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Schanigarten in der Krise Talk: Jutta Kaufmann-Kerschbaum

Versorgung

Das heimische Bier ist sicher, sagt Jutta KaufmannKerschbaum, Geschäftsführerin des Verbands der Brauereien Österreichs.

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„Solidarität ist das Wort der Stunde“

Es herrscht Schanigarten-Wetter, aber die Lokale sind zu: Die Bierbranche ist von der Coronakrise schwer betroffen.

••• Von Daniela Prugger D er Verband der österreichischen Brauereien zeigt sich solidarisch mit der Gastronomie- und Tourismusbranche. Die Gesundheit habe höchste Priorität. Doch man dürfe nicht vergessen, dass Covid-19 auch wirtschaftliche Existenzen bedrohte. Österreichs Brauereien helfen aktuell mit zahlreichen Aktionen, wie dem kostenlosen Reinigen der Schankanlagen ihrer Kunden. Ebenso verzichtet man größtenteils auf allfällige Miet- oder Pachteinnahmen. Im Interview mit medianet erklärt Jutta Kaufmann-Kerschbaum, Geschäftsführerin des Verbands der Brauereien Österreichs, wie lange die Brauereien aus wirtschaftlicher Sicht noch auf dem Trockenen sitzen bleiben können.

medianet: Wie würden Sie denn die aktuelle Stimmung in der Branche beschreiben?

Jutta Kaufmann-Kerschbaum:

Das Wort der Stunde lautet Solidarität. Aktuell zeigen Österreichs Brauer täglich vor, wie solidarischer Zusammenhalt funktioniert und übernehmen gesellschaftliche sowie wirtschaftliche Verantwortung. Etwa dann, wenn zahlreiche Brauereien z.B. die Produktion von dringend benötigten Desinfektionsmitteln für Hilfsorganisationen tatkräftig unterstützen. Oder sie ihren Partnern in der Gastronomie unter die Arme greifen – vom kostenlosen Reinigen der Schankanlagen bis zum Verzicht auf allfällige Miet- oder Pachteinnahmen reichen die Maßnahmen.

sind zu. Was passiert mit dem ganzen Bier, das in den Fässern herumsteht? Kaufmann-Kerschbaum: Hier kommt es auf das Mindesthaltbarkeitsdatum an. Wird dieses überschritten, ist das gelagerte Bier unverkäuflich – das betrifft nicht nur die Gastronomie, sondern gilt ebenso im Getränkefachgroßhandel, in Depots oder bei den Brauereien. Dadurch entsteht ein großer wirtschaftlicher Schaden für alle betroffenen Branchen. Deswegen fordern wir als Brauereiverband eine 100 Prozent-Kompensation für Bier, das aufgrund des Lockdowns nicht mehr verkauft werden kann.

© APA/Georg Hochmuth

medianet: Wie lange können die Brauereien aus wirtschaftlicher Sicht noch auf dem Trockenen sitzen? Wie gehen die Brauereien mit der Situation um?

Mit der Schließung der Gastronomie hat man Österreichs Brauereien von heute auf morgen einen der wichtigsten Partner genommen.

Jutta Kaufmann-Kerschbaum

Geschäftsführerin Verband der Brauereien Österreichs

Kaufmann-Kerschbaum: Österreichs Brauereien sind eine tragende Säule unserer heimischen Wirtschaft. Die Gesamteinnahmen, die der Staat jährlich rund ums Bier lukriert – von Verbrauchs-, über Mehrwert- und Einkommenssteuern bis zu Sozialabgaben – betragen rund 1,2 Mrd. Euro. Diesen Wirtschaftsmotor gilt es am Laufen zu halten, es braucht dringend an die Krise angepasste Rahmenbedingungen. Wir müssen z.B. endlich eine lang fällige Reduktion der Biersteuer in Österreich durchführen und einen ermäßigten Umsatzsteuersatz für ein in der Gastronomie gezapftes Bier diskutieren. Nur so können wir die heimische Bierbranche – und vor allem die Vielfalt unserer Bierkultur – bewahren.

