Kölner Straßenzeitung Draussenseiter 3/2023: Im Wald

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DAS KÖLNER STRASSENMAGAZIN DRAUsSENSEITER

Foto: pxfuel.com 31. Jahrgang | Nr. 239 | März 2023 IM WaLD

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DRAUSSENSEITER-UNTERSTÜTZER-STATEMENT #14

Ich finde, die Zeitschrift lässt uns Köln aus einer anderen –oft nicht so gut beleuchteten –Perspektive wahrnehmen. Die Texte regen zum Nachdenken und zum genaueren Hinschauen an und zeigen auf, wo es Missstände gibt und wo man selbst realistisch helfen kann – sowohl wir als Band als auch ich als Privatperson.

Liebe Leserinnen und Leser, mehr als zehn Jahre ist es nun her, dass Aktivist*innen in Düren ein Haus kauften und von der „Werkstatt für Aktionen und Alternativen“ aus den Hambacher Forst besetzten. Heute sind #hambacherforst und #hambibleibt die meist aufgerufenen Hashtags deutschlandweit und die Bewegung zum Erhalt des Waldes gehört zu den sichtbarsten Umweltbewegungen in Deutschland. Wir stellen das Buch „Der gerettete Wald“ mit Fotos von Thekla Ehling und anderen vor, das zu diesem Jubiläum erschienen ist. Und wir schlagen eine Verbindung zu Lützerath, für dessen Erhaltung sich so viele Menschen eingesetzt haben.

Als unsere Streetworkerin Rike Bender auf einen Hinweis des Ordnungsamts den vollkommen abgemagerten Lucian in seiner selbstgebauten Hütte im Wald bei Holweide fand, war er schon nicht mehr in der Lage, sich alleine zu versorgen. Nachdem er im Krankenhaus versorgt worden war, zog er sich wieder in den Wald zurück. Dort ist der aus Rumänien stammende Mann nun verstorben.

Wälder können Kraft- und Schicksalssorte gleichermaßen sein. Wir haben uns für die vorliegende Ausgabe mal auf einen Spaziergang eingelassen.

Eine gute Lektüre wünscht ...

Lange Zeit hat Straßenzeitungsverkäufer Lothar Schmieding im Wald gelebt, bis er im Januar diesen Jahres eine Entscheidung treffen musste: Aus gesundheitlichen Gründen hat er seinen Traumort verlassen und ist in ein Wohnheim für Obdachlose gezogen. In dieser Ausgabe erinnert er sich an alte Zeiten ... Seite 16.

Rath beschäftigt sich seit Jahren mit verschwindenden Orten. Selbstverständlich hat er sich auch gegen den Abriss des Ortes Lützerath engagiert, der aber letztlich nicht aufzuhalten war. Nun rollen dort die Bagger und machen einem Braunkohleabbaugebiet Platz, das sicher auch schon bald Geschichte sein wird. Auf den Seiten 10–13 nimmt Thomas uns auf einen eher philosophischen Spaziergang mit.

Themenschwerpunkt: IM WALD

Hambacher Forst

Der gerettete Wald 4-8

Lützerath

Lützi bleibt – uns immer im Gedächtnis 10-13 Indien

Wir pflanzen uns einen Wald 14-15

Straßenzeitungsverkäufer Lothar

Mein Leben im Wald 16

Gedichte: Amir Shaheen 16

Kolumne: Dr. Lück und die Freundschaft 17

Buchtipps 18

Cartoon 19

Aus den Einrichtungen | OASE-News 20-23

Abonnement | Impressum 24

Vorschau | Kulturtipp 25

Service: Adressen 26-27

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VORWORT | INHALT Foto: Privat
Anzeige Foto: Thomas Schäkel
SABI OFFERGELD Sängerin der Kölsch-Pop-Band PLÄSIER Thomas Foto: Christiane Rath Foto: Christina Bacher
30 JAHRE
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Der Gerettete WaLD

12.000 Jahre soll er alt sein. Sein Ende war beschlossene Sache. 2012 besetzten Klimaaktivist*innen den Wald. Nun ist sein Erhalt gesichert. Die Rede ist vom Hambacher Forst, wobei die Baumschützer*innen lieber vom Hambacher Wald sprechen. Ein Bildband erzählt nun die Geschichte seiner Rettung.

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Drei Baumhaus-Siedlungen bauten die Aktivist*innen im Laufe der Jahre. Die einzelnen Häuser sind teils über Brücken, teils über Seile und Matten miteinander vernetzt.
5 IM WaLD haMbacher FOrst Foto: Privat
Foto: Thekla Ehling

TEXT: JEnS hÜTTEnBErgEr

Der Hambacher Forst hat in den vergangenen elf Jahren ein bewegtes Leben hinter sich. Aus einem 200 Hektar großen Wäldchen wurde ein Symbol für die globale Klimabewegung. Einst erstreckte sich das Waldgebiet, in dem hauptsächlich Hainbuchen und Stieleichen wachsen und dessen ältester Baumbestand circa 350 Jahre alt ist, auf mehr als 4000 Hektar zwischen Elsdorf und Niederzier. Bis Ende der 1970er Jahre die Bagger anrollten. Der Kohlekonzern RWE hatte das Waldgebiet von mehreren Gemeinden gekauft und begann mit dem Abbaggern von Braunkohle in der Region. Baum für Baum schrumpfte der Wald. Zwar hatte sich schon früh Widerstand gegen den Abbau gebildet, aber erst 2012 gewann dieser an Wucht. Im und um den „Hambi“, so nennen die Aktivist*innen den Wald, entstanden drei Baumhaussiedlungen mit etwa 50 Häusern sowie ein Wohnwagendorf. Die Forderung der Aktivist*innen: „Hambi bleibt“. Die Anzahl der Bewohner*innen ging zwischenzeitlich in die Dutzende, vielleicht sogar Hunderte, genau weiß das keiner. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei und RWE-Mitarbeiter*innen, die die Camps räumen wollten. RWE argumentierte, Braunkohle würde noch lange gebraucht und sichere die Grundversorgung mit Elektrizität. Die Aktivist*innen hielten die klimaschädlichen Auswirkungen entgegen. Allein die nahegelegenen Kraftwerke Neurath, Niederaußem und Weisweiler schleuderten jährlich 80 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Luft, etwa ein Zehntel der gesamtdeutschen Emissionen. Dieser Konflikt wurde teils friedlich, teils kreativ, teils gewaltsam ausgetragen. Es fanden Waldspaziergänge statt, die Bäume wurden zu Kunstwerken umgewandelt oder Blockaden gebaut.

Besonders tragisch war der Tod des jungen Filmemachers Steffen Meyn, der bei einem Räumungsversuch der Polizei von einer Leiter stürzte. Der Protest und die spürbaren Folgen des Klimawandels sensibilisierten die breite Öffentlichkeit. So nahmen bei einer Großdemonstration für den Erhalt des „Hambi“ 2018 geschätzte 50.000 Menschen teil. 2019 besuchte Greta Thunberg den Forst. 2020 gab es dann eine politische Leitentscheidung, dass der Hambacher Wald nicht weiter gerodet werden soll. Später wurde der Erhalt in einem Gesetz konkretisiert. Ein riesiger Erfolg für die Klimabewegung. Hambi bleibt!

Der Journalist und Filmemacher Steffen Meyn fiel bei der Räumung eines Baumhausdorfs von einer Hängebrücke und verunglückte tödlich. An dem Absturzort entstand eine Gedenkstätte. Jährlich wird an seinem Todestag zu einer Gedenkfeier eingeladen. Foto: Tim Wagner Foto: Thekla Ehling Am Rande des Waldes entstand auf einem Acker, den ein Anwohner den Aktivist*innen zur Verfügung gestellt hatte, ein Wohnwagencamp. Noch heute leben hier Menschen. Foto: Andi Heuser Foto: Sophie Reuter
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Foto: Andi Heuser

Meist friedlich standen sich Unterstützer*innen und Polizei gegenüber. Doch immer wieder kam es zu gewalttätigen Konflikten, bei denen sowohl Polizist*innen als auch Aktivist*innen verletzt wurden. Foto: Thekla Ehling

Der DRAUSSENSEITER berichtete zweimal über den Künstler und Aktivisten Todde Kemmerich, der im Wald wohnte, sich für den „Hambi“ stritt und zwischenzeitlich sogar seine Freiheit für ihn verlor. Noch heute leben einige Menschen in den Baumhäusern und dem Wohnwagendorf; der Wald ist für sie Heimat und Ideal geworden. Ideal für eine antikapitalistische Lebensweise, die frei ist von Zerstörungen, wie sie der Kapitalismus hervorbringt.

Der Bildband „10“, veröffentlicht zum zehnten Jahrestag der Besetzung, erzählt von diesen Geschichten. 17 Fotograf*innen, darunter Todde Kemmerich selbst, sichteten ihr Bildmaterial und fügten es zu einem bildgewaltigen Buch zusammen. Entstanden ist eine Kombination aus künstlerischen und aktivistischen Positionen, die die Geschichte des Protestes und seiner Menschen widerspiegeln. Das Fotobuch versteht sich als Chronik, Hommage und Mahnung. Und es zeigt auf eindrückliche Weise: Einen Wald zu retten ist viel Arbeit – die sich lohnt.

10 Jahre

Hambacher Forst.

Verlag Kettler, 240-seitiges Fotobuch, 28 Euro.

