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Genuss für Leib und Seele

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Zum Nachkochen

Zum Nachkochen

80 % der verwendeten Lebensmittel in den Pletzer Resorts kommen aus Österreich!

Produkte aus der Region zu kaufen und zu verwenden, ist ein Zeichen der Wertschätzung für heimische Lebensmittel und all jene, die sie produzieren. Kulinarisch mit den Jahreszeiten zu leben, tut auch dem eigenen Körper gut.

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FOTOS: TIROL WERBUNG

In früheren Zeiten war Essen einfach. Die Jahreszeiten gaben vor, was auf den Tisch kam. Was der Bauer erntete, wurde gegessen, und das vorrangige Ziel war, satt zu werden. Was nicht sofort verzehrt werden konnte, wurde haltbar gemacht. Heute ist das anders. Heute muss hierzulande niemand mehr Hunger leiden, dadurch ist das Essen komplizierter geworden. Seit geraumer Zeit ist jedoch ein Umdenken zu spüren – hin zu mehr Regionalität nämlich. Mag. Matthias Pöschl ist Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Bewusstsein für heimische Lebensmittel zu stärken. Wir haben ihn zum Interview gebeten.

aus.zeit: Wie hängen die Themen Ernährung und Wohlbefinden zusammen? Matthias Pöschl: Dass Ernährung und Wohlbefinden einander beeinflussen, das zeigen nicht nur zahlreiche nationale und internationale Studien, bestimmt können das viele von uns auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Esse ich bewusst und gesund, dann fühle ich mich auch gut. Das Bedürfnis nach ganzheitlicher Gesundheit ist größer denn je. Regional und saisonal zu essen und aktiv zu sein ergänzt sich dabei perfekt. Wichtig ist, zu verstehen, dass es bei der Ernährung kein „richtig“ oder „falsch“ gibt, sondern dass es vielmehr um einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln geht. Wird dieses Bewusstsein bei den Menschen gestärkt,

„Regional und saisonal einzukaufen, hat vermutlich für jeden einen unterschiedlichen Stellenwert. Grundsätzlich spielt aber der Konsum von regionalen und idealerweise saisonalen Lebensmitteln auch in puncto Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle.“

Matthias Pöschl

ist eine gute Grundlage gegeben und das wirkt sich positiv auf den Körper aus.

Regionalität ist seit einigen Jahren ein gesellschaftlicher Megatrend. Was bedeutet das für eine Tourismusdestination wie Tirol? Hochwertige heimische Lebensmittel sind Teil der Lebensweise im Kreislauf mit der Natur. Und genau diese Lebensweise möchten Gäste möglichst authentisch erleben. Das Bewusstsein für regionale Wirtschaftskreisläufe, die Herkunft von hochwertigen Lebensmitteln, die Transparenz von Produktionsbedingungen und die starke Auseinandersetzung mit dem Thema, welche Lebensmittel führe ich meinem Körper zu, ist stark gestiegen. Das ist auch Kern des Erfolges unserer Produkte mit dem Gütesiegel „Qualität Tirol“, da diese genau diesem Trend entsprechen. Der Gast hinterfragt, genauso wie der Konsument, all diese Dinge. Gastronomiebetriebe, die auf Transparenz und Ehrlichkeit bei der Verwendung von regionalen Lebensmitteln setzen, werden in Zukunft die Nase vorne haben.

Auf welche Art kann man dem Urlaubsgast den Wert regionaler Produkte näherbringen? Landwirtschaft und Tourismus sind in Tirol und vielen anderen Regionen untrennbar miteinander verbunden. Unsere Landwirte produzieren nicht nur Lebensmittel von höchster Qualität, sondern erhalten damit auch die Kulturlandschaft und Infrastruktur, die für den Tourismus unverzichtbar sind. Umso wichtiger ist es, durch touristische Erlebnisse in Verbindung mit regionalen Lebensmitteln und Kulinarik neue Akzente zu setzen. Als Agrarmarketing Tirol arbeiten wir daran, entsprechend Angebote zu bündeln und zu schaffen. Einheimische und Gäste sollen die Produkte aus der Tiroler Landwirtschaft erleben können. Vor allem durch die Verwendung von regionalen Lebensmitteln in der Gastronomie kann eine Spitzenpositionierung und Inszenierung erreicht und das Thema Kulinarik für den Gast authentisch erlebbar gemacht werden. Die Köche und Servicemitarbeiter nehmen dabei eine wichtige Rolle ein, was das Verbreiten des Wissens um die Vorzüge regionaler Spezialitäten angeht.

Ist die Gastronomie und Hotellerie ein geeigneter Botschafter für die Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse? Definitiv. Wir wissen aus aktuellen Umfragen, dass insgesamt 80 Prozent der Gäste in Tirol den Genuss regionaler Speisen auch als Urlaubsaktivität bzw. -erlebnis sehen. Dieser Bereich ist zuletzt stark angestiegen. Für beinahe 50 Prozent der Gäste zählt das Thema Kulinarik sogar zu den Urlaubsmotiven. Alleine daraus kann man ableiten, dass es wesentlich wichtiger wird, regionale Produkte nicht nur in den Küchen zu verarbeiten, sondern die Geschichten dahinter auch an den Gast zu bringen und zu kommunizieren.

Gibt es Produkte und Speisen, die Sie in enger Verbindung zu Ihrer Identität als Tiroler sehen?Hier sehe ich ganz stark die Positionierung im Bereich der Almkulinarik. Das kulinarische Profil Tirols, auch wenn derzeit noch nicht ausreichend geschärft, ist stark von der Almwirtschaft geprägt. Tirols Almen sind Erholungsraum und bieten kulinarische Köstlichkeiten. Sie sind außerdem ein wichtiger Bestandteil der Tiroler Identität – denn knapp ein Viertel der Tiroler Landesfläche ist Almfläche. In Tirol verbringen jährlich rund 200.000 Tiere ihren Sommer auf der Alm. Sie finden auf den Almflächen mehr als 100 unterschiedliche Gräser und Kräuter. Diese schmackhafte Vielfalt, die sie während der Sommerfrische genießen dürfen, überträgt sich auf die besonderen Inhaltsstoffe der Milch und des Fleisches der Tiere. Die hohe Qualität und der Gesundheitswert der Almprodukte sind auch wissenschaftlich nachgewiesen. www.qualitaet.tirol

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