Thun Magazin 03 2022

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SCHULE

«Zur Bildung müssen wir Sorge tragen» Der Stadtrat und ehemalige Berufsoffizier Markus van Wijk ist seit 25 Jahren Mitglied der Schulkommission Thun und seit fast zehn Jahren deren Präsident. In der Pandemie leitete er die Taskforce Schulen. Nun tritt er zurück – mit einem Wunsch für die Zukunft der Schule. che Belastung für die Kommission und mich als Präsidenten bedeutete. Da ist es sehr wichtig, Leute um sich zu haben, die gewisse Funktionen übernehmen. Kam Ihnen die Erfahrung aus dem Militär und der Politik zugute? Das Militär ist natürlich eine ausgezeichnete Füh­ rungsausbildung. Man lernt, gerade auch in Krisensituationen, strukturiert vorzugehen und auch unpopuläre The­ men einzubringen und durchzusetzen. Aber auch das politische Beziehungs­ netz kam mir sehr zugute.

Markus van Wijk, was war Ihre grösste Motivation, sich so lange und intensiv für die Volksschule Thun einzusetzen? Bildung ist ein zentraler Faktor unserer Gesellschaft. Zu ihr müssen wir Sorge tragen, sie müssen wir fördern und ent­ wickeln. Ich freue mich, wenn ich dazu einen kleinen Beitrag leisten konnte. Und wer Menschen bewegen will, muss selber bewegt sein. Mir war die Schule immer sehr nah. Die Tätigkeit hat mir auch viel gegeben. Politik, Behörden, Lehrpersonen, Eltern – alle haben andere Erwartungen an die Schulkommission. Wie wird man diesen gerecht? Alle Erwartungen immer zu er­ füllen, ist unmöglich. Trotzdem sind wir auf viele Bedürfnisse eingegangen. So haben wir in Thun ein sehr gutes Verfah­ ren mit einem gemeinsamen Zielverein­ barungsprozess für jeweils drei Jahre. Wir machen Betroffene zu Beteiligten.

Das Präsidium der Schulkommission gehört zu den aufwändigsten Engagements im Milizsystem. Wie viel Zeit nahm Ihr Amt in Anspruch? Im Schnitt waren es rund 8 Stunden pro Woche. Während der Corona-Zeit, in der ich die Taskforce Schulen leitete, waren es bis zu zwei Tage pro Woche. Was haben Sie gelernt? Verschiedenes. In der Pandemie lernte ich viel über Menschen. Nicht alle reagieren gleich in Krisen. Zudem lernte ich, dass man zwi­ schendurch auch einen Schritt zurück­ treten muss, um den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen zu verlie­ ren. Ich konnte auf ein gutes Team zäh­ len, in der Taskforce wie auch in der Schulkommission. Und ich hatte aus­ gezeichnete Schulleiter, die einen ­unglaublichen Job machen. Die Erwar­ tungen der Politik und des übrigen Um­ feldes sind gestiegen, was eine zusätzli­

Welches war die grösste Herausfor­ derung? Sicher der eklatante Personal­ mangel im Bildungsbereich. Es ist zu­ nehmend schwieriger, gute Lehrper­ sonen und Schulleitungen zu finden. Es ist ein Teufelskreis. Weil die Belas­ tung dadurch steigt, nimmt auch die Fluktuation zu. Zum Glück ist die Stadt jetzt dran, verschiedene Schulinfra­ strukturen zu erneuern, was die Schu­ len natürlich vor neue Herausforderun­ gen stellt. Ebenfalls herausfordernd war die Kurzfristigkeit der Geschäfte. Das ist für eine Milizorganisation nicht ganz ohne. Was wünschen Sie sich für die Thuner Schulen und von Ihrer Nachfolge? Dass sie Sorge trägt zum jetzigen System und den Personen, die eine grosse Verant­ wortung haben. Ich wünsche mir, dass unsere Schulen günstige Voraussetzun­ gen haben, damit sich die Kinder gut entwickeln können und das nötige Rüst­ zeug mitbekommen für das Leben. Was werden Sie am meisten vermissen? Den Kontakt zu den Schulen. Natürlich hatten wir auch kritische Auseinander­ setzungen. Aber wir begegneten uns auf Augenhöhe, der Austausch war im­ mer sehr herzlich und offen. Interview: Simone Tanner Bild: zvg

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