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Carsharing-Coup

PIERER INDUSTRIE AG 2021er-Jahr mit Plus bilanziert

WELS. Die Industriegruppe des oberösterreichischen Industriellen Stefan Pierer hat 2021 deutlich mehr Gewinn und Umsatz gemacht. Der Umsatz der Pierer Industrie AG stieg trotz der großen Herausforderungen in den globalen Lieferketten und den Auswirkungen der Coronapandemie um knapp 30% auf einen Rekordwert von 2,73 Mrd. €, wie das Unternehmen mitteilte. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) konnte auf 220,7 Mio. € (nach rund 97 Mio. €) mehr als verdoppelt werden.

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Mitarbeiterzuwachs

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um rund 50% auf 423,6 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern hat sich laut Jahresfinanzbericht von 49,1 auf 150 Mio. € erhöht.

Wesentliche Unternehmensbereiche der Pierer Industrie AG sind die börsennotierte Pierer Mobility und Pankl. Die Pierer Mobility steigerte den Umsatz um ein Drittel auf 2,04 Mrd. €, die Pankl AG von 583 Mio. € auf 709 Mio. €.

Beschäftigt waren in der Pierer Industrie-Gruppe 9.530 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (+1.208), davon 6.061 in Österreich. Die Investitionen lagen bei rund 283 Mio. €, nach 188,8 Mio. €. (APA)

© KTM/CC BY-SA 4.0

Stellantis-Coup

Der Autohersteller stärkt mit der Übernahme von Share Now die Rolle von Free2move als globaler Mobilitätsanbieter.

© Stellantis

Mit der Übernahme von Share Now will sich Free2move als führendes Carsharing-Unternehmen positionieren.

AMSTERDAM. Erste Gerüchte gab es schon in den Tagen davor, am Dienstag dieser Woche hat Stellantis die Katze aber wirklich aus dem Sack gelassen: Die Fiat- und PSA-Mutter übernimmt demnach den nach Fahrzeugen deutlich größeren Carsharing-Rivalen Share Now von BMW und Mercedes und verstärkt damit die Flotte seines eigenen Mobilitätsdienstes Free2move auf einen Schlag um mehr als 10.000 Fahrzeuge in 14 europäischen Großstädten. Bisher umfasste die CarsharingFlotte von Free2move lediglich 2.500 Fahrzeuge.

Plan „Dare Forward 2030“

„Die Integration von Share Now mit seiner Präsenz in zahlreichen europäischen Großstädten wird unseren Kundinnen und Kunden einen besseren Zugang zu einer breiteren Palette von Dienstleistungen ermöglichen“, freut sich Brigitte Courtehoux, CEO von Free2move. „Wir freuen uns darauf, unsere Kundinnen und Kunden mit flexiblen Mobilitätsoptionen zu bedienen, die ihren individuellen Ansprüchen gerecht werden. Diese Übernahme wird auch unser Wachstum in Europa beschleunigen. Gleichzeitig kommen wir unserem Ziel einen Schritt näher, die weltweite Präsenz von Free2move bis 2030 auf 15 Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer auszubauen.“

Die Übernahme soll auch dazu beitragen, das Ziel des Strategieplans „Dare Forward 2030“ zu erreichen: die Steigerung des Nettoumsatzes mit MobilitätsDienstleistungen auf insgesamt 2,8 Mrd. €; ein erster Schritt dahingehend soll bis zum Jahr 2025 mit 700 Mio. € Umsatz erreicht werden.

Opel Rent auch integriert

Erst kürzlich hatte Free2move die Übernahme von Opel Rent angekündigt und damit sein Wachstum in Deutschland und Österreich beschleunigt. Mit der Akquisition geht auch eine Weiterentwicklung von der reinen Fahrzeugvermietung zum Allin-One-Mobilitäts-Dienstleister einher. Gleichzeitig treibt Free2move auch die Expansion seines Mobility-Hubs in den Vereinigten Staaten voran und bietet seinen Service nun auch in Washington D.C., Portland, Oregon, Denver, Colorado, Columbus, Ohio und Austin, Texas an.

In Europa ist das CarsharingAngebot von Free2move bislang in zwei Hauptstädten verfügbar: Paris und Madrid. (red)

© APA/AFP/Jacques Demarthon

Rosenbauer sieht in Nordamerika viel Potenzial – 2021 wurden dort mehr als 6.000 Feuerwehrfahrzeuge beschafft.