ISBN 978-3-86206-986-2

Mehrfach räumte die Polizei die Baumhäuser. So auch im Herbst 2018 auf Weisung der Landesregierung NRW durch die Stadt Kerpen. Im Jahr 2021 entschied ein Gericht, dass die Räumung illegal war. Foto: Daniel Chatard
8 haMbacher FOrst
Mehrmals drangen Bewohner der Camps und Unterstützer*innen auf das TagebauGelände vor. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen rückten sie den Wald in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Foto: David Klammer

Lützi bleibt –uns immer im gedächtnis

Über die Bedeutungsverschiebung eines Ortes

Einen geografischen Ort kann man vielfältig beschreiben, z.B. durch Position, geologische Beschaffenheit, Nutzung durch Menschen, Art und Größe. Wie hätte man danach Lützerath vor 20 Jahren charakterisiert: 51° 3‘ nördlicher Breite und 6° 24‘ östlicher Länge, 96 Meter über dem Meeresspiegel, Lößböden über Braunkohleschichten, bewohnte Siedlung, landwirtschaftliche Nutzung, klein. Eine Ansammlung von Höfen und Häusern zwischen Immerath und Keyenberg. Ein Dorf wie viele andere im rheinischen Großraum nördlich der Eifel.

Der unscheinbare Ort ist nun zu einem Kristallisationspunkt der weltweiten Klimadebatte geworden. Darin ähneln sich „Lützi“ und „Hambi“. Nachdem es beim „Hambi“ gelungen war, durch lokalen Widerstand und ein Gerichtsurteil ein kleines Teilstück des einst mächtigen Waldes zu retten, wollte die Klimabewegung in den Dörfern um Garzweiler einen weiteren Haltepunkt setzen. Greenpeace markierte in einer symbolischen Feueraktion die Landstraße bei Lützerath als 1,5-Grad-Grenze der deutschen Klimapolitik. In der ganzen Welt hielten Mitglieder von Fridays for Future Plakate mit der Forderung „Lützi bleibt“ in die Höhe. Sogar die „Washington Post“ berichtete über Lützerath und den Kampf des Landwirts Eckhardt Heukamp um seinen Hof. Doch nach der juristischen Niederlage Heukamps vor dem Oberverwaltungsgericht war es zu spät, Lützerath zu klein, die Fläche hinter Lützerath zu attraktiv für RWE.

Man stelle sich vor, das alte und deutlich größere Immerath wäre Gegenstand der Auseinandersetzungen geworden, ein paar Jahre früher. Dann wäre nicht die kleine Eibenkapelle mit Gottesdiensten geschützt worden, sondern der stattliche Immerather Dom. Für den Erhalt des „Immis“

wäre die neue Mischung von verbliebenen Dorfbewohner*innen, neuen Aktivist*innen, christlich Bewegten und starken Umweltverbänden auf die Straße gegangen. „Immi bleibt!“ hätte nicht nur auf Kölsch eine zweite Bedeutung gehabt. Wer das berührende Video vom Abriss des Immerather Doms auf garzweiler.com sieht, wird das nachempfinden können. Was bleibt von Lützerath? Viele Ortsnamen haben durch besondere Ereignisse ikonische Bedeutung bekommen. Gorleben, Verdun, Rostock-Lichtenhagen, Stalingrad, Auschwitz, Versailles, Schengen, Wackersdorf – das lässt sich beliebig fortsetzen. Man könnte mit den Namen eine Quizshow bestücken, bei der Kandidat*innen sekunden-

Wer in Lützerath war und heute den hambacher Wald besucht, spürt, dass die neuen bewohner*innen eine Utopie in der realität leben wollen. einen raum schaffen, in dem politische, soziale und wirtschaftliche zwänge weniger bedeutung haben ...

schnell sagen müssten, was ihnen bei dem Ortsnamen durch den Kopf geht. In der aktuellen deutschen Politik gehören „Hambi“ und „Lützi“ dazu. Ist jetzt „Hambi“ ein großer Erfolg und „Lützi“ eine tragische Niederlage der Umweltbewegung? In der medialen Verkürzung mag es so wirken, aber beides stimmt nicht. Der Wald ist nicht gerettet, denn durch das Abbaggern von Manheim und den Kiesabbau rundherum droht sein Vertrocknen. Und die Auseinandersetzung um Lützerath ist nicht verloren, denn wie viel Kohle unter Lützerath neben den Böden verfeuert wird, ist noch nicht entschieden. Aber es gibt auch andere Bedeutungsverschiebungen. Wer in Lützerath war und heute den Hambacher Wald

10 11 Lützerath
TEXT: ThomaS raTh FoToS: chriSTianE raTh
IM WaLD
Botschaften aus unterschiedlichen Zeiten des Ortes. Auch dystopische Welten können eine faszinierende Schönheit haben. Tagebau Garzweiler II während des letzten Dorfspaziergangs durch Lützerath.

besucht, spürt, dass die neuen Bewohner*innen eine Utopie in der Realität leben wollen. Einen Raum schaffen, in dem politische, soziale und wirtschaftliche Zwänge weniger Bedeutung haben – ein Leben in Solidarität, ohne Hierarchien und mit einem Minimum an Ressourcenverbrauch.

Insofern sind „das Dorf“ und „der Wald“ Orte sozialer Visionen geworden.

Dass der Wald und das Landleben mit Bedeutung aufgeladene Sehnsuchtsorte sind, ist nicht neu. Auch in der deutschen Romantik gab es diese Überhöhung in der beginnenden Industrialisierung, um sich angesichts zunehmender Verschmutzung und sozialer Probleme am Schönen festzuhalten und hierdurch an innerer Kraft zu gewinnen. Nicht zufällig war eine der berührendsten Aktionen des Protests ein Wandelkonzert im Keyenberger Winzenhof während der Corona-Beschränkungen, bei dem professionelle

Orchestermusiker*innen Beethovens „Pastorale“ spielten. Ein weiterer Aspekt ist für die Bedeutung des Ortes wichtig. Im Protest um die Tagebaue haben sich soziale Gruppen zusammengefunden, die sonst wenig miteinander zu tun hätten. Unterschiedlich in Ansichten und Lebensweisen haben sie gelernt, sich zu respektieren und sich gegenseitig zu schützen, um keinen Keil in die Bewegung treiben zu lassen. Die Menschen im Wald und Ende Gelände haben starke antikapitalistische Motive, BUND und Greenpeace sind hochmotivierte Umweltbewegungen, Buirer für Buir und Alle Dörfer bleiben stammen aus dem Widerstand der eher ländlichen Bevölkerung vor Ort, Die Kirche(n) im Dorf lassen sind vom christlichen Glauben geprägt.

Diese Verbundenheit für ein gemeinsames Ziel zeigt, dass nur durch den sozialen Zusammenhalt unterschiedlicher Gruppen dringend notwendige Veränderungen in

Gang kommen. Es gehört allerdings auch zur Wahrheit, dass nicht die gesamte Ortsbevölkerung hinter dem Widerstand steht: viele sind gern in neue Häuser gezogen, verdienen ihr Geld bei RWE und zeigen Unverständnis gegenüber dem Engagement ihrer Nachbar*innen. Dennoch gilt: die Forderungen der Klimabewegung haben schon viel mehr Akzeptanz, als uns manche Politiker*innen weismachen wollen, und vermutlich werden in wenigen Jahren die letzten fanatischen Autofans die wahren Extremist*innen sein.

Wenn wir später einmal versuchen, noch jüngeren Menschen als den heute Jungen zu schildern, wann an welchen Orten und Zeitpunkten etwas Wichtiges passiert ist, wird Lützerath zu dieser Erzählung gehören, ebenso wie der Hambacher Wald. Insofern gilt auch nach dem Abriss: „Lützi, Lützi, Lützi. Bleibt, bleibt, bleibt!“ Nur nicht als Dorf im Rheinland, sondern in unser aller Köpfen.

Kommentar Eine Zuflucht vor dem Rest der Welt

Lützerath war ein bezaubernder Ort. Mal wurde zu großen Festivals eingeladen, dann war die Zeltwiese voll: Workshops und Skillshares, Diskussionsrunden und Konzerte. Plenum mit allen, zur aktuellen Lage und zu kommenden Aktionen. Überall waren Schilder mit Hinweisen. Die reproduktive Arbeit war kollektiviert, insbesondere auch wenn weniger Menschen dort lebten: Zu jeder Zeit kochte ein Team und der Abwasch wurde in Spülstraßen organisiert (eine der besten Gelegenheiten sich in an kalten Tagen die Hände zu wärmen und miteinander ins Gespräch zu kommen). Die Komposttoiletten wurden von der tapferen Shit-Brigade entleert und es gab Nachtschichten. Kosten wurden zentral organisiert. Materialien und Werkzeuge wurden geordnet und zur Verfügung gestellt, Schlafplätze je nach Bedürfnissen verteilt. Die Gemeinschaft lud ein, auf das Umfeld und den eigenen Umgang mit Sprache und Aufgabenverteilung zu achten.

