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Das Virus und die Preise Dynamik am Immo-Sektor
from medianet 30.04.2020
by medianet
Wie das Virus die Preise beeinflusst
Die Preisdynamik der vergangenen Jahre wird sich in den kommenden Monaten deutlich einbremsen.
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Marktanalyse
Die Umfrage hat ergeben, dass die Preise für Eigentumswohnungen geringfügig stabiler bleiben sollen als die Mieten.
Reikersdorfer geht davon aus, „dass nach Ende der für uns alle schwierigen Situation das Angebot an Wohnungen steigen und die Nachfrage aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen (Verunsicherung, Ungewissheit hinsichtlich Arbeitsplätze) nicht so schnell auf das hohe Niveau
••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Re/Max Austria hat im April eine Online-Blitzumfrage unter 560 Immobilienexperten in ganz Österreich realisiert.
Demnach bleiben die Preise für Eigentumswohnungen geringfügig stabiler als die der Mieten. Die Erwartungshaltung für die Eigentumswohnungspreise in Österreich lautet: Zentrumslagen –2,1%, Stadtrandlagen –2,8% und Landgemeinden –3,7%. Die These, dass aufgrund des Ausgehverbots zukünftig quasi alle auf’s Land wollen, wird von den Re/Max-Fachleuten nicht bestätigt.
Auch die Preise für Einfamilienhäuser und Baugrundstücke sollen leicht zurückgehen, ein Einbruch wird hier aber ebenfalls nicht erwartet. Auch für Ferienobjekte in Seengebieten werden trotz möglicher Urlaubsausreiseverbote keine Preissteigerungen prognostiziert.
Generell hat sich die Anzahl der verkauften Wohnungen im vergangenen Jahr auf hohem Niveau eingependelt, die Preise haben nochmals zugelegt.
Die Schockstarre ist vorüber
„Der Immobilien- und damit auch der Wohnungsmarkt in Österreich hat die Coronakrise unmittelbar zu spüren bekommen“, sagt der Geschäftsführer von Re/Max Austria, Bernhard Reikersdorfer. „Speziell in den ersten beiden Wochen nach Beginn der Krise war eine gewisse Schockstarre zu spüren, die Nachfrage nach Wohnungen ist in dieser Phase deutlich zurückgegangen. Mittlerweile hat sich die Situation aber wieder erheblich gebessert.“
Die Coronakrise wird zu einer spürbaren Entspannung am Immobilienmarkt beitragen.
Bernhard Reikersdorfer
GF Re/Max Austria
Wohnungspreise im Vergleich
Mehr als 7%
2019 kostete eine Wohnung in Österreich im Durchschnitt 211.826 € und damit um +7,2% mehr als 2018. Damit liegt die Preissteigerung von 2018 zu 2019 um 1,6 Prozentpunkte über dem Mittel der letzten zehn Jahre. Im Fünfjahresvergleich haben die typischen Preise der gehandelten Wohnungen um +23,9% zugelegt, im Zehnjahresvergleich um +72,8%. Daraus ist klar erkennbar, dass der große Preissprung schon mehr als fünf Jahre zurückliegt.
Niedrigpreiser
Ein Viertel aller 2019 gehandelten Wohnungen in Österreich kostete weniger als 130.000 €. Dieser Wert ist damit in einem Jahr um +10.000 Euro oder +8,3% nach oben gegangen.
der vergangenen Jahre zurückkommen wird“.
Dies werde dazu führen, dass die Preise aus heutiger Sicht nicht steigen werden, in vielen Regionen ist vermutlich auch mit fallenden Preisen zu rechnen. „Nichtdestotrotz bleiben Eigentumswohnungen für die Eigennutzung, aber auch als Anlageform und zur Pensionsvorsorge weiter begehrt und vor allem empfehlenswert.“
RENDITEN STEIGEN So sieht derzeit die Marktlage aus
WIEN. Nach einem Rekordinvestmentvolumen von rund 6,1 Mrd. € 2019 sind die Investmentaktivitäten in Österreich im ersten Quartal 2020 deutlich zurückgegangen. So wurden in den ersten drei Monaten des Jahres „nur“ rund 450 Mio. € in österreichische Immobilien investiert (Q1 2019: 1,1 Mrd.).
Beliebteste Assetklasse waren mit einem Anteil von 26% Wohnimmobilien, der Großteil der Investoren (rund 64%) kam aus Deutschland. „Mit dem deutlich geringeren Investmentvolumen und als Reaktion auf die voraussichtlichen Entwicklungen der kommenden Monate steigen allerdings die Renditen in den Assetklassen Büro, Retail und Logistik wieder“, erklärt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties, CBRE Österreich (Bild).
Nachfrage weiterhin hoch
Ein Ausblick auf die nächsten drei bis sechs Monate zeigt, dass die Kaufpreise niedriger ausfallen könnten, wobei sich die Preisgestaltung sowohl durch den laufenden Cashflow als auch durch eine höhere Kapitalisierungsrate ergibt. „Opportunistische Investoren sehen sich am Markt bereits nach Notverkäufen um“, ergänzt Fichtinger. (pj)
© CBRE © Buwog/Dreizueins
Das ehemalige Amtshaus in 1190 wird im Rahmen des Projekts „Inside XIX“ revitalisiert und um einen Neubau erweitert.

