SPORTSCHULE BADEN-BADEN STEINBACH
Sportassistentenausbildung für Schüler von Sportprofilschulen Schüler von Sportprofilschulen können im Sinne einer außerschulischen Weiterbildung an der Sportschule Baden-Baden Steinbach eine fünftägige Sportassistentenausbildung absolvieren. Die Ausbildung zum Sportassistenten ist eine sportartübergreifende Vorstufenqualifikation zum Übungsleiter der Lizenzstufe C mit dem Profil Kindersport. Ziel der Sportassistentenausbildung ist die Motivierung und Vorbereitung junger Menschen ab 15 Jahren für die Übernahme von Verantwortung sowie eines Engagements in den Kinder- und Jugendabteilungen bzw. Trainingsgruppen von Vereinen. Ausgebildete Sportassistenten können Übungsleiter in den Sport- und Bewegungsstunden, bei Freizeitaktivitäten jeglicher Art sowie bei der Planung und Durchführung von Vereinsaktivitäten unterstützen. Sie sind aufgrund ihres Wissens vom Aufbau einer Übungseinheit oder den Kriterien der Übungsauswahl befähigt eine Gruppe zu begleiten und in Ausnahmefällen auch eigenständig zu führen. Für Schüler einer Sportprofilschule ergibt sich aufgrund ihrer Vorerfahrung und intensiven Ausbildung im Rahmen des Profil-
fachs Sport folgender Vorteil: Sie haben die Möglichkeit, die Übungsleiterlizenz C Kindersport in verkürzter Form zu erlangen. So kann nach Absolvierung des Sportassistentenkurses im Klassenverbund der jeweiligen Schule direkt der entsprechende Prüfungslehrgang belegt werden. Das bedeutet, die Sportassistentenausbildung wird sowohl für den Grund- als auch für den Aufbaulehrgang angerechnet. Die weiterführende Teilnahme am Prüfungs-
lehrgang zur Erlangung der C-Lizenz Kindersport ist freiwillig. Aktuell nutzen sieben der 14 Sportprofilschulen im Regierungspräsidium Freiburg dieses Angebot. Sportlehrer und Schüler der neunten oder zehnten Klasse kommen meist im zweiten Schulhalbjahr an die Sportschule Steinbach. In den nächsten Jahren sollen auch die anderen Sportprofiln schulen hinzukommen. Lisa Puchstein
Bildungsreferentin Lisa Puchstein mit der 10. Klasse des Sportprofils des Montessori Zentrums Angell Freiburg bei der Sportassistenten-Ausbildung im März desen Jahres. Foto: Weihpratizky
Erfolgreiche Kooperation BBS und BSB Der Badische Behinderten- und Rehabilitationssportverband (BBS) führt seine Ausund Fortbildungsmaßnahmen zum größten Teil an der Sportschule Baden-Baden Steinbach durch. Hier wird seit einigen Jahren der erste Teil der Grundlagenausbildung (10.1) gemeinsam mit dem Badischen Sportbund Freiburg (BSB) vermittelt. Die fächerübergreifenden Inhalte werden von den Studienleitern der Sportschule gelehrt. Die fachspezifischen Bereiche übernehmen Referenten aus den Reihen des BBS. In dem Ausbildungsblock 10.1 geht es um die Grundlagen des Sports. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, eigenständig eine Sportstunde zu konzipieren und auch abzuhalten. Die Lehreinheiten geben einen ersten theoretischen Ein- und Überblick in die unterschiedlichen moto-
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rischen Fähigkeiten wie Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination. Zu dem Grundlagenwissen gehört auch anatomisches Wissen, wie z. B. der Aufbau und die Funktionsweise der Muskulatur und die Funktion des Herz-Kreislaufsystems. Die theoretischen Inhalte und die Kenntnis der Anpassungen werden danach in die Praxis umgesetzt, um am eigenen Körper zu spüren, wie sich ein Training mit unterschiedlichen Schwerpunkten anfühlt. Der Bereich Didaktik und Methodik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Hier geht es um die Planung und Strukturierung einer Sportstunde. Abgerundet werden die Tage mit fachspezifischen Inhalten, die vom Referententeam des BBS unterrichtet werden. Dazu zählt u. a. der Bereich Inklusion. Es werden Ideen aufgezeigt, wie Sportstunden so konzipiert werden können, dass alle mitmachen
können. Hilfreich ist auch die Einheit „Perspektivwechsel“. Die Teilnehmenden können ausgesuchte Materialien wie Simulations- oder Dunkelbrillen und Klingelbälle ausprobieren. Hierbei wird mit Referenten mit Behinderungen eng zusammengearbeitet. Begegnungen werden hergestellt, Barrieren abgebaut und Lösungen aufgezeigt, um aus dem „üblichen Fahrwasser“ herauszutreten. Zudem gibt es Einblicke in Sportspiele aus dem Behindertensport wie Sitzball und Blindentorball. Ein grundlegender Aspekt der gesamten Ausbildung ist, den Teilnehmenden die Fähigkeit zu vermitteln, Übungen und Spiele je nach Zielgruppe differenzieren und modifizieren zu können. Die Inhalte bei der Grundlagenausbildung vermitteln ein Wissen, das in allen Übungsleiter- und Trainerausbildungen n auf C-Lizenzebene verpflichtend ist. Eva Klavzar und Andreas Maginot
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