Gleichzeitig war Lützerath ein Ort der Zuflucht vor dem Rest der Welt. Man konnte offline den Tag bestreiten. In gewissem Maße der Ordnung der Städte, der Werbung und den Ungerechtigkeiten absagen. Es war eine Vernetzung für alle diejenigen, die andernorts nicht gehört werden oder daran verzweifeln keinen Einfluss auf politische Entscheidungen zu haben – egal wen oder ob sie wählen oder auf wie viele Demos sie gehen. Und dann stürmten bewaffnete Einsatzkräfte ins Dort, sie waren eindeutig in der Überzahl. Nachdem die erste Reaktion der Verteidigung verstummte, rissen sie alles mit ungemeiner Selbstsicherheit ein. Sie räumten mit einer Geschwindigkeit, bei der sie nicht unterschieden, wer sich wie auf die Räumung vorbereitete und mit entsprechenden Repressionen rechnete. Auf Anordnung der politischen Vertretung zerstörten sie diesen Ort der gelebten Demokratie. Ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen ihren Handlungsspielraum ausnutzen, innerhalb von Recht und Toleranz und außerhalb von Alltagsroutinen.

An was halte ich mich? Was halte ich für richtig? Was können wir gemeinsam verändern? Celia Brandt-Peretti

12 13 Lützerath IM WaLD
Technik des 20. Jahrhundert gegenüber Menschen des 21. Jahrhunderts. Zeltdorf und Baumhäuser auf dem Hofgeländeunter anderem in der Friedenslinde aus dem 17. Jahrhundert. Letzte Bilder von Lützerath als geografischer Ort mit dem denkmalgeschützten Hof von Eckhardt Heukamp

Dorfbewohner*innen bei der Arbeit in ihrem Wald. Sie haben ihn gepflanzt, um sich vor den Folgen des Klimawandels zu schützen.

sagt Marwin. Das gesamte Dorf musste aufgrund dieser beispiellosen Situation Verluste in der Landwirtschaft hinnehmen, fügt er hinzu, das brachte die Menschen in mehr als einer Hinsicht in Bedrängnis. „Wir hatten absolut keine Ahnung, warum dies geschah. Wir haben sogar kollektive Puja (Gebete) durchgeführt und unseren Göttern Opfer dargebracht, aber das brachte nichts“, sagte Marwin.

Wir pflanzen uns einen Wald

Das unbeständige Wetter, das der Klimawandel verursacht, vernichtet regelmäßig ihre Ernten. Daran haben sich die Landwirte in einem Dorf im nordöstlichen indischen Bundesstaat Meghalaya schon gewöhnt. Jetzt wollen sie den örtlichen Wald retten. Ihnen ist klar geworden, dass das rücksichtslose Abholzen der Bäume ihre Lebensgrundlage beeinträchtigt.

Sheemanto Chatri, ein 39-jähriger Bauer aus dem nordöstlichen indischen Bundesstaat Meghalaya, war vor knapp zehn Jahren sehr verzweifelt. Die für die Jahreszeit untypischen Regenfälle hatten die gesamte Ernte weggespült, die er in jahrelanger Arbeit in seinem abgelegenen Weiler angebaut hatte.

Auf seinem halben Hektar Land hatte der Bauer im Jahr 2013 Ingwer gesät und auf einen guten Ertrag gehofft. Doch das Schicksal wollte es anders. Im September verwüsteten unvorhergesehene Regenfälle Sheemantos Dorf und zerstörten seine Ernten unwiederbringlich. „Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir haben zu Gott gebetet, dass er uns

eine gute Ernte beschert. Aber die Regenfälle haben alles zerstört – unsere Hoffnungen und unsere Lebensgrundlage“, sagt Chatri.

Ein anderer Landwirt, der nur Marwin genannt wird, befindet sich in einer ähnlichen Lage. Er erzählt, dass er auf seinem Hof Kartoffeln angebaut hatte und diese auf dem freien Markt verkaufen wollte, um einen Kredit bei der Bank zu tilgen. Marwin sagt, dass der drastische Wetterumschwung die Landwirte im Dorf am stärksten getroffen hat.

„Mal herrscht Dürre, mal gibt es unerwartet starke Regenfälle. All das hat es noch nie gegeben. Das beeinträchtigt unsere Lebensgrundlage und trifft unsere Familien hart“,

Wir werden das abholzen der bäume nicht mehr zulassen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben. Wir werden jetzt wachsam sein und verstehen, dass die natur keine einbahnstraße ist. Wir müssen sie mit sorgfalt behandeln, wenn wir von ihr erwarten, dass sie im Gegenzug für unser Leben sorgt.

Im November 2014 kam ein Team lokaler Nichtregierungsorganisationen in das Dorf und bewertete die Ernteverluste, berichtet Arup Chater, ein anderer Landwirt. Die Forscher*innen untersuchten auch das Muster der Wetterveränderungen in dem Gebiet und sagten, die Abholzung sei wohl für die Situation verantwortlich. Nach dem Besuch des Teams versammelten sich die Dorfbewohner*innen – Männer und Frauen, Junge und Alte –, um über Lösungsansätze zu diskutieren. Sie erkannten, wie das rücksichtslose Abholzen der Bäume in den nahe gelegenen Wäldern ihre Lebensgrundlage beeinträchtigt hatte. „Am Anfang haben wir diesen Zusammenhang nicht verstanden. Jetzt wissen wir, dass die Natur im Einklang mit uns arbeitet. Das hat sich dann drastisch auf unser Leben ausgewirkt“, sagt Chater. In diesem Moment beschlossen die Dorfbewohner*innen, einen Wald anzulegen. Der Dorfvorsteher rief die Haushalte auf, Setzlinge zu liefern, damit sie in den Gemeindewald gepflanzt werden können. „Es wurde eine Art Dienstplan erstellt, der die Arbeiten – das Düngen mit Naturdünger, die Bewässerung der Setzlinge, die Pflege der neu gesäten Pflanzen – auf die Haushalte verteilt. Drei Arbeitsgruppen wurden gebildet, die jeweils eine Aufgabe erhielten: „longkpa“ (Männer), „longkmie“ (Frauen) und „samla“ (Jugendliche), sagt Mattheus Maring, der Vorsteher des Dorfes. Und ergänzt, zurzeit seien mehr als 4000 Setzlinge am Wachsen.

„Dieser Wald war unsere einzige Hoffnung, den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Daraus ist ein voller Wald geworden“, sagt Maring. „Überall hört man das Zwitschern der Vögel und das Rauschen der Blätter. Allmählich beginnen sich die klimatischen Bedingungen und die Wasserknappheit zu verbessern.“ Er ist der Meinung, der Waldbau habe die Natur freundlich gestimmt. „In den letzten Jahren haben sich die Bauern nicht mehr über Verluste beschwert. Sie bekommen ausreichende Regenfälle und Wasserlieferungen. Die wirtschaftlichen Bedingungen in unserem Dorf haben sich verbessert“, sagt Maring.

Durch die Anpflanzung von je 2000 Setzlingen von Michalia champaca (Diengrai), Duabanga grandiflora (Dieng Mului)

und 250 Drimy carpus (Dieng Sali) sei eine regelmäßige Wasserversorgung geschaffen worden.

Die Arbeitsgruppen sind den ganzen Tag über aktiv, um die Wasserquelle aus den Wurzeln der Bäume zu verbessern. Sie sorgen dafür, dass die Quelle gesäubert wird. So soll Waldbränden vorgebeugt und die Wasserversorgung für künftige Generationen erhalten werden. Ein nährstoffreicher Garten entsteht, in dem traditionelles Gemüse wächst. Der Klimawandel setzt Grundwasservorräte, Flüsse, Dämme, Bäche und andere Gewässer unter Druck.

In Indien entfallen 65 Prozent aller Ackerflächen auf Regenfeldbau, was die Anfälligkeit dieses Wirtschaftszweigs für Wasserknappheit verdeutlicht. Immer weniger Grundwasser kann für die Landwirtschaft genutzt werden, in mehreren Bundesstaaten des Landes herrscht Wasserknappheit. Jüngste Studien zeigen, dass die durch den Klimawandel verursachte globale Erwärmung die Schwankungen des Monsuns verstärkt und sowohl kurze Ausbrüche von Starkregen als auch lang anhaltende Trockenperioden verursacht. Im Jahr 2022 gab es die zweithöchste Zahl an schweren Wetterereignissen seit 1902 – ein beängstigendes Szenario, das Dürren und Überschwemmungen zur Folge hatte.

In Indien hat der Monsunregen nach Regierungsangaben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zwar an Häufigkeit abgenommen, aber an Intensität zugenommen. Diese außergewöhnlichen Veränderungen haben schwerwiegende Auswirkungen auf Hunderte von Millionen indischer Lebensmittelproduzent*innen und -verbraucher*innen, sie werfen Fragen zur Ernährungssicherheit auf.

Die Bewohner*innen des Dorfes im Nordosten des Landes sind jedoch optimistisch, dass ihre harte Arbeit Früchte tragen wird – wenn nicht heute, dann sicher morgen. „Wir werden das Abholzen der Bäume nicht mehr zulassen, wie wir es in der Vergangenheit getan haben. Wir werden jetzt wachsam sein und verstehen, dass die Natur keine Einbahnstraße ist. Wir müssen sie mit Sorgfalt behandeln, wenn wir von ihr erwarten, dass sie im Gegenzug für unser Leben sorgt. Dieser Gemeinschaftswald wird uns mit Sicherheit retten. Er wird unser Leben und das unserer Kinder in vielerlei Hinsicht verbessern“, sagt Maring.

Übersetzt aus dem Englischen ins Deutsche von Lisa Luginbuhl. Mit freundlicher Genehmigung von Inter Press Service / International Network of Street Papers.

