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LANDKREIS-ANZEIGER
NEUES AUS GARCHING
Samstag, 21. Mai 2022
Frauen-Union München-Land
Verankerung der häuslichen 24-Stunden-Betreuung als dritte Säule der Pflege gefordert Der Wunsch der Beteiligten ist klar: Pflegebedürftige wollen so lange wie möglich zu Hause gepflegt werden. Dies bestätigt die gerade veröffentlichte Befragung des Sozialverbands VdK zur häuslichen Pflege. Demnach können sich nur zehn Prozent der Befragten vorstellen, in einem Pflegeheim versorgt zu werden, bei den Pflegebedürftigen sind es sogar nur 2,3 Prozent. Schon jetzt werden rund zwei Drittel der zu Hause Lebenden ausschließlich von ihren Angehörigen versorgt. Einen wichtigen Baustein – der in der Studie unerwähnt bleibt – leisteten dabei bisher sogenannte 24-StundenBetreuungskräfte, die vorwiegend aus dem osteuropäischen Ausland nach Deutschland kamen. Allerdings ist diese Art der Unterstützung inzwischen unbezahlbar geworden: Das
Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 24.06.2021 stellt klar, dass 24-Stunden-Betreuungskräfte (Live-In-Kräfte) auch in bloßen Wachzeiten (bspw. nachts) Anspruch auf Bezahlung des vollen Mindestlohns haben. Entsprechende Arbeitsverhältnisse wurden daher noch stärker in den grau/schwarzen Bereich gedrängt. Die Frauen-Union München-Land hat sich dieses Themas unter der Leitung der Garchinger Kreisrätin Nicola Gerhardt frühzeitig angenommen und im Rahmen einer Online-Veranstaltung, die sowohl bei betroffenen Bürgerinnen und Bürgern als auch bei Fachleuten auf großes Interesse stieß, über die Problematik ausgetauscht. Um den Wünschen der Pflegebedürftigen, der Angehörigen und der Betreuungs-
Aus dem Integrativen Kindergarten Falkenstein in Garching
Servus, ich bin Peaches, der Kindergarten-Begleithund Servus, ich bin Peaches. Warum ich jetzt hier in der Zeitung stehe, fragen Sie sich? Nun, ich bin ein Kindergarten-Begleithund und habe einen sehr spannenden Job. Aber der Reihe nach: Seit zwei Jahren wohne ich in Garching und gehe zwei- bis dreimal in der Woche mit meinem Frauchen in den integrativen Kindergarten am Falkensteinweg. Sie arbeitet dort als Heilpädagogin mit vielen kleinen Menschen, die durch mich lernen, wie es ist, ein Haustier zu haben, und dass man gar keine Angst vor Hunden oder Tieren haben muss. Die Kinder bekommen natürlich auch Stärke und Selbstvertrauen, weil sie für mich Verantwortung übernehmen und rausfinden, wie das gemeinsame Leben von Mensch und Tier läuft. Es gibt sogar einen „Fütterdienst“ bei den Kindern, denn fressen muss ich schließlich regelmäßig. Für meine Arbeit im Kindergarten mache ich eine spezielle Ausbildung. Von Beginn an habe ich mich an Geräusche und unterschiedliche Bewegungen gewöhnt, jedes Kind ist ja schließlich unterschiedlich und niemand soll sich erschrecken. Mit manchen Kindern spiele ich gerne oder übe Tricks, mit anderen kuschle ich gern auf der Couch, dafür trainiere ich ja auch. Zu erkennen, wie ich mich wann am besten verhalte. So unter uns, als Jack Russel Terrier ist das nicht immer einfach, meinen Spiel- und Jagdtrieb im Griff zu haben. Wenn mich dann aber eins der Kinder glücklich anstrahlt, weil ich eben nicht mit dem Ball „durchgebrannt“ bin oder das versteckte Spielzeug gefunden habe, stimmt
mich das sehr froh. Mein Frauchen ist stolz auf mich – kürzlich habe ich meine erste Prüfung vom Hundeführerschein erfolgreich bestanden, da gab es sogar ein neues Spielzeug als Beloh-
kräfte Rechnung zu tragen, fordert die FrauenUnion München-Land in einem Antrag an die Landesversammlung der Frauen-Union Bayern, die 24-Stunden-Betreuung als dritte Säule der Unterstützung für Pflegende und deren Angehörige neben der stationären und der ambulanten Pflege gesetzlich zu verankern. „Die 24-Stunden-Betreuung muss bezahlbar, legal und rechtssicher für alle Beteiligten werden. Dadurch kann eine Win/Win/Win-Situation von Pflegebedürftigen, Betreuungskräften und Gesellschaft erzielt werden“, so die Kreisvorsitzende Annette Reiter-Schumann. Die Frauen-Union München-Land hat eine Arbeitsgruppe Pflege eingerichtet. Bei Interesse Kontakt über: www.frauenunion-muenchen land.de Annette Reiter-Schumann
nung. Einen Ball natürlich. Im Gegensatz zum Kinderspielzeug, das ich nicht anrühre, gehört der Ball nur mir allein. Diesen Führerschein finde ich ziemlich wichtig, denn Mensch und Hund lernen da, wie eine gute Partnerschaft funktioniert. Das können wir dann im Kindergarten gut anwenden, mein Frauchen schaut nämlich immer, dass die Situationen auch für mich gut sind. Wenn Sie mich mal auf einem Spielplatz in Garching antreffen, bin ich rein dienstlich unterwegs. Mit einer Sondergenehmigung darf ich die Kinder nämlich auch dorthin begleiten. Keine Sorge, eine Dame weiß sich natürlich überall zu benehmen. Mein ganzer Fokus liegt dann auf den Kindern, dann sind mir sogar andere Hunde egal. Wenn ich allerdings Feierabend habe oder privat unterwegs bin, tolle ich freier und kann auch meine Gedanken mal schweifen lassen. Zum Ausgleich gehe ich zudem zum Hundetraining, das mir sehr viel Spaß macht, denn meine Artgenossen sind natürlich auch sehr interessant. Dackel sind mir ja am allerliebsten, wobei mein bester Spezl ein Zwergpudel ist. Ach, ich mag sie eigentlich alle. Mir fällt gerade noch ein, dass ich vor einiger Zeit im Garten mal Regenwürmer beobachtet habe, die gefallen mir auch. Bezahlt werde ich übrigens auch, meine Hundemama kocht mir täglich Fleisch mit Gemüse, oder sie bäckt mit den Kindern Zucchini-Möhrchen-Leckerlis für mich. Sie sehen, mir geht es prima, fast schon paradiesisch. Den ganzen Tag mit Kindern zusammen sein zu dürfen, wunderbar. Wenn ich mal groß bin, mache ich das beruflich – wie mein Frauchen. Jetzt haben Sie mich ein bisschen kennengelernt. Wenn wir uns mal treffen, wissen Sie gleich – ach das ist doch der kleine Kindergarten-Hund. Bis bald mal in Garching. Städt. Kindergarten Falkenstein