TM Nr. 3 / 2017

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SERIE LERNENDE BEI DER STADT

Mit Diesel im Blut geboren Die Stadt Thun bietet zahlreiche Lehrstellen an. In einer Serie stellt «thun! das magazin» Lernende vor, diesmal Patrick Saurer. Er liebt schwere Lastwagen und lässt sich im Tief­ bauamt zum Strassentransportfachmann EFZ ausbilden. «Ich glaube, ich bin mit Diesel im Blut zur Welt gekommen», sagt Patrick Saurer und lacht spitzbübisch. Seine Augen glänzen, wenn er erzählt, dass er schon als kleiner Bub auf dem elterlichen Betrieb gerne an Landmaschinen herumgeschraubt hat. Daher stammt wohl auch seine Faszination für schwere Lastwagen und

LKW-Fahren bedeutet für Patrick Saurer Freiheit.

grosse Gefährte. befahren, war schon immer mein Traum. Es bedeutet Freiheit für Traum zum Beruf machen

mich», sagt Pädu – wie er im Tiefbauamt von seinen Kollegen ge-

Dass Patrick Saurer Strassentransportfachmann werden will, war

nannt wird. Das Klischee, dass ein Chauffeur ausser Fahren nicht

ihm bereits in der 7. Klasse klar. «Mit einem LKW die Strassen zu

viel können muss, ist völlig falsch. Vorausgesetzt werden handwerkliches Geschick und ein Verständnis für Technik (siehe Info-

Strassentransportfachmann /-frau EFZ

box). Organisation, Selbständigkeit, Flexibilität und Zeitmanagement gehören zur Tagesordnung. Zudem erfordert es grosse Auf-

Aufgaben • Transport und Auslieferung von Gütern • Verantwortung für die Beladung • Organisation und Koordination der Auslieferung • Wartungs- /Unterhaltsarbeiten an Fahrzeugen

merksamkeit, im heutigen Strassenverkehr den Überblick zu be-

Anforderungen • technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, gute Konzentration • Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit • psychische Belastung, gute körperliche Konstitution, Freude am Unterwegssein • Organisationstalent, Urteils- und Entscheidungsfähigkeit, Selbständigkeit

Nichts für Langschläfer und einsame Wölfe

Ausbildung im Tiefbauamt der Stadt Thun • Dreijährige Lehre mit beruflicher Praxis: Tätigkeit in der Garage, Fahren von Kehrichtfahrzeug, Wechselladekipper und Hakenfahrzeug. • Mit 17 Jahren erhalten die Lernenden den Lernfahrausweis der Kategorien B, C und CE. Sie werden von ihrem Aus­ bildner auf Fahrten begleitet. Nach bestandener Fahr­ prüfung erledigen sie die Transportaufträge selbstständig.

halten. «Das Strassenverkehrsgesetz genau zu kennen, ist auch nicht ganz ohne», betont Patrick und verweist auf die Berufsschule. Sein Lieblingsfach ist der Bereich Technik.

Der normale Arbeitsalltag im Tiefbauamt beginnt um 6.50 Uhr. «Zuerst erläutert der Disponent Sacha Linder jeweils das Tagesgeschäft und vergibt die Spezialaufträge», erzählt Patrick Saurer. Am liebsten fährt er den Welaki (Wechselladekipper). Mit diesem LKW führt er zu leerende Mulden vom Abfallsammelhof weg und wieder zurück, erledigt Transporte von Kehricht-, Holz-, Grün-, Karton- und Eisenmulden für Dritte. Der Lernende muss jederzeit bereit sein, zusätzliche Aufträge auszuführen, die neben dem Tagesgeschäft eingehen. Den Kehrichtwagen fährt er weniger gern. «Nicht etwa wegen der Ladung», sagt Patrick Saurer und lacht, «sondern weil man alle paar Hundert Meter stoppen muss, um aufzuladen. Das ist etwas langweilig.» Wie fälschlicherweise angenommen wird, ist man als Chauffeur kein einsamer Wolf. «Der Kontakt mit Kunden gefällt mir sehr», betont Pädu Saurer, den man stets mit einem Lachen antrifft. Ist

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