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Beste Zeit zum Werben Wiederkehr des öffentlichen Lebens ist gut für Außenwerber
from medianet 30.04.2020
by medianet
„Spiegel der Zeit“
Wie die Krise die Art und Weise, Werbung zu produzieren, verändert hat, zeigen die aktuellen Spots der Erste Bank.
Advertisement
••• Von Laura Schott
WIEN. Corona hat viele Unternehmen in den letzten Wochen zu einer raschen Adaption ihres Kommunikationsauftritts gezwungen – und das unter erschwerten Bedingungen. Denn für Dinge wie aufwendig produzierte Imagespots fehlen im Moment nicht nur Zeit und Geld, sondern sind durch Ausgangsbeschränkungen, Social Distancing und andere Vorsichtsmaßnahmen auch die notwendigen Rahmenbedingungen schlichtweg nicht gegeben.
Dass es für einen Werbespot mit echten Menschen als Akteuren nicht zwingend ein Set mit einer Ansammlung ebendieser braucht, zeigen die Werbespots der Ersten Bank und Sparkasse, für die sich Jung von Matt/Donau eine Social Distancing-konforme Produktionsform überlegt hat – ganz einfach über die Aufzeichnung von Videocalls.
Wenige Vorgaben, viel Offenheit
Für die Kampagne habe man einen redaktionellen Ansatz gewählt, erklärt Gerd SchulteDöinghaus, Creative Director bei Jung von Matt: „Wir haben nach Geschichten gesucht, die die aktuelle Situation widerspiegeln. Normalerweise versucht Werbung ja, ‚große Gefühle‘ zu erzeugen, dieses Mal ging es mehr darum, sie zu finden.“
Die Sicherheit aller Beteiligten stand dabei immer im Vordergrund, und so wurde etwa der Spot mit Krankenpflegerin Michaela über einen Video-Call aufgezeichnet. Anweisungen habe es dabei kaum gegeben, sagt Schulte-Döinghaus: „Michaela hat einfach begonnen zu erzählen. Die Aufnahme für den Spot mit unserer Urgroßmutter war ähnlich: Wir hatten dazu einen WhatsApp-Call mit ihrem Enkelsohn organisiert. Sie wuss-
© Jung von Matt/Erste Bank
Neue Wege
Durch das Abfotografieren des Bildschirms ist neben den Werbespots auch eine bislang einzigartige Plakatkampagne entstanden.
te zu Beginn gar nicht, dass der Call aufgezeichnet wird, um sie nicht unnötig nervös oder verlegen zu machen.“ Dieser Zugang habe sich ausgesprochen positiv auf das Ergebnis ausgewirkt und zudem auch noch die Authentizität unterstrichen. „Es war sehr spannend, zu sehen, wie sehr sich Menschen öffnen, wenn sie nicht vor einer großen Filmkamera stehen.“ Dass die Bild- und Tonqualität natürlich nicht an jene klassisch produzierter Spots herankommt, tritt dabei schnell in den Hintergrund. Schulte-Döinghaus: „Dieser authentische Zugang braucht keine klassische Werbeästhetik – ganz im Gegenteil.“
Ein ungewisses Ergebnis
Der gewählte Ansatz sei nicht nur der Sicherheit der Beteiligten und der Authentizität des Endprodukts zugutegekommen, sondern habe auch die im aktuellen Ausahmezustand erforderte hohe Geschwindigkeit zugelassen. Vom Entdecken einer Geschichte bis zur Abgabe der Sendebänder waren nur
© Gerd Schulte-Döinghaus
Flexibel
Gerd SchulteDöinghaus, Creative Director Jung von Matt/ Donau, und Maja Kölich, Werbeleiterin der Erste Bank und Sparkasse.
© Christian Ecker
wenige Tage vergangen, die Abstimmung zwischen Produktion, Kunde und Agentur musste digital erfolgen. Kein Problem, erzählt Schulte-Döinghaus – vor allem aus einem Grund: „Das Wichtigste war das Vertrauen, das uns der Kunde entgegengebracht hat und das so ein Format einfach braucht. Es gibt dabei kein Script, kein Casting – die Geschichten entwickelten sich und man weiß bis zum Ende nie, was man wirklich bekommt. Und dazu braucht es von Seiten des Kunden vor allem eines: Mut.“
Jeder Zeit ihre Werbung
Die Krise habe neue Wege und viel Kreativität hervorgebracht, ist Schulte-Döinghaus überzeugt. Dass unter den herrschenden Umständen eine solche Produktion möglich ist und die neuen Ideen auch umgesetzt werden können, ist einerseits natürlich dem heutigen Stand der Technik zu verdanken. Maja Kölich, Werbeleiterin der Erste Bank, weist aber auf eine weitere wichtige Voraussetzung hin: die Fähigkeit von Menschen, umzudenken und sich auf diese neuen Rahmenbedingungen einzulassen.
Viele Kampagnen, die während der Krise entstanden sind, vermitteln gerade einen sehr bodenständigen Eindruck. Simple Produktionen, viel Information, kein Schnickschnack. Die Frage, ob die Krise die Produktion von Werbemitteln nachhaltig verändern wird, beantwortet Kölich so: „Die Art und Weise, wie Werbung gestaltet wird, ist einem laufenden Wandel unterzogen. Und sie ist immer auch ein sehr guter Spiegel der Zeit. Das ist nichts Neues. Daher denke ich: Ändern sich die Zeiten, ändert sich auch die Werbung. Das ist ein stetiger Prozess der Weiterentwicklung.“
Endlich: Bewegung findet wieder Stadt
Ab 1. Mai geht’s los: www.bewegungfindetstadt.at offeriert den Überblick über die aktuellen Sportmöglichkeiten in Wien.
WIEN. Aktiv sein und bleiben – das ist das Motto der Initiative „Bewegung findet Stadt“, die seit bereits zwei Jahrzehnten das ganzjährige Breitensportprogramm der Stadt mit Aktionen, Events und Informationen unterstützt und Tausende Sportbegeisterte zu mehr Bewegung im Alltag motiviert.
Durch die Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 waren in den letzten Wochen die Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung in Wien allerdings stark eingeschränkt. Insbesondere die organisierten Sportarten vieler Fachverbände und deren dazugehörige Sportstätten waren davon stark betroffen. Doch nun kommt wieder Bewegung in die Stadt!
Jetzt geht’s los!
Ab dem 1. Mai wird das allgemeine Betretungsverbot für viele Sportanlagen aufgehoben und Wiener Sportvereine und Sportanlagenbetreiber öffnen schrittweise ihre Outdoor-Sportstätten, in denen die Einhaltung der Abstandsregel gewährleistet ist. Damit werden die nutzbaren Bewegungsflächen in der Stadt wieder beträchtlich erweitert.
© stadt wien marketing (2)

