style in progress 2/2019 – Deutsche Ausgabe

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MENSCHEN GEWINNEN

SO LÄUFT’S

HASTA LA VISTA HAMSTERRAD

Work Traveler, Frugalisten, Work-Life-Balencer – eine neue Generation Arbeitnehmer erfordert das Umdenken der gesamten Branche. Welche Ansprüche stellen junge Auszubildende an den Modehandel und was tut dieser, um den Mehrwert dieser Generation gerade hinsichtlich neuer Technologien und Kommunikationsformen wertzuschätzen? Die Generation Z gibt dem Handel einige Hausaufgaben auf. Text: Isabel Faiss. Illustration: Claudia Meitert@Caroline Seidler

DAS IMAGE DER LEHRE MUSS BESSER WERDEN

Günter Dworschak, Verkaufsleiter Modehaus Adelsberger „Die Azubis heute haben andere Prioritäten und leben oft in einem anderen familiären Umfeld. Heute ist es normal, dass beide Eltern berufstätig sind und Karriere machen wollen. Aber natürlich spüren wir auch, dass immer mehr Jugendliche höhere Schulen besuchen wollen und die Lehre an Wertigkeit verloren hat. Das Image der Lehre muss besser werden. Man muss jungen Arbeitnehmern heute ein Umfeld bieten, wo sie sich zu Hause fühlen, einen Gesprächsrahmen finden für diverse Anliegen, Sicherheit erleben, Ansprechpartner, die ihre Themen haben (junge Lehrlingsverantwortliche). Man muss zuhören und zugleich auch fordern. Azubis sind heute sehr oft zarte Pflänzchen, die vieles im Job lernen müssen, was sie früher zu Hause gelernt haben. Deshalb ist ein starkes Umfeld in einem Unternehmen mit positivem Image wichtiger denn je. Aber auch eine zielgerichtete und gute Führung. Über den Standard hinaus fördern wir sie daher in Form von externen Workshops mit anerkannten Partnerbetrieben, über interne Schulungen und Lehrlingsprojekte, wo sie gefordert, aber auch gefördert werden. Als Beispiel von uns: 2018 durften die Lehrlinge einen eigenen Shop planen, einrichten, einräumen und dann auch über einen vorher definierten Zeitraum betreiben.“

LIFE-LIFE-BALANCE

Andreas Moreau, Inhaber Mode & Sport Moreau, Kaprun „Es gibt einen internen Lehrlingsentwicklungsplan mit Begleitung bis zur Lehrabschlussprüfung. Wir lernen täglich auch von unseren Lehrlingen, die zu vielen Themen wie Warenpräsentation, Kundenkontakt oder diverse interne Abläufe oft einen sehr einfachen und unvoreingenommenen Zugang haben. Hier entsteht das größte intrinsische Motivationspotenzial, wenn sie in einem vorgegebenen Rahmen Entscheidungen treffen können und ihre Meinungen offen äußern dürfen. Unsere Lehrlinge kennen die Floskel ,Kann ich ihnen helfen‘ nicht, die ist auf ihrer Festplatte nicht abgespeichert. Daraus entsteht ein völlig neues Gesprächsverhalten. In einem gesunden Umfeld von Geben und Nehmen schätzen unsere Lehrlinge die vielen Freiheiten, die sie haben, trotz vieler Tätigkeiten, die einfach das Lehrlingsdasein mit sich bringt.“

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