CLOUD Oktober 2018: 20 Jahre Zukunft

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06 – Weiterbildung

LERNEN, DIGITAL ZU LEHREN UND LERNEN E-Learning wird immer beliebter. Auch Unternehmen setzen immer mehr auf digitale Lernumgebungen, um ihre Mitarbeitenden aus- und weiter­zubilden. Erfahrungen aus der Praxis zeigen auf, wo die Vorteile liegen und machen deutlich, wo der Schuh (noch) drückt. TEXT: RAHEL PERROT

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Nicht nur in Bildungsinstitutionen, auch bei der betrieblichen Aus- und Weiterbildung spielen digitale Lernumgebungen eine immer grössere Rolle. Diesen Trend bestätigt zum Beispiel der Branchenmonitor «E-Learning-Wirtschaft 2017» des unabhängigen deutschen Forschungsinstituts mmb. Laut deren Studie ist der deutsche E-Learning-Anbietermarkt von 2015 auf 2016, wie schon die Jahre zuvor erneut gewachsen. Dieses Ergebnis liesse sich durchaus mit der Schweiz ver­gleichen, ist FFHS-Studiengangsleiter Marc Garbely überzeugt: «Die Nachfrage nach E-Learning steigt auch hierzulande. Das sehen wir nicht zuletzt auch am steigenden Interesse an unserem CAS eDidactics. Diesen haben wir daher zum MAS Digital Education ausgebaut.»

Mehrwert des mediengestützten Lernens Die Vorteile von E-Learning liegen laut Marc Garbely auf der Hand: «Es bietet eine hohe Flexibilität. Lernen kann zeit- und ortsunab­hängig stattfinden. Die Lernenden können das Lerntempo und, wenn vorgesehen, auch Lernpfade selbst bestimmen. Das Ganze ist also stark personalisierbar und es kann auf Vorkenntnisse sowie bereits Gelerntes Rücksicht genommen werden.» Dies bestätigt auch der Betriebsökonom Daniel Furrer. Seit März 2011 arbeitet er als Ausbildungsexperte und stellve­r­ tretender Teamleiter im Team Fach- und Verkaufsaus­bildung der Zürcher Kantonalbank.

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Im Juni 2018 schloss er den CAS eDidactics an der FFHS ab. Dabei lernte er digitale Lern­angebote erfolgreich zu planen, zu entwickeln, durchzuführen und zu evaluieren. Er sieht noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil des E-Learnings. Dort, wo die Verknüpfung von mediengestütztem Lernen und Präsenzunterricht stattfindet – bei der Effizienz. «Die Teilnehmenden kommen besser vorbereitet an Seminare und Workshops», hält Daniel Furrer fest. «Die Wissensaneignung kann bereits im Vorfeld im Selbststudium erarbeitet werden. So erhält der eigentliche Unterricht mehr «power». Ich kann den Fokus auf die Verständnisüberprüfung legen, die Zeit vermehrt für Trainings – bei uns Gesprächssituationen – sowie für den Austausch nutzen.» Dies wirke sich auch positiv auf die Zufriedenheit der Teilnehmenden aus, merkt der Betriebsökonom an. «Die investierte Zeit im Präsenzunterricht wird als wert- und sinnvoll erachtet und nicht als Zeitverschwendung.»

Kehrseite der Medaille Mediengestütztes Lehren und Lernen ermöglicht Unternehmen mehr Flexibilität. Lernen findet dann und in der Form statt, wie und wann es benötigt wird. Weiter lassen sich E-Learning-Angebote für grössere Teilnehmerzahlen skalieren. Studiengangsleiter Marc Garbely gibt jedoch zu bedenken: «Es darf aber nicht passieren, dass Mitarbeitende ihre


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