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Das Ersparte retten
from medianet 06.05.2022
by medianet
Totgeglaubte leben leider manchmal länger
Hohe Inflation und niedriges Zinsumfeld fressen die Ersparnisse auf. Wie es nun weitergehen könnte und man seine Schäfchen trocken hält.
Advertisement
••• Von Reinhard Krémer
Was während der letzten Jahrzehnte schon fast völlig in Vergessenheit geraten war, kam nun mit voller Wucht zurück: Die Inflation ist wieder auferstanden. Im März wurde der höchste Wert seit 40 Jahren in Österreich gemessen, gleichzeitig verharren die Zinsen auf einem tiefem Niveau.
Die Experten der Raiffeisen Centrobank (RCB) nehmen das aktuelle Umfeld zum Anlass, Möglichkeiten aufzuzeigen, die zur Verfügung stehen, um einerseits den Wertverlust des Ersparten zu bremsen und andererseits Marktchancen zu erkennen und zu nutzen. „Das Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre hat sein Übriges dazu beigetragen, um Gelder auf Sparbüchern oder konten anzuknabbern. Was wir allerdings jetzt sehen, ist die höchste Inflation seit Jahrzehnten“, sagt Heike Arbter, Mitglied des Vorstands der Raiffeisen Centro Bank (RCB). „Das führt dazu, dass Erspartes sprichwörtlich aufgefressen wird. Wer beispielsweise vor zehn Jahren 10.000 Euro auf einem Sparkonto angelegt hat, hat heute einen Wert von 8.121 Euro zur Verfügung. Der reale

Wertverlust ist enorm“, so die RCBExpertin.
Gekommen, um zu bleiben
Hinzu kommt nunmehr die noch weiter steigende Inflation, die sich nach Ansicht der RCB noch länger halten wird. Selbst ein prognostizierter Anstieg des Zinsniveaus kann daher die Inflation nicht zur Gänze abfedern.
Die Zinsen werden weiterhin unter der Inflationsrate bleiben. Auch die gestiegene Unsicherheit – ausgedrückt in einer erhöhten Volatilität – an den Aktienmärkten kann so manchen Anleger nervös machen. Für Zertifikate gilt in solchen Phasen jedoch, dass sich besonders interessante Möglichkeiten ergeben können.
Zertifikate als Polster
„Gerade für Anleger, die in der Vergangenheit Berührungs
+3%
Viel zu hoch
Die Kerninflation – sie schließt die Preise für Lebensmittel und den Energiesektor aus der Berechnung aus – liegt mit 3% mittlerweile deutlich über der von der Europäischen Zentralbank angestrebten 2%-Marke. ängste mit Wertpapieren hatten, ist die Zeit gekommen, sich mit Produkten vertraut zu machen, die den realen Wertverlust des Angesparten stoppen können. Zertifikate zählen für mich zu jenen Produkten, die es lohnt, sich näher anzusehen – egal ob mit der Bankberaterin oder dem Bankberater des Vertrauens oder in Eigenrecherche. Wichtig ist, den Zeitpunkt zu handeln nicht zu übersehen“, sagt Arbter.
Erspartes wird sprichwörtlich aufgefressen. Der reale Wertverlust ist enorm.
Heike Arbter
Vorstandsmitglied RCB
Wie’s jetzt weitergeht
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer jüngsten Notenbanksitzung bekräftigt, die Geldpolitik ab dem dritten Quartal 2022 zu normalisieren. Der Einlagezins liegt auf seinem bisherigen Niveau von minus 0,5% und die Leitzinsen bei 0%.
Die weitere Entwicklung der Konjunktur und die jeweils aktuelle Datenlage werden von der EZB als Barometer für weitere Entscheidungen herangezogen. Es wird vor allem davon abhängen, ob es zu einem Energieembargo gegen Russland und somit zu einer Rezession durch eine Energiekrise kommt, meinen die Analysten des Salzburger Bankhauses Spängler.
© Raiffeisen Centrobank
Keine harte Landung
So ist trotz hoher Inflation die zögerliche Haltung der EZB zu erklären. Man möchte eine Zinserhöhung in einer wirtschaftlichen Abschwächung möglichst vermeiden. Die EZB plant weiterhin ein Ende der Nettoanleihekäufe für das dritte Quartal. Höhere Leitzinsen sind derzeit erst nach dem Ende der Anleihekäufe geplant und dies auch in Abhängigkeit von der Datenlage.