Das bevorstehende Hochfahren des Breiten- und Freizeitsports ist selbstverständlich auch für die Initiative „Bewegung findet Stadt“ ein hinreichender Anlass, um aktiv zu werden. Pünktlich mit 1. Mai geht die neugestaltete Website online und steht allen HobbysportlerInnen als Serviceangebot und Orientierungshilfe im Sportbereich der Bundeshauptstadt zur Verfügung.
Unter www.bewegungfindetstadt.at finden Sportinteressierte nicht nur einen gut strukturierten Überblick über die wieder geöffneten
Sportstätten in

Wien, in denen die zurzeit erlaubten Sportarten ausgeübt werden können, sondern auch eine große Auswahl an kostenlosen OnlineBewegungsangeboten.
Permanent aktuell
Natürlich werden auf der Website laufend Aktualisierungen durchgeführt, neue Regelungen für den Sportbereich bekannt gegeben und die Informationen zum Bewegungsangebot in Wien kontinuierlich ergänzt. Wer auch beim Neustart in die Sportsaison nicht auf die Vorteile durch die Partnerschaft mit dem Stadt Wien Vorteilsclub verzichten möchte, findet dazu ebenfalls Details auf der Seite. Darüber hinaus gibt es auch bereits eine kleine Vorschau auf die Wiener Sportevents im Herbst, die zur aktiven Teilnahme einladen. Und für alle, die sich ausführlicher über eine bestimmte Disziplin informieren wollen, stehen die beliebten „Bewegung findet Stadt“-Sportbroschüren zu insgesamt sechs verschiedenen Sportarten als kostenloser Download zur Verfügung.
Mit diesem Service unterstützt die Initiative „Bewegung findet Stadt“ gemeinsam mit der Stadt Wien in diesen herausfordernden Zeiten alle WienerInnen dabei, auch in der Großstadt adäquate Bewegungsangebote für unterschiedliche Altersklassen, Leistungslevels und Einkommensschichten zu finden und zu nützen. Denn mit www.bewegungfindetstadt.at wird die Suche nach dem täglichen Sportprogramm ein Kinderspiel und dem Aktivwerden steht nichts mehr im Wege!
Keine Angst vor dem bisschen Regierung Hat die Koalition absichtlich Corona-Angstmache betrieben oder berechtigt aufrütteln wollen?
Kommentar
••• Von Dinko Fejzuli
ABWÄGUNGSSACHE. Das Positive zuerst: Die österreichische Bundesregierung hat es geschafft, mit den von ihr eingeführten Maßnahmen die Coronakrise in Österreich nicht explodieren zu lassen. Weder wurde unser Gesundheitssystem dank nicht explodierender Infektionszahlen bis zum Kollaps überbeansprucht, noch ist die Zahl der Toten – im Vergleich zu anderen Ländern – in erschreckende Höhen geklettert. Nur: Da gibt es nun diese blöde Sache mit dem aufgetauchten Sitzungsprotokoll, wo, so die Kritiker, Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober bewusst die Angst, manche Medien sprechen sogar von „Panik“, vor dem Erkranken oder gar Sterben am Coronavirus geschürt hätten.
Wie weit darf man gehen?
Genau das ist die Frage, wie weit man eben in einer so kritischen Situation gehen darf und wie weit die Mittel den Zweck heiligen, wenn es darum geht, die Bevölkerung wachzurütteln und ihr eindringlich klarzumachen, dass sie sich unbedingt an gewisse Verhaltensregeln halten muss.
Ich neige dazu, eher zu jenen zu gehören, die sagen, vermutlich heiligen die Mittel in dieser Situation den Zweck, aber was nicht geht, ist, wenn die Sache öffentlich wird, zunächst alles abzustreiten und sogar zu behaupten, die Protokolle seien gefälscht.
Für eigene Entscheidungen einstehen
Nein, man ist auch deshalb an die Staatsspitze gewählt worden, um an genau so einem Punkt die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und für seinen Standpunkt einzustehen.
