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SLaCK FLaGPOLe

SLaCK FLaGPOLe SCHLaFFTeR FaHnenmaST

IST eIne mÖGLICHe aRCHITeKTOnISCHe FORTFüHRunG DeR mOnumenTaLISTISCHen BISmaRCK-SKuLPTuR InS HeuTe.

Zu GRunDe LIeGT DIe annaHme, DaSS TOTaLITäRen

STRuKTuRen HäuFIG eIn RITueLLeR GeSTuS mITSCHWInGT.

DuRCH DaS HISSen eIneR FLaGGe an eInem FaHnenmaST SOLL

ZuSammenGeHÖRIGKeIT RePRäSenTIeRT WeRDen.

FaCKeLmäRSCHe, FaHnenaPPeLLe SInD eIn BeSTanDTeIL mILITäRISCHeR SeLBSTDaRSTeLLunGen. DIe FaHne WeHTe Den TRuPPen aLS FeLDZeICHen VORan unD HaT DamIT ORIenTIeRunGSFunKTIOn unD SYmBOLISCHe BeDeuTunG.

VORLIeGenDeS BLaTT GReIFT DIeSen umSTanD auF unD nImmT

DaBeI DIe 8 GRanITFIGuRen am SOCKeL DeR BaSIS In Den mITTeLPunKT DeR BeTRaCHTunG:

IKOnOGRaPHISCH BILDen DIeSe 8 aLLeGORIen DIe BaSIS, auF

DeRen SCHuLTeRn BISmaRCK STeHT.

KOnSeQuenTeRWeISe BenÖTIGen DIeSe 8 PeRSOnIFIKaTIOnen, GeTReu mILITäRISTISCHeR TRaDITIOn, IHRen eIGenen FaHnenmaST FüR IHRe eIGene FLaGGe

DeSWeGen SOLLen:

4 RePRäSenTaTIVe FaHnenSTanGen ZuR ReCHTen unD

4 RePRäSenTaTIVe FaHnenSTanGen ZuR LInKen BISmaRCKS auFGeSTeLLT WeRDen. ZuSammen aCHT FaHnenmaSTe

Säumen DIe SKuLPTuR Zu BeIDen SeITen unD VeRSCHaFFen

IHR eIn WüRDIGeS mODeRneS anTLITZ SIe unTeRSTüTZen DaS

RePRäSenTaTIVe eRSCHeInunGSBILD, HInTeRFRaGen eS aBeR auCH. eS IST eIne VeRGIFTeTe eHRBeZeuGunG! eS HanDeLT SICH nICHT um STRamme, STeIFe FaHnenmaSTe.

Im GeGenSaTZ ZuR KLaSSISCH STRaFFen FaHnenSTanGe, DIe eInen STRenGen CHaRaKTeR HaBen SOLLTen, SInD DIe VORGe-

SCHLaGenen FaHnenSTanGen: SCHLaFF, KRumm & SCHIeF.

SIe SInD DaS GeGenTeIL eIneS unIFORmen mILITaRISTISCHen

GeDanKen. DIe STanGen SCHeInen SICH Im WInD Zu WIeGen

SIe SInD TänZeRISCH unD BaLanCIeRenD auF Dem SCHmaLen

BanD ZWISCHen VeRGanGenem unD Dem ZuKünFTIGen.

SIe SInD eInZIGaRTIG, SIe BIeTen Raum FüR neueS.

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“Slack Flagpole”

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1 Eins

Der He lige Ro and Der despot schen Bismarck Darstel ung schwingt in hrer monumentalistischen Brachialität eine Gewa ttätigke t mit, die das Denkmal empfäng ich für militaristische oder martia ische Interpretationen macht. Es kommen Assoziationen zu Ritualen von Fackelmärschen und Fahnenappellen auf Dem Zugrunde iegt die Annahme, dass totalitären Strukturen häufig ein r tuel er Gestus als Bestandteil m litarist scher Darstellungen m tschwingt Durch das Hissen der Flagge an einem Fahnenmast so len Werte wie Ident tät, Einheit und Geschichte repräsentiert werden Eine Fahne geht ursprüng ich den Truppen als Feldzeichen voran und hat dam t Orientierungsfunktion und symbolische Bedeutung Wer für seine Fahne starb, starb den Heldentod In der Darstellung des hamburger Bismarcks geht es also nicht al ein um die Abbildung se ner natürl chen Person, sondern um die Demonstration einer Idee, m behandelten Fal s cherlich der Personifikation e nes Deutschen Reiches

Die Bismarck Figur steht allein, erhöht auf einem Socke und thront über der Stadt Hamburg. 8 F guren umgeben den Sockel Diese Darstellungen versinnbildlichen, laut Wikipedia, a s “8 Granitfiguren zu seinen Füßen, die germanischen Stämme” aCHT DaRSTeLLunGen SInD DIe BaSIS:

Es st wenig überraschend, dass ihre Bedeutung deutlich komplexer ist So beschreibt u.a. die Bismarck-Stiftung die Bedeutungen der Figuren als: “Germania, Handel, Wissenschaft, Krieg, Kunst, Landwirtschaft, Industrie und Handwerk".

JeDe DeR aCHT aLLeGORIen WIRD eIne FaHnenSTanGe ZuGeORDneT, Zum PeRSOnIFIZIeRen.

SCHIeF& KRum

FaHnenSTanGen, 2 auF & 6 neBen Dem PLaTeau eInen eIGenen FaHnen maST! aLLeRDInGS SInD DIe ZeITen VOn STRammen, STeIFen FaHnenmaSTen WeITGeHenD auFaRBeITunG DeS KOLOnIaLen eRBeS WIRD nICHT aBGeSCHLOSSen WeRDen KÖnnen. DIe DeBaTTen um VeRanTWORTunG müSSen WeITeR GeFüHRT WeRDen.

