«Bachwelten» – Abokonzert Kammerorchester Basel | Abendprogramm

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Wir danken dem für die Unterstützung des heutigen Konzerts.

Das Team von Soup&Chill bedient Sie in der Pause mit Getränken.

Die Bezahlung erfolgt auf Spendenbasis. Soup&Chill ist eine Wärmestube in Basel, Infos dazu finden Sie hier:

Das Kammerorchester Basel ist mit diesem Programm auf Tournee:

27.4.2025 Blaibach, Konzerthaus

29.4.2025 Friedrichshafen, Graf-Zeppelin-Haus

2.5.2025 Meiningen, Staatstheater

Mi 30.4.2025 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Konzert für Violine und Orchester in A-Dur 15' (Rekonstruktion nach dem Cembalokonzert Nr. 4 in A-Dur, BWV 1055)

I. Allegro

II. Larghetto

III. Allegro ma non tanto

«Jesus soll mein erstes Wort» aus der Kantate «Gott, wie dein Name, 5' so ist auch dein Ruhm», BWV 171

«Erbarme dich» aus der Matthäuspassion, BWV 244 7' (für Sopran arrangiert von F. Mendelssohn 1841)

Arie «Laudamus te» aus der h-Moll-Messe, BWV 232 5'

Pause 25'

Johann Sebastian Bach

Doppelkonzert für zwei Violinen, Streicher und Continuo in d-Moll, 15' BWV 1043

I. Vivace

II. Largo ma non tanto

III. Allegro

«Auch mit gedämpften schwachen Stimmen» 8' aus der Kantate «Schwingt freudig Euch empor», BWV 36

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)

Streichersinfonie Nr. 12 in g-Moll, MWV N 12 25'

I. Fuga (Grave) – Allegro

II. Andante

III. Allegro molto – più allegro

Konzertende ca. 21.15 Uhr

Das Programm in Kürze

Johann Sebastian Bach gilt bis heute als Meister der anspruchsvollsten barocken Kompositionstechnik – der Fugenkomposition. Doch Bach ist in seiner Musik enorm vielseitig. In seinen Instrumentalwerken wie seinen Konzerten zeigt er häufig einen anderen, einen modernen und galanten Stil und verdichtet seine Musik gleichzeitig zu ausdrucksstarken und innigen Kantilenen. In seinen Arienkompositionen für Solovioline und Sopran verbindet sich die Süsse der Geige mit der Lebendigkeit der menschlichen Stimme, und Felix Mendelssohn Bartholdy, der Bach genau studiert und glänzend verstanden hatte, modernisiert dessen Tonsprache in seiner Streichersinfonie Nr. 12 in g-Moll aus dem Geist der frühen Romantik.

Hör-Impuls

Bachs Arie «Erbarme Dich, mein Gott» drückt Verzweiflung aus, aber doch auch Hoffnung. Die Innigkeit der Musik, die die Intensität von Sologeige und Solostimme zusammenbringt, hat auch 300 Jahre nach ihrer Entstehung nichts von ihrer unmittelbaren Emotionalität verloren. Die Aktualität von Bachs Komposition hat auch zeitgenössische Künstler wie den Regisseur Andrei Tarkowsky in seinem Film «Das Opfer» (1986) oder Ramon Gieling in seinem Dokumentarfilm «Erbarme dich! – Die Matthäus Passion» (2015) zu kreativen Auseinandersetzungen mit dieser überwältigenden Musik angeregt.

Zum Hörbeispiel

Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.

Julia Doyle Sopran

Vilde Frang Violine

Baptiste Lopez Violine und Leitung

Kammerorchester Basel

Violine 1

Baptiste Lopez*

Eva Miribung

Mirjam Steymans­Brenner

Matthias Müller

Violine 2

Antonio Viñuales

Elisabeth Kohler

Tamás Vásárhelyi

Mathias Weibel

Viola

Mariana Doughty

Anne­Françoise Guezingar

Stefano Mariani

Violoncello

Martin Zeller

Georg Dettweiler

Kontrabass

Peter Pudil

Cembalo

Sergio Ciomei

* Baptiste Lopez spielt auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1764, die ihm von zwei grosszügigen Mäzen:innen freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.