Sehr sicher aufgestellt Wohnraum bleibt eine krisensichere Anlageform, sagt die Buwog als Komplettanbieter am heimischen Markt.
WIEN. Wohnimmobilien sind – anders als andere Assetklassen – nur in sehr geringem Maße von Konjunkturschwankungen abhängig. „Mit unserem Bestand von rund 22.500 Wohneinheiten in Österreich und einer Development-Pipeline, die derzeit rund 6.200 Wohnungen umfasst, sehen wir uns sicher für die aktuelle Krise aufgestellt“, erklärt Andreas Holler, Geschäftsführer der Buwog Group GmbH.
Nachfrage weiterhin hoch
Die starke Nachfrage vor allem vonseiten langfristig orientierter Anleger zeige einen klaren Vertrauensbeweis in die Buwog und in Immobilien als Anlageform, so Holler. „Überdies bieten wir umfassende Tools und Möglichkeiten auch in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und verschärften Hygienemaßnahmen – dazu zählen beispielsweise kundenfreundliche Besichtigungsvideos wie auch die Möglichkeit zur kontaktlosen Unterzeichnung von Kaufverträgen sowie Wohnungsübergabe.“ (pj)
Best of – fair & transparent
BIG sichert Stabilität Handlungsfähig bei schwierigen Bedingungen.
WIEN. „Seit Beginn der Krise ist für uns die zumindest eingeschränkte Aufrechterhaltung des Betriebs auf den Baustellen von zentraler Bedeutung“, sagt BIG-CEO Hans-Peter Weiss (Bild). Als wichtigen Impuls erachtet er die aktuelle Tätigkeit auf den Baustellen, die für wirtschaftliche Stabilität sorgt.
Insgesamt hat der BIG-Konzern mehr als 70 Projekte in der Bauphase – diese sind mit einem Investitionsvolumen von 1,6 Mrd. € zu beziffern. Daraus ergeben sich mehr als 20.000 Arbeitsplätze, die bestmöglich gesichert werden sollen. Weiss: „Besonders in diesen Phasen sind solche Effekte nicht nur volkswirtschaftlich, sondern auch für jeden einzelnen Beschäftigten von besonders hohem Wert.“ (pj)
© Wolfgang Zlodej
health economy
Forschung I Valneva sucht nach Impfung gegen das Coronavirus 60 Forschung II Takeda kooperiert mit Spin-off der MeduniWien 62
© Pharmig/APA-Fotoservice/Rastegar

Corona und die Folgen: Kein Sparen im System
Gesundheitsbranche zieht positive Bilanz: Das System habe standgehalten. Jetzt dürfe man nicht sparen. 58
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TECHNIKUM WIEN Ausbildung hilft Praktikern
WIEN. Die FH Technikum Wien unterstützt das heimische Gesundheitswesen in der Corona-Pandemie: Mehrere Geräte aus den FHeigenen Labors sind derzeit an Einrichtungen verliehen, in denen sie dringend benötigt werden. Konkret hat die FH ein Beatmungsgerät sowie ein PCR-Gerät für Virentests an Einrichtungen des Gesundheitswesens abgegeben.
© FH Technikum Wien

© APA/BMF/Bernhard Hradil
