann Adolf Hasse, eines überaus fruchtbaren Opernkomponisten. Heute bildet es zusammen mit dem «Stabat Mater» von Pergolesi (1736) die wohl meistgespielte ältere Vertonung dieses mittelalterlichen Textes, mit dem sich Komponisten seit Jahrhunderten immer wieder befasst haben.
Dieses Werk bietet Anlass, über ein häufig zu hörendes und zu lesendes Wort nachzudenken: «opernhaft». Oft wird es im Zusammenhang mit geistlicher Musik verwendet, und dann fast immer mit einem negativen Unterton. Religiöse Musik, so lautet das unausgesprochene Verdikt, solle nicht wie die Musik einer Oper klingen, sondern – ja, wie denn? Fromm, demütig, unterwürfig. Das tut Haydns Vertonung dieses Mariengebetes durchaus auch, etwa in dem in g-Moll stehenden, sehr zurückhaltenden Eingangssatz für solistischen Tenor, vierstimmigen Chor und Orchester. Aber schon die nächste Arie für solistischen Alt schlägt hellere, freudigere Töne an – ausgerechnet
zu Worten, die von der Trauer und Niedergeschlagenheit der Mutter Jesu handeln. Wie ist dieses Paradox zu erklären? Haydn wollte eben weit mehr als nur die Gefühle der Mutter des Gekreuzigten schildern. Ihm ging es um unsere Anteilnahme, unser Mit-Leiden, das für den gläubigen Christen den Schlüssel zur ewigen Glückseligkeit darstellt. Das Mittrauern (lateinisch «contristari») ist für ihn mit freudigen Erwartungen verbunden.
Verheissung ewigen Lebens
So lässt sich auch erklären, dass manche Passage in diesem Werk anders klingt, als man es erwarten könnte. Geradezu opernhaft wirkt das Duett, das die Sätze «Eia mater» und «Fac, ut ardeat cor meum» verbindet. Da werfen die Koloraturen von Sopran und Tenor ein Licht voraus auf die Verheissungen des ewigen Lebens. Wenn die Altstimme mit der Gottesmutter zusammen weinen will, scheint die Musik stehenzubleiben, und die Instrumente verstummen («Fac me vere tecum flere»). Viele Leitmotive sind hier auch Leidmotive. Es gibt eine wahre Sehnsucht nach dem Trauern in diesem Werk. Man kann sie kaum verstehen ohne den christlichen Glaubenshintergrund.
Ein Quartett aus den vier Solostimmen fügt sich mit dem Chor zum fugenartig verzahnten Satz «Virgo virginum praeclara» in Es-Dur, in dem das Strahlen der Jungfrau seine Entsprechung in der aufsteigenden, leuchtend hellen Musik findet.
Vollends verdichtet klingt die Musik im Schlusssatz «Paradisi gloria», den Haydn als Fuge im alten Stil komponiert hat. Hier wechseln Soli und Chor einander ab. Blockhafte Chortakte weichen brillanten Koloraturen der Solist:innen – ein Zeichen dafür, dass die Individuen Teil eines grösseren Ganzen, der mitleidenden Christenheit, sind. Das Werk endet nach rund einer Stunde Spieldauer, nach vielen Schmerzensmotiven und dramatischen Ausbrüchen, deren genaue Ausgestaltung Haydn häufig den Sänger:innen überlässt, wohlkoordiniert in unbeschwertem G-Dur.
Die Magd als Königin
Das Gebet «Salve Regina» («Sei gegrüsst, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit») gehört zu den Schlussantiphonen, welche in Klöstern das tägliche Stundengebet abschliessen. Die Frau, die sich selbst als «Magd des Herrn» bezeichnet, wird hier als Königin verehrt. Der Text stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist seit dem 12. Jahrhundert schriftlich überliefert. Haydn hat ihn mindestens zwei Mal in Töne gesetzt. Auch von seinem Bruder Michael Haydn gibt es eine Vertonung.
