Hausärzt:in Gynäkologie/Urologie/Andrologie
Wenn es brennt ...
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Therapien bei Harnwegsinfekten abseits der Antibiotikagabe
(Kombinations-)Präparate, die schnell wirken „Bei Schmerzen im Urogenitaltrakt infolge eines Harnwegsinfektes kann Butylscopolaminiumbromid rasch Linderung bringen. Der Arzneistoff wirkt krampflösend auf Gallen- und Harnwege“, berichtet Mag.a Corina Hess, Schutzengel Apotheke in St. Georgen im Attergau (Oberösterreich). Um eine
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Juni 2022
Mag.a Hess Säfte gegenüber Tabletten rasche Besserung zu erzielen, seien außerdem Kombinationspräparate mit den entscheidenden Vorteil einer zuden Inhaltsstoffen aus Rossätzlichen Flüssigkeitszufuhr, marin, Liebstöckel und Taudie maßgeblich an der posisendgüldenkraut empfehlenstiven Wirkung beteiligt ist. wert. „Diese Mischung wirkt „Außerdem wird durch die krampflösend, schmerzstillend Azidität des Cranberrysaftes und entzündungshemmend, eine Senkung des pH-Wertes wobei die Therapie sofort bei des Harns erzielt, was zu eiden ersten Anzeichen einer ner Hemmung des BakterienZystitis begonnen werden wachstums führt.“ Sogenannte EXPERTIN: sollte“, erklärt die ArzneiProanthocyanidine vom Typ A Mag.a Corina Hess Schutzengel Apotheke kundige. Auch ein Phytophargelten als Wirkungsträger der in St. Georgen im Attermakon aus Kapuzinerkresse Cranberry. Sie hemmen die gau, Oberösterreich mit Meerrettich habe sich beAdhäsion von uropathogewährt. Sie berichtet außerdem über gute nen Bakterien an die Epithelzellen der Erfahrungen mit D-Mannose-haltigen Harnwege. E.-coli-Bakterien – welche Kombinationspräparaten. am häufigsten für Harnwegsinfekte verantwortlich sind – bilden Fimbrien Cranberrys versus Preiselbeeren aus, mit denen eine Anhaftung an der Schleimhaut der Harnwege möglich ist. Man unterscheidet zwei Arten, die Sowohl Preiselbeeren als auch CranberTyp-1-Fimbrien und die sogenannten rys gelten als bekannte Mittel, um einer p-Fimbrien. „Durch die InhaltsstofInfektion der Harnwege entgegenzufe der Cranberry wird zum einen die > wirken. Bei der Einnahme haben laut
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Über 50 Prozent der Frauen leiden einmal im Leben an einem Harnwegsinfekt, 20–30 Prozent von ihnen öfter. Ab dem 50. Lebensjahr sind auch Männer vermehrt von der Erkrankung betroffen. Dabei ist der Griff zum Antibiotikum nicht immer notwendig und sollte aufgrund der Zunahme der Resistenzen wenn möglich vermieden werden. Betroffenen steht ein breites Sortiment von OTC-Arzneimitteln für die Prophylaxe und frühzeitige Behandlung zur Verfügung.