Stand 2.4.2025, Änderungen vorbehalten

Was

1986

Vilde Frang wird in Oslo geboren.

Am 23. Juli heiraten in Westminster Abbey Prinz Andrew und Sarah Ferguson.

Zum ersten Mal erhält ein dunkelhäutiger Afrikaner den Literaturnobelpreis: der Nigerianer Wole Soyinka.

Am 26. April kommt es zur Nuklearkatastrophe von Tschernobyl.

Der Grossbrand beim Chemiekonzern Sandoz am 1. November löst in der Folge ein Fischsterben im Rhein aus, da verunreinigtes Löschwasser in den Rhein gelangt.

Einfache Sprache

Das Programm in einfacher Sprache

Sie hören heute 2 Violinkonzerte, eine Streichersinfonie und Arien.

Im Violinkonzert in A-Dur von Johann Sebastian Bach gibt es verschiedene Teile, die sich abwechseln.

Es gibt Tutti-Teile, da spielen alle Musiker:innen.

Und es gibt Solo-Teile, da spielt die Violine allein.

Der 2. Satz klingt schräg.

Das macht ihn ausdrucksstark.

Im letzten Satz hört man einen gemütlichen Tanz.

Bach hat viel Musik für Gottesdienste geschrieben.

Die Sängerin Julia Doyle wird Ausschnitte daraus singen.

Zum Beispiel aus der Kantate «Gott, wie dein Name».

Eine Kantate ist ein Musikstück mit mehreren Sätzen.

Sie ist für Gesangsstimme und Instrumentalbegleitung komponiert.

Bach war nach seinem Tod nicht so populär wie heute. Erst durch Felix Mendelssohn Bartholdy wurde er wiederentdeckt.

Mendelssohn hatte Bachs Musik genau studiert.

In seiner eigenen Musik modernisierte er Bachs Tonsprache.

Das hört man in der Streichersinfonie Nr. 12 in g-Moll.

Das Kammerorchester Basel setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein.

Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon.

Das Kammerorchester Basel wird 40!

2024 feierte das Kammerorchester Basel sein 40-jähriges Bestehen. Mit unserer Illustrationsserie begleiten wir das Jubiläum in den Programmheften und dokumentieren wichtige Stationen des Ensembles. Illustriert wird diese Serie von Ursula Knapp, von 2020 – 2023 Stagemanagerin des Kammerorchester Basel.

Von 2019 – 2025 war das Kammerorchester Basel Labelpartner von KulturInklusiv. Nun setzen wir die Massnahmen für eine inklusive Gesellschaft selbstständig um. Zum Beispiel sind wir seit 2022 Partner von Kulturplus 1.

© Ursula Knapp, 2025

Johann Sebastian Bach

Doppelkonzert für zwei Violinen, Streicher und Continuo in d-Moll, BWV 1043

Besetzung Cembalo, Streicher

Entstehung 1730/31

Dauer

Ca. 15'

Bachwelten

Die Kompositionen Johann Sebastian Bachs werden seit dem 19. Jahrhundert zu den prägenden Werken des traditionellen Kanons der westlichen Kunstmusik gezählt. So gehören die 48 Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klavier zum festen Bestandteil der pianistischen Ausbildung und zum Repertoire musiktheoretischen Unterrichts. Und jede:r Geiger:in studiert die drei Sonaten und drei Partiten für Violine Solo, BWV 1001–1006, die häufig als Gipfel des barocken Komponierens für Violine bezeichnet werden.

Dieses Verständnis einer quasi zeitlosen und überragenden Qualität von Bachs Kompositionen übersieht allerdings, dass gegen Ende seines Lebens Bachs Werke durchaus recht heftig wegen ihres kontrapunktischen Stils kritisiert wurden, viele seiner Kompositionen (fast) in Vergessenheit gerieten und sein musikgeschichtlicher Ruhm tatsächlich erst im 19. Jahrhundert festgeschrieben wurde. Dass sich im 19. Jahrhundert herausgebildete Image von Johann Sebastian Bach hat lange auch darüber hinweggetäuscht, dass wir bis heute recht wenig über die Entstehungsanlässe und die kulturellen Kontexte von Bachs Instrumentalmusik wissen. Das heutige Programm «Bachwelten» verbindet daher Bekanntes mit weniger Bekanntem, authentische Werke mit rekonstruierten Kompositionen und bringt zum Schluss mit Felix Mendelssohn Bartholdys Jugendsinfonie Nr. 12 ein Werk desjenigen Komponisten, der um 1830 mit der Wiederentdeckung und Popularisierung der Matthäus-Passion in Deutschland die BachRenaissance einleitete.

Der genaue Zeitpunkt der Entstehung des Doppelkonzerts in d-Moll für zwei Violinen – dem einzigen Konzert Bachs für diese Besetzung – ist bis heute unklar. Die frühste Quelle stammt von Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel und einem unbekannten Kopisten und kann auf ca. 1730 datiert werden. Ein Jahr zuvor hatte Bach neben seiner seit 1723 ausgeübten Tätigkeit als Thomaskantor in Leipzig die Leitung des dortigen Collegium Musicum übernommen. In den Konzerten dieser frühen bürgerlichen Musikinstitution, die in Leipzig und

anderen grösseren Städten als Gegengewicht zur höfischen Kultur entstand, wurde – häufig von Laien – im sogenannten «Kammer-Styl» komponierte Instrumentalmusik aufgeführt. Obwohl eine Aufführung des Doppelkonzerts in Leipzig um 1730 aufgrund der Stimmenabschriften als sicher gelten kann, könnte die Komposition auch bereits aus Bachs Zeit in Köthen stammen, wo er ab 1717 als Kapellmeister der Herzöge von Anhalt-Köthen qua Amt verpflichtet war, monatlich neue Werke zu schreiben. Die genauen Umstände der Entstehung liegen zwar im Dunkeln, doch gilt das Werk zu Recht als eines der populärsten Konzerte Bachs. Der Kopfsatz «Vivace» ist von grossartiger Lebendigkeit und ein Fest des «Concertierens», des Wetteiferns der häufig kontrapunktisch geführten beiden Sologeigen, an dem sich das Orchester stellenweise noch beteiligt. Das langsame «Largo ma non tanto» in einem wiegenden 12/8el-Takt gehört zu den ausdrucksstärksten Kantilenen, die Bach komponiert hat, und an der beide Soloinstrumente gleichberechtigt teilnehmen. Beginnend mit der absteigenden Linie der zweiten Solovioline entfaltet Bach eine unablässig fliessende, sich immer wieder steigernde Musik, die die Hörer bis zum letzten Takt in ihren Bann zieht. Wie ein Feuerwerk schliesst sich das Finale «Allegro» an, in dem das Prinzip des «Concertierens» wieder in den Vordergrund tritt.

Auch das Konzert für Violine und Orchester in A-Dur weist eine komplizierte und nicht abschliessend geklärte Entstehungsgeschichte auf. Das Werk wurde zunächst als Konzert für Cembalo und Orchester bekannt und unter der Nummer BWV 1055 im Bach-Werke-Verzeichnis eingetragen. Es gilt jedoch aufgrund einiger stilistischer Aspekte als sicher, dass dieses Werk eine Bearbeitung Bachs von einem nicht erhaltenen älteren eigenen Konzert für Oboe d’amore oder Viola d’amore oder einer Komposition für Cembalo solo war. Die Praxis des Be- und Umarbeitens einzelner Sätze oder ganzer Werke eigener oder fremder Kompositionen war im Barock eine weitverbreitete Praxis, die nicht nur innerhalb einer Gattung (wie dem Solokonzert), sondern sogar gattungsübergreifend (beispielsweise von einer Arie zu einem Orchesterstück) üblich war. Die heute erklingende Rekonstruktion für Violine mag

Johann Sebastian Bach Konzert für Violine und Orchester in A-Dur

Besetzung Cembalo, Streicher

Entstehung unbekannt

Dauer

Ca. 15'

Felix Mendelssohn

Bartholdy Streichersinfonie Nr. 12 in g-Moll, MWV N 12

Besetzung

Streicher

Entstehung

1823

Dauer

Ca. 25'

zwar nicht historisch gesichert sein, schliesst aber ein seinerzeit etabliertes Verfahren an. Das kurze Orchesterritornell des «Allegro» ist stark rhythmisch geprägt und kehrt im Lauf des Satzes mehrfach wieder. Der mittlere langsame Satz steht wie der langsame Satz des Doppelkonzerts im 12/8el-Takt und ist möglicherweise von dem Tanz «Siciliana» beeinflusst. Das Finale erinnert in seinem Gestus entfernt an ein Menuett.

Doch Bach widmete sich der Violine nicht nur in seinen Konzerten und seiner Kammermusik, sondern bedachte das Instrument auch in seinen Kantaten und grossen Vokalwerken immer wieder mit ausserordentlich schönen Solopartien. In der Neujahrskantate des Jahres 1729 «Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm» verwendet Bach für die Sopranarie «Jesus soll mein erstes Wort» Musik, die er bereits einige Jahre zuvor in der Kantate «Zerreisset, zersprenget, zertrümmert die Gruft» BWV 205 verwendet hatte. Eine der bewegendsten Arien komponierte Bach in der Matthäuspassion mit der ursprünglich für Altstimme und Solovioline gesetzten Arie «Erbarme dich», in der er die Verzweiflung von Petrus nach seiner dreimaligen Verleumdung Jesus‘ musikalisch darstellt. Die Arie «Laudamus te» – Teil des Gloria aus der 1749 vollendeten h-Moll Messe – ist besonders für die Singstimme aufgrund der langen Melismen sehr virtuos komponiert; wie häufig scheint Bach die Vokalstimme instrumental gedacht zu haben. Von den im heutigen Konzert vorgetragenen Arien für Solovioline und Sopran ist die Arie «Auch mit gedämpften, schwachen Schritten» musikalisch am ruhigsten vertont und folgt dem Modell der Dacapo-Form. Die Kantate ist zum ersten Advent des Jahres 1731 entstanden und gehört zu den weniger bekannten Werken Johann Sebastians.

Die Wiederentdeckung der Musik Johann Sebastian Bachs im deutschsprachigen Raum wurde von dem Leiter der Berliner Sing-Akademie Carl Friedrich Zelter eingeleitet, der beispielsweise 1813 die h-Moll-Messe vollständig aufführte. Zelter war zudem Lehrer von Felix Mendelssohn Bartholdy und förderte dessen Bewunderung für und Interesse an der Musik Johann Sebastian Bachs. Somit ist es wohl insbesondere dem Einfluss Zelters zu verdanken, dass Mendelssohn die Matthäuspassion 1829 in einer – allerdings zunächst stark