Joseph Haydn hat die heute erklingende Version des «Salve Regina» 1770/71 für vier Solostimmen, obligate Orgel und Orchester konzipiert. Sie kann aber auch mit grösserer Vokalbesetzung aufgeführt werden, wobei dann die Singstimmen abwechselnd solistisch und chorisch gesungen werden. Der konzertanten, mit brillanten Rokoko-Figuren aufwartenden Orgel kommt eine solistische Rolle zu.
Der Grundcharakter der Komposition ist weniger dramatisch als flehend. Vor allem der Eingangssatz in g-Moll («Sei gegrüsst, o Königin») ist im Ausdruck von Demut erfüllt. Umso bewegter klingt das nachfolgende Allegro im Dreiertakt und in c-Moll. Hier wird die Mutter Jesu um ihre Fürbitte für uns «verbannte Kinder Evas» gebeten, und Haydns Musik lässt keinen Zweifel an der Dringlichkeit dieses Anliegens aufkommen. Nach einem langsamen Einschub setzt das Schluss-Allegretto mit seinem Lobpreis der «gütigen, milden, süssen Jungfrau Maria» kräftige musikalische Akzente. Ohne reguläre Kadenz und im Pianissimo klingt das liebliche Werk aus.
Sigfried Schibli
Salve Regina
Das Salve Regina ist in der Liturgie der katholischen Kirche ein an die Gottesmutter gerichteter Gesang. Die früheste handschriftliche Textüberlieferung findet sich im Pontifikale von Aurillac (Paris, Nachtrag um 1100).
Salve, Regina, mater misericordiae; Vita, dulcedo et spes nostra, salve.
Ad te clamamus, exsules filii Evae. Ad te suspiramus, gementes et flentes in hac lacrimarum valle.
Eja ergo, Advocata nostra, illos tuos misericordes oculos ad nos converte.
Et Jesum, benedictum fructum ventris tui, nobis post hoc exsilium ostende. O clemens, o pia, o dulcis virgo Maria.
Sei gegrüsst, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsre Wonne und unsere Hoffnung, sei gegrüsst!
Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas; zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.
Wohlan denn, unsre Fürsprecherin, deine barmherzigen Augen wende uns zu
und nach diesem Elend zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes. O gütige, o milde, o süsse Jungfrau Maria.
Haydn Stabat mater
Ausgezeichnet mit dem Opus d'Or im Oktober 2023. «Das Orchester bringt die Farben der teilweise alten Instrumente sehr schön zum Blühen» bemerkt «Musik & Theater».
Hören Sie uns auf:
Lateinischer Originaltext gedichtet
um 1200–1300 gereimte Übertragung von
Heinrich Bone (1813 – 1893)
1. Stabat mater dolorosa Iuxta crucem lacrymosa, dum pendebat filius; cuius animam gementem, contristatam et dolentem pertransivit gladius.
2. O quam tristis et afflicta fuit illa benedicta, mater unigeniti! Quae moerebat et dolebat, et tremebat, dum videbat nati poenas incliti.
3. Quis est homo qui non fleret, Christi Matrem si videret in tanto supplicio?
4. Quis non posset contristari, piam matrem contemplari dolentem cum filio?
5. Pro peccatis suae gentis, vidit Jesum in tormentis et flagellis subditum.
6. Vidit suum dulcem natum moriendo, desolatum, dum emisit spiritum.
7. Eia mater, fons amoris, me sentire vim doloris fac, ut tecum lugeam. Fac, ut ardeat cor meum in amando Christum Deum, ut sibi complaceam.
Christi Mutter stand mit Schmerzen, bei dem Kreuz und weint von Herzen, als ihr lieber Sohn da hing. Durch die Seele voller Trauer, schneidend unter Todesschauer, jetzt das Schwert des Leidens ging.
Welch ein Schmerz der Auserkor'nen, da sie sah den Eingebornen, wie er mit dem Tode rang.
Angst und Jammer, Qual und Bangen, alles Leid hielt sie umfangen, das nur je ein Herz durchdrang.