Das Dilemma der EZB
Der europäischen Notenbank ist jedoch bewusst, dass die Kerninflation mit drei Prozent mittlerweile deutlich über der zwei ProzentMarke liegt. Dies bestärkt sie, die Anleihekäufe auch wirklich zu beenden.
Die hohe Inflation spricht eigentlich für eine schnelle Straffung der Geldpolitik. Dies könnte allerdings die durch den Ukrainekrieg ohnehin belastete Wirtschaft weiter schwächen, was eher für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik sprechen würde.
Kommt nun die Stagflation?
Einige Ökonomen warnen bereits vor einer Stagflation, also einer Kombination aus hoher Inflation und wirtschaftlicher Stagnation.
Sollte es zu keiner Energiekrise und einer Rezession kommen, sind Zinserhöhungen im dritten und vierten Quartal 2022 sowie im ersten Quartal 2023 möglich.
Über diesen Zeitpunkt hinaus könnte es zu einer Zinspause kommen, da eine sichtbare Konjunkturverlangsamung und eine geringere Inflation den Zinsanhebungsdruck abschwächen. Das Abwarten der Europäischen Zentralbank ist erklärbar, jedoch auch riskant, denn die Inflation kann trotz einer schwachen Konjunktur weiter steigen, wenn die Geldpolitik zu expansiv ist.
Mit Blick auf die gestiegene Unsicherheit in Europa durch den Angriff Russlands auf die Ukraine hält sich die EZB alle Optionen für eine flexible Geldpolitik offen, sind die SpänglerExperten überzeugt.

Assekuranzen
Die Versicherungsbranche ist zu einem Ort der digitalen Innovation geworden. Der Trend soll den Kundenservice verbessern helfen.
Merkur setzt mit Kyndryl auf Digital
Mehr Digitalisierung für noch mehr Kundenservice – Regionalität und Internationalität als Symbiose.
••• Von Reinhard Krémer
GRAZ. Digitalisierung ist mittlerweile für jede Branche eine Grundvoraussetzung, um zukunftsfit zu sein und vor allem zu bleiben.
Die Grazer Merkur Versicherung hat mit Kyndryl den weltweit größten Anbieter von IT-Infrastrukturleistungen an ihrer Seite, um die Chancen der Digitalsierung für im Sinne ihrer Kunden zu nutzen und auszubauen.
Fokus auf Optimierung
Dabei liegt der Fokus auf der Optimierung der digitalen Infrastruktur und Prozesse. Denn davon profitieren nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern primär die Kunden der Versicherung. „Am Ende des Tages muss Innovation für den Kunden spürbar sein. Dazu braucht es Partner, die mit dir die Zukunft gestalten und mit Weitblick auch über den Tellerrand hinausblicken. Mit Kyndryl arbeiten wir an der steten Optimierung in den Bereichen Daten- und Ausfallsicherheit. Hier haben wir nicht nur Expertise und Innovationsmut, sondern vor allem einen verlässlichen Mitbegleiter für unsere Zukunftsreise gefunden“, so Christian Kladiva, Vorstandsdirektor der Merkur Versicherung.
Digitalisierung legt zu
Trotz des hohen Datenaufkommens und prozesslastiger Arbeitsabläufe galt die Versicherungsbranche lange Zeit nicht unbedingt als Digitalisierungspionierin.
Heute stellt sich die Situation anders dar: Die Notwendigkeit, aber auch der Mehrwert digitalisierter Produkte und Workflows stehen außer Frage: „Die Versicherungsbranche ist zu einem Ort der digitalen Innovation geworden. Geschäftsmodelle werden überdacht und weiterentwickelt. Es wird in die Stakeholder Experience von Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Partnern und anderen Interessensgruppen investiert. Dafür braucht es eine stressresistente IT-Infrastruktur“, sagt Maria Kirschner, Geschäftsführerin von Kyndryl in Österreich. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Merkur Versicherung bietet Kyndryl Systemintegrations- und Managementdienste an, um das Risikomanagement und die Cyber-Resistenz des Unternehmens zu optimieren.
