medianet 06.05.2022

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medianet.at

Freitag, 6. Mai 2022

RETAIL

Umsatzminus durch Ringsperren

PERSONALIE

Concardis mit Duo an der Spitze LEOBERSDORF. Mit Wirkung zum 1. April 2022 wurde Damir Leko (re. im Bild) neben Rudolf Amer zum Geschäftsführer und Country Director Austria von Concardis, Teil des führenden europäischen PayTech-Anbieters Nets / Nexi Group, ernannt. Amer hat die Geschäfte von Concardis in Österreich in den vergangenen 13 Jahren alleine erfolgreich geleitet.

Belastung der Unternehmen: Wirtschaftskammer Wien fordert eine Neuregelung der Demo-Routen.

Wachstum vorantreiben Zentraler Fokus der Doppelspitze Leko und Amer in den kommenden Monaten wird es sein, das Wachstum in Österreich zu forcieren und die Digitalisierung und zunehmende Verschmelzung des Online- und OfflineHandels voranzutreiben. Dabei werden Händler und Dienstleister mittels innovativer Paymentlösungen und unter Berücksichtigung lokaler Bedürfnisse und Besonderheiten unterstützt. Leko hat in seiner beruflichen Laufbahn langjährige und umfangreiche Erfahrungen in diversen Führungspositionen gesammelt. Dabei war er mit acht Jahren die längste Zeit im Einzelhandel tätig, zuletzt bei Swarovski als Leiter des VIP-Kundenteams. Seine Paymentexpertise erwarb er beim Zahlungsdienstleister Wirecard. (red)

Dramatischer Umsatzeinbruch Die Umsatzeinbußen sind nach einer aktuellen Erhebung der Wirtschaftskammer Wien deutlich dokumentiert. „Die wöchentlichen Demos kosten die Händler bis zu 70 Prozent des Umsatzes“, erklärt Margarete Gumprecht, Handelsobfrau in der Wirtschaftskammer Wien. Zwar solle jeder sein Recht auf freie Meinungsäußerung aus-

üben können, problematisch sei es aber dann, wenn die Protestzüge immer dieselben Straßen lahmlegen und immer dieselben Geschäfte betriebswirtschaftlich belasten. Gumprecht fordert mithin eine Neuregelung der Demorouten bzw. eine bessere ­Verteilung der Demonstrationen auf das gesamte Stadtgebiet. Negativ für die Volkswirtschaft Offensichtlich wurde das Problem Ende 2021 – das Weihnachtsgeschäft hatte sich Lockdown-bedingt auf das Ein­k aufs­wochenende am 4. Adventsonntag konzentriert. Gleichzeitig waren zahlreiche Demonstrationen angezeigt, entsprechend schlecht war die Stimmung bei den Händlern. Im Verfahren nach dem Versammlungsgesetz hat die Wiener Polizei deshalb erstmals die Wirtschaftskammer Wien ersucht, die negativen volkswirtschaftlichen Effekte von Demonstrati-

onen auf den Einzelhandel darzulegen. Diese Berechnung liegt nun vor. Sie ergibt, dass im Jahr 2021 alleine den Händlern durch die Demonstrationen rd. 23 Mio. € Umsatz entgingen. Über 300 Arbeitsplätze sind weggefallen bzw. nicht geschaffen worden. Kurz gefasst: Das Recht auf Versammlungsfreiheit hindert die Erwerbsfreiheit. Demos am Wochenende „Meist finden die Demonstrationen an Freitagen und Samstagen statt – also gerade dann, wenn viele Gäste und Wochenend-Touristen nach Wien kommen wollen. Die ständigen Demo-Behinderungen und Beeinträchtigungen sind da ein Spielverderber. Wien ist ja nicht weltbekannt für Demos, sondern für sein unverwechselbares Flair. Und das muss so bleiben“, sagt Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKW. (red)

© Concardis/Nets

© APA/Florian Wieser

Grundgesetz Das Recht auf Versammlungsfreiheit kulminiert in Österreich gern auf der Wiener Ring­ straße – sehr zum Leidwesen der Händler in der Innenstadt.

WIEN. Die Wiener Ringstraße ist nicht nur prächtig, sondern auch eine der Hauptverkehrsadern der Stadt – und als solche allzu häufig für Demonstrationen beansprucht. In 2021 kam es zu 71 „Ringsperren“ – meist am Wochenende, wo Touristen und Flanierer in Shoppinglaune unterwegs sind. Die Unbill für die Händler der Innenstadt prolongiert sich in 2022 weiter: Seit Jahresbeginn 2022 kam es zu 17 Ringsperren und insgesamt 55 Demonstrationen.

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