© Rosenbauer International

Fokus auf Nordamerika

Um ihre Geschäfte in den USA und Kanada zu forcieren, hat die Rosenbauer AG ihre Beteiligung an Rosenbauer America erhöht.

LEONDING. Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat die Beteiligung an der Rosenbauer America LLC von 50 auf 75% erhöht. Die Rosenbauer International AG erwarb die Anteile von einem Minderheitsgesellschafter. Das Closing wurde am Freitag bekannt gegeben, zum Kaufpreis gab es keine Angabe.

Die Beteiligungserhöhung biete „die strategische Chance, das Geschäft in dieser Region weiter auszubauen und die Integration des US-Teilkonzerns zu verstärken“, so der Feuerwehrausrüster in einer Aussendung.

Steigende Nachfrage

Für Rosenbauer ist Nordamerika ein wichtiger Zukunftsmarkt. 2021 habe sich der dortige Markt trotz Coronapandemie „sehr dynamisch entwickelt“, hieß es vom Unternehmen. Nordamerika ist der weltweit größte Feuerwehrmarkt. Laut Schätzungen ist das Beschaffungsvolumen im Vorjahr auf mehr als 6.000 Fahrzeuge gestiegen.

Rosenbauer America ist die Holdinggesellschaft für das Nordamerika-Geschäft des Rosenbauer-Konzerns und umfasst die Produktionsunternehmen Rosenbauer South Dakota LLC, Rosenbauer Minnesota LLC, Rosenbauer Motors LLC sowie die Rosenbauer Aerials LLC. Das Geschäftsvolumen belief sich zuletzt auf 262,9 Mio. €. (APA)

Miba bilanziert auf Vorkrisenniveau

Energieeffizienz wird beim Zulieferer als Wachstumstreiber immer wichtiger.

LAAKIRCHEN. Der Autozulieferer Miba ist mit neun Prozent Wachstum und einem Umsatz von 971 Mio. € im Geschäftsjahr 2021/22 wieder auf Vor-CoronaNiveau zurück. Gewachsen seien alle Geschäftsbereiche, am stärksten die Reibbelagssparte, die 220 Mio. € zum Umsatz beiträgt. Hoch sei auch die Nachfrage nach Komponenten für energieeffiziente, sparsame Antriebe in den Bereichen Wind, e-Antriebe, Bau- und Landmaschinen gewesen.

Unter dem Strich macht Miba bereits elf Prozent seines Umsatzes mit Produkten für Energiegewinnung und -übertragung. Energieeffizienz steht auch im Zentrum seiner Wachstumsstrategie, mit der Miba seinen Umsatz bis 2027 auf 1,5 Mrd. € erhöhen will. (red)

CONTINENTAL

Probleme belasten das Geschäft

HANNOVER. Beim deutschen Autozulieferer Continental müssen sich Anteilseigner, Belegschaft und Kunden in diesem Jahr auf einen ruppigen Geschäftsverlauf und womöglich weiter steigende Kosten einrichten. Der Ukrainekrieg, neue Coronaprobleme in China sowie die Versorgung mit Chips und Rohstoffen bleiben große Risikofaktoren, wie auf der Hauptversammlung vor wenigen Tagen deutlich wurde.

Kalkulierte Mehrkosten

Zudem ist die Aufarbeitung der mutmaßlichen Verstrickung in die VWDieselaffäre noch nicht abgeschlossen. Den Ende 2021 zurückgetretenen Finanzvorstand Wolfgang Schäfer entlasteten die Aktionäre vorerst nicht – auch über Abfindungszahlungen wird erst später entschieden.

Der DAX-Konzern hatte seine Gewinnerwartungen und Einschätzungen zur Welt-Autokonjunktur für 2022 zuletzt herabgesetzt. Die Hannoveraner kalkulieren 3,5 Mrd. € an Mehrausgaben ein. Einiges davon dürfte auf Produktpreise übergreifen, möglicherweise auch in das Endverbrauchergeschäft mit Reifen und Ersatzteilen. (APA)

© Continental/Marcus Prell

MAGNA

Q1: Umsatz- und Gewinnrückgang

AURORA. Der Autozulieferkonzern Magna ist bei Umsatz und Gewinn im Rückwärtsgang ins neue Jahr gestartet. Die Erlöse gingen im Jahresabstand um fünf Prozent von 9,69 Mrd. auf 9,18 Mrd. € zurück, der Periodenüberschuss sank von 585 Mio. auf 347 Mio. €, wie Magna bekannt gab. Die Ergebnisse seien jedoch über den Erwartungen des Konzerns gelegen, betonte CEO Swamy Kotagiri (Bild).

