Programm Frühjahr / Sommer 2021 (Auszug)
Kirschnereit Präsident der Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg Der Pianist und Rostocker Professor Matthias Kirschnereit ist seit diesem Jahr neuer Präsident der Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg. Er folgte auf Cord Garben, der seit fast 20 Jahren der Johannes-Brahms-Gesellschaft vorstand und ihr künftig als Ehrenmitglied verbunden bleibt. Kirschnereit würdigte Garbens Verdienste um das Hamburger Musikleben und betonte die Wichtigkeit dieser Aufgabe: „Die Musik eines der wichtigsten Söhne der Hansestadt Hamburg lebendig zu halten, dazu die Pflege des Brahms-Museums zu fördern, sehe ich als verantwortungsvolle Aufgabe an.“ Ein besonderes Augenmerk liege darauf, Brahms‘ Musik auch einem jüngeren Publikum näherzubringen. Kirschnereit möchte zudem die Zusammenarbeit mit den anderen Komponisten-Gesellschaften des Hamburger Komponistenquartiers intensivieren und den Kontakt zu weiteren Brahms-Gesellschaften des Landes ausbauen. „Und natürlich verknüpfe ich diese Tätigkeit gerne mit der Förderung junger Künstlerinnen und Künstler: Dabei denke ich insbesondere an die hmt Rostock“, erklärt Kirschnereit. Bereits im März drehten hmt-Studierende im Kammermusiksaal kurze Videoclips mit Werken von Johannes Brahms, die über die Johannes Brahms Gesellschaft Hamburg im Internet veröffentlicht werden sollen. Matthias Kirschnereit ist seit 1997 Professor an der hmt Rostock und seit 2012 künstlerischer Leiter der Gezeitenkonzerte. Mit über 40 CD-Einspielungen und seiner internationalen Konzerttätigkeit zählt er zu den erfolgreichsten deutschen Pianisten. Er lebt in Hamburg. Die Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg widmet sich seit 1969 dem Erhalt und der Pflege des kulturellen Erbes von Johannes Brahms. Dazu gehören u. a. die Förderung der Brahms-Forschung, die Nachwuchsförderung, das Betreiben des Brahms-Museums Hamburg und die Herausgabe der Schriftenreihe „Brahms-Studien“.
Professorin Dagmar Gatz
Verabschiedung von Professorin Dagmar Gatz Ende Januar sollte der Kammerchor „Vocalisti Rostochienses“ sein 20-jähriges Jubiläum mit einem großartigen Konzert begehen und bei diesem Anlass die langjährige Chorleiterin Frau
Professorin Dagmar Gatz in den Ruhestand verabschiedet werden. Leider musste dieses Ereignis aufgrund des Lockdowns abgesagt werden. Der Abschied kommt trotzdem. Schweren Herzens sagen die Mitglieder der hmt Rostock Dagmar Gatz adé und ein herzliches Lebewohl. 2001 wurde der Kammerchor von der Professorin Dagmar Gatz gegründet, die ihn seitdem geleitet hat. Jetzt verabschiedet sich die Chorleiterin von ihrem Chor und der Hochschule. Über all die Jahre hat sie den Klangkörper, der herausragende Stimmen der Hochschule vereint und sich durch eine Gesangskultur höchsten Ranges auszeichnet, geformt und zu Höchstleistungen geführt. Mehrfach wurde der Kammerchor mit internationalen Preisen ausgezeichnet, so beim 18. Internationalen Chorwettbewerb in Verona 2005, bei den „World Choir Games 2008“ in Graz, beim Internationalen Chorfestival 2014 in Olomouc (Tschechien) und beim internationalen Chorfestival 2016 in Lissabon. Die gebürtige Schwerinerin absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und unterrichtete zunächst an der Spezialschule für Musik „Georg-Friedrich-Händel“ in Berlin. Von 1983 bis 1994 war sie als Lehrkraft für Chordirigieren und Klavier am Institut für Musikwissenschaft der Universität Rostock tätig, wo sie auch den Frauenchor und stellvertretend den Universitätschor leitete. Mit der Gründung der hmt Rostock 1994 setzte sie dort ihre Lehrtätigkeit als Dozentin für Chorleitung, Chorsingen und Klavier fort und leitete bis 2011 den Hochschulchor. Dagmar Gatz war zwei Jahre lang Sprecherin des Instituts für Musik und in den letzten acht Jahren