TEXT: umar manZoor Shah
14 15 WIeDeraUFFOrstUnG In InDIen IM WaLD
Foto: Umar Manzoor Shah / IPS

MeIn Leben IM WaLD

Nachdem ich in der Zeit während der Corona-Pandemie (2020 bis 2022) durch den Verein „Helping Hands“ die Möglichkeit bekommen hatte, in der kalten Jahreszeit in einem Hostel unterzukommen, wuchs nun wieder mein Wunsch, mein Zelt im Wald aufzuschlagen. Es handelt sich um einen Bruchwald von einem Hektar (100 Meter auf 100 Meter) Größe, in dem gelegentlich schon mal Äste abbrechen oder ganze Bäume umfallen. Man merkt, dass auch hier Leben ist, aber eben ganz anders als mitten in der Stadt.

Das dichte Blattwerk schützt mich vor den Blicken der anderen. Meistens handelt es sich um Hundebesitzer*innen, die auf der nahen Freilaufwiese ihre Hunde Gassi führen. Manche Hunde wissen, wo ich zu finden bin, und stürmen gelegentlich auf mein Zelt zu, um mich zu begrüßen. Andere können mich offenbar nicht riechen. Vielleicht überdecken doch zu viele Gerüche meinen eigenen Geruch. Interessant wird es, wenn ich die Waldtiere beobachte. Die Vögel lassen sich vor meinem Zelt nieder. Auch ein Eichhörnchen hat mir erst vor Kurzem tief in die Augen geschaut. Ein Igel – normalerweise ja ein Nachttier – am frühen Morgen auch auf einen halben Meter Abstand den Blickkontakt zu mir aufgenommen. Dann ist er wieder seiner Wege gegangen. Den Weg zum Zelt finde ich meist zielgenau – mit Taschenlampe auch in der Dunkelheit. Nur gelegentlich versperrt mir ein Ast den direkten Zugang, sodass ich einen kleinen Umweg laufen muss. Ich glaube, mein Orientierungssinn wird täglich besser. Im Großstadtdschungel bringt mir das nichts, nur hier im Wald finde ich meine Ruhe. Für das Wecken am Morgen sorgen die Vögel, die mal wieder gefüttert werden sollen. Manchmal frühstücken wir dann gleichzeitig.

Deichmorgen

Die Nordsee wäscht

Die Nacht vom Strand

Hinter den Dünen

Erklimmt die Sonne ihren Platz

Rotgoldener Aufbruch

Piloten ziehen Diagonalen

Ins Wolkenlose

Vögel setzen zuversichtliche Signale

In das Versprechen

Die Schiffe nah der Küste

Gehn auf Kurs

Märznotiz

Der Frühling spielt Verstecken

Mit der Zeitumstellung

Als müsse auch er sich

Vor Kälte und Kalender

Aus dem Ungewissen retten

Die Sonne prahlt schon unbeeindruckt

Verschwendet sich im Rinnstein

An ein Stück Stanniolpapier

Und lässt für wenige Minuten

Seitenstraßensommer blühn

Dessen unwiderrufliche Spur

Zieht sich zählebig durch den Rest

Dieses überrumpelten Tages

© Amir Shaheen aus Amir Shaheen: „Leuchtspuren Restlicht“. Sujet Verlag, Bremen 2019.

MIrIjaM Günter DOKtOr LücK UnD

Als ich vor einiger Zeit das erste Mal bei Doktor Lück auftauchte, wollte er wissen, was ich von ihm wolle. „Ich suche die verlorenen Tassen im Schrank!“ „Geht es etwas präziser?“ „Ich möchte gerne wieder den Schuss hören!“ „Noch genauer?“ „Sie sollen den Schaden am Dach reparieren.“ „Was hat dich denn dazu bewogen, zu mir zu kommen? Es wäre nett, wenn du das so formulieren könntest, dass ich das verstehe.“

„Jemand, den ich beschütze, hat gesagt, ich bräuchte mal eine professionelle Betrachtung meiner komplexen Geschichte.“ „Das hört sich nach meiner Sprache an.“ „Sie müssen meiner Seele Heilung schenken und dafür sorgen, dass die Erde aufhört zu wackeln. Ich habe 14 Monate Zeit. Schaffen Sie das?“ „Ich tue mein Bestes.“ Die ersten Treffen waren etwas schweigsam. Er wollte, dass ich erzähle, was in der Zeit passiert war und was mich bewegte, als wir uns nicht gesehen hatten. Eine Beziehung aufbauen, nannte er das. Die Beziehung schaffte es noch nicht mal bis zum Fundament. Dann beschloss er, am Anfang ein Thema vorzugeben, über das wir in der Stunde redeten. Einmal im Monat trafen wir uns.

„Heute wollten wir uns ja über das Thema Freundschaft unterhalten.“ Ich sitze im Sessel und denke mir: Eigentlich kann ich ganz froh sein, dass er mich nicht an das Tagebuch erinnert, das ich mitbringen sollte. „Ich habe keine Freunde.“ „Du hattest mir letztens aber von deinen Freunden erzählt!“ Das letzte Mal? Es fühlt sich an wie Lichtjahre entfernt. Ja, stimmt, ich hatte einen letzten Freund, einen besten. Wo ist der wohl hin? „Wie hieß der denn?“, möchte Doktor Lück wissen. „Ich habe seinen Namen vergessen.“ „Das glaub‘ ich dir nicht.“ „Ich habe ihn an einer Kreuzung verloren.“ „Wo ist er denn hingegangen, dein bester Freund?“ „Er ist mit dem Verrat gegangen und hat ihm Witze erzählt.“ An der Wand neben dem Bild über dem Sofa hing mal die Traurigkeit. Sie ist irgendwie gegangen. Vielleicht mit dem Tagebuch, das ich nicht gekauft habe? „Willst du mir nicht erzählen, was passiert ist mit deinem besten Freund?“ „Ich habe ihn mir erdenkt.“ „Du hast was?“ „Ich habe mir meinen Freund erdenkt.“ „Was soll das sein? Das Wort gibt es nicht.“ „Gibt es wohl.“ „Gibt es nicht!“ „In meiner Welt schon!“ „Ich lebe auch in deiner Welt!“ „Niemals!“ Er zieht wieder sein Doktor-Lück-Gesicht. Das ist das Gesicht, das er zieht, wenn er am liebsten unflätig werden möchte, mal ein wenig herumbrüllen würde. Aber er darf es nicht, er ist ja ein Profi. Fast tut er mir leid.

„Was machst du eigentlich beruflich so?“ Stimmt, das hatte er mich am Anfang schon gefragt, da fiel mir keine Antwort ein. „Ich bin Erdenker.“ „Den Beruf gibt es nicht.“ „Gibt es wohl.“ „Gibt es nicht!“ „In meiner Realität schon.“ „Ich lebe auch in deiner Realität!“ „Das hoffe ich mal nicht!“

„Was ist dein bester Freund von Beruf?“„Gewesen.“ „Von mir aus.“ „Er war Beweiner.“ „Was soll das denn sein, bitte?“ „Er hat um die ganzen Leute geweint, denen Schlimmes widerfahren ist. Er hat die menschlichen Tragödien beweint. Irgendeiner muss doch um einen weinen.“ „Und damit kann man seinen Lebensunterhalt bestreiten?“ Herr Lück scheint belustigt. Er glaubt meiner Welt nicht. Lück wird wieder zum Profi. „Du scheinst deinen besten Freund sehr zu vermissen.“ „Ich vermisse alle, die mich verraten haben.“ „Verraten kann man nur die Treue.“ Herr Lück hat einen poetischen Moment. Kenne ich gar nicht von ihm. „Wer hat eigentlich einen Witz wie mich erfunden?“, frage ich Doktor Lück. „Okay, ich mache dir einen Vorschlag: Wollen wir die Freundschaft beerdigen gehen?“

„Wie meinen Sie das?“ „Wir beerdigen erst die Freundschaft, dann beerdigen wir die Traurigkeit, danach vielleicht die Einsamkeit.“ „Herr Lück, werden Sie mal erwachsen!“ „Es war doch nur ein Vorschlag, manchmal braucht man Rituale, um etwas zu verstehen.“ Das macht mich ziemlich wütend.

„Ich will eine Familienaufstellung. Sie haben es mir versprochen!“ „Und du hast mir ein Tagebuch versprochen.“ „Das ist Erpressung!“ „Nenne die Tatsache, wie du willst.“ „Ich will eine Familienaufstellung! Ich bin eine Schildkröte und mein bester Freund ein Orang-Utan.“ „Ich dachte, dein bester Freund ist verschwunden, weil er erdenkt ist?“ Eins zu null für Dr. Lück.

TEXT: Lo T har S chmi E ding
Foto: Christina Bacher 16 17 IM WaLD KOLUMne
aMIr shaheen zWeI GeDIchte

HANS WOLLER Gerd Müller

 Hans Woller wählt einen ungewöhnlichen Einstieg in sein Buch über Gerd Müller. Der renommierte Zeithistoriker beschäftigt sich auf elf Seiten mit den methodischen Herausforderungen

beim Schreiben einer Fußballerbiografie. Detailliert erläutert er sein Vorgehen bei der Recherche und die Intention seines Buches über die Stürmerlegende. Auch das ausführliche Quellenverzeichnis und der Einsatz von Fußnoten machen deutlich, dass hier ein Buch mit wissenschaftlichem Anspruch vorliegt – ganz im Gegensatz zu den Biografien vieler anderer namhafter Kicker, die meist aus der Feder wohlgesonnener Sportjournalist*innen stammen.

