5 minute read

Werk wird verkauft Novartis gibt Standort in OÖ ab

CORONA

Streit um Schnelltests

Advertisement

WIEN. Die Debatte über den Vorschlag von Bundesrettungskommandant Gerry Foitik, die Teststrategie zu ändern, ist um eine Facette reicher. Weil das Rote Kreuz für die Digitalisierung der Tests ein Angebot in der Höhe von rund 3 Mio. € vorgelegt hat, hat AKH-Virologe Christoph Steininger ein Schreiben an Bundeskanzler Sebastian Kurz gerichtet. Er wirft dem Roten Kreuz die „egoistische Blockade der Pandemiebekämpfung“ vor.

RK weist Kritik zurück

Während es die Digitalisierung der Tests vorschlage, gebe „es diese bereits als patentiertes Produkt von Lead Horizon (Steiningers Unternehmen, Anm.). Doch das werde vom Roten Kreuz „seit Monaten bekämpft“. Lead Horizon vertreibt Selbsttests an Apotheken und Drogeriemärkte und bietet auch die digitale Infrastruktur an, um Ergebnisse einer bestimmten Person zuzuordnen. Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig reagierte mit Verwunderung auf die Vorwürfe. Man habe weder „gegen Herrn Steininger, noch gegen sein Unternehmen irgendwelche Vorbehalte“. Das Rote Kreuz plane auch nicht, eine ähnliche Dienstleistung anzubieten. Gesundheitsminister Rudolf Anschober will die Vorwürfe prüfen. (red)

© APA/Hans Punz

Werk wird verkauft

Pharmariese Novartis gibt seinen Produktionsstandort in Oberösterreich ab; 400 Beschäftigte sind betroffen.

© Novartis Novartis gibt den Ebewe-Standort in Unterach am Attersee an den französischen Lohnfertiger Fareva ab.

••• Von Martin Rümmele

WIEN/LINZ. Die Penicilin-Produktion in Tirol des Pharmakonzerns Novartis wurde vor dem Sommer mit einer Finanzspritze von Bund und EU gesichert, doch jetzt gibt der Schweizer Pharmariese seinen Standort in Oberösterreich ab. Es war ein Aufatmen vor dem Sommer: Das Tiroler Werk der Novartis-Generikasparte Sandoz in Kundl soll in den nächsten Jahren um mehr als 150 Mio. € modernisiert werden. Dafür gibt es Förderungen in Höhe von 50 Mio. €. Jetzt wurde bekannt, dass Novartis den Ebewe-Standort in Unterach am Attersee verkauft.

Lohnfertiger übernimmt Werk

Betroffen sind 400 Beschäftigte, Käufer ist der französische Lohnfertiger Fareva. Das Werk gilt als Kompetenzzentrum für die Herstellung injizierbarer Krebsmedikamente. Fareva ist ein führender Auftragsdienstleister im industriellen Bereich und bietet unter anderem Forschungs-, Herstellungs- und Verpackungslösungen für die Pharmaindustrie an. Mit dem Abschluss der Transaktion sei im ersten Quartal 2021 zu rechnen, vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden, teilte Novartis mit. Das Werk soll auch nach dem Verkauf für Novartis produzieren; eine entsprechende Vereinbarung sei Teil der vertraglichen Übereinkunft.

Fareva kann den Generalplan für den Produktionsstandort auf die nächste Stufe heben.

Michael Kocher Novartis Österreich

Der künftige Eigentümer, die weltweit agierende FarevaGruppe, liefert unter anderem an Kosmetikmarken wie Chanel, Lancome und Dior und beschäftigt 12.000 Mitarbeiter. „Wir freuen uns auf einen nahtlosen Übergang für Mitarbeiter, Patienten, Kunden, Partner und andere Stakeholder im oberösterreichischen Unterach“, meinte Unternehmensgründer und Eigentümer Bernard Fraisse.

Mit dem Unternehmen „haben wir einen Partner gefunden, mit dem wir seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten. Fareva kann den Generalplan für den Produktionsstandort auf die nächste Stufe heben und die Nachhaltigkeit der lokalen Arbeitsplätze und der Kompetenz am Standort am besten erhalten. Damit ist die Versorgung unserer Patienten und Kunden mit lebensrettenden injizierbaren Medikamenten auch in Zukunft sichergestellt“, betonte Novartis-Österreich-Chef Michael Kocher.

© Johannes Hloch Anna Parr ist aus der Geschäftsleitung der Vinzenz Gruppe als neue Generalsekretärin an die Spitze der Caritas gewechselt.

Kinder im Fokus

Caritas und Volkshilfe drängen auf eine Armutssicherung für Kinder. Die Krise sei nun in der Mitte der Gesellschaft.