Ist ein Mensch auf aller Erden, der nicht muss erweichet werden, wenn er Christi Mutter denkt?
Wie sie, ganz von Weh zerschlagen, bleich da steht, ohn' alles Klagen, nur ins Leid des Sohns versenkt?
Ach, für seiner Brüder Schulden sah sie ihn die Marter dulden, Geisseln, Dornen, Spott und Hohn, Sah ihn trostlos und verlassen an dem blut'gen Kreuz erblassen, ihren lieben einz'gen Sohn.
O du Mutter, Brunn der Liebe, mich erfüll mit gleichem Triebe, dass ich fühl die Schmerzen dein; dass mein Herz, im Leid entzündet, sich mit deiner Lieb' verbindet, um zu lieben Gott allein.
8. Sancta Mater, istud agas, crucifixi fige plagas cordi meo valide. Tui nati vulnerati, Tam dignati pro me pati, poenas mecum divide.
9. Fac me vere tecum flere, crucifixo condolere, donec ego vixero. Juxta crucem tecum stare, et me tibi sociare in planctu desidero.
10. Virgo virginum praeclara, mihi iam non sis amara, fac me tecum plangere. Fac ut portem Christi mortem, passionis fac consortem et plagas recolere. Fac me plagis vulnerari, cruce hac inebriari ob amorem filii.
11. Flammis orci ne succendar per te, virgo, fac defender in die iudicii.
12. Fac me cruce custodiri morte Christi praemuniri, confoveri gratia.
13. Quando corpus morietur, fac ut anima donetur paradisi gloriae
14. Paradisi gloria, ut animae donetur. Amen.
Drücke deines Sohnes Wunden, so wie du sie selbst empfunden, heil'ge Mutter, in mein Herz!
Dass ich weiss, was ich verschuldet, was dein Sohn für mich erduldet, gib mir Teil an seinem Schmerz!
Lass mich wahrhaft mit dir weinen, mich mich Christi Leid vereinen, so lang mir das Leben währt!
An dem Kreuz mit dir zu stehen, unverwandt hinaufzusehen, ist's, wonach mein Herz begehrt.
O du Jungfrau der Jungfrauen, woll'st auf mich in Liebe schauen, dass ich teile deinen Schmerz, dass ich Christi Tod und Leiden, Marter, Angst und bitt'res Scheiden fühle wie dein Mutterherz.
Alle Wunden, ihm geschlagen, Schmach und Kreuz mit ihm zu tragen, das sei fortan mein Gewinn!
Dass mein Herz, von Lieb entzündet, Gnade im Gerichte findet, sei du meine Schützerin!
Mach, dass mich sein Kreuz bewache, dass sein Tod mich selig mache, mich erwärm sein Gnadenlicht,
dass die Seel sich mög' erheben frei zu Gott in ew'gem Leben, wann mein sterbend' Auge bricht!
Dass die Seel sich mög' erheben frei zu Gott in ew'gem Leben.
Amen.
Die norwegische Sopranistin Birgitte Christensen ist zu einer der beachtenswertesten Sängerinnen ihres Landes aufgestiegen. Opernengagements brachten sie u. a. an die Opéra national de Paris, die Staatsoper Berlin, die Semperoper Dresden, das Opernhaus Zürich, das Theater an der Wien, das Teatro Municipal de Chile, das Bolschoi Theater Moskau sowie die Norwegische National Oper.
Zu ihren wichtigsten Rollen zählen Donna Anna in Don Giovanni, Vitellia in La clemenza di Tito, Violetta in La traviata, Liù in Turandot, Nedda in I Pagliacci, Micaëla in Carmen, Elisabetta in Don Carlo, Amelia in Un ballo in Maschera, Ellen Orford in Peter Grimes, Rosalinde in Die Fledermaus, Jenny in Mahagonny sowie die Titelrollen in Georg Friedrich Händels Alcina, Christoph Willibald Glucks Alceste, Joseph Haydns Armina sowie Giuseppe Verdis Aida.
