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Ein kurzer Sommer ... Hans-Peter Bäck Koordinator Ferkelausschuss
Die lange und stabile Preisphase im heurigen Sommer hat den Ferkelproduzenten gut getan und die Stimmung deutlich aufgehellt. Zwar musste man im Gefolge sinkender Schlachtschweinpreise ab Ende September auch einen Rückgang der Notierung hinnehmen, an der durchwegs positiven Markteinschätzung für die nähere Zukunft hat sich aber nichts geändert. Nachdem mit Anfang November wieder etwas mehr Ruhe an den Märkten eingekehrt ist, stabilisierten sich die Preise auch wieder und mit Beginn der kälteren Jahreszeit sind traditionell kaum Vermarktungsschwierigkeiten zu erwarten. Zumindest ab April herrschte heuer eine schon dringend benötigte zufriedenstellende Preissituation und es sind auch für das nächste Jahr, wenn nicht eine Sondersituation wie zum Beispiel eine Tierseuche oder eine politische Krise eintritt, gute Erlösmöglichkeiten zu erwarten. Die schwierige Situation der vergangenen Jahre hat bei einer nicht kleinen Zahl Ferkelerzeugern einen Nachdenkprozess über die zukünftige Entwicklung des Betriebes beschleunigt. So ist derzeit verstärkt ein Trend hin zum geschlossenen Betrieb zu beobachten. Dies und der weitere Rückgang der Sauenbestände werden zumindest mittelfristig das Angebot deutlich verringern.
10 | Ferkelmarkt | 4 2016
Dauerbaustelle Eingriffe bei Nutztieren Wie schon öfter berichtet, setzte und setzt man sich mit dieser Thematik in Arbeitsgruppen und Diskussionsveranstaltungen auseinander. Nun sieht es so aus, dass man sich einer Zwischenlösung nähert. Es zeichnet sich ab, dass die Ebermast, die immunologische Kastration und die Kastration unter Einsatz von Schmerzmitteln als Alternativen bis zum Vorliegen besserer Methoden eingesetzt werden können. Damit soll auch das zu erwartende Chaos in Deutschland vermieden werden, wo man ab 2019 den Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration verankert hat. Zu erwarten ist, dass dort diese Problematik zum Teil in Länder exportiert wird, in denen andere Regelungen gelten. Dem Vernehmen nach sichern sich Mastbetriebe mittlerweile schon langfristige Lieferverträge für Ferkel, um