Begründet sei der Umsatzrückgang vor allem durch niedrigere weltweite Produktions- und Montage-Volumina für leichte Nutzfahrzeuge und die Abschwächung von Fremdwährungen gegenüber dem US-Dollar. Fremdwährungsbereinigt sei der Umsatz um zwei Prozent gesunken.

Russland-Geschäft steht

Wegen der geopolitischen Ereignisse und der Lockdowns in China seien Schätzungen für die Fahrzeugproduktion gesenkt worden. Die Magna-Aktivitäten in Russland sind weiterhin stillgelegt – dabei geht es um sechs Betriebe, die 2021 mit rund 2.000 Mitarbeitern 353 Mio. € Umsatz erzielten. Außerdem sehe sich Magna „mit Inflation und einem Gegenwind für Rohstoffe konfrontiert“, so CEO Kotagiri. (APA)

© Magna International © Wolfgang Wachmann/Virtual Vehicle

Das ambitionierte Projektziel ist die Erhöhung der Energiedichte von Zellen um 20 bis 30 Prozent bei 1.000 Ladungen.

Batterien-Zukunft

Projekt „OpMoSi“: Ein steirisches Konsortium forscht an signifikanten Verbesserungen von Lithium-Ionen-Batterien.

GRAZ. Die Lithium-Ionen-Batterie hat mit ihrer Markteinführung im Jahr 1991 einen Siegeszug angetreten. Man findet sie unter anderem in Smartphones, Digitalkameras oder Akkuschraubern. Im Bereich der elektrochemischen Energiespeicherung hat sie mittlerweile sämtliche konkurrierenden Technologien verdrängt.

Nicht zuletzt durch die rasante Entwicklung im Bereich der E-Mobilität ist die Technologie auch ein Milliardenmarkt mit konstant hohen Wachstumsraten. Ein Grund für diesen Erfolg ist, dass sich die Energiedichte der Batterien in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdreifacht hat.

Ambitionierte Zielsetzung

Ein steirisches Konsortium aus Forschung und Wirtschaft will nun diesen Trend fortsetzen. Für das Projekt „OpMoSi“ haben sich vier heimische Player zusammengetan, um die Weiterentwicklung der Lithium-IonenTechnologie voranzutreiben. Koordiniert wird das Konsortium von der Virtual Vehicle Research GmbH. Das Forschungszentrum arbeitet dabei eng mit der Materials Center Leoben Forschung GmbH, der Varta Innovation GmbH und der AVL List GmbH zusammen.

Ziel: Höhere Energiedichte

Oberstes Ziel der Projektpartner ist es, die Ladungsdichte und die Lebensdauer von LithiumIonen-Batterien zu erhöhen. Gelingen soll dies durch neuartige „Hollow Core-Shell Silizium Kohlenstoff (HCS Si-C) Komposit Anoden“. Diese nächste Generation der Lithium-Ionen-Batterie soll im Vergleich zu bestehenden Technologien eine 30% erhöhte Energiedichte bei gleicher Ladestabilität erreichen.

Im Entwicklungsprozess dieser neuen Zellgeneration werden die Kompetenzen der Projektpartner in verschiedenen Bereichen kombiniert und gebündelt: von Simulation, über Elektroden-/Zellfertigung bis zu Elektrochemie. Künftig soll eine zielgerichtetere, kostengünstigere und ressourcenschonendere Herstellung von verbesserten Lithium-Ionen-Batterien mit SiAnoden ermöglicht werden. Nach erfolgreicher Projektdurchführung ist ein Folgeprojekt auf nationaler oder EU-Ebene geplant.

Technologiesprung geplant

Virtual Vehicle Research GmbHGeschäftsführer Jost Bernasch: „OpMoSi ist ein Vorzeigeprojekt, in dem die Technologie für Lithium-Ionen-Batterien auf das nächste Level gebracht wird. Als Konsortialführer und wissenschaftlicher Partner forschen wir an einer deutlich verbesserten Energiedichte für künftige Batterien. Wir haben gezeigt, dass wir Ergebnisse der Grundlagenforschung erfolgreich in automotive Anwendung umsetzen können.“ (red)

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