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Das lange Warten Die Suche nach einem CoronaImpfstoff wird noch dauern

FORSCHUNG Valneva sucht nach Impfstoff

WIEN/LYON. Das Biotechunternehmen Valneva (ehemals Intercell) mit großem Forschungsstandort in Wien steigt ebenfalls in die Entwicklung eines SARSCoV-2-Impfstoffs ein. Eine Kooperation dazu gibt es mit dem US-Unternehmen Dynavax bezüglich der Verwendung des Vakzine-Adjuvans CbG 1018, teilte Valneva in einer Aussendung mit. „Valnevas Wissenschafter haben die Möglichkeiten untersucht, die eigene existierende Technologie, die Kapazitäten und die Infrastruktur schnell als Hebel einzusetzen, um eine SARSCoV-2-Kandidat-Vakzine als Antwort auf die derzeitige Pandemie zu entwickeln“, teilte das Unternehmen mit.

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Erfahrung mit Produktion

Valneva hat seit Jahren eine kommerzielle Produktion eines Impfstoffs gegen die Japan-Enzephalitis. Darüber hinaus produziert das Unternehmen auch einen Cholera-Impfstoff. In der Herstellung von Vakzinen hat sich in den vergangenen 15 Jahren zunehmend die Biotech-Produktion der Antigene in Zellkulturen verbreitet; das erlaube zum Beispiel bei den InfluenzaImpfstoffen eine schnellere Herstellung in theoretisch unbegrenzter Menge. (red)

© Valneva

Das lange Warten auf einen Impfstoff

Die Impfbranche sieht sich in Europa gut aufgestellt. Die Suche nach einem Corona-Impfstoff wird aber noch dauern.

© APA/dpa/Daniel Naupold

WIEN. Jedes Jahr macht die WHO Ende April im Rahmen der Europäischen Impfwoche auf die Wichtigkeit von Impfungen aufmerksam. Heuer ist den Impfungen die Aufmerksamkeit gewiss, wartet die Welt doch auf einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2. Wann es einen oder mehrere Impfstoffe geben wird, ist aber offen. Wohl frühestens Ende 2021 ist es nach Einschätzung von Roche-Chef Severin Schwan so weit. Üblicherweise dauere die Entwicklung Jahre, dämpfte der aus Österreich stammende Chef des Schweizer Pharmariesen die Hoffnung auf eine rasche Verfügbarkeit.

Weniger abhängig von Asien

Aus europäischer Sicht beruhigend: Die Impfstoffproduktion und -innovation findet zu einem überwiegenden Teil in Europa statt. Auch Österreich leistet ei

nen Beitrag: Es gibt hier gleich mehrere Forschungs- und Produktionsstätten (siehe Grafik). 1,7 Mrd. Impfstoffdosen von bereits zugelassenen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten werden jährlich in Europa produziert. Damit werden 76% des weltweiten Impfstoffbedarfs ab

Coronaimpfung

In jedem Fall 2021 – vielleicht sogar erst gegen Jahresende – erwarten Experten einen Impfstoff gegen das SARS-Cov- 2-Virus.

gedeckt. Aus Nordamerika kommen 13% der Impfstoffdosen, aus Asien acht Prozent, berichtet der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) im Hinblick auf die bei Medikamenten zuletzt viel diskutierte Abhängigkeit von Produktionstätten in Indien und China. (red)

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FORSCHUNG Takeda kooperiert mit Start-up

WIEN. Derzeit suchen Forscher auf der ganzen Welt nach Therapien und Impfungen gegen SARS-CoV2, und Wien als Biotech- und Life Science-Standort nimmt hier eine bedeutende Rolle ein. Nun haben das Wiener Start-up G.ST Antivirals GmbH und Takeda Wien, Teil des globalen japanischen Pharmakonzerns Takeda, eine Vereinbarung zur Kooperation im Bereich der Forschung zur Behandlung von Covid-19 getroffen. Takeda wird das junge Unternehmen in der Erforschung ihrer potenziellen Wirkstoffe gegen SARSCoV2 unterstützen.

