e-Mobilität

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GmbH testet die Holding Graz seit dem Sommer europaweit das erste kabellose, automatisierte Ladesystem, das direkt in der Parkplatzoberfläche integriert ist: Nach dem Abstellen des E-Autos am Parkplatz senkt sich der im Fahrzeugunterboden integrierte Konnektor und verbindet sich mit der Ladeplatte, die in der Parkplatzoberfläche eingebettet ist. Durch die direkte physische Verbindung wird das Fahrzeug automatisch geladen, ohne dass man selbst dabei tätig werden muss. Wenn sich diese Ladetechnologie bewährt, prüfen wir den weiteren Ausbau in Graz.

macht. Die Anforderungen sind nämlich enorm: An einem normalen Werktag legen die Fahrzeuge der Graz Linien (Bim und Bus) rund 42.000 Kilometer zurück – es geht also einmal um die ganze Welt. Was die Reichweite betrifft, sind Brennstoffzellenbusse besonders interessant. Hier haben wir bereits einen Wasserstoffbus der Firma Solaris im Testbetrieb gehabt und gute Erfahrungen gemacht. Die Vorteile der beiden alternativen Antriebe liegen klar auf der Hand: Sie verursachen keine Emissionen und sie sind völlig geräuschlos in der Stadt unterwegs.

Mit move2zero verfolgt die Holding Graz ein ambitioniertes und innovatives Förderprojekt zur Dekarbonisierung der Grazer Busse. Was sind hier die Ziele und bis wann sollen diese erreicht werden?

Ein Blick in die Zukunft: Wird der öffentliche Verkehr in Graz in absehbarer Zeit komplett elektrisch und damit auch emissionsfrei funktionieren? Und bis wann soll dieses, gerade im Hinblick auf die Feinstaubsituation in der Stadt, wichtige Ziel erreicht werden?

Der öffentliche Verkehr hat ja enormes Potenzial, die Luftgüte mit emissionsfreien Antriebssystemen entscheidend zu verbessern. Genau dieses Potenzial loten wir mit „move2zero“, das auch wissenschaftlich begleitet wird, aktuell aus. Wir wollen im Zuge des Projekts innerhalb der kommenden Jahre herausfinden, welche neuen Antriebstechnologien, respektive welcher Mix aus unterschiedlichen Systemen, die besten Ergebnisse zeitigt und auf Basis dessen ein gesamtheitliches Konzept zur schrittweisen Dekarbonisierung unserer Busflotte entwickeln, das in weiterer Folge auch auf andere Städte übertragen werden Foto: Lupi Spuma kann. Unser Ziel ist jedenfalls, unsere Busflotte mittelfristig durch klimafreundlichere Alternativen zu ersetzen. Derzeit werden in Graz bereits E-Busse getestet. Welche Erfahrungen konnten in diesem Bereich gewonnen werden? Wir haben in der Vergangenheit bereits etliche Fahrzeuge verschiedenster Hersteller getestet – erst im September war ein E-Bus des spanischen Herstellers „Irizar“ auf den Straßen von Graz unterwegs. Ein großes Thema bei diesen Tests ist natürlich die Reichweite, schließlich ist das ja das Kriterium, das den größten Unterschied zum herkömmlich betriebenen Bus aus-

Der Klimaschutz ist zweifellos einer der größten und wichtigsten Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Betrachtet man die städtischen Öffi-Busflotten in ganz Österreich, stellen Diesel-Busse immer noch den höchsten Anteil dar. Es ist also durchaus Handlungsbedarf gegeben und genau hier setzen wir als Holding Graz an, z. B. in Sachen Wasserstoff-Antrieb und E-Mobilität. Beim öffentlichen Verkehr ist unser Ziel, wie bereits angesprochen, „Zero-Emission“, also eine ÖV-Flotte, die wegkommt von fossilen Brennstoffen. Im Rahmen des Forschungsprojekts „movetozero“ werden dazu in einem ersten Demonstrationsbetrieb ab 2023 sieben Batteriebusse auf der Linie 40 und sieben Brennstoffzellenbusse auf der Linie 66 zum Einsatz kommen. Zudem ist ab 2021 der Testbetrieb eines batterie-elektrischen Shuttle-Systems zum Flughafen Graz geplant. Um auch die notwendige Energieversorgung sicherzustellen, werden in den kommenden Jahren eine Wasserstofftankstelle sowie die nötige E-Ladeinfrastruktur errichtet. In einer Stadt wie Graz, die insbesondere aufgrund der geografischen Lage immer wieder Probleme mit der Luftgüte hat, ist jedenfalls unser mittel- und langfristiges Ziel, den öffentlichen Verkehr CO2-neutral zu betreiben.

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