Prorektorin für Studium und Lehre. Beim Internationalen Chorwettbewerb in Prag 2002 wurde Dagmar Gatz der Dirigentenpreis verliehen. Seit November 2015 hatte sie das Amt der Präsidentin des Landesmusikrats M-V inne. Mozarts „Don Giovanni“ im Livestream Don Giovanni ist smart, ruchlos, vermögend und maßlos. Er kennt keine Ländergrenzen und operiert multinational. In einer Gesellschaft, die ihn hofiert, bejubelt und gewähren lässt. „Es lebe die Freiheit“, singt er zu Beginn des zweiten Aktes, als wäre es eine Forderung an die Jetztzeit. Eine Freiheit, die sich an keine Regeln bindet, die sich im Gegenteil die Freiheit nimmt alles herauszufordern: Jegliches System, jegliche Konvention, jegliches Recht. Denn diese Freiheit kennt kein Maß, als das Absolute durch fortwährende Entgrenzung herauszufordern. Nicht auf die Frauen zielt Don Giovanni, sondern auf das, wofür sie stehen. Er zielt auf die Abschaffung der Liebe. Ihre Rituale sind ihm lediglich Mittel zu einem viel größeren Zweck: Der Bloßstellung, der Demütigung, der Macht, der implizierten Gewalt, der Kommerzialisierung. Denn nur Macht ist wahre Macht. Die Macht über das Leben selbst und in einem letzten Experiment über den Tod. „Don Giovanni“ ist eine Oper der Entgrenzung. Die Ouvertüre nimmt musikalisch das Ende vornweg. Anfang und Ende, zwei Extreme, die - in einem Gedanken gedacht - sich selber aufheben und ein eigenes System erschaffen, das nach eigenen Regeln funktioniert. Ein Perpetuum mobile. Ein Kreislauf. Die Gesangsstudierenden der Hochschule für Musik und Theater Rostock bringen dieses Meisterwerk in einer neuen Inszenierung im April auf die Bühne des Katharinensaals. Begleitet werden sie vom Hochschulorchester un-
ter der Leitung von Florian Erdl. Regie führt Joseph Dieken. Ausstatterin ist Sabine Kohlstedt. Die Premieren finden am 9. und 10. April 2021 um jeweils 19.30 Uhr statt. Weitere Aufführungen folgen am 11. April um 15.00 Uhr und am 12. und 13. April um jeweils 19.30 Uhr. Zwei der Aufführungen werden via Livestream aus dem Katharinensaal in der Reihe „hmt on air!“ übertragen.
Jaehwan Shim in der Rolle des Don Giovanni Foto: Mirco Dalchow
Digitaler Hochschulinformationstag an der hmt Rostock Wenn der Schulabschluss in greifbarer Nähe liegt, ist die Frage nach dem „Wie geht es weiter?“ unmittelbar damit verbunden. Doch gerade dieses Jahr ist die Suche nach dem richtigen Studienplatz nicht ganz leicht. Da trifft es sich gut, wenn die Möglichkeit besteht, sich von Zuhause aus über den Wunschstudiengang zu informieren. Am Samstag, den 10. April 2021, findet an der Hochschule für Musik und Theater Rostock der Hochschulinformationstag statt, diesmal in digitaler Form. Vertreterinnen und Vertreter der hmt Rostock informieren Studieninteressierte bzw. Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern und Lehrer über die Studienmöglichkeiten in den Bereichen Musik, Lehramt Musik und Lehramt Theater (Darstellendes Spiel) sowie Pop- und Weltmusik mit Klassik, über den Diplomstudiengang Schauspiel und über die Zugangsvoraussetzungen, Inhalte und Strukturen. Zudem können individuelle Fragen gestellt werden. Auch die Young Academy Rostock - Internationales Zentrum für musikalische Frühförderung - wird sich präsentieren, und der Studierendenrat steht für Fragen zur Verfügung, die junge Menschen bewegen. Eine Übersicht über das gesamte Angebot ist auf der Website der hmt Rostock zu finden. Dort besteht auch die Möglichkeit zur Anmeldung. Mit der Anmeldung erhalten die Interessierten einen Zoom-Link zu den von ihnen ausgewählten Veranstaltungen. Meisterkurse des Rostocker Sommercampus laden zur Teilnahme ein Junge Nachwuchsmusikerinnen und -musiker und unterrichtende Künstlerpersönlichkeiten arbeiten intensiv auf höchstem Niveau an ihren Interpretationen, tauschen sich miteinander aus,