gekürzten Bearbeitung – zur Aufführung brachte und damit zur Bach-Renaissance im 19. Jahrhundert ganz entscheidend beitrug. Gleichzeitig schlug sich das Studium barocker Komponisten und insbesondere Bachs hörbar in vielen Werken Mendelssohns nieder, so auch in der Sinfonie für Streichorchester Nr. 12 in g-Moll. Mendelssohn betrachtete diese sinfonischen Jugendwerke später als Kompositionen, in denen er seine eigene Tonsprache noch nicht wirklich gefunden hatte, und distanzierte sich von diesen. Doch wie die Sinfonie Nr. 12 deutlich zeigt, sind diese Kompositionen viel mehr als frühe Jugend- oder gar Studienwerke. Mendelssohn verbindet in dieser Sinfonie sehr effektvoll und überzeugend Elemente der barocken Tonsprache mit romantischer Harmonik und Phrasierung. So beginnt der erste Satz «Fuga (Grave)» mit rhythmisch punktierten Figuren, die an die französische Ouvertüre des Barocks erinnern. Das Allegro – die Fuge – präsentiert ein chromatisch absteigendes erstes Thema, das einerseits mit barocken Fugentechniken verarbeitet wird, andererseits ist der Ablauf des Satzes durch Kadenzen klar gegliedert und schliesst an ein Verfahren an, das eher an die klassische Fugentechnik Joseph Haydns oder Wolfgang Amadeus Mozarts erinnert. Das langsame Andante in Es-Dur arbeitet mit schlichten gesanglichen Themen, wobei die Harmonik chromatisch angereichert ist. Auch im schwungvollen «Allegro molto» verbindet Mendelssohn so unterschiedliche Techniken wie klassische Periode zu Beginn und Fugato (2. Thema) miteinander – und nutzt erneut Satztechniken, die sich in ähnlicher Weise bereits in der Wiener Klassik finden. Diese Themen und Satztechniken werden auf spielerische Weise, aber auch mit dramatischem Effekt im Verlauf des Satzes entfaltet.

Felix Wörner

«Jesus soll mein erstes Wort»

aus der Kantate «Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm», BWV 171

Jesus soll mein erstes Wort in dem Neuen Jahre heissen. Fort und fort lacht sein Nam in meinem Munde, und in meiner letzten Stunde ist Jesus auch mein letztes Wort.

«Erbarme dich»

aus der Matthäuspassion, BWV 244 (für Sopran arrangiert von Felix Mendelssohn Bartholdy 1841)

Erbarme dich, mein Gott, um meiner Zähren willen! Schaue hier, Herz und Auge weint vor dir bitterlich.

«Laudamus

te»

aus der h-Moll-Messe, BWV 232

Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te.

«Auch mit gedämpften schwachen Stimmen» aus der Kantate «Schwingt freudig Euch empor», BWV 36 ältere Fassung (nach J. Ph. Kirnbergers Handschrift)

Auch mit gedämpften, schwachen Stimmen wird Gottes Majestät verehrt.

Denn schallet nur der Geist dabei, so ist ihm solches ein Geschrei, das er im Himmel selber hört.

h-Moll-Messe

6.8.2025 | 19.30 Uhr

Martinskirche Basel

J. S. Bach: h-Moll-Messe

Tenebrae Choir

Nigel Short (Leitung)

Kammerorchester Basel

SPIEL LUST

Mit
Gabetta, Alexandra Dovgan, Collegium Vocale Gent, Pierre Bleuse, Dominique Horwitz, Giulia Semenzato

Die in Lancaster geborene Julia Doyle studierte Sozial- und Politikwissenschaften an der Universität Cambridge, wo sie zudem ein Chorstipendium erhielt. Ihr professionelles Debüt gab sie mit Händels Messiah am St John’s Smith Square mit der Britten Sinfonia und Polyphony. Seither ist sie weltweit aufgetreten und gilt als eine der führenden Sopranistinnen für Barockrepertoire.