Als Konzertsängerin ist sie an den grossen europäischen Häusern und Festivals aktiv. Birgitte Christensen singt ein breites Repertoire, welches vom frühen 17. Jahrhundert bis in die Moderne reicht.
Birgitte Christensen arbeitet mit Dirigenten wie Rinaldo Alessandrini, Fabio Biondi, Gianluca Capuano, Paolo Carignani, Teodor Currentzis, Paul Daniel, Alessandro De Marchi, Enrique Mazzola, Diego Fasolis, John Fiore, Adam Fischer, René Jacobs, Alexander Joel, Christopher Moulds, Steven Sloane, Alexander Vedernikov und Lothar Zagrosek zusammen. Zu ihren jüngsten Engagements zählen die Titelrolle in Glucks Iphigenie en Tauride am Opernhaus Zürich, die Titelrolle in Tristan und Isolde am Tokyo Spring Festival unter der Leitung von Marek Janowski, sowie Despina in Così fan tutte an der Norwegischen Nationaloper
Die schwedische Mezzosopranistin Kristina Hammarström singt regelmässig in Opernhäusern wie dem Teatro alla Scala Mailand, der Staatsoper Wien, der Opéra National Paris, dem Théâtre de La Monnaie Brüssel, der Netherlands Opera Amsterdam, der Staatsoper Berlin, der Royal Swedish Opera, den Salzburger Festspielen, dem Festival d'Aix-en-Provence, den Innsbrucker Festwochen und dem Drottningholm Festival Stockholm. Ihr Opernrepertoire umfasst Rollen in Opern von Rossini, Berlioz, Strauss, Massenet und Mozart sowie eine eindrucksvolle Anzahl an Rollen in Barockopern von Händel, Vivaldi, Scarlatti und Monteverdi, u. v. m.
Sie ist eine sehr gefragte Konzertsängerin und tritt regelmässig in Konzerthallen und auf Festivals europa- und asienweit auf. Sie hat sich ein ungewöhnlich grosses Repertoire erarbeitet, welches von Musik aus dem frühen 17. Jahrhundert bis zu zeitgenössischer Musik reicht. Sie arbeitet regelmässig mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Gianluca Capuano, William Christie, Jesús López Cobos, Emmanuelle Haïm, René Jacobs, Fabio Luisi, Andrea Marcon, Marc Minkowski, John Nelson und Yannick Nézet-Séguin zusammen.
Hammarström hat zahlreiche CDs aufgenommen, darunter eine viel gelobte Solo-CD mit Arien von Vivaldi. Zu ihren vielen DVDs gehören Bradamante in Händels Alcina von der Staatsoper Wien, Daniel in Händel’s Belshazzar vom Festival d'Aix en Provence und Bradamante in Vivaldis Orlando furioso vom Théâtre des Champs-Élysées Paris.
David Fischer, der seit der Spielzeit 2019/20 zum Ensemble der Deutschen Oper am Rhein gehört, gab dort 2021 sein Rollendebüt als Tamino (Mozarts Zauberflöte) und übernahm Rollen wie z. B. Beppo (Leoncavallos Pagliacci), Malcom (Verdis Macbeth), Tybalt (Gounods Roméo et Juliette), Harlekin (Ullmanns Der Kaiser von Atlantis), Alfred in J. Strauss' (Sohn) Die Fledermaus, Steuermann in Wagners Der fliegende Holländer und Lensky Eugen Onegin. Auch bei den Salzburger Festspielen war er als Tamino zu hören. Der Tenor pflegt eine rege internationale Konzerttätigkeit. Engagements unter René Jacobs, Philippe Herreweghe, Frieder Bernius und Sylvain Cambreling führten ihn auf nationale und internationale Tourneen u. a. auch zu den Berliner Philharmonikern. Ausserdem konzertierte er wiederholt mit dem NDR Hannover, unter Ádám Fischer in Budapest und Howard Arman in Wroclaw. Der Künstler gibt regelmässig Liederabende mit der Pianistin Pauliina Tukiainen bei Festivals wie dem Bonner Schumannfest. In der Spielzeit 2022/23 trat er als Piquillo in Offenbachs La Périchole am Theater an der Wien auf und war u. a. im Concertgebouw Amsterdam und beim Hamburg Ballett zu erleben. Mit dem Leipziger Thomanerchor und der Akademie für Alte Musik Berlin unter Andreas Reize entstand eine Aufnahme von J.S. Bachs Johannespassion (Evangelist). Er präsentierte Schumanns Szenen aus Goethes Faust mit den Duisburger Philharmonikern und trat als Agenore (Mozart Il re pastore) bei den Salzburger Festspielen auf. Zukünftige Projekte führen ihn zurück ans Theater an der Wien, nach Dresden, Luxembourg etc.
