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Tokyo 2020: So erfolgreich wie nie

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IN KÜRZE

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IM SCHLAGLICHT

Es waren Paralympics unter besonderen Umständen, dennoch war unser Team im Medaillenranking noch nie so weit oben. Der Dank für diesen Erfolg gebührt den Athletinnen und Athleten.

Von Roger Getzmann, Bereichsleiter RSS

Die um ein Jahr verschobenen Paralympischen Spiele von Tokio standen unter grossem Einfluss der Pandemie. Die Bedingungen waren ungewöhnlich und schwierig, in der Vorbereitung und vor Ort. Lange Wartezeiten und kompliziert erscheinende Prozeduren wurden vom Swiss Paralympic Team als positive Herausforderung angesehen. Diese Gelassenhenheit zusammen mit dem begeisternden Teamgeist war sicher einer der Schlüssel für die prozentual beste Klassierung aller Zeiten im Medaillenranking.

Die 15 Athleteninnen und Athleten von Rollstuhlsport Schweiz haben mit ihren Leistungen beeindruckt. Es war eine Freude, wie sie für ihre jahrelangen grossen Investitionen belohnt wurden.

Leichtathletik

Herausragend waren die Ergebnisse in der Leichtathletik. Manuela Schär durfte mit 2x Gold und 3x Silber am meisten Edelmetall nach Hause tragen. Nachdem sie in London 2012 und Rio 2016 unverdient hartes Brot essen musste, wurde ihre ausdauernde akribische Vorbereitung und ihr Durchhaltewillen mit Paralympics-Titeln belohnt.

Schon seit einigen Saisons dominiert Marcel Hug die Klasse T54. Nicht zu schlagen war er erstmals auch an Paralympischen Spielen. Mit 4x Gold gewann er alle seine Rennen und setzte ein deutliches Statement.

Catherine Debrunner (1x Gold, 1x Bronze) ist ebenfalls an der Weltspitze angekommen. Nach Fokus auf ihre Ausbildung hat die Thurgauerin sehr gut gearbeitet und in Tokio überzeugt.

Dem Tetraplegiker Beat Bösch machte die Hitze zu schaffen. Mit zwei Diplomen und starken Leistungen verabschiedete er sich ehrenhaft von der grossen Bühne. Patricia Eachus steigerte sich und erreichte im Marathon eine persönliche Bestzeit.

Handbike

Für die letzte Medaille war das Handbike Team verantwortlich. Heinz Frei hat einmal mehr die ganze Welt verblüfft. In einem schwierigen Ausscheidungsrennen hat der 63-jährige Routinier auf der hügeligen Strecke alle irgendwo versteckten Kräfte mobilisiert. Seine Silbermedaille im Strassenrennen im geliebten Japan glänzt, wie er selbst kommentierte, noch mehr als vorangegangene Goldmedaillen.

Fabian Recher (7. Rang) und Tobias Fankhauser (4. Rang) durften sich über ein Diplom freuen. Sandra Stöckli zeigte eine ansprechende Leistung, während Sandra Graf an ihren letzten Paralympics leider nicht zur Form fand. Durch die Zusammenlegung von Klassen gerieten beide in Nachteil.

Badminton

Das Badminton-Doppel Karin Suter und Cynthia Mathez wehrte sich mutig gegen die asiatische Dominanz und begeisterte mit vielen schönen Punkten. Der vierte Rang darf postiv gewertet werden, trotzdem war die Enttäuschung über die knapp verpasste Medaille sichtbar.

Diverse

Nicole Häusler (Sportschiessen) war gut vorbereitet, es fehlte leider das Wettkampfglück. Silvio Keller (Tischtennis) und Nalani Buob (Tennis) konnten gegen schwierige Gegner nicht die nächste Runde erreichen, haben aber beide mit guten Szenen Freude bereitet.

Ein grosses Kompliment gebührt der Bevölkerung von Tokio und Japan. Sie haben immensen Aufwand auf sich genommen und der Welt unter schwierigen Umständen sehr gute Spiele organisiert. Wir fühlten uns jederzeit sehr sicher und freundlich aufgenommen.

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