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Freitag, 30. Oktober 2020

HEALTH ECONOMY  73

© APA/AFP/Jean-Francois Monier

Gesundheit“ der Ages (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) erwartet eine Vakzine gegen SARS-CoV-2 frühestens im Juli 2021, sagte er am Wochenende. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn rechnet „Anfang nächsten Jahres“ mit einem Impfstoff. Es sei aber auch möglich, dass die Zulassung erst nach März erfolge, sagte der CDU-Politiker. Krise noch bis Ende 2021? Er veranschlagt für eine mögliche Impfung der Bevölkerung aber mindestens ein halbes Jahr Zeit. Sobald genügend Impfstoff zur Verfügung stehe, könne „in sechs, sieben Monaten ein großer Teil derjenigen, die wollen, geimpft werden“, sagte er dem Spiegel. Die EU-Kommission geht Insidern zufolge davon aus, dass bis Ende 2021 nicht genug Impfdosen für die gesamte EU-Bevölkerung bereitstehen werden. Dies habe ein Kommissionsvertreter bereits am Montag EU-Diplomaten mitgeteilt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters. Die EU mit 27 Mitgliedsstaaten und knapp 450 Mio. Einwohnern hat sich zwar Milliarden Impfdosen von drei Herstellern gesichert. Doch die Produktion eines potenziellen Impfstoffs könnte dauern. (red)

Die Forschung nach einem Corona-Impfstoff läuft weltweit auf Hochtouren. Eine Lösung könnte aber noch dauern.

Warten auf Impfung Die Corona-Impfung lässt auf sich warten. Immer mehr Experten erwarten erst für Mitte 2021 eine Entspannung. WIEN. Weltweit wird intensiv an einem Corona-Impfstoff geforscht, doch zuletzt gab es auch immer wieder Rückschläge. So konnte AstraZeneca die US-Studie mit seinem Impfstoff erst vor einer Woche wieder fortsetzen, nachdem diese mehrere Wochen wegen der Erkrankung eines Probanden auf Eis lag. Pfizer wiederum wird nun wohl doch nicht noch im Oktober ein Er-

gebnis seiner fortgeschrittenen Covid-Impfstoffstudie vorlegen können. Pfizer-Chef Albert Bourla hatte ursprünglich erklärt, die Daten könnten bis Ende Oktober vorliegen. Am Montag sagte er, er sei „vorsichtig optimistisch“, dass der mit der deutschen Biontech entwickelten Impfstoff wirken werde. Auch der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte Mitte Oktober seine Studie

für einen künftigen CoronaImpfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen. Verschiedene Prognosen Solche Verzögerungen sind in der Forschung nicht ungewöhnlich, bremsen aber eben die Hoffnung auf eine rasche Lösung. Franz Allerberger, Leiter der Abteilung für „Öffentliche

Apotheker wollen künftig impfen dürfen WIEN/BERLIN. Österreichs Apotheker drängen weiterhin darauf, künftig impfen zu dürfen. „Damit würden Apotheker einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen einer hohen Durchimpfungsrate leisten und gleichzeitig zu einer erheblichen Entlastung des Gesundheitssystems beitragen. Das gilt nicht nur für die Grippe­ impfung“, zeigt sich Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied

der Österreichischen Apothekerkammer, überzeugt. „Ein großer Vorteil des Impfens in der Apotheke liegt im niederschwelligen und flächendeckenden Zugang“, ergänzt Susanne Ergott-Badawi, ebenfalls Präsidiumsmitglied der Kammer. Als Beispiel nennt Kobinger die deutsche Region Nordrhein, wo die ersten 100 Apotheker bereitstehen, um die Menschen

gegen Grippe zu impfen. Im Rahmen des Modellprojekts des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR) und der AOK Rheinland/ Hamburg sollen sie die ersten deutschen Pharmazeuten sein, die gegen die Grippe impfen. Die ersten Apotheker sind bereits mit den Schulungen durch und haben das Praxisseminar mit einer echten Grippeschutzimpfung abgeschlossen. (red)

© APA/Hans Punz

Niederschwelliges Angebot soll helfen, Durchimpfungsraten zu erhöhen.

Apothekerfunktionär Gerhard ­Kobinger will künftig auch impfen.


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