Nationalpark
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An den weiten Stränden von Norderney gibt es viel zu entdecken. Muschel- und Schneckenschalen, Strandkrabben und Einsiedlerkrebse, Quallen und Plattfische, Schulpe von Tintenfischen, nach Stürmen auch immer mal Moostierchen, Seeigelskelette, Schwämme und sogar Bernstein – das Meer hält viele Schätze für uns bereit und lässt uns ahnen, welch ungeheure Artenvielfalt unter der Meeresoberfläche verborgen liegt. Doch nicht nur wir Menschen genießen die Strände. Viele Vogelarten nutzen den Strand als Lebensraum und vor allem als Brutrevier. Gerade hier auf Norderney, mitten im Weltnaturerbe Wattenmeer, zeigen einige bedrohte Zugvogelarten, wie Zwergseeschwalbe und Sandregenpfeifer, ein besonderes Brutverhalten: Sie sind Strandbrüter – und brüten im Frühsommer genau dort, wo wir Menschen Urlaub machen wollen. Für ihr Brutgeschäft haben sie sich auf sandige, kiesige Flächen in den Primärdünen spezialisiert, um dort ihre „Nester“ zu bauen. Die Primärdünen sind die etwas höher gelegenen Bereiche des Strandes, an denen schon die ersten Büschel der Strandquecke zu sehen sind. Die Nester sind für uns Menschen oftmals gar nicht als Nest zu erkennen, bestehen sie doch lediglich aus kleinen Mulden im Sand. Nähern sich Menschen, verlassen die Vogeleltern allerdings ihr Nest. Die Eier oder Küken sind dann schutzlos der Witterung ausgesetzt, aber auch für Möwen und Rabenkrähen sind die unbewachten Nester ein im wahrsten Sinn des Wortes gefundenes Fressen. Oder Menschen trampeln einfach aus Versehen auf die Nester und zerstören die Eier. Durch die internationale Auszeichnung als Weltnaturerbe Wattenmeer stehen die Menschen hier auf Norderney, Insulaner und Gäste, in der besonderen Verantwortung, diesen einmaligen Naturraum zu erhalten. Daher: Augen auf am Strand – den Hund an die Leine – und zum Spazieren am Spülsaum bleiben – da läuft es sich eh am besten. So können wir Menschen den Urlaub genießen, und Zwergseeschwalbe sowie Sandregenpfeifer ihre Jungen großziehen. Inselkult #02 norderney.de