Spin-off von Meduni

G.ST Antivirals ist ein kürzlich gegründetes Spin-off der Medizinischen Universität Wien, welches sich der Entwicklung von antiviralen Substanzen widmet. Die Strategie des Unternehmens besteht darin, dem viralen Erreger die Nährstoffprodukte der Wirtszelle vorzuenthalten. Nachdem jedes Virus ausschließlich auf die von der Wirtszelle zur Verfügung gestellten Bausteine angewiesen ist, wird das Virus so innerhalb der Zelle ausgehungert. Takeda gehört mit rund 4.500 Beschäftigten zu den größten Pharmaherstellern in Österreich. (red)

© APA/AFP/Kazuhiro Nogi © Pharmig/APA-Fotoservice/Rastegar

Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog sieht den Patentschutz als wichtige Basis für Innovationen.

Debatte über Patentschutz Pharmaindustrie sieht Patente als „Fundament von Innovationen“, bei einem Corona-Impfstoff könnte es aber Ausnahmen geben.

WIEN. Rund um Corona und die Suche nach Arzneimitteln flammt auch die Debatte über den Patentschutz wieder auf. Im Zuge des Welttages des geistigen Eigentums am vergangenen Sonntag wies der heimische Branchenverband Pharmig nun darauf hin, dass „ein starker Patentschutz den Weg für rege Forschungsaktivitäten und neue Medikamente ebnet“. Wirtschaftliche Anreize würden dazu beitragen, die Forschungsaktivität anzuregen, während ein schwacher Schutz das Gegenteil bewirken und die Entwicklung neuer Medikamente gefährden würde, sagt Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog.

Impfung als Gemeingut

Der effektive Schutz vor Nachahmung durch das Patentrecht währe in der Arzneimittelentwicklung nur kurz. Denn die Anmeldung der potenziellen Innovation muss bereits im frühen Stadium der Forschung erfolgen, in dem noch unklar ist, ob das Ergebnis erfolgreich sein wird.

Die internationale Impfallianz Gavi fordert indes frühe internationale Vereinbarungen über die künftige Verteilung einer Immunisierung gegen das Coronavirus. Gavi-Geschäftsführer und Epidemiologe Seth Berkley forderte diese Woche, einen künftigen Impfstoff für einige Zeit zum öffentlichen Gemeingut zu erklären. (red)

Sorge wegen Fälschungen Apotheker orten Zunahme durch Coronakrise.

WIEN. Angesichts sich häufender Meldungen über das Eindringen gefälschter Arzneimittel nach Österreich warnt die Apothekerkammer die Bevölkerung erneut vor dem Erwerb derartiger illegaler Produkte. „Kriminelle Banden setzen gerade in der Coronakrise auf die Verunsicherung und das mangelnde Fachwissen der Menschen. Diese illegalen Händler versuchen, gefälschte, wirkungslose Medikamente und geschmuggelte Schutzmasken in Österreich abzusetzen“, warnt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Darüber hinaus verursache der illegale Medikamentenschmuggel volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Zuletzt hatte auch die OECD vor Fälschungen gewarnt. (red)

© APA/BMF/Bernhard Hradil

destination

Grenzöffnung Berlin will weltweite Reisewarnung bis Juni verlängern

Reisestornos Der VKI empfiehlt Reisewilligen, bei Stornos noch zuzuwarten

Tophotellerie Sacher-Chef Matthias Winkler rechnet mit Durststrecke für Luxushotels

© Hotel Sacher Wien/Jakob Gsoellpointner

Zittern und Bangen trotz Öffnungstermin

Die Touristiker stehen in den Startlöchern. Allerlei Auflagen und die Krisenfolgen verderben die Aufbruchsstimmung. 64

© karriere.at/Mathias Vietmeier

Georg Konjovic

karriere.at

Das Online-Stellenportal karriere. at hat seine Geschäftsführung ausgebaut. Der Münchner „Digital-Business-Experte“ Georg Konjovic ist neuer CEO, teilt das Linzer Unternehmen mit. Der 42-Jährige werde neben dem Gründer-Trio Oliver Sonnleithner, Klaus Hofbauer und Jürgen Smid „aktiv ins Tagesgeschäft und in die Weiterentwicklung des Karriereportals eingebunden“.

© 360 Perspektiven

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