Der deutsch-schweizer Bassbariton Christian Immler ist ein extrem vielseitiger Künstler, dessen Karriere sich über das gesamte Spektrum von Oper, Oratorium und Lied erstreckt. Er studierte bei Rudolf Piernay in London und gewann den Nadia und Lili Boulanger Wettbewerb in Paris. Seine Opernerfahrung reicht von Monteverdis Seneca, Borée in Rameaus Les Boréades, dem Komtur in Don Giovanni, dem Sprecher in der Zauberflöte, Rocco in Beethovens Fidelio, dem Eremiten in Webers Freischütz, Fasolt in Wagners Rheingold, dem Musiklehrer in Strauss’ Ariadne auf Naxos bis zu Unsuk Chins Alice in Wonderland. In Konzerten führte er Mahlers achte Sinfonie mit dem Minnesota SO, Mendelssohns Elias mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, Zemlinskys Lyrische Sinfonie mit dem Orchestre National de France, die Missa solemnis mit dem Montreal Symphony, Glanerts Prager Symphony mit dem Amsterdam Concertgebouw, Leipzig Gewandhaus und den Tschechischen Philharmonikern auf. Er hat mit Dirigenten wie N. Harnoncourt, H. Blomstedt, R. Jacobs, M. Minkowski, M. Suzuki, R. Pichon, I. Bolton, C. Rousset, D. Harding, K. Nagano, J. Conlon, O. Vänskä, L. Alarcón, L. Equilbey, P. Herreweghe und W. Christie zusammengearbeitet. Als begeisterter Liedsänger wurde er in die Wigmore Hall, die Frick Collection NY, die Pariser Philharmonie und das Salzburger Mozarteum eingeladen, wo er mit Pianisten wie Helmut Deutsch, Kristian Bezuidenhout und Andreas Frese auftrat. Seine mehr als 60 Aufnahmen wurden mit Preisen wie einer Grammy-Nominierung, einem Diamant d'Opéra, mehreren Diapason d'Or und dem Gramophone Award ausgezeichnet. Christian Immler hat ein Doktorat in Musikwissenschaft, liebt das Unterrichten und ist ein gefragter Dozent für Meisterklassen auf der ganzen Welt.
Für die Zürcher Sing-Akademie stehen klangliche Exzellenz und musikalischer Ausdruck an erster Stelle. Das Ensemble ist seit seiner Gründung im Jahr 2011 zu einer festen Grösse der professionellen Chorwelt in Europa herangewachsen, und die Sänger:innen begeistern das Publikum mit Qualität und Persönlichkeit.
Seit der Saison 2017/18 formt Florian Helgath als künstlerischer Leiter das Profil des Chores. Die Arbeit mit zahlreichen Spitzendirigenten wie Giovanni Antonini, Kristian Bezuidenhout, Bernard Haitink, Pablo Heras-Casado, René Jacobs oder Paavo Järvi haben die Qualität und die Flexibilität des Ensembles entscheidend mitgeprägt. Neben der langjährigen Partnerschaft mit dem Tonhalle-Orchester Zürich
ist die Zürcher Sing-Akademie mit verschiedenen ausgezeichneten Klangkörpern wie etwa dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Kammerorchester Basel, dem Musikkollegium Winterthur, dem Helsinki Baroque Orchestra, Barockorchester La Scintilla und dem Freiburger Barockorchester in ausgesprochen vielfältigem Repertoire in den grossen Konzerthäusern Europas zu erleben. Ihre A-cappella-Projekte nutzt die Zürcher Sing-Akademie, um eine Brücke zwischen traditionellem und zeitgenössischem Musikschaffen zu schlagen. Eine spannende Palette an CD-Einspielungen des Chores führt von Schweizer Raritäten über Sinfonische Klassik bis Oper. Im Herbst 2024 erschien zu Frank Martins 50. Todestag eine weitere A-cappella-CD mit Liedern im Volkston beim Schweizer Label Claves Records.
Mit mehr als 260 Aufnahmen und einer regen Tätigkeit als Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer hat sich René Jacobs als bedeutende Persönlichkeit in der Musik des Barock und der Klassik profiliert. 1977 gründete er das Ensemble Concerto Vocale, mit welchem er das Repertoire der Kammermusik und der Barockoper erforschte. So realisierte er eine Serie von innovativen Aufnahmen bei harmonia mundi, die sich Werken eines längst vergessenen Repertoires widmete und von der internationalen Presse gefeiert wurde. Das Jahr 1983 markierte sein Debüt als Operndirigent einer Produktion von Cestis L’Orontea bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Im Rahmen seiner Verantwortung als Künstlerischer Leiter bei diesem Festival und im Zuge seiner Engagements an der Staatsoper Unter den Linden Berlin als Gastdirigent ab 1992, am Brüsseler Opernhaus La Monnaie ab 1993, am Theater an der Wien als regelmässiger Dirigent ab 2006, am Pariser Théâtre des Champs-Élysées, bei den Salzburger Festspielen, beim Festival d‘Aix-en-Provence sowie an weiteren internationalen Veranstaltungsorten dirigierte er Opern vom Frühbarock bis zu Rossini. Parallel zu seiner Opernkarriere hat die Sakralmusik nie aufgehört, einen bedeutenden Platz in René Jacobs Arbeit einzunehmen.
Lesen Sie hier die Biografie des Kammerorchester Basel:
Mit Musik von J. Sibelius, L. v. Beethoven und J. Brahms
Yulianna Avdeeva Klavier
Marc Minkowski Leitung
Mi 28.5.2025 – 17.00 Uhr, Don Bosco
Kostprobe: Conducting Academy
Mit Musik von B. Bartók, F. Schubert und J. Haydn
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Nächste Konzerte in Basel
Do 5.6.2025 – 19.30 Uhr, Don Bosco
Abokonzert: ALLA RUSTICA
Joseph Haydn: Sinfonien Nr. 71, 74 und 75 und Konzert für Klavier und Orchester Nr. 11 in D-Dur
Alexander Melnikov Hammerklavier
Giovanni Antonini Leitung
Fr 20.6.2025 – 19.30 Uhr, Don Bosco
«Basel gyygt» Mozart
W. A. Mozart: Eine kleine Nachtmusik
Do 26.6.2025 – 21.00 Uhr, Don Bosco
NACHTKLANG: Passionate Delights –Raffinierte Kammermusik aus England im 17. Jahrhundert
Mit Anna Troxler Barockvioline; Antonio Viñuales Pérez Barockvioline; Martin Zeller Viola da Gamba; Sergio Ciomei Orgel und Cembalo; Graham Valentine Rezitation
Mi 6.8.2025 – 19.30 Uhr, Martinskirche
Extrakonzert: h-Moll-Messe
J. S. Bach: h-Moll-Messe BWV 232
Mit dem Tenebrae Choir und Nigel Short
Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do: 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider & Tanner
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier
Text Sigfried Schibli
Design Stadtluft
Druck Druckerei Thoma AG Impressum
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Extrakonzert am 16.4.2025, in einer Auflage von 400 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht erbeten.
WHAT ARE WE HERE FOR?
Greater chemistry
Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.