Der Untertitel „Wie das große Geld in den Fußball kam“ zeigt auf, was spätestens seit den 1970ern die Antriebsfeder des professionellen Ballsports in Deutschland und der Welt war: der schnöde Mammon, den es mit allen Gehältern, Prämien und Werbeverträgen zu verdienen und vor Steuerbehörden, schlechten Investmentideen und eigensinnigen Beratern zu verteidigen galt. Außer um D-Mark-Beträge und ihre Zirkulation im Umfeld des FC Bayern geht es in Wollers Buch vor allem um den Menschen Gerd Müller. Der Autor zeichnet eine ambivalente Beziehung zwischen Müller und seiner Umwelt nach, die sich im Familien- und Freundeskreis ebenso äußerte wie im Mannschaftsumfeld und im Verhältnis zwischen Fußballer und (medialer) Öffentlichkeit, das von Missverständnissen und Stereotypen geprägt war. Die sportlichen Dinge erhalten ebenfalls Raum, schließlich sind sie der Grund dafür, dass der inzwischen verstorbene Protagonist heutzutage Gegenstand von Büchern sein kann. Doch handelt es sich insgesamt eher um ein Buch über Menschen und Geschäfte als eines über Spielverläufe und Ergebnisse.

Bastian Exner

Hans Woller: Gerd Müller oder Wie das große Geld in den Fußball kam.

C. H. Beck 2020, 12 Euro.

ISBN 978-3-40675-433-3

hyperion

 Felix Brosch, einstiger Elitesoldat in Afghanistan und hernach Agent beim Militärischen Abschirmdienst (MAD), hat seinen Dienst lange quittiert und lebt als Koch und weitgehend als Einsiedler auf einer Berghütte in den Alpen. Seinen Sohn hat er einst auf tragische Weise verloren, seine Ehe ist gescheitert. Als er in den Bergen unverhofft Besuch von einer ehemaligen Kollegin des Bundesnachrichtendienstes (BND) bekommt, ist es mit seinem Ruhestand vorbei. Der deutsche Geheimdienst hat über den israelischen Mossad Erkenntnisse erlangt, dass Felix‘ englischer Cousin Simon Jenkins ein führendes Mitglied der rechtsradikalen Terrororganisation Symbotic Liberation Force ist, die für grausame Attentate auf Juden in verschiedenen Ländern verantwortlich ist. Der naheliegende Plan: Felix soll seine verwandtschaftliche und früher äußerst gute freundschaftliche Beziehung zu Simon nutzen, undercover die Organisation ausspionieren und auch ihren Kopf, den mysteriösen Hyperion, enttarnen. Der Plan geht zunächst auf, aber dann läuft etwas schief, und in einem weiten Bogen führt Autor Kai Havaii – der vor allem als Sänger der Rockband Extrabreit bekannt wurde – die Handlung von einem geheimen Ausbildungscamp in Schweden über Israel bis in einen Kerker der Hisbollah im Libanon. Dorthin werden Brosch und die Mossad-Agentin Yael nach einer gescheiterten Mission in der Türkei verschleppt, gefangen gehalten und gefoltert. Auch Israels Erzfeind Iran ist in die Sache verwickelt. Das klingt komplex und ist es auch, wird von Havaii aber schlüssig und durchaus stringent erzählt. Dabei nimmt er sich abermals viel Zeit, die Biografien diverser Figuren und ihre Motivation zu beleuchten. Einige dramaturgische Kröten sind zu schlucken, auch das Ende der Geschichte mutet ein wenig bemüht an. Aber wer sich das Lesevergnügen dadurch nicht trüben lässt, dem bietet „Hyperion“ kurzweilige, spannende Stunden.

Kai Havaii: Hyperion.

Rütten & Loening 2022, 16,99 Euro.

ISBN 9-783-35200-974-71

ALEXANDER OETKER sternenmeer

 Irgendwann hat die Leserschaft es begriffen: Wir befinden uns hier in einer der schönsten Gegenden der Welt. Am Atlantik. In der Nähe von Bordeaux. Im Aquitaine. Mit seinem Wein, seinen saftigen Wiesen, den Surfer*innen, die auf die große Welle warten. Dort, mit Blick auf den Ozean, kocht sich Auguste Fontaine die Seele aus dem Leib. Dafür hat ihm der Guide Michelin drei Sterne gegeben. Eine Auszeichnung nur für die höchste Qualität. Seit Jahren hält er diese Sterne fest. Doch ausgerechnet an dem Abend, an dem der Michelin-Tester seine Aufwartung macht, an dem alles stimmen muss in der Villa Auguste, passiert das Unglück. Der Mann, dessen Urteil über Wohl und Wehe der Gastronom*innen Frankreichs entscheidet, hat gerade noch genüsslich von der lauwarmen Entenstopfleber gekostet, die wie immer hauchzart war, da spürte er einen Druck in den Ohren, das Saallicht blendete ihn regelrecht, ihm wurde flau im Magen, er kippte einfach um. Der bekannteste Restaurantkritiker Frankreichs, vergiftet in einem Drei-Sterne-Restaurant? Für August Fontaine ist das die Katastrophe. Er weiß, dass er seine Sterne nach einem solchen Desaster erst mal los sein wird. Sein Lebenswerk ist ruiniert. Nur, wer will ihm da Böses? War die Entenleber, aus der Zucht seines Sohnes, vergiftet? Luc Verlain, der nach der Geburt seines ersten Kindes aus der Elternzeit zurückgerufene Kommissar, ermittelt ausschweifend: Waren es die Umweltschützer, die mit roter Farbe Drohsprüche an die Stallwände der hiesigen Entenzüchter*innen sprühten und Drohungen verschickten? War es ein Rivale des Chefkochs, der ihm seinen Erfolg missgönnte? Oder war es der missratene Sohn René, vom Vater stets abgelehnt, der den Alten endlich beerben möchte? Wer Leichtigkeit sucht, der wird sie hier finden. Anspruchslos, aber unterhaltsam. Mit einem gehörigen Schuss Urlaubsflair.

Alexander Oetker: Sternenmeer. Hoffmann und Campe 2022, 18 Euro. ISBN 978-3-45501-486-0

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diE LETZTEn hiEr

Köln im sozialen Lockdown

Wie erleben Obdachlose die Corona-Pandemie in Köln? Wie geht eine Großstadt mit dem Lockdown um, wenn nicht alle zu Hause bleiben können? Was, wenn Armut in einer Stadt plötzlich deutlich sichtbarer wird? Haben sich Strukturen des Hilfesystems verändert?

Und: Hat sich durch die Krise vielleicht sogar etwas zum Guten gewandt für diejenigen, die sonst durchs Raster fallen? Mit eben diesen Fragen hat sich Deutschlands ältestes Straßenmagazin DRAUSSENSEITER beschäftigt und nun eine Auswahl an Texten und Fotos zusammengestellt, teilweise von Betroffenen selbst.

Daedalus Verlag

144 Seiten (mit zahlreichen Abbildungen)

12,- Euro, ISBN 978-3-89126-267-2

Erhältlich im Straßenverkauf oder im Buchhandel

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heIKO saKUraI Schreiben Christina Bacher (Hrsg.)
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Ein unvergesslicher Nachmittag: Loss mer singe in der OASE

Die Mitsinginitiative „Loss mer singe e.V.“ bereitete im Januar den Besucher*innen der OASE einmal mehr einen unvergesslichen Nachmittag. In Köln-Deutz gab es mal wieder die Möglichkeit, die neuen Hits der Session kennenzulernen. Harald van Bonn moderierte das fein kuratierte Programm aus zwölf Liedern. Fast schon Tradition ist es, dass zu Anfang des Nachmittags kölsche Musiker*innen ohne Gage für das Publikum auftreten. Diesmal waren keine Geringeren als Bömmel und Kafi – früher Teil der Bläck Fööss – in die OASE gekommen. Und dann wurde in der Einrichtung an den Poller

Wiesen, in der Menschen im Alter von 3 bis 83 zusammengekommen waren, generationenübergreifend und alkoholfrei gesungen, geschunkelt und „das Föttche“ geschwungen.

Bei der Abstimmung lagen am Ende Kasalla vor den Bläck Fööss. Auf Platz 3 landete – und das passte wunderbar zur OASE und zu diesen Nachmittag – die Marie-Band mit ihrem Stück „Meteinander“. Wie immer war es nämlich ein tolles Erlebnis, wie gut das Miteinander funktionieren kann, wenn man es nur will. Danke allen, die diesen Nachmittag zu einem wunderbaren Ereignis gemacht haben! (cb)

KARNEVAL

2222 Euro für den guten Zweck

Brauhaussitzung der KG Grengeler e.V. Draumdänzer im Akazienhof zugunsten der OASE

Die Brauhaussitzung im Akazienhof Hotel & Brauhaus in Grengel fand im Januar zum dritten Mal zugunsten des Vereins OASE - Benedikt Labre e.V. für Wohnungslose und andere statt. Vielen Dank allen Mitwirkenden, die Jürgen „Linus“ Becker diesmal fürs Programm verpflichten konnte: von Drei Ahle un ‚ne Zivi über das Porzer Kinderdreigestirn und die Kinderprinzengarde Porz e.V.

bis hin zu Torsten Prenner, Dave Zwieback, Aach un Kraach und KaffeeBud. Dank auch an alle ehrenamtlichen Draumdänzer*innen für den Auf- und Abbau und an das tolle Thekenteam.