Zu ihren jüngsten und zukünftigen Engagements gehören Mozarts Messe in c-Moll in Toronto mit Tafelmusik, Vivaldis Juditha Triumphans am Concertgebouw, im Schloss Versailles und am Theater an der Wien, Händels Aci, Galatea e Polifemo bei den Händel-Festpielen in Halle, diverse Europatourneen mit dem Monteverdi Chor und Orchester darunter Auftritte bei den BBC Proms, MonteverdiProjekte mit La Nuova Musica, Werke von Haydn mit der Deutschen Kammerphilharmonie unter Sir Roger Norrington, die Matthäus-Passion mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment und dem Bach Choir, Konzerte und Aufnahmen mit der J. S. Bach Stiftung, Händels An Occasional Oratorio mit dem Bayerischen Rundfunk, Bach-Arien für Gesang und Violine mit Vilde Frang, Arcangelo und dem Kammerorchester Basel, Messiah mit dem Gulbankian Orchestra sowie eine Europatournee mit diesem Werk, zudem Europatourneen und Aufnahmen mit dem RIAS Kammerchor.

Als gefragte Konzertsängerin arbeitet sie regelmässig mit dem Lautenisten Matthew Wadsworth zusammen. Ihre gemeinsame Einspielung von Purcell erhielt grosses Kritikerlob.

Die preisgekrönte Geigerin Vilde Frang wurde 2012 einstimmig mit dem Credit Suisse Young Artists Award ausgezeichnet, was zu ihrem Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Bernard Haitink beim Lucerne Festival führte. Seither hat sie sich zu einer der führenden Geigerinnen entwickelt und arbeitet regelmässig mit den weltweit führenden Orchestern und Dirigenten zusammen.

In der Saison 2024/25 wird Vilde Frang mit Kirill Petrenko zu den Berliner Philharmonikern zurückkehren und ihr mit Spannung erwartetes Debüt beim Chicago Symphony Orchestra geben. Ausserdem geht sie auf internationale

Vilde Frang © Marco Borggreve
Julia Doyle © Louise O'Dwyer

Tourneen mit den Münchner Philharmonikern, dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem DSO Berlin, dem London Philharmonic Orchestra, dem Kammerorchester Basel und dem London Symphony Orchestra. Vilde Frang ist eine Exklusivkünstlerin von Warner Classics und ihre Aufnahmen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Edison Klassiek Award, der Diapason d'Or des Diapason Magazine, der Deutsche Schallplattenpreis, der Grand Prix du Disque und zwei Gramophone Awards.

Während seiner Ausbildung auf der modernen Violine bei Jean-Jacques Kantorow am Pariser Konservatorium hatte der französische Geiger Baptiste Lopez Gelegenheit, mit Persönlichkeiten wie Philippe Herreweghe, Sigiswald Kujiken, Robert D. Levin und Alessandro Moccia zusammenzuarbeiten. Dabei drang er tief in die Kunst des Spiels auf historischen Instrumenten ein und begeisterte sich für den klanglichen Reichtum der Streichinstrumente mit Darmsaiten. Diese Beschäftigung mit der Alten Musik hatte einen starken Einfluss auf seine Art, Musik zu spielen, und verhalf ihm zu einem architektonischen, harmonischen und kontrapunktischen Denken nicht nur in der Alten, sondern auch in der neueren Musik – eine äusserst fruchtbare Voraussetzung für seine Karriere als Leiter unterschiedlicher Ensembles. Mit dem Hintergrund als Interpret von Barockmusik wirkte er in den letzten zehn Jahren als Konzertmeister des Collegium Vocale Gent, das ihn heute noch als Konzertmeister einlädt. Er leitet unter anderem auch das Ensemble des französischen Countertenors Damien Guillon, Le Banquet Céleste sowie das Ensemble Pygmalion. Sein bevorzugtes Gebiet ist sicherlich die Interpretation klassischer und romantischer Musik auf Originalklang-Instrumenten. Dies in Ensembles wie dem Orchestre des Champs-Élysées, Il Convito oder Chambre Philharmonique. Und auch als Kammermusiker vor allem mit dem 2008 gegründeten Edding Quartet, mit dem Baptiste Lopez zahlreiche Konzerte gegeben und CDs aufgenommen hat: Kammermusik von Haydn, Beethoven, Brahms und Schumann auf Darmsaiten. Seit Juni 2018 ist er Konzertmeister beim Kammerorchester Basel.

