HAUSBAU AKTUELL | BLOCKHÄUSER
NATUR PUR
Die urige Hütte in den Alpen, das Hexenhäuschen im Wald… Blockhäuser wecken Assoziationen ans ursprüngliche, naturnahe Leben. Es gibt sie überall in Deutschland, modern und traditionell, auf dem Land oder in der Stadt. as ist ein Blockhaus? Bezeichnend sind die Baumstämme, sogenannte Bohlen, aus denen die Wände bestehen. Es gibt drei Arten: Beim Naturstamm-Blockhaus werden die Baumstämme geschält und unbehandelt verarbeitet. Das Rundbalken-Blockhaus besteht ebenfalls aus runden Bohlen, doch diese werden vorbehandelt und in die passende Größe und Form für den Hausbau gebracht. Rechteckig zugeschnittene Hölzer werden beim Vierkantbohlen-Blockhaus verwendet. Im Gegensatz zu den beiden anderen Varianten ist hier ein mehrschaliger Wandaufbau und eine Dämmschicht zwischen zwei Bohlenwänden möglich.
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Holz lebt Holz kühlt im Gegensatz zu Steinwänden nicht stark aus, das spart Heizkosten. Die Bohlen bilden nicht nur die Wand: Sie übernehmen auch die Aufgabe der Dämmung. Bauherren müssen wissen: Holz setzt sich – das gilt besonders für Rundbohlen. Vor allem in den ersten zwei Jahren schrumpft das Haus um mehrere Zentimeter; Spannschrauben und Stützpfeiler müssen nachjustiert werden. Das Leben des Holzes hört damit
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nicht auf: Weil Holz Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt, wächst und schrumpft das Haus über das Jahr. Das muss bei der Installation von Fenstern und Türen beachtet werden, um Risse und Fugen zu vermeiden. Diese Besonderheit bringt auch einen Vorteil mit sich: Da das Holz atmet, bleibt die Luftfeuchtigkeit stets bei idealen 30 bis 55 Prozent. Bakterien, Schimmelpilze oder Keime fühlen sich in einem solchen Raumklima nicht wohl.
Ökobilanz Da primär der Baustoff Holz verwendet wird, haben Blockhäuser eine gute Ökobilanz. In der Wachstumsphase speichern die Bäume Kohlendioxid in Form von Kohlenstoff und setzen Sauerstoff frei. Außerdem benötigt Holz in der Verarbeitung weniger Energie als andere Baustoffe. Es lässt VLFK UHF\FHOQ XQG ZHLWHUYHUDUEHLWHQ (LQÁ XVV DXI die Ökobilanz hat auch, woher das Holz stammt. Lange Transportwege bringen eine hohe CO2-Belastung mit sich. Es bringt einen weiteren Vorteil, wenn das Holz aus der Region stammt: Denn dann kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dann ist ein Holzhaus für Planet und Bauherr eine gute Entscheidung. (tir)
Herstellerkontakte ab Seite 80.
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