Dank modernster Automatisierungstechnologie werden die Betriebskosten für die ITInfrastruktur zudem deutlich vermindert.
Über Merkur
Erfahren
Die Merkur Versicherung AG mit Hauptsitz in Graz ist der zweitgrößte private Krankenversicherer Österreichs und schöpft Erfahrung aus 223 Jahren Unternehmensgeschichte.
© Merkur Versicherung


Umfrage: 85% wollen einen Online-Zugang zu ihren Kontoinformationen, 58% ein Portal für Anträge auf Auszahlung.
Rente im Fokus
Mehr als zwei Drittel für verpflichtende betriebliche Vorsorge; Pensionskassenkunden auffallend zufrieden.
WIEN. Valida Vorsorge Management präsentierte die von ihr beauftragte und vom Marktforschungsinstitut Spectra durchgeführte Trend-Studie zur betrieblichen Pensionsvorsorge.
Die repräsentative Studie vergleicht Zahlen von 2018, 2020 und 2022. Studienautor Christian Baumann, Partner bei Spectra, sagt: „Das Thema Betriebliche Vorsorge hat in den vergangenen Jahren an Aufmerksamkeit und Popularität gewonnen. Die Zustimmung zu einer verpflichtenden Pensionskassenlösung für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie es sie in anderen Ländern bereits gibt, ist auf 68 Prozent gestiegen. Mit 30 Prozent gibt knapp ein Drittel an, dass finanzielle Vorsorge seit der Pandemie für sie noch wichtiger wurde.“ Beim Ausblick auf die künftige Pension zeigen sich Herr und Frau Österreicher nach wie vor skeptisch.
Dürre Jahre voraus
Der verfügbare Betrag in der späteren Pension wird von den Arbeitnehmern von heute im Schnitt auf 1.310 € geschätzt. 71% geben an, von ihrer zukünftigen staatlichen Pension nicht gut leben zu können. Frauen sind hier mit 76% deutlich pessimistischer als Männer (66%). Die 30- bis 39-jährigen haben die geringsten Erwartungen an ihre künftigen Pensionen; in dieser Altersgruppe rechnen 77% damit, dass die späteren staatlichen Leistungen nicht ausreichen werden.
Vorsorge ist wichtig
89% bezeichnen betriebliche Vorsorge als sehr wichtig oder wichtig. Die Bereitschaft, auch selbst vorzusorgen, ist sehr hoch. Mehr als ein Drittel (37%) aller Befragten mit einem Pensionskassenvertrag durch den Arbeitgeber bezahlt bereits Eigenbeiträge ein, um die spätere Pension zu erhöhen. 80% wünschen sich, dass Eigenbeiträge, frei von Lohnsteuer- und Sozialversicherungspflicht, direkt vom Bruttolohn in eine Pensionskasse übertragen werden können. Aus Sicht der Pensionskassen besonders erfreulich: 75% der Arbeitnehmer, für die ein betriebliches Vorsorgemodell abgeschlossen wurde, sind mit diesem zufrieden bis sehr zufrieden. 57% wissen, dass die Abfertigungsansprüche nicht nur per Einmalzahlung, sondern auch als monatliche Zusatzpension verwendet werden können. (rk)
Zehnjährige Kooperation
GrECo mit Erste Group und den Sparkassen.
WIEN. GrECo, Österreichs größter Risiko- und Versicherungsmanager, ordnet die bereits mehr als zehnjährige Zusammenarbeit mit dem strategischen Partner Erste Group im Bereich des Kommerzkundengeschäfts neu. Manfred Siegl, General Manager der VMG Versicherungsmakler GmbH, wechselte mit April 2022 in die GrECo International Holding, als „Head of Erste Group Cooperation“. Er ist für die gruppenweite Zusammenarbeit und die Stärkung der Partnerschaft mit der Erste Group inklusive Sparkassen verantwortlich. „Künftig werde ich die Kooperation mit der Erste Group und den Sparkassen in allen Märkten der Bankengruppe verantworten sowie neue Vertriebswege erschließen“, sagt der Versicherungsmanager. (rk)
© GreCo