Dank eines großzügigen Spenders wurde die Spendensumme von 1111 Euro am Ende sogar noch verdoppelt! Die OASE sagt herzlichen Dank! (cb)

jecKe saache MetzeMaache – Dat es K arneVaL MarIe und Damendreigestirn Oberaußem bei „Glessen, sing met!“

Welch großartige Stimmung! Welch großartiger Abend! Welch großartige Gäste! Das Damendreigestirn Oberaußem und Marie Enganembem, die Sängerin der Marie-Band, unterstützten die Benefizveranstaltung in den Glessener Braustuben zugunsten der OASE – mit einem tollen Erfolg:

1515 Euro wurden für die Arbeit der Anlaufstelle für Wohnungslose in Köln-Deutz eingesungen! Ganz herzlichen Dank! (cb)

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Generationsübergreifendes Schunkeln in der OASE.
HITS DER SESSION
Fotos: Daniel Steh Harald van Bonn (l.) gratuliert Renée mit einem Bützchen. Vater Georghe (links) und Sohn Madalin hatten Spaß!
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Weltstars in der OASE: die Ex-Bläck-Fööss Kafi (l.) und Bömmel (Mitte). Foto: Daniel Steh Foto: Daniel Steh
Danke für die Unterstützung!
Beste Stimmung im Akazienhof in Grengel.
Danke für die Unterstützung!

Fortuna ehrenfeld spielt zugunsten Obdachloser

Die Kölner Indie-Band Fortuna Ehrenfeld alias Martin Bechler hat ganz spontan ein Benefizkonzert im Gaffel am Dom des Vereins „Helping Hands“ gegeben. Statt regulärer Tickets konnten Fans sich über Social Media für das Konzert bewerben. Anstatt Eintritt zu zahlen wurden Spenden für den Verein gesammelt, der im Coronawinter die Jugendherberge für Obdachlose angemietet hatte und immer freitags mit Essen und warmer Kleidung um den Dom zieht, um Menschen auf der Straße zu versorgen. Dank der

Danke fürdie Unterstützung!

EINLADUNG

Gemeinsames Mittagessen

Danke, sabi!

Unterstützung vom Brauhaus Gaffel kamen an dem Abend 3500 Euro für den guten Zweck zusammen. Grandios! (cb)

Lesung mit Diskussion

Vor rund 30 Zuhörer*innen stellte Christina Bacher Ende Januar ihr neues Buch „Ein Schiff für den Frieden. Das mutige Leben des Rupert Neudeck“ beim Freitagskreis der Antoniterkirche auf der Schildergasse vor. Nach einer angeregten Diskussion und viel Beifall kam eine Spende in Höhe von 118 Euro für die Arbeit des Vereins OASE - Benedikt Labre e.V. zusammen. Herzlichen Dank dafür! (cb)

ELDORADO heizten in Donsweiler ein – für die gute Sache.

BENEFIZVERANSTALTUNG

900 Euro im Hut für die OASE

Zum vierten Mal hieß es: „Donswieler sing met“ – zum ersten Mal nach der Corona-Pause. Wie immer bei „Sing mit“ gab es – fein kuratiert durch Harald van Bonn – 20 neue Songs (in diesem Jahr mit 10 Abweichungen zur Kölner Auswahl von Loss Mer Sing, was zeigt, wie breit gefächert mittlerweile die guten neuen kölschen Lieder sind) und den obligatorischen roten Zylinder zugunsten der OASE. Mit dabei die Band ELDORADO, deren neues Album an dem Tag auch herausgekommen war, und Till Quitmann – ohne Gage für den guten Zweck. DANKE auch an Alex, Andreas, Manuel, Michael und Simon sowie die gesamte Crew von ELDORADO sowie an Till Quitmann für die Unterstützung der Veranstaltung und damit der OASE – die Sammlung sorgte für einen Spendensumme von 900 Euro. Was natürlich auch allen Spendern zu verdanken war. Tolle Sache! Wir sagen herzlichen Dank! (cb)

KampagnE „FrEiK auFEn“ gESTarT ET

In Deutschland ist Fahren ohne Fahrschein eine Straftat. Mehrere tausend Menschen landen jedes Jahr im Gefängnis, weil sie sich kein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr leisten und folglich auch die Geldstrafe nicht zahlen konnten. Konsequenz: eine Ersatzfreiheitsstrafe – bis zu einem Jahr Haft. Die Betroffenen sind überwiegend arbeitslos (87 %), ohne festen Wohnsitz (15 %) und suizidgefährdet (15 %). In Köln waren (Zahlen vor Corona) pro Jahr ca. 200 Menschen von der „Ersatzfreiheitsstrafe nach § 265a StGB“ betroffen. Jetzt fordert der Vringstreff, dass kein einziger Mensch wegen fehlender Tickets in Haft landen darf und der unsägliche § 265a StGB aus dem Jahre 1935 abgeschafft gehört. Und so hat er die Initiative „Freikaufen Köln“ gegründet. Mit einer Spende kann sich nun jede*r an der Aktion beteiligen. (cb)

Mehr Infos dazu und wie sie die Aktion unterstützen können:

 https://vringstreff.de/freikaufen-koeln/

„Es tut gut, mal unter Leute zu kommen und überhaupt mal andere Leute zu sehen, wir haben doch sonst nichts, vielen Dank für diesen Nachmittag“. So lautete eine der zahlreichen positiven Rückmeldungen gegen Ende eines gemeinsamen warmen Mittagessens und Beisammenseins in besonderer Atmosphäre im VIP-Bereich im Sportpark Höhenberg. Es fand Anfang Februar auf Einladung von Viktoria Köln statt. Rund 60 von Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit betroffene Menschen wurden im Rahmen der Gemeinwohlklausel von Geschäftsführung, Sportvorstand Franz Wunderlich, Cheftrainer Olaf Janßen, den Spielern Moritz Fritz und Lars Dietz sowie weiteren Mitarbeitenden im Warmen mit Speis und Trank versorgt. Mit dabei auch Kolleg*innen der OASE, des GULLIVER und des SKM, die seit dem Benefizturnier „PSD-Bank Cup“ 2021 zum Netzwerk des Vereins gehören. Auch wir sagen herzlichen Dank für die Einladung! (cb)

Mitten im Karnevalstreiben erreichte uns ein tolles, wertschätzendes Statement von Sabi Offergeld, Sängerin der Band Pläsier, das wir gerne mit euch teilen wollen: „Der DRAUSSENSEITER lässt uns Köln von aus einer anderen – oft nicht so gut beleuchteten – Perspektive wahrnehmen. Regt zum Nachdenken an. Bringt uns als Band, aber auch mich als Privatperson zum genaueren Hinschauen, wo Missstände sind und wo wir selber realistisch helfen können“, schreibt sie. Und: „So haben wir mit unserer Band Pläsier schon bei der Suppenküche der ‚Street Angels‘ oder in der OASE gespielt und obdachlosen Menschen vielleicht einen Moment des Glücks bescheren können.“ Sabi hat aktiv bei der Flut im Ahrtal sowie bei der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine am Berliner Hauptbahnhof u.a. bei der Ausgabe von Schlafsäcken und Isomatten geholfen. Sie schreibt: „Straßenmagazine wie der DRAUSSENSEITER können helfen, die Augen offen zu halten und nicht zu vergessen, dass wir zwar in einer Wohlstandsgesellschaft leben, aber es dennoch viel Armut gibt und wir alle Menschen sind.“ Ein ganz praktischer Tipp der Sängerin, den wir voll und ganz unterstützen, lautet: Pfandflaschen bitte neben die Mülleimer stellen –erstens, damit sich niemand beim Sammeln verletzt, und zweitens, um die Menschen nicht zu zwingen, im Müll zu wühlen. (cb)

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Foto: Daniel Steh
Foto: Christina Bacher a U s D en e I nr I cht U n G e n | O ase - ne W s
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Fotos:
Foto: Privat
Viktoria Köln/Besnik Abazaj

Ich möchte den DRAUSSENSEITER unterstützen und bestelle: imprESSum

Redaktionsleitung Christina Bacher (cb), bacher@draussenseiter-koeln.de www.draussenseiter-koeln.de

Redaktionsassistenz Markus Düppengießer (mad), dueppengiesser@draussenseiter-koeln.de

Herzlichen Dank allen freien Mitarbeiter*innen dieser Ausgabe.

Lektorat Barbara Feltes

Gestaltung Edgar Lange, https://www.desdev.de

Titelfoto pxfuel.com

Druck druckdiscount24.de

Kulturfrühstück

Vom Schreiben, Lesen und Handeln

Wer mehr über die Hintergründe von Straßenzeitungen im Allgemeinen und dem Kölner DRAUSSENSEITER im Speziellen erfahren möchte, kann sich bereits jetzt ein Ticket für das Kulturfrühstück am 20. April 2023 ab 10:00 Uhr in der

ein Straßen-Abo zu 42,– Euro pro Jahr

ein Sponsoren-Abo zu 85,– Euro pro Jahr

ein Förder-Abo zu 150,– Euro pro Jahr (Als Dankeschön für das Förder-Abo gibt es zudem das Buch „Die Letzten hier. Köln im sozialen Lockdown.“)

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Widerrufsbelehrung: Die Bestellung wird erst wirksam, wenn sie nicht binnen einer Frist von 10 Tagen schriftlich widerrufen wird. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs. Das Abo kann jederzeit gekündigt werden.

