Zillertaler Heimatstimme - Ausgabe 22 2022

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KAFFEE - DAS SCHWARZE GOLD ziemlich mühsam, und so begann er sie, nachdem er sie im Feuer geröstet hatte, zu zermahlen und mit Wasser aufzugießen – das Gebräu schmeckte sogar noch besser als die kleinen Beeren. Er erzählte einigen Mönchen von seiner Erfahrung, und diese wollten auch sogleich probieren, um für ihre nächtlichen Gebete wach zu bleiben: Ein Getränk, das euphorisch stimmt, aber nicht betrunken macht, findet unweigerlich eine große Anhängerschaft! Grundsätzlich schmeckt Kaffee natürlich bitter – die Bitterstoffe wie z. B. Koffein oder Chlorogensäure bilden gemeinsam mit anderen Aromastoffen den geschmacklichen Gesamteindruck von Kaffee. Man unterscheidet allerdings zwischen zwei großen Bohnenfamilien: Arabicas und Robustas. Arabicas enthalten weit weniger Bitterstoffe als Robustas (gelten auch als bekömmlicher) und schmecken daher etwas ausgewogener. Mit den Türkenbelagerungen kam Kaffee nach Österreich – die

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Österreicher waren allerdings anfangs überhaupt nicht begeistert von diesem Getränk. Der Legende nach verfeinerte Frau Krapf Kaffee mit einem Gemisch aus Sahne und Milch: die Wiener Melange war geboren. Liebe Sabina, erzähle unserer Leserschaft doch, wie es dazu kam, dass du Kaffeesommelière geworden bist. Ich fand es als kleines Kind schon faszinierend, meiner Tante Gitta in der Kaffeerösterei zu helfen (inwieweit ich eine Hilfe war, sei dahingestellt). Für uns Kinder war es ganz logisch, dass Kaffeebohnen in rohem Zustand grün oder gelb sind. Schon während meiner Schulzeit und meines Studiums hatte ich mich immer intensiv mit Rohkaffee und Röstungen beschäftigt und an zahlreichen Fortbildungen teilgenommen: Als dann 1999 das Institut zur Kaffee-ExpertenAusbildung gegründet wurde, nahm ich gleich an den ersten Kursen teil und konnte dann 2001 mit dem Kaffeesommelier

abschließen. Mittlerweile gibt es zahlreiche Absolventen! Obwohl wir das Kaffeerösten als traditionelles Handwerk betreiben und nach wie vor bewusst auf Vollautomatisierung verzichten, ist es unumgänglich, sich ständig

weiterzubilden – Kaffee ist noch lange nicht zur Gänze erforscht! Die Redaktion bedankt sich für das Gespräch und den spannenden Einblick in die Welt des Kaffees.

Zell am Ziller – Tourismusschüler lernen fürs Leben

Darauf können sich Genießer freuen – wir machen besten Kaffee! Kaffeezeit ist angesagt: Hübsche Tassen möchten herausgeholt werden, frisch geröstete Bohnen warten auf ihre Entfaltung, und der Nachbar freut sich über eine Einladung. Es wird bester Kaffee gemacht, von Experten!

Wie man an diesen Fotos sieht, genießen junge Menschen – hier auf den Bildern Hotelfachschülerinnen und Hotelfachschüler – eine Top-Ausbildung, haben neben ihren Stundenplänen die Möglichkeit, zu Kaffeefachleuten aus-

gebildet zu werden. Mit ihrem Fachoberlehrer und „Kaffeesommelier“ Karl Petter werden zudem oft gemeinsame KaffeeKonzepte erarbeitet, wie das Rösten des eignen Schulkaffees mit der Firma Braunegger oder beispielsweise „Kaffee und

Kunst“. Bei diesem Projekt sind Bilder und andere Kunstobjekte mit Kaffee gestaltet worden. Eine tolle Idee! An dieser Stelle wünscht die Redaktion viele Auszeiten. Kaffee möge dabei Energie und Lebensgeist schenken!


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