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Donnerstag, 30. April 2020

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Das lange Warten auf einen Impfstoff

FORSCHUNG

Valneva sucht nach Impfstoff WIEN/LYON. Das Biotechunternehmen Valneva (ehemals Intercell) mit großem Forschungsstandort in Wien steigt ebenfalls in die Entwicklung eines SARSCoV-2-Impfstoffs ein. Eine Kooperation dazu gibt es mit dem US-Unternehmen Dynavax bezüglich der Verwendung des Vakzine-Adjuvans CbG 1018, teilte Valneva in einer Aussendung mit. „Valnevas Wissenschafter haben die Möglichkeiten untersucht, die eigene existierende Technologie, die Kapazitäten und die Infrastruktur schnell als Hebel einzusetzen, um eine SARSCoV-2-Kandidat-Vakzine als Antwort auf die derzeitige Pandemie zu entwickeln“, teilte das Unternehmen mit.

Die Impfbranche sieht sich in Europa gut aufgestellt. Die Suche nach einem Corona-Impfstoff wird aber noch dauern.

© APA/dpa/Daniel Naupold

Coronaimpfung In jedem Fall 2021 – vielleicht sogar erst gegen Jahresende – erwarten Experten einen Impfstoff gegen das SARS-Cov2-Virus.

Erfahrung mit Produktion Valneva hat seit Jahren eine kommerzielle Produktion eines Impfstoffs gegen die Japan-Enzephalitis. Darüber hinaus produziert das Unternehmen auch einen Cholera-Impfstoff. In der Herstellung von Vakzinen hat sich in den vergangenen 15 Jahren zunehmend die Biotech-Produktion der Antigene in Zellkulturen verbreitet; das erlaube zum Beispiel bei den InfluenzaImpfstoffen eine schnellere Herstellung in theoretisch unbegrenzter Menge. (red)

© Valneva

WIEN. Jedes Jahr macht die WHO Ende April im Rahmen der Europäischen Impfwoche auf die Wichtigkeit von Impfungen aufmerksam. Heuer ist den Impfungen die Aufmerksamkeit gewiss, wartet die Welt doch auf einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2. Wann es einen oder mehrere Impfstoffe geben wird, ist aber offen. Wohl frühestens Ende 2021 ist es nach Einschätzung von Roche-Chef Severin Schwan so weit. Üblicherweise dauere die Entwicklung Jahre, dämpfte der aus Österreich stammende Chef des Schweizer Pharmariesen die Hoffnung auf eine rasche Verfügbarkeit.

nen Beitrag: Es gibt hier gleich mehrere Forschungs- und Produktionsstätten (siehe Grafik). 1,7 Mrd. Impfstoffdosen von bereits zugelassenen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten werden jährlich in Europa produziert. Damit werden 76% des weltweiten Impfstoffbedarfs ab-

Weniger abhängig von Asien Aus europäischer Sicht beruhigend: Die Impfstoffproduktion und -innovation findet zu einem überwiegenden Teil in Europa statt. Auch Österreich leistet ei-

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gedeckt. Aus Nordamerika kommen 13% der Impfstoffdosen, aus Asien acht Prozent, berichtet der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) im Hinblick auf die bei Medikamenten zuletzt viel diskutierte Abhängigkeit von Produktionstätten in Indien und China. (red)


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