Ausgabe 01 I 2022

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GEMEINSCHAFTSPRAXIS PROF. DRES. KREUSSER, HECHLER UND KOLLEGEN, ASCHAFFENBURG

ZAHNÄRZTE

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Das Beste zusammen Moderne Implantate kombinieren Keramik und Titan

Absolute Körperverträglichkeit und absolute Bruchsicherheit: Die Anforderungen an ein Zahnimplantat sind zu Recht hoch. Seit Entwicklung der ersten Titanimplantate in den 1970er Jahren arbeiten Wissenschaftler an der Optimierung eines ohnehin schon hochwertigen und zuverlässigen Produkts. Keramikummantelte Titanimplantate könnten eine zukunftsweisende Lösung sein. Die überwiegende Mehrzahl der heute eingesetzten Implantate besteht aus Reintitan, das eine Materialreinheit von 99,9 Prozent aufweist. Es punktet mit Haltbarkeit, Bruchsicherheit, Biokompatibilität und Korrosionsfestigkeit. Unverträglichkeiten sind extrem selten. Bei unzureichender Mundhygiene kann es zu bestimmten Reaktionen oder Entzündungsprozessen kommen. Patienten berichten dann von Symptomen wie Schmerzen, Reizungen, Schwellungen oder Rötungen. Man bezeichnet dies dann als eine Periimplantitis, bei der sich das Zahnfleisch und Zahnbett rund um das Implantat entzündet. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, Allergien, Diabetes und eine verminderte Knochenqualität. Damit dies verhindert wird, ist

eine engmaschige Kontrolle empfehlenswert. Um die Vorteile beider Materialien zusammenzufassen, sind keramikummantelte Implantate entwickelt worden. Keramik wird seit längerem als Implantat verwendet und weist eine Biokompatibilität von 100 Prozent auf. In der Regel wird Zirkoniumoxid verwendet. Das Material hat aber einen entscheidenden Nachteil: Es ist spröder und weniger elastisch als Titan und deshalb nicht absolut bruchsicher. Eine Keramikummantelung von Titanimplantaten soll den geringen Nachteil von reinen Titanimplantaten und den Nachteil der möglichen Bruchgefahr von Keramikimplantaten ausgleichen.

Die Keramik wird hier hauchdünn als Hoch-Vakuum-Beschichtung auf das Titan aufgebracht und verhindert so, dass Begleitelemente des Titans ins Knochengewebe eindringen. Die harte Keramikbeschichtung verhindert das Entstehen von feinsten Rissen und Kratzern beim Reinigen des Implantats und damit Stellen, an denen sich Plaque (Zahnbelag) festsetzen könnte. Zudem verbindet sich Keramik besser mit dem umliegenden Zahnfleischgewebe und erhöht so die Haltbarkeit. Einen Nachteil gibt es noch: Die Oberfläche einer Keramik lässt sich nicht so leicht bearbeiten wie eine Titanoberfläche.

Die weitere Entwicklung bleibt also spannend.

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