8

TRaGen&STüTZen DIe KOLOSSaLITäT, VeRDIenen DaHeR: 8 neue ImPuLSe

PeRSPeKTIVISCH: eS müSSen ImmeR WIeDeR neue ImPuLSe In DeR DeBaTTe GeSeTZT WeRDen. Den FReIen Raum DaFüR KÖnnTen DIe KRummen „SLaCK FLaGPOLeS“ STeLLen. WeCHSeLnDe FaHnen aLS PROJeKTIOnSFLäCHen an maSTen KÖnnen TuRnuSmäSSIG neu BeSPIeLT unD KuRaTIeRT WeRDen. DaDuRCH KÖnnen SeHR KOnKReTe unD DeTaILLIeRTe FaCeTTen DeR DeBaTTen ImmeR WIeDeR neu BeLeuCHTeT WeRDen. DIeS FüHRT Zu eIneR FORTWäHRenDen auSeInanDeRSeTZunG unD SCHaFFT ImmeR WIeDeR neuen Raum FüR VeRänDeRunG. eS FInDeT eIne KOnTInuIeRLICHe JuSTIeRunG STaTT.

Interessant ist das unterschiedliche Narrativ! Der Wikipedia-Artikel zeigt beispielhaft, wie das Bismarck-Denkmal als Projektionsfläche für schwierige, völkische Gedanken dienen kann.

Aber die genaue Bedeutung der 8 Granitfiguren ist für unser heut ges Auge nicht leicht zu entschlüsseln Es sind personifizierte f kt onale Darstellungen, deren Re evanz für e n großes Ganzes s ch nicht vollständig erschließt Trotzdem sind sie in der Ikonographie des Denkmals sehr wichtig, da sie offensichtlich das Fundament der riesigen Figur bilden und sie stützen. Bismarck steht n cht mit seinen Füßen auf dem Boden, sondern wird v elmehr von ihnen, den 8 Vasal en, auf ihren Schultern getragen

Som t ist es sehr bedeutend, mit welcher Bedeutung diese acht Figuren Darste lungen aufgeladen werden Über die Interpretation ihrer Person f kation kann die Basis des Bismarck-Denkmals ins Wanken kommen S nd es nun germanische Fürsten, Allegorien für deutsche Tugenden oder fiktiona e Wesen?

Der künst er sche Ansatz stellt sich genau dieser Frage und nimmt diese acht Darstellungen in den Mittelpunkt der Betrachtung Die Bismarck Figur ruht auf hren Schultern Diese acht Charaktere sind der Schlüssel der Charakterisierung des Denkmals

Getreu der oben beschr ebenen militaristischen Lesart des Denkma s schlägt dieser Entwurf 4 repräsentative Fahnenstangen zur Rechten und 4 repräsentat ve Fahnenstangen zur Linken Bismarcks vor! Zusammen acht Fahnenmaste säumen die Skulptur zu beiden Seiten und verschaffen ihr e n würdiges Ant itz!

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2 ZWEI

Die Acht

Die 8 Granitfiguren symbolisieren 8 unterschiedl che Ideen, Gedanken, Fähigkeiten und Fertigkeiten, auf denen die Idee eines deutschen Reiches, personifiziert als Bismarck Figur, begründet sein könnte Jede dieser 8 F guren soll ihren e genen Fahnenmast, ihre eigene Flagge erhalten! Jeder Figur muss auf diese Weise Raum gegeben werden, um für sich selbst zu sprechen Allerdings s nd die Zeiten von strammen, steifen Fahnenstangen weitgehend dekonstruiert Die moderne Fahnenstange ist eine Ersch affte! Sie st die notwend ge Konsequenz des Monumentalismus in der Gegenwart! Weichhe t und Zartheit sind der Gegenentwurf zu rituel en Fackelmärschen und Fahnenappel en (vgl auch Songauswahl bei Merkels Zapfenstreich) Es ist eine Dekonstruktion althergebrachter patriarchaler Strukturen Im Gegensatz zur k assischen Fahnenstange, d e e nen repräsentativen Charakter haben sollten, sind die vorgeschlagenen Fahnenstangen Sch af, krumm und schief Sie sind das Gegenteil eines un formen Gedankens Die Stangen sind labberig, wie aus Gummi Sie w rken wackelig und hrer Last kaum würdig Sie stehen für das Gegenteil einer homogenen Gesellschaftsordnung Jede der 8 Stangen w rkt einzigartig, indiv duell und farb g.

3 Drei

Der Ausblick

Der Ideenentwurf sieht die Insta lation von krummen Fahnenmasten vor. Diese Insta lation kann für s ch a lein stehen, da die Fahnenstangen thematisch zum Denkmal passen so lten Gle chzeit g ist die Aufarbe tung des kolonialen Erbes aber nicht abgesch ossen Die Debatten um Verantwortung müssen weitergeführt werden Es bedarf also auch zukünftig Aktionsraum, um eine Auseinandersetzung zu suchen Nun könnten Flaggen an den Fahnenstangen eine mög iche Ebene sein? Diese Pro ektionsflächen an Fahnenmasten könnten turnusmäßig neu bespielt und kuratiert werden Wechselnde Personen (-Gruppen) können Arbeiten an diesen Fahnenmasten zeigen Damit w rd eine Fläche zur Verfügung gestel t, d e einer mmerwährenden

Auseinandersetzung Raum für Veränderung schafft Auf diese Weise findet e ne kontinuierliche Justierung statt zur Umsetzung:

Genaue Maße, Material, Oberflächengesta tung und Farbe sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht festgelegt Technisch dürfe diese Instal ation fordern, aber ke ne unüberwind ichen Hürden darstellen. Im deutschsprach gen Raum g bt es mehrere F rmen, welche auf eine lange Firmengeschichte a s Herstel er von Fahnenmasten verweisen International gibt es ebenfal s Herste ler Die 8 “S ack Flagpoles” müssten trotzdem als Einzelstücke aus Stah oder aus Kunststoff gefert gt werden und müssten statisch geprüft sein Neben dem Denkmal könnten Punktfundamente gesetzt werden

Diese Konstruktion könnte dann als Grundgerüst d enen, um es in geeigneter We se zu besch chten oder zu färben Die Stangen komplett aus z B “Gumm ” herzuste len ist nicht mög ich (Der aktuell höchste Fahnenmast steht laut Wikipedia in Ägypten und ist 200 Meter hoch )

Beitragsverfasser/-innen:

Kennzahl: 111163

Beitragsverfasser/-innen:

ERLÄUTERUNG / Konzept Kennzahl: 111163

BISMARCK NEU DENKEN

Ein Monument wird transformiert und als Denkmal weitergeschrieben.