Das hat man aber, zum wiederholten Male, nicht getan, sondern zunächst geleugnet und die vermeintliche Schuld von sich gewiesen und lieber andere verdächtigt, etwas angestellt zu haben, dessen man selbst bezichtigt wird.
Damit hat man übrigens auch die Maßnahmen, die man vermutlich mit gutem Gewissen getroffen hat, quasi in ihrer Bedeutung geschwächt – in so einer Situation ist das auch nicht wirklich hilfreich.
„Wichtiger Teil im Kommunikationsmix“ Die Agentur Grayling launcht neues Audio-Format „Kein Schmarrn!“
WIEN. Die Kommunikationsagentur Grayling startet mit „Kein Schmarrn! Der Storytelling-Podcast“ ein Audio-Format als neue Diskussionsplattform rund um Kommunikation und Storytelling. Denn Podcasts gewinnen an Relevanz: In einer Umfrage noch vor dem Lockdown sagten bereits 23% der Grayling-Kunden, dass sie Podcasts in der Unternehmenskommunikation zur Zielgruppenansprache nutzen, 65% sehen darin Potenzial für die Zukunft – seit der Coronakrise wahrscheinlich mehr denn je. „Alles, was wir bisher angenommen haben oder gewohnt waren, steht tagtäglich auf dem Prüfstand. Meine aktuelle Situation als Agenturchefin beschreibt der Begriff ‚Neues Denken‘ am besten. Ich stelle mir die Frage: Was ist weiterhin gut und kann bleiben? Was müssen wir ändern, verbessern, neu denken?“, sagt Sigrid Krupica, Geschäftsführerin von Grayling Austria, anlässlich der Markteinführung. Das neue Audio-Format ist nur eines der Dinge, die in der Kommunikationsagentur gerade neu gedacht werden. Bisher nutzt bereits knapp jeder vierte Grayling-Kunde Podcasts in der Mar
Grayling präsentiert Podcast mit Fokus auf Storytelling.

© Grayling
kenkommunikation. „Mit Blick auf Trends bei den Nutzungsdaten von Podcasts gehen wir davon aus, dass Audioformate künftig einen wichtigen Teil im Kommunikationsmix von Unternehmen und Organisationen einnehmen werden“, sagt Krupica über die Zukunft. (red)
Marken müssen von heute auf morgen entscheiden, wie sie vom Ich zum Wir und vom Haben zum Sein stehen.“
Zitat des Tages
Stefan Pagitz, Psychologe und Brand Consultant
© Büchner Verlag
BUCHTIPP Österreich ermittelt
AUFGEDECKT. Ein Präsident, der sein Amt jahrelang missbraucht, um einen Krieg anzufachen. Eine Regierung, die Menschen sterben lässt und einen Unfall vortäuscht, um Geld von der Versicherung zu bekommen. Ein Konzern, der seine Fabrikarbeiter ausbeutet, um seinen Gewinn zu maximieren – die Protagonisten dieser Fälle verbindet der Glaube daran, dass ihre Macht sie vor der Justiz schützen könnte. Fakt ist allerdings, dass in all diesen Fällen integre Journalisten die Missbräuche und Lügen aufdeckten.
Büchner Verlag; 280 Seiten; ISBN: 9783963171932
marketing & media mobile marketing, social & new media
1.000 Geschichten Zum Goldenen Hirschen setzt ein Stift in Szene 25 Marketing Neue Ideen zu Nichtrauchen und Volvo von der ghost.company 27 Neukunden ML Marketing kann sich über zwei Projekte für die ÖGK freuen 29
© ML Marketing

eSports etabliert sich als echte Werbealternative
In Zeiten von Einschränkungen bietet der eSport nicht nur Zerstreuung, sondern auch Werbemöglichkeiten. 22
© Marco Christian Krenn
Mit Daten durch die Krise
Paul Stuefer
Was gilt es bei der Verlagerung von Seminaren, Werbung, Marketing und Co. zu bedenken? Paul Stuefer, Managing Director bei e-dialog, der Full-Service Agentur und Unternehmensberatung für datengetriebenes Marketing, gibt einige spannende Einblicke und weiß, dass es vor allem auf sauberen Content ankommt.

© Emakina CEE
