Konzernlagebericht
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Wirtschaftsbericht Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Die deutsche Wirtschaft befand sich im Jahr 2019 weiterhin auf einem Wachstumskurs. So ist das Wirtschaftswachstum nach Angabe des statistischen Bundesamts um 0,6 % gestiegen, hat aber an Schwung verloren und lag um 0,9 % unter dem Vorjahreswert (2018: 1,5 %). Der Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre belief sich auf +1,3 %. Stabilisiert wurde das Wachstum hauptsächlich vom Konsum im privaten Bereich um 1,6 % (Vorjahr: 1,3 %) und den staatlichen Konsumausgaben um 2,5 % (2018: 1,4 %). Das Baugewerbe verzeichnete mit einem Plus von 4 % die stärksten Zuwächse. Die Dienstleistungsbereiche Information und Kommunikation sowie die Finanz- und Versiche rungsdienstleister entwickelten sich mit jeweils 2,9 % überdurchschnittlich gut. In weiten Teilen der Industrie gab es starke Rückgänge. Mit 3,6 % ist die Wirtschaftsleistung im produzierenden Gewerbe ohne Bau, das gut ein Viertel der Gesamtwirtschaft ausmacht, zurückgegangen. Dies betrifft im Wesentlichen die Produktion in der Automobilindustrie. Insbesondere am Arbeitsmarkt zeigte sich die gute gesamtwirtschaftliche Lage. Im Jahresdurchschnitt 2019 wurden erstmals von mehr als 45 Mio. Erwerbstätigen Leistungen erbracht. Das sind rund 400.000 mehr als 2018. Der Anstieg von 0,9 % bei den Erwerbstätigen ist im Wesentlichen auf eine höhere Anzahl an sozial versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen zurückzuführen. Die gute Lage des Arbeitsmarktes in Deutschland spiegelte sich im abgelaufenen Geschäfts jahr auch in Dortmund wider. Sie zeigt sich robust gegenüber der konjunkturellen Abkühlung. Im Jahresdurchschnitt waren in Dortmund 31.800 Menschen ohne Arbeit. Die durch schnittliche Arbeitslosenquote lag somit bei 10,1 % (2018: 10,3 %), die Jugendarbeitslosig-
keit bei einem Rückgang von 0,1 % nahezu auf Vorjahresniveau. Der Anteil langzeitarbeitsloser Menschen ist gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % oder 479 Personen gesunken. Eine neue Rekordmarke wurde in der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung erreicht. Hier stieg die Zahl auf 246.000 Menschen. Maßgeblich daran beteiligt sind die Pflegeund Gesundheitsberufe, aber auch die Logistikund Dienstleistungsunternehmen. Der demografische sowie der technologische Wandel wirken sich durch einen steigenden Bedarf an Fachkräften aus. In 2019 gab es im Durchschnitt in Deutschland 10,4 Mrd. Fahrten im ÖPNV mit Bussen und Bahnen. Dies entspricht einem Anstieg um 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr und einer durchschnittlichen Steigerung von 0,8 % in den zurückliegenden zehn Jahren. Entsprechend positiv haben sich auch die Einnahmen aus der Fahrgastbeförderung im ÖPNV entwickelt. Diese sind in 2019 um 2,2 % auf 13,3 Mrd. € gegenüber 2018 gestiegen. Im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) stiegen die Ticketeinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 % auf insgesamt rund 1,3 Mrd. €. Das sind 40,5 Mio. € mehr als ein Jahr zuvor. Dies liegt im Wesentlichen an Einnahmesteigerungen bei den FirmenTickets (+5,9 %), dem SemesterTicket (+4,5 %) und im Barsortiment (+5,7 %). Die Einnahmen beim SozialTicket sind um -3,7 % (-3,4 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Anzahl der zurückgelegten Fahrten im Verbundraum stieg 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Mio. (+0,3 %). Das lag mit mehr als 7,1 Mio. zusätzlichen Fahrten hauptsächlich am YoungTicketPLUS.