Bärner Channe 02/2021

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AUSGABE/ÉDITION 02/2021

Porträt, Interview und mehr 27

Sommerinterview Ein Gespräch mit Eveline Neeracher, Präsidentin GastroBern Eveline Neeracher ist seit dem 1. Juli 2012 Präsidentin von Gastro­ Bern. Sie ist in diesem Amt die ­erste Frau der Verbandsgeschichte. Bereits vorher war sie als Vorstandsmitglied bzw. Kassierin in der Verbandsleitung tätig. An der kommenden Delegiertenversammlung vom 11. Oktober 2021 können die Delegierten wählen, wer ihre Nachfolge antreten wird. Was hat es Ihnen bedeutet, dass Sie als erste Frau zur Präsidentin eines bisher männerdominierten Vor­ stands gewählt wurden? Das war für mich grundsätzlich nie ein Thema, und wurde auch nie gross angesprochen. Spürten Sie auch Gegenwind und hatten Sie negative Erlebnisse? Ich kann mich eigentlich an keine negativen Situationen erinnern, alles liegt aber auch schon neun Jahre zurück. Eveline Neeracher können Sie sich an ihre erste Handlung als frischge­ backene Präsidentin erinnern? Es gab sicher im ersten Jahr viel Neues, an eine spezielle Handlung kann ich mich nicht mehr erinnern. In der ersten Zeit fanden zahlreiche Gespräche statt. Was konnten Sie konkret in diesen Jahren im Verband bewegen und in die gewünschten Bahnen lenken? • Es war mir immer ein Anliegen, dass wir vor allem im Vorstand eine gute Gesprächskultur pflegen und jeder seine Meinung frei äussern kann. • Die Zusammenlegung von diversen kleinen Sektionen in die 6 Sektionen, so wie wir sie heute haben. Wie beurteilen Sie die Zusammen­ arbeit zwischen Vorstand, Direktion und den Mitarbeitenden im «Wirte­ haus»? Ich empfinde und empfand die Zusammenarbeit immer als sehr gut und

Eveleine Neeracher zusammen mit Roland Matti: «Prost» als äusserst wertvoll. Ganz am An- • Interessant. fang meiner Präsidialzeit habe ich • Bereichernd (sei es in einem Themich mit unserem Direktor, Jean-­ menbereich oder aber auch durch Daniel Martz, abgesprochen und die Begegnungen mit Menschen). Kompetenzen operativ und strate- • Teilweise manchmal auch frustriegisch klar aufgeteilt. rend. • Allen Menschen recht getan, ist Sind Sie mit der Kommunikation eine Kunst, die niemand kann. zwischen unserem Verband, der Politik und anderen branchennahen Wir befinden uns im zweiten Verbänden/Vereinen zufrieden? Wo Pandemiejahr. Waren diese letzten sehen Sie Verbesserungspotential? Monate die schwierigsten während Die Kommunikation läuft mit kleinen Ihrer Amtszeit? Ausnahmen sehr gut. Das konnte • Ja, sowohl privat im eigenen Betrieb man gerade in der Coronazeit feststelwie auch auf der Verbandsseite. len. Sicher kann man diese noch in- • Was mich sehr betroffen machte, tensivieren, vor allem in der Zusamsind die vielen Telefonate die ich mit menarbeit mit der Hotellerie sehe ich Kolleginnen und Kollegen geführt durchaus noch Steigerungspotential. habe, welche vor allem im ersten Lockdown oftmals keinen Weg mehr Wie Sie in den letzten Jahren aus ihrer Situation gesehen haben. geschafft, Ihre Arbeit im Betrieb sowie Ihre vielseitigen Funktionen In welcher Form konnte der Verband und Ämter unter einen Hut zu in dieser schwierigen Zeit die bringen? Mitglieder unterstützen? Ich konnte diese Arbeit nur bewälti- • Ich gab mir Mühe, dass ich immer gen, weil mich mein Mann immer erreichbar war. sehr gut unterstützt hat. Sicher bin ich • In einem offenen Brief an den Regiein all den Jahren auch ab und zu an rungsrat habe ich mich ganz klar meine Grenzen gestossen. ausgedrückt, was ich von einer sogenannten Härtefallhilfe halte, die Ihre neun Präsidentenjahre zusam­ nicht greift. Auf diesen Brief bekam mengefasst in ein paar prägnanten ich sehr viele Emails und auch PresWorten bzw. Sätzen: seanfragen.


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