CORONA / INTERVIEW
In eigener Sache: Corona Liebe Leserinnen und Leser, die Corona-Krise macht derzeit auch nicht vor Publikationen wie SPORT in BW Halt. Aufgrund täglich oder gar stündlich wechselnder Meldungen verzichten wir in der gedruckten Ausgabe unseres Magazins auf Hinweise in Sachen „Umgang mit dem Corona-Virus“, welche wir über unsere Webseite viel schneller zu Ihnen transportieren können. In dieser Ausgabe finden Sie, so wie immer, Hinweise auf diverse Veranstaltungen des BSB Freiburg, der Sportschule Baden-Baden Steinbach oder der bsj. Ob diese letztlich überhaupt stattfinden können – sowie alles Wichtige rund um Corona – entnehmen Sie bitte auch den drei Internetseiten oder unseren Newslettern usw. Die Inhalte dieser Ausgabe des Magazins SPORT in BW entsprechen dem Kenntnisstand 23. März. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis. Wir verweisen in diesem Zusammenhang aber auch gerne auf das Editorial auf Seite 3. In der Hoffnung, den Sport- und Trainingsbetrieb möglichst bald wieder aufnehmen zu können, verbleiben wir mit besten Grüßen Badischer Sportbund Freiburg e. V.
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Fulltime für den Behindertensport im Einsatz Im Rahmen der Mitgliederversammlung des BSB im Juni 2019 wurde Prof. Dr. med. Anja Hirschmüller zur neuen Beisitzerin im BSB-Präsidium gewählt. Die 42-Jährige Mutter zweier sechs und zwei Jahre alter Kinder ist zugleich seit 2018 Präsidentin des Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes. In SPORT in BW äußert sie sich zu ihren Aktivitäten des vergangenen Jahres und den zahlreichen Aufgaben und Herausforderungen in 2020 Frau Hirschmüller, Sie sind als Sportorthopädin im Altius Swiss Sportmed Center im schweizerischen Rheinfelden tätig und arbeiten zudem auch noch an der Universitätsklinik in Freiburg. Ein nicht einfacher Spagat. Das ist zweifellos richtig, zumal mit Familie und Ehrenämtern. Ich versuche, alles gut unter einen Hut zu bekommen. Die ersten vier Tage der Woche wohnen wir in Rheinfelden – mein Mann arbeitet in Bern – danach wohnen und arbeiten wir in Freiburg. Das ist gewiss nicht einfach, aber machbar. Mit welcher Art von Sportlern haben Sie es hier in Rheinfelden zu tun? Wir sind in der Schweiz ein führendes sportmedizinisches Zentrum mit dem Schwerpunkt der Behandlung von Sportlern im orthopädischen, aber auch chirurgischen Bereich. Ob nun Verletzungen der Achilles- oder Patellasehne, am Knie und Knorpel, Sprunggelenk, Schulter usw. Das Spektrum ist groß. Ich bin spezialisiert auch
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auf typische sportassoziierte Erkrankungen wie das sogenannte funktionelle Kompartmentsyndrom. Was darf man darunter verstehen? Das funktionelle Kompartmentsyndrom ist eine Erkrankung, bei der es, in der Regel ausgelöst durch sportliche Aktivität, zu einem schmerzhaften Druckanstieg in der Muskulatur, meist des Unterschenkels, kommt. Am häufigsten findet man dies bei Laufsportlern an den Unterschenkeln. Motocrossfahrer und Reiter zeigen es auch an den Unterarmen durch die Überlastung beim Bremsen oder Führen der Zügel. Sie haben sich seit längerem auf die Betreuung und Behandlung von Sportlern mit Behinderungen spezialisiert, sind leitende Ärztin der deutschen paralympischen Mannschaft. Wie kamen Sie wann dazu? Das war bereits 2007. Ich habe einem Kollegen bei der Bahnrad-EM ausgeholfen
Prof. Dr. med. Anja Hirschmüller
Foto: privat
und dabei meine Passion für den paralympischen Sport und die medizinische Betreuung von Handicapathleten entdeckt.
SPORT in BW 04 | 2020