Abos Martina Jühlke, juehlke@oase-koeln.de

Vertrieb Ali Baran

Herausgeber

Benedikt-Labre e.V. – OASE

Alfred-Schütte-Allee 4, 50679 Köln

Tel.: 0221 / 98 93 53-0, Fax: 0221 / 98 93 53 16

Depots (nur für Verkäufer)

• Kiosk Orman, Salierring 15, 50677 Köln

• OASE, Alfred-Schütte-Allee 2-4, 50679 Köln

Verkauf öffentlich

• Fachbuchhandlung Gaby Schäfers, Merlotstr. 4, 50668 Köln

• Agnesbuchhandlung, Neusser Straße 63, 50670 Köln

• Buchladen Neusser Straße, Neusser Straße 197, 50733 Köln

• BUNT Buchhandlung, Venloer Straße 338, 50823 Köln

Kontoverbindungen

IBAN: DE66 3705 0198 0016 5020 31

SWIFT-BIC: COLSDE33, Sparkasse KölnBonn

DRAUSSENSEITER ist das Sprachrohr für alle Obdachlosen, deren Freunde, ehemals Obdachlose und andere Betroffene. Leserbriefe sind immer herzlich willkommen. Für namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Bedürftigen wird für veröffentlichte selbstgeschriebene Artikel, Interviews und Fotos ein kleines Honorar gezahlt, wenn dies der Autor ausdrücklich wünscht. Nachträgliche Forderungen werden nicht akzeptiert.

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1.1.2009.

DRAUSSENSEITER ist Mitglied des

Melanchthon-Akademie sichern. Chefredakteurin Christina Bacher – gerade mit dem Journalistenpreis „Chefredaktion regional“ des „medium magazins“ ausgezeichnet – plaudert über ihre 15-jährige Tätigkeit und versucht sich an einem Überblick über die 30 Jahre, die die OASE nun schon die Straßenzeitung herausgibt. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Priska Mielke.

Karten für 10 Euro gibt‘s unter:  anmeldung@melanchthon-akademie.de

Melanchthon-Akademie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region Kartäuserwall 24b 50678 Köln

Starke Frauen

Maria Mesrian ist als fünffache Mutter vielfältig eingespannt. Dennoch sah sie als gläubige Katholikin im Jahr 2019 keine andere Möglichkeit, als sich bei Maria 2.0 zu engagieren. „Die Bewegung ist entstanden aus dem Schock darüber, wie die katholische Kirche mit dem Thema Missbrauch umgeht“, erzählt sie Hilde Regeniter im Interview für den DRAUSSENSEITER. Auch hier in Köln habe man erlebt, dass Täter einfach nur versetzt würden. Die Menschen an den neuen Einsatzorten erfahren zunächst nichts über die dunkle Vergangenheit des neuen Mitarbeiters – die sogenannte geografische Lösung. „Wir haben grundlegende Reformen für diese Kirche gefordert, damit sie überhaupt weiter bestehen kann“, so Mesrian, die in Süddeutschland geboren ist und seit 15 Jahren in Köln lebt.

Der nächste DRAUSSENSEITER erscheint zum 1. April 2023. Mehr dazu unter www.draussenseiter-koeln.de und auf www.facebook.com/Draussenseiter-Das-Kölner-Strassenmagazin-106192356124749

25 KULtUrtIPP | VOrschaU
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DRAUSSENSEITER –Abonnement
www.draussenseiter-koeln.de, abo@draussenseiter-koeln.de
❚ Kulturtipp
abO | IMPressUM
Foto: Privat Foto: Simon Veith
Erst Ende Januar nahm die Initiative Maria 2.0 die Strafanzeige eines Priesters gegen die frühere Sekretärin von Kardinal Joachim Meisner zum Anlass für scharfe Kritik am Kölner Erzbischof Rainer Woelki.

Für alle

n Diakoniehaus Salierring Fachdienst für Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werkes Köln und Region gGmbH, Salierring 19, 50677 Köln, Tel.: 27 69 70-0, verwaltung.salierring@diakonie-koeln.de, www.diakonie-koeln.de

Beratung: Mo bis Fr 9-12 Uhr, Mo u. Mi 14-16 Uhr (u. a. Postadressen u. Treuhandkonten)

Tagestreff: Mo bis Do 8.30-12.30 Uhr, Frühstück, Duschen, Wäschekeller, Aufbewahrung, Internetzugang

Kleiderkammer: Di u. Do 10-12 Uhr

Krankenwohnung, Betreutes Wohnen gem.

§ 67 SGB XII, Ambulantes Betreutes Wohnen gem.

§ 67 SGB XII in Außenwohnprojekten, Clearingstelle Claro im Trägerverbund, VIADUKT, mietfest im Trägerbund

n Emmaus

Geestemünder Str. 42, 50725 Köln, Tel.: 971 17 31, www.emmaus-koeln.de. Leben und Arbeiten in Gemeinschaft, günstige Secondhand-Artikel, Hilfslieferungen an Bedürftige in anderen Ländern. Appellhofplatz: Essensausgabe Mo, Mi und Fr ab 21 Uhr und medizinische Versorgung Mo und Mi ab 21 Uhr durch Gesundheit für Wohnungslose e.V., Trakehner Straße 18, 50735 Köln, http://gesundheitfürwohnungslose.de

n Gulliver – Überlebensstation für Obdachlose

Trankgasse 20, Nähe Hauptbahnhof, 50667 Köln, Tel.: 120 60 91

Duschen, Toiletten, Waschmaschinen, Trockner, Tagesschlafraum, Postadressen, Caféteria mit Frühstück und Snacks, Beratungsangebote, Internetzugang, Kunstausstellungen, Handyladestation, Gepäckaufbewahrung

Öffnungszeiten: Mo bis So, auch an Feiertagen: 8:00-15:00 Uhr

Kleiderkammer: Notfallkleiderkammer nach Bedarf

n Kontakt- und Beratungsstelle am Hbf (SKM Köln)

Bahnhofsvorplatz 2a (1. Etage), 50667 Köln-Innenstadt, Tel.: 13 49 19, kontaktstelle@skm-koeln.de, www.skm-koeln.de

Angebot: Aufenthaltsmöglichkeit, Begegnung, täglich Fachberatung, Freizeitangebote, (Spieleangebot, Kaffee), Essen, Duschen, Wäschepflege, Schreibhilfe, Telefonmöglichkeit, Postadresse, mediz. Versorgung, PC-Nutzung mit Internetzugang

Kontaktstellenbereich/Tagestreff:

Mo. bis Fr.: 12.00 bis 15.30 Uhr

(Essensangebot: 12.00 bis 14.00 Uhr)

So. und Feiertage: 12.00 bis 13.00 Uhr

Samstags geschlossen

Beratung (auch anonym): Mo, Mi, Do, Fr

9-11.30 Uhr, Mo bis Fr 14-15.30 Uhr

n Lobby-Restaurant LoRe des KALZ für Berber und Banker

Domstr. 81, Nähe Hauptbahnhof, 50668 Köln, info@koelnerarbeitslosenzentrum.de, www.koelnerarbeitslosenzentrum.de

Mittagessen: Mo, Di 12-16 Uhr, Mi, Do, Fr 12-15.30 Uhr

n Kölner Obdachlosenfrühstück, Peter-Deubner-Stiftung

Tel.: 430 39 83

Angebote: Kostenloses sonntägliches Frühstück 9-11 Uhr: Jeden 2. Sonntag im Monat im Vringstreff, Im Ferkulum 42, Kölner Südstadt. Jeden 3. Sonntag im BÜZE Bürgerzentrum Köln-Ehrenfeld, Venloer Str. 429. Jeden 4. Sonntag im Liebfrauenhaus, Köln-Mülheim, Adamstr. 21.

n GUBBIO Obdachlosenseelsorge

Ulrichgasse 27-29, 50577 Köln, www.gubbio.de

Öffnungszeiten: Di, Mi 14–17 Uhr

Angebote: Raum zum Gespräch, Bibelstunde, Meditation, thematische Gesprächskreise, religiöse Filme

n Kontakt- u. Beratungsstelle Rochus (SKM)

Bartholomäus-Schinkstr. 6, 50825 Köln, Tel.: 3377063-4, rochus@skm-koeln.de, http://www.skm-koeln.de

Öffnungszeiten: Mo-Fr 11.00-15.00 Uhr

Angebote: Mo bis Fr warmes Essen von 12.0014.00 Uhr, kalte u. warme Getränke, Duschmöglichkeit (Behindertendusche u. -toilette), Wäsche waschen Mo-Do von 11.00-14.30 Uhr, Beratung tägl. von 11.00-15.00 Uhr oder nach Vereinbarung. Medizinische Sprechstunde Di und Do von 12.30-13.30 Uhr, Postadresse, ambulantes betreutes Wohnen, PC-Nutzung mit Internet-Zugang. Sa geöffnet – es gibt Frühstück.

Kleiderkammer: täglich geöffnet, Mo zwischen 9.15 und 10.30 Uhr auch für Menschen aus dem Bezirk Ehrenfeld mit Köln-Pass.

n Vringstreff e.V.