WIR HAFTEN – wird direkt mit Gold in das Schwert von BISMARCK eingeschrieben. Durch das Einschreiben und Bekennen unserer Haftung, wird das Symbol für Herrschaft, Krieg und Gewalt, zum Schwert für Gerechtigkeit, Weisheit und Verantwortung transformiert. Das Bekenntnis – WIR HAFTEN – verbindet sich mit dem Körper des monumentalen Denkmals von BISMARCK und unserer Geschichte. Gold, als Material der Schrift, steht für die Würdigung der Opfer und die Gewichtung unserer verbindlichen Verantwortung gegenüber der Geschichte. Gold, das auf der einen Seite für Herrschaft, Reichtum und Macht steht, wird als Medium in seiner positiven Symbolik für Weisheit, Verständnis und Mitgefühl zur Transformation des Denkmals eingesetzt. Das neu formatierte Denkmal, fordert uns auf – die Person, den Politiker und den Mythos – BISMARCK NEU DENKEN.

Technische Umsetzung:

WIR HAFTEN

Material:8 Buchstaben aus Messing werden mittels galvanischen Verfahrens vergoldet und schonend, im Sinne des Denkmalschutzes, am Schwert Bismarcks aufmontiert, nicht implementiert.

Beratung und Begleitung durch das Denkmalamt von Hamburg.

«The sculpture‘s history requires a RE:DESIGN, and to RE:FLECT its cultural history, it needs to be enclosed by a wall.»

The Bismarck Monument in Hamburg‘s Alter Elbpark has been a controversial symbol since its construction in 1906. It has been seen by many as a symbol of authoritarianism, colonialism, and discrimination. In response, an international open competition has been launched for artists and architects to develop ideas for recontextualizing the monument. The goal is to foster critical dialogue about the monument‘s complex history and symbolism. The competition aims to make the invisible visible and highlight the need to develop our culture of re:membrance. The winning idea will allow people to stand at the same height as the monument, fostering dialogue and understanding of the sculpture‘s history and cultural significance.

«Get a unique view of Bismarck‘s sculpture with a raw concrete intervention that allows visitors to stand eye-to-eye with the sculpture, while providing historical context »

This intervention would make that possible. Not only would this provide information on the background of the sculpture and the figure of Bismarck, but the sculpture would no longer be looking down on people. People could finally stand at the same height and start a dialogue to explore the history. The interactive exhibit inside the walls would allow visitors to engage with the sculpture in a meaningful way.

Signage plates providing historical information and a platform for visitors to share their perspectives would encourage dialogue and foster a deeper understanding of the sculpture‘s significance. Through this interactive experience, visitors would have the opportunity to learn about the history of Bismarck and the cultural context in which the sculpture was created.

To accommodate the sculpture‘s three levels of pedestals (Sockel), the tower design could be expanded with three walls, with levels as 1, 2, and 3 to indicate each level and provide information on every level.

Inside the tower, the space could be incorporated for events or even concerts, allowing natural light to filter in from above, and accessed by a staircase leading to the top. An alternative and ironic approach could be to leave the sculpture with the scaffolding that was used during its RE:STORATION. This would be a cost-effective solution and could generate attention that can be used to educate the public on the sculpture‘s history.

Advantages of the concept: reflektierte Sicht. Die Auswahl erfolgt im „Dialog der Gesellschaft“:

* Platform for information: The proposed concept of enclosing the Bismarck Monument in Hamburg‘s Alter Elbpark with a wall would provide a platform for information. Visitors would be able to engage with the sculpture in a more meaningful way and learn about the history of Bismarck and the cultural context in which the sculpture was created. The interactive exhibit inside the walls would allow visitors to share their perspectives and encourage dialogue, fostering a deeper understanding of the sculpture‘s significance.

* Redesign of the environment: The proposed concept would also lead to the redesign of the environment surrounding the monument. The raw concrete intervention would provide a modern and unique look that would enhance the overall aesthetic of the area.

* Urban design adaptation: The proposed concept would also adapt urban design to accommodate the monument. The three walls of the enclosure would be designed to accommodate the sculpture‘s three levels of pedestals, with each level providing historical information on the sculpture.

* Viewing platform: The enclosure would also provide a viewing platform that would allow visitors to stand at the same height as the monument. Visitors would be able to view the monument from a new perspective and engage with it in a more immersive way.

* Meeting and exchange platform: The enclosure would provide a platform for visitors to meet and exchange ideas. The space inside the walls could be used for events or even concerts, allowing natural light to filter in from above and accessed by a staircase leading to the top.

* Platform for concerts: Lastly, the enclosure could provide a platform for concerts, enhancing the cultural significance of the area and providing a unique experience for visitors.

Once approved, this concept of walling the sculpture will require further RE:SEARCH to determine the appropriate material surface, taking into consideration factors such as durability, visual appeal, and cost-effectiveness, and ensuring that the final product aligns with the overall design and purpose.

Please note that this concept is a basic outline and requires further input from our team of architects and engineers at RE:RE for RE:FINEMENT. This document contains confidential information intended only for the recipient.

BISMARCK NEU DENKEN | DIE SACKGASSEN

INTERNATIONALER OFFENER IDEENWETTBEWERB ZUR

KONTEXTUALISIERUNG DES BISMARCK-DENKMALS

IM ALTEN ELBPARK IN HAMBURG

Mein Entwurf für das Bismarck-Denkmal ist als kritische Intervention angelegt, die den Besuchern eine neue Perspektive auf die Geschichte und Bedeutung des Denkmals vermitteln soll. Die Wegeführung spielt dabei eine zentrale Rolle, indem sie die Besucher auf eine bewusst verwirrende Reise schickt, die sie dazu auffordert, ihre eigenen Annahmen und Erwartungen zu hinterfragen.

Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Wegeführung so gestaltet, dass sie den Besuchern das Gefühl der Desorientierung vermittelt, das viele Menschen in der Zeit Bismarcks erlebt haben könnten. Die Wege sind so angelegt, dass sie in verschiedene Richtungen führen und die Besucher zu verschiedenen Punkten im Park bringen, die ihnen neue Perspektiven auf das Denkmal und seine Bedeutung eröffnen.

Entlang der Wege können interaktive Elemente wie QR-Codes oder Audioguides platziert werden, die den Besuchern zusätzliche Informationen über die Geschichte und die Bedeutung des Denkmals vermitteln. Diese Elemente sollen den Besuchern helfen, sich mit verschiedenen Perspektiven und Interpretationen auseinanderzusetzen und ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.

Die Beleuchtung des Denkmals wird bewusst zurückhaltend gestaltet, um eine kritische Perspektive zu unterstreichen. Anstatt das Denkmal als strahlendes Symbol der Macht und des Nationalstolzes darzustellen, wird es als umstrittenes und kontroverses Objekt präsentiert, das unterschiedliche Reaktionen hervorrufen kann. Die Besucher werden ermutigt, ihre eigenen Meinungen zu bilden und ihre Schlüsse zu ziehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die geplante kritische Intervention dazu beitragen wird, den Besuchern eine neue und umfassende Perspektive auf die Geschichte und Bedeutung des Bismarck-Denkmals zu vermitteln. Die Wegeführung und die interaktiven Elemente werden den Besuchern helfen, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen und sich aktiv mit der Geschichte auseinanderzusetzen.

Re - Think

Re -Acting Bismarck erklettern!

Idee

Das Bismarck-Denkmal wird zu einer Ketterwand.

Das Denkmal bleibt bestehen. Optisch verändert sich sehr wenig, fast nichts. Das Denkmal wird aber anders gebraucht. Vor allem aber wird es genutzt: Es kann erklettert werden.

Betrieben durch einen Kletterverein und nur unter Aufsicht und Anleitung während bestimmter Öffnungszeiten ist die Kletterwand verfügbar.

Ein sehr spezieller Ort. Bismarck als eine einzigartige Sport-Kultur-Stätte.

Ambivalenz

Die kritische Distanz besteht in einer unmittelbaren Nähe, die durch den konkreten Gebrauch des Erkletterns aufkommt.

Der handelnde Umgang mit einem historischen Monument ermöglicht seine Entmystifizierung. Mit Denkmälern kann man nicht viel machen, außer sie anschauen. Manchmal werden sie zum Signet und sind identitätsstiftend. Meist sieht man/frau sie irgendwann nicht mehr – auch wenn sie sehr groß sind – sie werden Tapete, Silhouette, Kulisse. Es geht darum sie wieder zu nutzen!

RE-THINKING DURCH RE-ACTIONING

Wobei zu betonen ist, dass ein Denkmal nie ein Aktionsfeld ist – ein handelnder Umgang ist sogar verboten. Diesem Verbot wird nun ein ReActioning entgegengestellt: Bismarck ist nicht mehr Kulisse.

Gleichzeitig stellt es eine Grenzverletzung dar (wie die Kolonialisierung), eine Form der Aneignung.

Durch die Nutzung, durch das Re-Actioning wird das Re-Thinking immer wieder aktiviert: Was ist das? Ist da eine Person auf dem Monument? Wie ist die da hingekommen? Was ist da los? Was soll das?

Re-Actioning Bismarck wird für Aufsehen sorgen - diesen Ort neu in die Stadt einschreiben.

Didaktischer Ansatz

Re-Actioning als Re-Thinking ist der didaktische Ansatz dieses Konzeptes.

Die Vermittlung des besonderen Ortes ist Teil der Sportstunden. Man erlernt dort nicht nur das Klettern. Die Betreuung der Kletterstunden beinhaltet auch eine Vermittlung der Besonderheit des Denkmals, seine Historie, Frage- und Problemstellungen. Hierfür erhalten die jeweiligen Leiter des Klettersports eine kleine „Schulung“ zum Beispiel durch die Stiftung „Historische Museen Hamburg“.

Zudem gibt es Tableaus/Info-Tafeln und Erläuterungen durch die „Kletterlehrer“ während der Kletterstunden.

Tableaus

Es gibt mehrere Tableaus mit Erläuterungen und Informationen: von der Stiftung Historischer Museen Hamburg von der Black-Lives-Matter Bewegung von dem Kletterverein / Sportbund mit Angaben der Öffnungszeiten und Nutzungsmöglichkeiten.

Die Umsetzung

Die Klettergriffe sind verhältnismäßig einfach anzubringen. Pro Quadratmeter gibt es 4 bis 11 Klettergriffe.

Es wird nicht die Gesamte Skulptur – eher der rückwärtige Teil - zum Klettern genutzt und mit Klettergriffen versehen.

(Im Sockelbereich wären das 2/3 Felder zwischen zwei Figuren.)

Die Installation der Klettergriffe ist ein eher kleiner, kostengünstiger und leicht rückbaubarer Eingriff.

Damit nur zu bestimmten Zeit geklettert werden kann, gibt es auf der ersten Sockelebene zuklappbare „Türen“, die in geöffneter Form Klettergriffe offenlegen. Zugeklappt sind auf der „ersten Ebene“ die Griffe verdeckt, nicht benutzbar und die Anlage ist geschlossen.

(Die Konstruktion in der Abbildung ist so nicht direkt realisierbar – für die Möglichkeit, die Griffe zu verdecken, wird in der zweiten Phase eine konstruktive Möglichkeit entwickelt.)

Der Auf- und Abstieg wird durch Seile gesichert.

Beitragsverfasser/-innen: noroomgallery erklettern möchte, sondern so auch Menschen zum Klettern kommen - sogar anreisen - die sich vorher noch nicht dafür interessiert haben und nebenbei auch noch etwas über Bismarck erfahren.

Varianten

Die Klettergriffe sind in unterschiedlichen Grautönen gehalten (es gibt unterschiedliche Routen/Schwierigkeiten und dafür jeweils unterschiedliche Grautöne). Die Klettergriffe könnten auch farbig sein.

KOMBINIERBAR

Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Konzept mit anderen Konzepten kombinierbar ist.