WIEN. Einen „Pakt für Kinder“ fordert die neue Caritas-Generalsekretärin Anna Parr. Es brauche eine bundesweit einheitliche Kindergrundsicherung, die die tatsächlichen Kosten der Kinder berücksichtige, forderte sie bei einer Pressekonferenz. Zudem sei WIEN/LINZ. Aus den drei Krankenhäusern der Barmherzigen Schwestern in Wien, Linz und Ried hat sich in den vergangenen 25 Jahren einer der größten privaten Träger gemeinnütziger Gesundheitseinrichtungen entwickelt. Nach und nach kamen weitere Ordensspitäler von Frauenorden dazu. Insgesamt hat die Gruppe heute mehr als 8.500 Beschäftigte. ein Ausbau von kassenfinanzierten Psychotherapieangeboten notwendig. 1,1 Mio. Menschen seien in Österreich armutsgefährdet, davon 231.000 Kinder, erinnerte Parr. Corona habe die Situation verschärft. „Die Coronakrise ist ein Stresstest für vieIn den vergangenen 25 Jahren habe sich die Vinzenz Gruppe zu einem viel beachteten Taktgeber des österreichischen Gesundheitswesens entwickelt – mit Innovationen wie Gesundheitsparks und Online-Ambulanzen, die neue Kapitel im Gesundheitssystem eröffnet haben, schreibt Geschäftsführer Michael Heinisch in einem Vorwort des Magazins der Gruppe. Die Gruppe le Menschen“, betonte auch Caritas-Präsident Michael Landau, „die Hilfe der Caritas wird an allen Ecken und Enden gebraucht“, verwies er etwa auf alarmierende Arbeitslosenzahlen. In den Sozialberatungsstellen der Caritas seien die Erstkontakte gestiegen, habe Wissen und Technologie in Fachkliniken und Organzentren gebündelt, um insbesondere komplexe Krankheiten optimal zu behandeln. Um Patienten alle Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten an einem Ort zu bieten und sie damit bei allen Gesundheitsthemen zu begleiten, baue die Gruppe an allen Krankenhaus-Standorten Gesundheitsparks auf. (rüm)

Das Social Media-Tool für alle Branchen-Experten

meinte Parr, in Niederösterreich im ersten Halbjahr etwa um 41%. „Die Armut ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen.“ Die Maßnahmen der Regierung hätten zwar kurzfristig geholfen, aber es brauche auch langfristige. Parr appellierte an die Politik, Kindern ein Leben ohne Armut zu ermöglichen. Es brauche ausreichende materielle Absicherung, schlug Parr eine bundesweit einheitliche Kindergrundsicherung vor.

Grundsicherung gefordert

Eine solche fordert auch die Volkshilfe. Eine Befragung armutsbetroffener Familien durch die Organisation zeigt, dass sich Corona auf 50% der befragten Familien finanziell negativ ausgewirkt hat. Drei Viertel aller notwendigen Ausgaben für ein Kind gehen laut aktueller Erhebung der Schuldnerberatungen an Essen, Wohnen und Schule. „Wo sollen die Familien da noch sparen?“, fragt Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe Österreich. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, fordert daher die Politik zu Gesprächen

Spitäler: Vinzenz Gruppe feiert Jubiläum Ordensgruppe wurde vor 25 Jahren durch Zusammenschluss gegründet.

am Runden Tisch auf. (rüm)

© Vinzenz Gruppe/P. Mayr Michael Heinisch ist Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe.

careernetwork

EMBA Ranking ’20 Global Executive MBA (WU) landet auf Platz 32 weltweit Digital Neuer Online-Kurs der FH Salzburg: „Digital Expert“ 84 Change Studie der FH OÖ: Buchhalter benötigen ganz neue Kompetenzen 84

© FH OÖ

Welche Regeln brauchen die „Machtspielchen“?

„Neues Spiel, neue Regeln“: Am 4. November findet der Journalistinnenkongress statt, erstmals als Hybrid-Event. 78

© Konstantin Mikulitsch

Angelika Schopper

„St. Pölten 2024“ Die Kulturmanagerin Angelika Schopper wird mi Jänner 2021 operative Geschäftsführerin der NÖ Kulturlandeshauptstadt St. Pölten GmbH. Gemeinsam mit dem Team des Büros 2024 wird sie den Kunst- und Kulturschwerpunkt St. Pölten 2024 vorantreiben.

© Infineon Austria

Josef Ressel Zentrum Neu an der FH Wien der WKW. 82

© Austrian Airlines

New Work Corona stellt das Arbeitsleben auf den Kopf. 83 Johannes Schoiswohl

Infineon Austria, EPIC Infineon Austria hat seine globale Geschäftsverantwortung mit dem neuen Geschäftsbereich EPIC (Efficient Power Supplies Isolation & Connectivity) weiter ausgebaut. Johannes Schoiswohl ist seit 1. Oktober 2020 für diesen Bereich verantwortlich.

This article is from: