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Keller

LAGERN oder oderLEBEN?
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Wer im Keller ein Bad einbaut, muss es so planen, dass das Abwasser abfl ießen kann. Die Belohnung: ein Badetraum im Untergeschoss. Hier sorgen Lichtfl uter für Tageslicht. Knecht Kellerbau
Ob Technikraum, Abstellfl äche oder Einliegerwohnung – Räume im Untergeschoss bieten viel Platz. Dafür muss Erde ausgehoben und der Keller gebaut, abgedichtet und gedämmt werden. Das hat seinen Preis. Lohnt sich das?
Der Keller meiner Eltern war wie eine amerikanische Mall. Es gab einfach alles: tiefgefrorenes Fleisch in der Kühltruhe, eine unendliche Auswahl an selbstgemachter Marmelade, die Skiausrüstung und Boxen voller Weihnachtsdekoration. An verregneten Sommertagen war er zudem unser Spielplatz. Keine Frage: Ein Keller ist praktisch. Doch dafür müssen Bauherren erst einmal tief in die Tasche greifen. Kosten von 60.000 Euro für einen Nutzkeller sind schnell erreicht. Wenn Sie den Raum unter der Erde als luxuriöse Einliegerwohnung ausbauen, können es auch 150.000 Euro werden. Im Moment sorgen die überall explodierenden Kosten und Zinsen dafür, dass Bauherren mit sehr spitzem Bleistift rechnen müssen. Wenn das Budget knapp ist, ist der Keller oft der erste Raum, der von der Wunschliste gestrichen wird. Doch handeln Sie nicht voreilig. Rechnen Sie erst in Ruhe durch, wie viel der Kellerbau Sie kostet und vergleichen Sie, was Sie für die unterschiedlichen Kellerarten bezahlen. Denn: Die Entscheidung Keller ja oder nein lässt sich nicht rückgängig machen.
Eine Frage des Wassers
Wie schwer wird es, das Loch zu graben? Wie kompliziert ist es, das Wasser aus dem Keller fernzuhalten? Wie viel der Kellerbau kostet, hängt davon ab, wie der Untergrund beschaffen ist. Felsiger Boden macht die Erdarbeiten aufwendiger und damit teurer. Ebenso relevant ist, wie viel Wasser im Erdreich ist. Im Ideal-fall haben Sie es nur mit Bodenfeuchte oder mit nicht stauendem Sickerwasser zu tun. Problematischer, und damit kostenintensiver wird es, wenn Sie es mit dauerhaft drückendem Wasser zu tun haben. Dann muss der Keller besonders gut abgedichtet sein (Stichwort „Weiße Wanne“). Nötig kann auch werden, dass Sie Grundwasser abpumpen müssen. Wie können Sie abschätzen, was kostenmäßig auf Sie zukommt? Mit einem Bodengutachten. Das verrät, welcher Untergrund Sie erwartet und welche Maßnahmen notwendig sind. So können Sie die Kosten schon vorab realistisch kalkulieren.
Lagerraum oder Wohnkeller Der Keller wird oft als Lager- oder Technikraum genutzt. Im Untergeschoss lässt es sich auch hervorragend wohnen. Die Entscheidung, ob Nutz- oder Wohnkeller lässt sich nachträglich schwer ändern. Für den Wohnkeller müssen Sie tiefer graben, weil Sie Platz für Estrich, zusätzliche Dämmung, Fußbodenheizung und Bodenbelag brauchen – sofern Ihnen nicht der nackte Estrich reicht. Planen Sie im Keller einen Wohnraum, muss das vom Bauamt genehmigt werden. Sie müssen Anforderungen zu Raumhöhe, Belichtung und Belüftung einhalten. Die Anforderungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Eine Raumhöhe von mindestens 2,30 Metern im fertigen Raum und Fenster für Tageslicht können Sie als gesetzt betrachten. Teurer wird ein Wohnkeller auch, weil er Teil der thermisch isolierten Gebäude-
WEBTIPP
Zum Weiterlesen Weitere Infos rund um den Keller – zu Dämmung, Lichtbändern, Hanglage, Bodengutachten, Fertigkeller, etc. – finden Sie auf www.hurra-wir-bauen.de/hausbau/keller
Individuell geplant. Massiv gebaut.
hülle wird. Bedeutet? Auch die Kelleraußenwand muss gedämmt werden. Liegt die Dämmung außen, werden Wärmebrücken optimal vermieden und die dicken Kellerwände fungieren zugleich als Wärmespeicher. Eine Dämmung könnten Sie zwar im Nachhinein anbringen, doch dafür müssten Sie die Erde rund ums Haus wieder aufgraben. Verlegen Sie die Dämmung innen, kostet Sie das größer, dass sich Schimmel bildet. Reine Nutzkeller sind hingegen nicht Teil der isolierten Gebäudehülle. Hier reicht es, wenn die Kellerdecke gedämmt ist. Kleiner Tipp: Wenn die Heizung im unisolierten Nutzkeller steht, sollte zumindest der Heizungsraum gedämmt sein. Sonst geht Energie über die Heizrohre verloren.
Bad im Keller
Möchten Sie einen Wasseranschluss für Waschmaschine, Dusche oder WC im Kel nen. Ist das Gefälle zum Kanal zu gering, benötigen Sie eine Schmutzwasserpumpe und Fäkalienhebeanlage. Das kostet Sie schnell einige tausend Euro mehr. Falls ein luxuriöser Wohnkeller nicht im Budget liegt: Rüsten Sie die Räume im Untergeschoss vor und bauen Sie ihn später aus. Oder nehmen Sie mit einem Nutzkeller vorlieb. So nutzen Sie immer noch den Vorteil der zusätzlichen Stau unten wandern lassen und gewinnen mehr Wohnraum im Erdgeschoss. Und nun? Keller ja oder nein? Diese weiteren Überlegungen helfen:
Nein oder …
Haben Sie ein großes Grundstück? Dann kann es günstiger sein, die Garage größer zu bauen oder eine Gartenhütte zu errichten, um dort Lagerplatz zu schaffen. Planen Sie alternativ in jedem Geschoss Abstellräume ein und nutzen Sie Nischen aus. Rechnen Sie durch, was für Sie wirtschaftlicher ist: einen Keller zu bauen oder das Haus ohne Untergeschoss einige Quadratmeter größer zu planen. Als grobe Faustformel gilt: Für der Erde zahlen Sie rund 2.500 Euro. Ein warmer Keller kostet Sie – je nach Bodenverhältnissen – rund 700 Euro pro Quadratmeter. Bedenken Sie bei der Kalkulation auch: Wer einen Keller baut, spart sich die Bodenplatte, die Bauherren rund 25.000 Euro kostet.
…. ja?
Grundstücke mit Hanglage sind prädestiniert für einen Keller. So ergibt sich, was bei „normalen“ Kellern nur mit
Lichtbändern, -schachtfenstern oder Höfen möglich ist: viel Tageslicht. Auch bei kleinen Grundstücken oder hohen Grundstückspreisen kann sich ein Keller wirtschaftlich rechnen. Ebenso, wenn Sie das Haus später verkaufen möchten. (mla)
Qualität zum Festpreis.


LICHT BITTE Soll der Keller mehr als ein Abstellraum sein? Soll im Keller gewohnt werden, müssen Vorgaben zur Raumhöhe, Belüftung und Belichtung eingehalten werden. Eine elegante Lösung sind Lichtbänder. Glatthaar Keller
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