Eine Erfrischungsbude / ein „Vereinsheim“ wäre auf Wunsch möglich. (aber wohl eher unwirtschaftlich bzw. an die Kletteröffnungszeiten gebunden).

DAUER & RÜCKBAU

Ich gehe davon aus, dass sich das Re-Actioning als Re-Thinking auch irgendwann abnutzt. Das Konzept ist nicht für die Ewigkeit. Eine Einstellung und einen Rückbau sehe ich dann positiv.

Kooperation

Re-Thinking / Re-Actioning Bismarck soll in Kooperation mit Klettervereinen und dem Hamburger Sportlerbund durchgeführt werden.

Der Kletterbetrieb wird durch einen oder mehrere Klettervereine betreut. Bis jetzt nutzen Klettervereine Hallen und im Außenbereich vor allem Bunker.

Es bietet sich auch eine Kooperation mit dem Kunst & Sportverein an.

Ich gehe davon aus, dass sich das Vorhaben fast von alleine bewirbt, dass nicht nur die nationale und internationale Kletterszene, mal den Bismarck

PS Ich erinnere mich noch an die Zeit, als in Hamburg Kultur, Kunst, Erinnern und Sport von einer Behörde betreut wurden.

Wallanlagen: Denkmäler von Stadtfreiheit, Demokratie und Republik

Kulturspuren eines Herrschaftsmärchens

Schillerfestzug 13.11.1859 mit dem Entstehungszeit. „Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen“ Wintermärchen Caput - IMPONIERGESTE BESCHRÄNKEN Bürger stifteten das Denkmal, dem ReichsHamburg durch den Freihafen zum größten Überseehafen eines größeren deutschen Staates werden ließ und seinen Ruhesitz nahe Hamburg hatte. Das Denkmal hat so gut funktioniert, weil Mythen nutzt, die ohne kunsthistorische Kenntsetzt die Monumentalfigur Macht und Bedeutung einer Person mit körperlicher Größe gleich. Der Reichskanzler ist als riesiger nach Westen wachender Roland dargestellt, eine Gestalt aus mit historischen Rolandsfiguren als Zeichen des Marktfriedens in der Stadt nichts zu tun hat. Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, das 1806 endete, war der Kaiser nur das lose mit blankem Schwert an der Stadtmauer steht gegen Frankreich 1871 vorgeblich erneuerten Deutschen Reiches. In diesen viel stärker eingreifenden bürgerlichen Staat unter Leitung eines Monarchen waren Angehörige der ehemaligen Armee, Großgrundbesitzer und Regierungspersonal eingebaut mit der verheerenden Folgen: einer imperialistischen Politik dieses größeren Staates nach außen und Unterdrückung nach Das Hamburger Bismarckdenkmal ist Vorbild für vom Deutschen Reich ausgelösten Weltkriegen nötig wurden. Ein Sturz der Bismarckfigur kann die starke kulturelle Wirkung nicht wegnehmen, die das Hamburger BIsmarckdenkmal der Hugo Lederer entfaltet hat. Eine Gegengeste in gleicher Monumentalität würde nur die falsche Größe bestätigen und hervorheben. Die Barmherzigkeit der Bäume und das Missgeschick der nigen Stellen sichtbar werden aus der Ferne eine Steigerung der Fernwirkung durch Schlagen wird unterlassen. BRÜCKE/ BAHNHOF: - WIRKUNG ERKLÄREN „Die Länge des Mittelfingers ist 0,99 m.“ –Auf der Kersten-Miles-Brücke und am St. Pauli riese funktioniert. Der Kopf der Bismarckfigur kann nur in die Wolken ragen, weil die Riesenstatue eines falschen Roland auf Geesthang, aufgeschütteten Wall, einem Podest mit langer grab steht und so deren Leib den gesamten Erdhügel umspannen scheint. ÄSTHETISCHE ENTWEIHUNG IN DER NAHSICHT –Der Kolossalfigur des ungekrönten Reichsgründers sollten sich das Publikum demütig anbetend auf einer Kolossaltreppe annähern, um am unter atternden Fahnen Kränze abzulegen. Die Umgestaltung verhindert verehrende Annäherung als öffentliche Angelegenheit: Weißes Kalkmaterial überdeckt die Kranzablage, einen Teil Hügel hinab, wie für die dort stehenden Bäume eben noch unschädlich ist. Das unangeAssoziationen an zertretene Knochen, gebrocheKennmarken oder die Hinterlassenschaft der Adler, die als Odinsvögel zu Füßen Bismarcks hocken. wird seiner Wirkung gestört, dass der Gewölbe-Hohlraum unter der Bismarckfigur nicht mehr jene Andacht und pietätvolle Rücksichtnahme auslöst, die wir angesichts tatsächlicher das tragende Gewölbe unter der Riesenfigur mit den Ausmalungen der NS-Zeit versprechen keinen Schauräume beim Bismarckdenkmal verbieten sich angesichts der Tatsache, dass das nur hundert Meter entfernt das Museum für Hamburgische Geschichte erreicht werden kann, dessen neue über das Verhältnis Hamburgs zu Kaiserreich und Kolonialismus und zur Bedeutung Bismarcks.

Entzauberung des Scheinriesen von Ferne - Wirkung erklären

Schillerdenkmal von 1866 (ehemals Kunsthalle, zur

Heitere Gelassenheit ist die beste Haltung beim Umgang mit einem Denkmal, das oben auf dem Hügel von Bäumen verdeckt kaum wahrgenommen wurde, bis Restaurierung und veränderte Geschichtswahrnehmung eine Kontextualisierung erforderlich machten. Vom Gelingen einer Kontextualisierung hängt nicht ab, ob die Politik des Bismarckreiches nachträglich bekämpft werden kann, es ist nur ein Denkmal, mit dem heute anders umgegange n werden sollte als zur Entstehungszeit.