medianet: Wie sieht es mit dem Bierabsatz derzeit aus? Wie hoch sind denn die Umsatzbußen? Kaufmann-Kerschbaum: Mit der Totalschließung der Gastronomie hat man Österreichs Brauereien von heute auf morgen einen der wichtigsten Partner genommen. Das hat natürlich Auswirkungen. Aktuell kämpfen die Brauer mit durchschnittlichen Umsatzeinbußen von 50% quer durch die Branche. Und bei einigen Braustätten – mit hohem Gastronomieanteil – sind es sogar 100%. Die Zukunft von vielen österreichischen Brauereien, größtenteils traditionelle Familienbetriebe, steht auf dem Spiel.

medianet: Welche Maßnahmen haben die Brauereien in Bezug auf Covid-19 gesetzt, um die Bierproduktion zu sichern? Kaufmann-Kerschbaum: Österreichs Brauer gewährleisten dank Einhaltung strengster Schutz- und Hygienemaßnahmen die Versorgungssicherheit im Bierland Österreich. Unser

Unterstützung

Der Brauereiverband zeigt sich solidarisch mit der Gastronomie- und Tourismusbranche.

100%

Fassbier

Der Brauereiverband fordert eine 100%ige Kompensation für das Bier, das aufgrund des Lockdowns und des deshalb überschrittenen Haltbarkeitsdaturms nicht mehr verkauft werden kann.

Bier ist sicher – nicht nur in Bezug auf die Gesundheit, sondern auch in Sachen Produktion. In diesen Tagen gilt der Dank besonders allen Brauereimitarbeiterinnen und Brauereimitarbeitern für ihre großartige tägliche Arbeit und ihren Einsatz unter erschwerten Arbeitsbedingungen.

medianet: Welche Rolle hat der Onlinehandel derzeit und welche wird er in Zukunft aufgrund der Coronakrise haben? Kaufmann-Kerschbaum: Aktuell kommt dem Onlinehandel natürlich eine wichtige Rolle zu. Viele unserer Brauer haben darauf rasch reagiert, ihre Onlinekanäle dementsprechend ausgebaut und z.B. ein komplett kontaktloses Heim- und Lieferservice ‚bis direkt vor die Tür‘ eingeführt. Schließlich trägt auch diese Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie bei. Aber zu einem gewissen Teil wird die aktuelle Situation unser Einkaufverhalten in der Zukunft mit Sicherheit verändern.

medianet: Was ist dran an dem Mythos, wonach Corona-Bier derzeit mehr gekauft wird als heimisches Bier?

Kaufmann-Kerschbaum:

Nichts. Gerade in Krisenzeiten greifen die Menschen zu ihren liebsten vertrauten Produkten. Und ohne Zweifel zählt hierzu unser österreichisches Bier.

© SodaStream Rüdiger Koppelmann ist Geschäftsführer von SodaStream Österreich und Deutschland.

Für die Umwelt

SodaStream kündigt Umstieg auf recycelbares Metall und Einsparung von 67 Mrd. Einwegflaschen an.

WIEN. Mit einer Video-Kampagne erinnerte der weltweit führende Wassersprudlerhersteller SodaStream vor Kurzem daran, den Schutz unseres Planeten auch und gerade in dieser schwierigen Corona-Zeit nicht zu vergessen. Die wichtige Botschaft des Videos, das im Rahmen der Earth Day-Kampagne am 22. April lief: Wir müssen alle zu Hause bleiben, um diese schwierige Zeit zu überstehen. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, unser großes Zuhause – den Planeten Erde – besser zu schützen. SodaStream-CEO Eyal Shohat dazu: „Wir alle versuchen gerade, die aktuellen Herausforderungen so gut es geht zu meistern. Wenn wir Covid-19 hinter uns gelassen haben, hoffe ich, dass die Menschheit auch sorgsamer mit dem Planeten umgehen wird, auf dem wir leben.“ Bis 2025 will das Unternehmen weltweit 67 Mrd. Einwegflaschen einsparen.

Rüdiger Koppelmann, Geschäftsführer von SodaStream Österreich und Deutschland, erklärt: „SodaStream ist eine echte Bewegung – und gerade jetzt werden sich hoffentlich noch mehr Menschen als bisher Gedanken darüber machen, wie man unser aller Zuhause – die Erde – noch besser schützen kann. SodaStream bietet den Verbrauchern die Möglichkeit, Umweltschutz und persönlichen Nutzen – zum Beispiel keine Getränke mehr schleppen zu müssen – zu vereinen, und zwar ganz ohne Verzicht.“

Weniger Einwegflaschen

Allein 2019 hat SodaStream weltweit rund fünf Mrd. Einwegplastikflaschen eingespart, mehr als die Hälfte davon in den weltweit stärksten Märkten Österreich, Deutschland, Frankreich und den USA. 2020 sollen es sogar weitere sechs Milliarden sein.