Für Menschen mit und ohne Wohnung

Im Ferkulum 42, 50678 Köln, Tel.: 278 56 56, info@vringstreff.de, www.vringstreff.de

Öffnungszeiten: Mo bis Do 11.30-17 Uhr, Fr 9-12 Uhr

Jeden 2. und 3. Sonntag Obdachlosenfrühstück

9-11 Uhr, Café, Freizeitangebote, Veranstaltungen, Beratung

n Bürger für Obdachlose e.V.

Basislager Gebrauchtwarenkaufhaus

Bürger für Obdachlose e.V.

Basislager: Silcherstr. 11, 50827 Köln

Tel.: 640 22 68, info@bfoev.de

Kleiderkammer, Gebrauchtwaren-Kaufhaus für Jedermann, Arbeitsprojekt und Suppenküche. Obdachlose können gerne auch Kleidung, Schlafsäcke etc. in unserem Gebrauchtwaren-Kaufhaus kostenlos bei uns beziehen.

Gemeinsam mit Emmaus betreibt der Verein die Suppenküche am Appelhofplatz.

n Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e.V. Peter-Michels-Str. 1-9, 50827 Köln

Tel.: 0221/ 9535301, Fax: 0221/ 5948789 ibwa@netcologne.de

www.bauenwohnenarbeiten.de

Angebot: Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigung, Wohnen, Betreutes Wohnen

n OASE – Benedikt Labre e.V. Alfred–Schütte–Allee 4, 50679 Köln, Tel. 0221/9893530

kontakt@oase-koeln.de www.oase-koeln.de

Kontakt- und Beratungsstelle:

Montag und Freitag 9–13 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9–16 Uhr, Mittwoch nach Terminvereinbarung

Offener Treff:

Montag 10.30–13 Uhr, Dienstag 13–16 Uhr, Donnerstag 13–16 Uhr, Freitag 11.30–13 Uhr

Frühstück: Montag 10.30–13 Uhr

Sprechstunde Mobiler Medizinischer

Dienst: Montag 10.30-11.30 Uhr und Donnerstag 13.30-14.15 Uhr

Kleiderkammer/Duschen:

Montags ab 10.30 Uhr

Donnerstags ab 13.00 Uhr

Computer-Nutzung: nach Vereinbarung

Weitere Angebote: Gepäckaufbewahrung

REDAKTIONSSITZUNG DR AUSSENSEITER: siehe Aushang

Nur für Frauen

n agisra e.V. Informations- und Beratungsstelle für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen

Salierring 48, 50677 Köln, Tel.: 0221/124019 oder 1390392, www.agisra.org

Beratung nach Terminvereinbarung, telefonische Sprechzeiten: Mo, Di und Do 10-15 Uhr

n Café Auszeit 1 des SKF e.V. Kontakt- und Beratungsstelle für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Frauen, Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln, Tel.: 0221/126 95 310

Duschen, Waschen, Kleidung, Postadresse, warme Mahlzeit (1,- Euro)

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 11 – 15 Uhr; Mittwoch 15 – 19 Uhr

n Café Auszeit 2 des SKF e.V. Beratungsstelle für Frauen

An der Fuhr 3, 50997 Köln, (EG, Gang auf der linken Seite, erste Tür links), Tel.: 02232/14 82 92, cafe-auszeit2@skf-koeln.de

Jeden Di und Do offene Beratung von 10–15 Uhr; Do von 10 bis 12 Uhr Frauenfrühstück

n Comeback

Notschlafstelle für Frauen, Sozialdienst kath. Frauen e.V., Mauritiussteinweg 77-79, 50676 Köln | Nähe Neumarkt, Tel.: 0221/126 95 210

Täglich geöffnet von 20 – 10 Uhr. Angebot für wohnungslose Frauen und Frauen in Notlagen:

Schutz, Übernachten, Essen, Duschen, Wäsche waschen, Kleiderkammer, PC- und Internetnutzung. Tiere sind erlaubt. Beratung und Vermittlung an weiterführende Hilfen möglich.

n Elisabeth-Fry-Haus Albert-Schweizer-Straße 2, 50968 Köln (Raderthal), Tel.: 0221/99 56-43 00 Aufnahme-EFH@diakonie-michaelshoven.de www.diakonie-michaelshoven.de

Notaufnahme für Frauen in Krisensituationen auch mit Kindern, Schutz, Übernachtung, Verpflegung und Beratung. Aufnahme nach telefonischer Vorankündigung möglich

n Der Wendepunkt Frauenberatung und Gewaltschutzzentrum. Danzierstr. 142 A, 51063 Köln (Mülheim), Tel.: 0221/99 56-44 44 wendepunkt@diakonie-michaelshoven.de www.diakonie-michaelshoven.de

Beratung für Frauen in akuten Krisen, (drohender) Wohnungslosigkeit, nach Gewalt und in existenziellen Notlagen. Di, Do, Fr 9-12 Uhr, Mo, Di, Do 15-18 Uhr

n Frauen gegen Gewalt e.V. – Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen Herwarthstr. 10, 50672 Köln, Tel.: 56 20 35, mailbox@notruf-koeln.de, www.notruf-koeln.de

Beratung telefonisch, persönlich und per E-Mail, Begleitung und Unterstützung nach sexualisierter Gewalt; Prozessvorbereitung und -begleitung; Rechtsberatung; Gruppenangebote

n Haus Rosalie Wohnprojekt für Frauen.

Gocher Straße 45, 50733 Köln-Nippes

Tel.: 0221/97 30 88 88 haus-rosalie@vinzentinerinnen.de

n LOBBY FÜR MÄDCHEN e.V. für Mädchen und junge Frauen Beratung und Begleitung bei Problemen und in Krisensituationen

Mädchenberatung linksrheinisch

Fridolinstr. 14, 50823 Köln-Ehrenfeld

Tel.: 0221/45 35 56 50 maedchenberatung-linksrhein@lobbyfuer-maedchen.de

Mo bis Do: ganztägig nach Vereinbarung

Mi 14-16 Uhr: ohne Anmeldung

Di 10-11 Uhr, Do 14-15 Uhr: telefonische Beratung, Di 16-18 Uhr: kostenlose Betreuung

Ess-Störungen 0800 5 03 58 85

Mädchenberatung rechtsrheinisch

Buchheimer Str. 56, 51063 Köln-Mülheim

Tel.: 0221/890 55 47; maedchenberatung-rechtsrhein@lobby-fuer-maedchen.de

Mi bis Fr: ganztägig nach Vereinbarung, Fr 14-18 Uhr: ohne Anmeldung

n Mäc-Up

Treffpunkt für Mädchen von 14-27 Jahren

Gereonstr. 13, Nähe Bahnhof, 50670 Köln, Tel.: 0221/13 35 57

Essen, Trinken, Dusche, Wäsche waschen, Second-Hand-Kleidung, medizinische Versorgung, Beratung

Öffnungszeiten: Mo., Mi., Do. und Fr. von 12-15.30 Uhr Di. von 10-13 Uhr, Frühstück gibt es Di. und Mi., gekocht wird Mo. und Fr..

Nur für Männer

n Die Heilsarmee in Deutschland Erik-Wickberg-Haus

Marienstr. 116-118, 50825 Köln Tel.: 955609–0 koelnewh@heilsarmee.de www.heilsarmee.de/ewh

Stationäre Einrichtung für wohnungslose Männer. Beratung und Unterstützung durch fachkompetente Mitarbeiter in den Bereichen: Wohnen, Arbeit, Gesundheit, Finanzen, Arbeitsund Beschäftigungsmöglichkeiten, Freizeitangebote. Besonderheiten: externe Holzwerkstatt und Café-Bistro. Wir bieten Vollverpflegung und haben Möglichkeiten zur Selbstversorgung.

n Notschlafstelle für Männer Johanneshaus Köln, Annostr. 11, 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz, Tel.: 93 12 21-54 (tagsüber) und -26 (ab 18 Uhr), jhk-notaufnahme@johannesbund.de

Sozialarbeiterische Beratung, Erarbeitung einer Perspektive, Vermittlung in weiterführende Hilfen

Aufnahme: Täglich (auch Sonn- u. Feiertags) ab 17:30 Uhr für wohnungslose Männer ab 18 Jahren.

n „Reso“ – Resozialisierungsabteilung

Johanneshaus Köln, Annostr. 11 50678 Köln, Nähe Chlodwigplatz Tel.: 93 12 21-54, th.klahr@johannesbund.de Hilfe für wohnungslose Männer mit sozialen Problemlagen nach § 67 SGB XII: Unterbringung, Verpflegung und Selbstversorgung, individuelle Einzelfallhilfen, Beschäftigungsangebote, Mo bis Fr.: 8-16.30 Uhr

serVIce serVIce
Foto: Christina Bacher Foto: Christina Bacher
Sichere Mobiltelefonladestation im Vringstreff Bei Emmaus in der Geestemünderstraße 42 gibt es gebrauchte Kleider, Möbel und Geschirr.
Vringstreff in der Kölner Südstadt 26 27
Foto: S. Rupp

Wer denkt schon im Strom der Touristen an Suppenküchen und Kleiderkammern? Und wo können Menschen ohne Budget täglich satt werden? Wie wild sind die Nächte am Dom wirklich? Und wo kann man sich mitten in der Stadt am besten zur Ruhe legen, wenn man kein Zuhause hat? Bei dem beliebten Kölner Stadtrundgang „Der doppelte Stadtplan“ werden DRAUSSENSEITER-Verkäufer zu „Experten der Straße“.

 http://www.draussenseiter-koeln.de/stadtrundgang/

tour@oase-koeln.de
FOTO: ANDREAS ETTE

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