FREIHEITSBAUM von 1789 in Hamburg HEINE-DENKMAL von Hugo Lederer (Entwurf 1911)

ROSA LUXEMBURG: Rede zur Kritik an Kolonien 1907 bei „Hottentottenwahlen“

„DENKMALBAU 1901-1906 KOLOSSAL“ Denkmalbau und Völkermord - Gleichzeitigkeit von Verehrung und Verbrechen

RIESEN-ROLAND: Imperialismus des Kaiserreiches die Imponiergeste des Denkmals

„CYCLOPENMAUER“: Kulturspuren eines Herrschaftsmärchens - Heldenverehrung stören

„Den Himmel überlassen wir den Engeln und den Spatzen“ Wintermärchen Caput I

Riesen-Roland: Imperialismus des Kaiserreiches - Imponiergeste beschränken

Kein Freischneiden von Sichtachsen

Bürger stifteten das Denkmal, um dem Reichskanzler Otto von Bismarck zu huldigen, der Hamburg durch den Freihafen zum größten Überseehafen eines größeren deutschen Staates werden ließ und seinen Ruhesitz nahe Hamburg hatte.

Kalkhalde

Keine nächtliche Beleuchtung Keine Feuerschalen und Fackelschein Keine Kranzniederlegung Kein Gewölbezugang Keine Schauräume

Völkermord 1901-1906

ELBSICHT: „Kolossal“ Denkmalbau und Völkermord - Gleichzeitigkeit von Verehrung und Verbrechen

Das Denkmal hat so gut funktioniert, weil es Mythen nutzt, die ohne kunsthistorische Kenntnisse verständlich sind: in kindlicher Weise setzt die Monumentalfigur Macht und Bedeutung einer Person mit körperlicher Größe gleich. Der Reichskanzler ist als riesiger nach Westen wachender Roland dargestellt, eine Gestalt aus romantischen Märchen über das Mittelalter, die mit historischen Rolandsfiguren als Zeichen des Marktfriedens in der Stadt nichts zu tun hat Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, das 1806 endete, war der Kaiser nur das lose Band, das lokale feudale Autoritäten verknüpfte. Der äußere Gefahren abwehrende Roland mit blankem Schwert an der Stadtmauer steht symbolisch für den Schutz eines in einem Krieg gegen Frankreich 1871 vorgeblich erneuerten Deutschen Reiches In diesen viel stärker eingreifenden bürgerlichen Staat unter Leitung eines Monarchen waren Angehörige der ehemaligen herrschenden Klasse des Adels als Offiziere der Armee, Großgrundbesitzer und Regierungspersonal eingebaut mit verheerenden Folgen: einer imperialistischen Politik dieses größeren Staates nach außen und Unterdrückung nach innen

ELBSICHT: „Kolossal“ Denkmalbau und Völkermord Gleichzeitigkeit von Verehrung und Verbrechen

Entzauberung des Scheinriesen von Ferne - Wirkung erklären

Das Hamburger Bismarckdenkmal ist Vorbild für viele Kriegerdenkmale geworden, die nach den vom Deutschen Reich ausgelösten Weltkriegen nötig wurden. Ein Sturz der Bismarckfigur kann die starke kulturelle Wirkung nicht wegnehmen, die das Hamburger Bismarckdenkmal der Architekten Emil Schaudt und des Bildhauers Hugo Lederer seit 1906 entfaltet hat. Eine Gegengeste in gleicher Monumentalität würde nur die falsche Größe bestätigen und hervorheben. Die Barmherzigkeit der Bäume und das Missgeschick der Erbauer lassen heute die Riesenfigur nur an wenigen Stellen sichtbar werden aus der Ferne – eine Steigerung der Fernwirkung durch Schlagen von weiteren Sichtschneisen und Beleuchtung wird unterlassen

Brücke/ Bahnhof: Entzauberung des Scheinriesen von Ferne - Wirkung erklären

ELBSICHT: „Kolossal“ Denkmalbau und Völkermord - Gleichzeitigkeit von Verehrung und Verbrechen

BAAKENHAFEN: Gedenken an die Opfer des Völkermordes an Herero und Nama und der Niederschlagung des Maj-Maj-Aufstandes

"Die Länge des Mittelfingers ist 0,99 m." –zeitgenössische Postkarte

Auf der Kersten-Miles-Brücke und am St. Pauli U-Bahnhof erläutern Tafeln, wie der Scheinriese funktioniert. Der Kopf der Bismarckfigur kann nur in die Wolken ragen, weil die Riesenstatue eines falschen Roland auf Geesthang, aufgeschütteten Wall, einem Podest mit langer Anstiegstreppe und einem turmförmigen Scheingrab steht und so der Leib den gesamten Erdhügel zu umspannen scheint

Kranzablage: Ästhetische Entweihung in der Nahsicht – Nutzungsweisen verhindern

Der Kolossalfigur des ungekrönten Reichsgründers sollten sich das Publikum demütig anbetend auf einer Kolossaltreppe annähern, um am Fuße der Riesenfigur am Scheingrab des Fürsten Kränze abzulegen unter flatternden Fahnen Die Umgestaltung verhindert verehrende Annäherung als öffentliche Angelegenheit: Weißes Kalkmaterial überdeckt die Kranzablage, einen Teil der Freitreppe und den Vorplatz soweit den Hügel hinab, wie es für die dort stehenden Bäume eben noch unschädlich ist. Das unangenehme Gehen auf dem bröseligen Material weckt Assoziationen an zertretene Knochen, gebrochene Kennmarken oder die Hinterlassenschaft der Adler, die als Odinsvögel zu Füßen Bismarcks hocken.

Das Scheingrab im Rund unter der Bismarckfigur wird in seiner Wirkung so gestört, dass der GewölbeHohlraum nicht mehr jene Andacht und pietätvolle Rücksichtnahme auslöst, die wir angesichts tatsächlicher Gräber und Grabmale empfinden. Erkundungen in das tragende Gewölbe unter der Riesenfigur mit den Ausmalungen der NS-Zeit versprechen keinen Erkenntnisgewinn über Imperialismus Eigene Schauräume beim Bismarckdenkmal verbieten sich angesichts der Tatsache, dass das nur hundert Meter entfernt das Museum für Hamburgische Geschichte erreicht werden kann, dessen neue Dauerausstellung angemessen aufklären wird über das Verhältnis Hamburgs zu Kaiserreich und Kolonialismus und zur Bedeutung Bismarcks

Am Tage sollte das Plateau des Bismarckdenkmals erkenntnisfördernd begangen werden können. Lichtverschmutzungen durch nächtliches Ausleuchten von Denkmal und Wegen würden LichtInszenierungen mit Fackeln und Feuerschalen wiederbeleben, die nächtliches Kranzablegen begleiteten.

„Cyclopenmauer “: Kulturspuren eines Herrschaftsmärchens – Heldenverehrung stören

Die überlebensgroße Figur wurde zum Vorbild für zahlreiche Kriegerdenkmäler, die mit Blechrittern, turmartigen Scheingräbern, mit und ohne Riesenfiguren nach dem 1. Weltkrieg als Zeichen der Revanche aufgerichtet worden sind – noch übertroffen von der Riesenhaftigkeit der Bauten und Kriegsdenkmäler des sogenannten 3. Reiches. Bilder von Rolandsfiguren, Grabtürmen und Riesenhelden zeigen Symbol und Funktion solcher Denkmale auf der gesamten Innenseite der Denkmalplattform bis auf die zwei Stellen des Treppenauftritts, die der Geschichte des Denkmals vom Entwurf bis zur Einweihung und den parallel stattfindenden imperialistischen Kolonialkriegen des Deutschen Reiches in Afrika gewidmet sind

Elbsicht: „Kolossal“ Denkmalbau und Völkermord – Gleichzeitigkeit von Verehrung und Verbrechen

Als 1901 die ersten Entwürfe des Bismarckdenkmals eingereicht und bewertet waren, stachen Reichstruppen vom Baakenhafen in See, um im damaligen Südwestafrika den Aufstand der Bewohner gegen den Landraub durch deutsche Siedler niederzuschlagen – verabschiedet vom Hamburger Bürgermeister. Das Deutsche Reich übergab das Kommando für diesen Kolonialkrieg 1904 an den als Schlächter bekannten Lothar von Trotha, der den Befehl gab, alle Herero zu erschießen und Frauen und Kinder in der Wüste dem Verhungern und Verdursten auszuliefern. Als das Bismarckdenkmal 1906 eingeweiht wurde, waren Befehlshaber und Truppen nach kolonialistischem Völkermord an Herero und Nama bereits zurückgekehrt und in Ostafrika hatte gerade ein auf gleiche Weise geführter Krieg gegen den Maj-Maj-Aufstand begonnen. Die Hamburger Bürger, die das Denkmal stifteten, sahen in diesen imperialistischen Völkermorden offenbar keinen Gegensatz zu der Politik, die sie mit der Bismarckdenkmal ehren wollten

Die Gegenüberstellung von Denkmalbau und zeitgleichem Völkermord in Afrika wiederholt sich am Eingang zum Bismarckdenkmal im Park und am Aussichtsbalkon der Jugendherberge, wo das Auslaufen der Kolonialtruppen beobachtet werden konnte.

Die Opfer der Kolonialkriege sollten nicht an einem den Imperialismus des Kaiserreiches feiernden Denkmal geehrt werden, sondern an Orten in Hamburg, wo der Völkermord organisiert wurde, beispielsweise am Baakenhafen.

Elbpark: Garten der Aufklärung – demokratische Alternativen der Staatsgründung

„Bedenk ich die Sache ganz genau, So brauchen wir gar keinen Kaiser.“ Wintermärchen Caput XVI

Am Treffpunkt der Wege im Elbpark steht die Replik des Denkmals von Heinrich Heine, das 1910 /11 ebenfalls Hugo Lederer gestaltet hat Eher dem Entwurf nachempfunden als der hyperrealistischen Bronzefigur, die 1926 im Stadtpark aufgestellt war und nach 1933 eingeschmolzen wurde, ist die Figur des nachdenkenden Heine umgeben von Zitaten aus seinen Gedichten, die den Riesen-Bismarck kommentieren: Rotbart Geh, leg dich schlafen, wir werden uns / Auch ohne dich erlösen

Die Französische Revolution aus dem Westen feiert im Park ein Freiheitsbaum mit den Tafeln der Menschenrechte, wie er einst in den Gärten aufgeklärter Hamburger Bürger stand. Weitere Statuen könnten an Kämpfer:innen gegen Kolonialismus und Rassismus erinnern wie Rosa Luxemburg, die 1907 im neu erbauten Gewerkschaftshaus gegen Kolonialismus und Kolonialverbrechen sprach anlässlich der von der Sozialdemokratie verlorenen sogenannten Hottentotten-Wahlen, und Karl Marx, der hier vorüberkam, als er 1867 das Manuskript des Ersten Bandes des „Kapital“ zu seinem Verleger trug

Wallanlagen: Denkmäler von Stadtfreiheit, Demokratie und Republik

Am Millerntor, Wache und Zeughausmarkt fanden Auseinandersetzungen über die Zukunft Hamburgs statt, um Gewerbefreiheit, Demokratie und Gleichberechtigung. 1859 feierten Zehntausende Hamburgerinnen und Hamburger im Schillerfestzug unter schwarz-rot-goldenen Fahnen Gedankenfreiheit, Demokratie und Republik und die neue Verfassung Hamburgs. Entstanden aus dem Entwurf von 1848/49 ermöglichte sie die erste gewählte Bürgerschaft Hamburgs, zu deren Wahl Hamburger Bürger am Tag nach dem Festzug schritten 1866 wurde das Schiller-Denkmal vor der neu erbauten Kunsthalle fertig, das heute unbeachtet am Dammtor auf dem Vorplatz des Cinemaxx steht und mitsamt der Darstellung des großen Schillerfestzuges von 1859 besser die Wallanlagen schmücken würde nahe dem Millerntor, dessen Tore mit Aufhebung der Torsperre Ende 1860 endgültig aufgingen.

Solche Einordnungen im weiten Umfeld machen sichtbar, was dem Reich des Riesen-Rolands Bismarck auf dem Stintfang fehlte: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit unter Demokratie in einer Republik, die sich im friedlichen Einvernehmen mit den Nachbarn entfaltet.