Auch bei der Produktion der Sirupflaschen gibt SodaStream ein nachhaltiges Versprechen: Bis 2021 wird diese komplett von Plastik auf recycelbares Metall umgestellt, wodurch in den nächsten fünf Jahren noch einmal rund 200 Mio. Einwegplastikflaschen vermieden werden können.

Auch im Bereich erneuerbare Energien wird investiert. So wurden kürzlich Solarpanele auf dem Dach der Hauptfabrik in Tel Aviv, Israel, installiert, die schon heute fünf Prozent des kompletten Energiebedarfs des Unternehmens decken. (dp)

fritz trinken, Tresen retten Spendenaktion für die Hamburger Clubszene.

HAMBURG. Neben Einzelhändlern und Kulturschaffenden leidet besonders die Gastronomie unter dem Coronavirus. Deshalb schnürt der Hamburger Getränkehersteller fritz-kola in Kooperation mit PayNowEatLater das Tresen-Retter-Paket und unterstützt die Clubszene mit einer Spendenaktion. „Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, um gegen das Ende des kulinarischen Genusses anzukämpfen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit PayNowEatLater das fritz-kola Retter-Paket ins Leben gerufen“, erklärt fritzkulturgüter Geschäftsführer Mirco Wolf Wiegert.

Für 29,90 € ergattern Kunden mit dem Retter-Paket einen 15 €- Gutschein, eine sondereditierte fritz-kola-Flasche und ein T-Shirt. (red)

Das exklusive fritz-kola Tresen Retter-Shirt wurde von Rocket & Wink designed. © fritz-kulturgüter

Sauer macht Umsatz.

Die Vöslauer Glas-Mehrweg-Flaschen bringen Gastronomie-Feeling nach Hause. © www.dieida.com (2)

Vöslauer geht mit dem Durst der Zeit Geschäftsführerin Birgit Aichinger über treue Mehrweg-Kunden und die Stimmung im Team.

WIEN. Die Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie haben für unterschiedliche Branchen unterschiedliche Auswirkungen. Bei der Vöslauer Mineralwasser GmbH ist die Stimmung dennoch gut, erklärt Geschäftsführerin Birgit Aichinger. „Letztendlich waren wir auch relativ gut für die aktuellen Anforderungen gerüstet, da wir neben Krisenplänen flexibles, agiles und mobiles Arbeiten schon seit Längerem forcieren und leben.“ Als Versorgerbetrieb für die österreichische Bevölkerung laufe die Produktion unter Einhaltung aller Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen weiter. „Wir beobachten auch, dass wir sehr treue Mehrweg-Kunden auch oder gerade jetzt haben. Neben der Tatsache, dass man Mineralwasser in Glasflaschen gut bevorraten kann, spielt aus unserer Sicht das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle.“

Mehr Abwechslung

Die Glas-Mehrweg-Flaschen von Vöslauer sollen indes das „Gastronomie-Feeling“ nach Hause bringen. „Es ist uns wichtig, nah an den Konsumenten zu sein und genau auf Bedürfnisse und Gewohnheiten zu achten und so stellen wir uns auch auf die neuen Gegebenheiten mit den Konsumanlässen ein – der Durst der Zeit verändert sich vermutlich etwas“, so Aichinger. Für Abwechslung und Nachhaltigkeit sorgen derzeit zwei neue Sorten: Vöslauer Balance Juicy Guave und Vöslauer Himbeere; und Recycling macht mit der neuen minimalistischen reBag noch mehr Spaß. (dp)

www.darbo.at Die neue Sirup-Sorte Sizilianische Zitrone mischt ab sofort bei Ihren Umsätzen mit. Die sonnengereiften Früchte machen diesen Sirup zu einem erfrischenden Geschmackserlebnis, während der begleitende T V-Spot Lust macht, ihn zu probieren!

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