Baptiste Lopez © Matthias Müller

Das Kammerorchester Basel, 1984 gegründet, ist ein fester Bestandteil der Basler Musiklandschaft mit zwei Abonnementreihen im Stadtcasino Basel sowie Don Bosco Basel. Weltweit und mit mehr als 70 Konzerten pro Saison ist es auf Tourneen unterwegs.

Als Spezialistenensemble mit dem Schwerpunkt in der Wiener Klassik wurde das Kammerorchester Basel 2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt.

Der Entdeckergeist treibt die Musiker:innen auf die Spuren des historisch informierten Klangbildes, wodurch ein ganz eigener Kammerorchester Basel-Klang entsteht, der verschiedene Stile und Richtungen verbindet und vielseitig ist.

Mit ausgewählten Solist:innen wie Hélène Grimaud, Regula Mühlemann, Vilde Frang, Bertrand Chamayou oder Sebastian Bohren arbeitet das Kammerorchester Basel immer wieder gerne zusammen. Unter der künstlerischen Leitung der Konzertmeister:innen sowie ausgewählter Dirigent:innen wie u. a. Delyana Lazarova, Izabelė Jankauskaitė, René Jacobs oder Marc Minkowski präsentiert das Kammerorchester Basel sein breites Repertoire.

Die Konzertprogramme reichen von Alter Musik auf historischen Instrumenten über historisch informierte Interpretationen bis hin zu zeitgenössischer Musik.

Die Vermittlungsarbeit ist seit vielen Jahren Herzstück der musikalischen Arbeit.

Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel.

Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.

Kammerorchester Basel © Matthias Müller

Mo 12.5.2025 – 19.30 Uhr, Stadtcasino

Abokonzert: ENDLICH BRAHMS

J. Sibelius: Andante festivo,

L. v. Beethoven: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 in c-Moll und J. Brahms:

Sinfonie Nr. 3 in F-Dur

Yulianna Avdeeva Klavier

Marc Minkowski Leitung

Mi 28.5.2025 – 17.00 Uhr, Don Bosco

Kostprobe: Conducting Academy

Mit Musik von B. Bartók, F. Schubert und J. Haydn

Johannes Schlaefli und Dirigierschüler:innen Leitung

Do 5.6.2025 – 19.30 Uhr, Don Bosco

AUSVERKAUFT

Abokonzert: ALLA RUSTICA

Joseph Haydn: Sinfonien Nr. 71, 74 und 75 und Konzert für Klavier und Orchester Nr. 11 in D-Dur

Alexander Melnikov Hammerklavier

Giovanni Antonini Leitung

Nächste Konzerte in Basel

Fr 20.6.2025 – 19.00 Uhr, Don Bosco

«Basel gyygt» Mozart

W. A. Mozart: Eine kleine Nachtmusik

Do 26.6.2025 – 21.00 Uhr, Don Bosco

NACHTKLANG: Passionate Delights –Raffinierte Kammermusik aus England im 17. Jahrhundert

Mit Anna Troxler Barockvioline; Antonio Viñuales Barockvioline; Martin Zeller Viola da Gamba; Sergio Ciomei Orgel und Cembalo; Graham Valentine Rezitation

Mi 6.8.2025 – 19.30 Uhr, Martinskirche

Extrakonzert: h-Moll-Messe

J. S. Bach: h-Moll-Messe, BWV 232

Mit dem Tenebrae Choir und Nigel Short

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Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do: 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider & Tanner

Herausgeber Kammerorchester Basel

Direktor Marcel Falk

Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier

Text Felix Wörner

Design Stadtluft

Druck Druckerei Thoma AG Impressum

Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 30.4.2025, in einer Auflage von 400 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht erbeten.

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