2020-03 HTB Magazin HTB 1865

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KARATE

„Das höchste Ziel im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage, sondern die Perfektion des menschlichen Charakters.“ FUNAKOSHI GICHIN – BEGRÜNDER DES MODERNEN KARATE

Karate ist eine aus dem asiatischen Raum stammende Kampfsportart. Sie entwickelte sich bereits vor ca. 2.000 Jahren auf der Insel Okinawa, wo es bestimmten Bevölkerungsgruppen, z.B. Bauern und Mönchen verboten war, Waffen zu tragen. Dieser Personenkreis erprobte dann Kampftechniken, um sich gegen die bewaffneten Ritter (Samurai) verteidigen zu können. Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts kam Karate aus Japan nach Deutschland. Wenn man sich mit Karate intensiv beschäftigt, bekommt man Einblick in die asiatische Lebensphilosophie – denn nur mit reiner Körperertüchtigung allein, wird man Karate nicht erlernen. Karate wird leider oft gleichgesetzt mit Ziegel zerschlagen oder Steine zertrümmern. Dieses Vorurteil entstand durch öffentliche Schauvorführungen, die auf Publikumswirksamkeit abzielen und Karate zur zirkusreifen Artistik erklären. Tatsächlich ist Karate jedoch keine Sportart für Selbstdarsteller. Karate ist vielmehr der Weg, der im gleichen Maße Körper und Charakter formt. Durch Karate erlernt man die Kampfkunst zur waffenlosen Selbst-

verteidigung, bei der der Körper trainiert wird. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist Selbstdisziplin, Verantwortungsbewusstsein und Körperbeherrschung. Aufgrund seiner vielseitigen Anforderungen an Körper und Geist ist Karate ideal als Ausgleich zu den Anforderungen des Alltags. Karateka trainieren Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Als sich 1979 einige Mitglieder unserer Judo-Abteilung zusammentaten und eine Karate-Abteilung gründeten, konnte niemand erahnen, dass auch noch 40 Jahre später ca. 80 aktive Karateka zwischen sechs und 70 Jahren – davon mehr als die Hälfte weiblichen Geschlechts – im Harburger Turnerbund erfolgreich die Kunst der „leeren Hand“ praktizieren. // KB

Das Herz für die Sache! Seit über 30 Jahren ist Ralf Becker Sportler und Trainer beim Turnerbund und kann sich auf unfassbar viele Erfolge berufen. Neben unzähligen Pokalturnieren gewann er als Trainer über 100 (!) mal Hamburger Meisterschaften,

holte mehrfach den deutschen Meistertitel, erkämpfte Platzierungen in der höchsten Karateliga der Welt (KaratePremier-League) und brachte insgesamt fünf Nationalkämpfer hervor.

Doch dies kommt nicht von ungefähr! 4 bis 5 maliges pro Woche Training ist normal. Auf eigene Kosten durch Deutschland, Europa, Asien… Das gehört nun mal dazu. Als aktiver Sportler war einem das gar nicht so bewusst. Es wurde eben von ihm gemacht. Ralf ist nicht nur hunderttausende Kilometer mit seinen Sportlern gereist, sondern hat von der Anreise, über Unterkunft und Sightseeing alles organisiert. Wenn es irgendwo im Geldbeutel gedrückt hat, fand Ralf eine Lösung. Zur Not sprang er eben ein. Doch warum macht man das? Ganz einfach – sein Herz schlägt für die Sache! Für seine Schützlinge, für sein Karate. Ohne ihn wäre Karate im HTB niemals so erfolgreich geworden! Wir können nur dankbar für Deinen unermüdlichen Einsatz sein! Dein Karate-Team // RoRi


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