1) EINGRIFF AN SKULPTUR UND SOCKEL

Reflektierende weiße Strassenmarkierung wird assymetrisch angebracht, ohne die Substanz der Skulptur zu verletzen. Die D. linie setzt sich in beiden Richtungen fort, von den Schultern herabfallend, den Sockel markierend, verläuft quer zu Rad- und Fußgängerbereichen, durch Park und Büsche/ Bäume, an den Enden auch den Strassenverkehr tangierend.

Im Gelände werden granitene Randsteine versenkt, welche die Farbe aufnehmen.

An einem Ende (Holsteinwall ) erscheint ein irreal verlaufender Zebrastreifen, am anderen Ende (Helgoländer Allee ) endet die D. linie in einem großen Quadrat, das von einer schweren schwarzen Eisenplatte bedeckt ist.

2) BISMARCK- TERASSE UND GRANITSTUFEN

bedürfen einer dringenden Restaurierung und sollen in DachBegrünungs- Technik saniiert werden (Entwässerung/ Vlies/ Substrat ). Dabei sollen farbige Akzente vermieden werden. Wegführung mit Granitplatten, dem Stufenmaterial angepasst.

3) WELLENFÖRMIGE TREPPENANLAGE

Umrandet von einer niedriegen Granitmauer führt an den Seiten Elbpark/ Kleinspielfeld wellenförmig auf und ab (tiefster Punkt ca. 3m u.O. An den granitenen Stützwänden werden massive 5-7 Eisenplatten eingebaut, die zeichenhaft reduziert, die Themen Industrialisierung / Krieg / Diplomatie / Monarchie / Kulturkampf / etc. visualisieren .

Das gewaltige Denkmal, welches für das Wirken Otto-von-Bismarcks vor über 100 Jahren am „Stintfang“ errichtet wurde, thront monolithisch-klotzig über Hamburgs Stadtteil St. Pauli, der jahrzehntelang in bürgerlichen Kreisen als verrufen galt und gilt, wobei gerade dieses Image heute als Vermarktungsinstrument für Touristenströme aus Deutschland und aller Welt gewinnbringend genutzt wird. St. Pauli war in der Vergangenheit Tummelplatz für unzählige Originale, wie es natürlich heute auch noch der Fall ist. Eines dieser Originale war die „Citronenjette“, eine unehelich geborene, kleinwüchsige und angeblich „geistig zurückgebliebene“ Frau, die in der Hamburger Innenstadt um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aus ihrem Bauchladen heraus Zitronen verkaufte, im „Gängeviertel“ am Hamburger Michel –also nicht unweit von dem Standort des Bismarck-Denkmals–als Zeitgenossin Bismarcks lebte und sich der Legende nach abends in St. Paulis Kneipen herumtrieb; also die Gegenfigur zum (Groß-)bürgertum, welches die Aufstellung des Bismarck-Denkmals in St. Pauli finanziell überhaupt erst ermöglichte.

Diese Gegenfigur wird einige Meter (der genaue Standort muss natürlich noch ermittelt werden) vor den Fuß des mächtigen Granitsockels des Bismarck-Denkmals als lustbetonte, hermaphroditische Figur „Citronenjet*te“ platziert – eine in unsere Gegenwart versetzte, zweigeschlechtliche „Citronenjette“; denn schließlich ging es ja auf St. Pauli immer schon um „das Eine“. Diese auf einem Hocker sitzende lebensgroß gestaltete Bronzeplastik „Citronenjette“ (weiblich), symbiotisch gestaltet als eine Figur mit „Citronenjet“ (männlich) mit erigiertem Penis in Korrespondenz zu Bismarcks Riesenschwert, welches durchaus auch als Phallussymbol zu deuten ist. „Citronenjet*te“ hält in der rechten Hand ein Seil, welches hinauf zum Bismarck-Denkmal führt und dieses im Bereich der Brust oberhalb Bismarcks´ Hände, die den Schwertknauf umfassen, umschlingt. Bismarck ist gefesselt und damit auch sinnbildlich imperiale Machtansprüche überhaupt. Dabei stärkt sich „Citronenjet*te“ gleichzeitig mit einem „Bismarck-Hering“, den „Citronenjet*te sich aus der linken Hand in den Mund fallen lässt – vielleicht braucht „Citronenjet*te“ gleich richtig viel Kraft, um den klotzigen Riesen-Bismarck von seinem Sockel zu ziehen? Oder wird „Citronenjet*te“ Bismarck an der Leine durch St. Pauli herumführen, in das sein Blick hineinschweift? Wer weiß das schon?

Wie schon erwähnt, ist eine lebensgroße Bronzeausführung der Plastik angedacht, um ebenfalls in die Ewigkeit einzugehen, wie es sich ja auch die Erschaffer des aus unverwüstlichem Granit bestehenden Bismarck-Denkmals vorgestellt haben. Lebenslust und –Freude sollen ebenso ihren Platz in der Ewigkeit bekommen wie die zementierte Macht von streitbaren Staatslenkern. Die Plastik „Citronenjet*te“ wird von daher auch zur Stabilisierung ein massives, ebenerdiges Granitfundament bekommen, mit dem die Plastik fest verbunden werden wird. Die Plastik wird ggf. elektrisch geerdet.

Das Seil, welches „Citronenjet*te“ mit dem Bismarck-Denkmal verbindet, sollte schätzungsweise ein gut 40 bis 50 m langes Stahlseil mit ca. 8 bis 10 cm Durchmesser sein – ggf. könnte man hier ein Seil verbauen, was bei der „Köhlbrandbrücke“ ausgewechselt wurde. An beiden Plastiken wird das Seil fest verbunden; um Bismarcks´ Brust gewickelt und hinter dem Schwertknauf wird es durch eine Schlinge am Ende des selbigen Seils geführt sowie mit „Citronenjet*te´s“ Hand, die das Seil umgreift, verschweißt. Das Bismarck-Denkmal würde, wie in der Ausschreibung gefordert, hiermit unversehrt bleiben. Mit einer Drohne kann der Zustand des Seiles regelmäßig untersucht werden.

Optisch wird das Bismarck-Denkmal gemäß der künstlerischen Idee „Power through Bismarck“ durch die Umwicklung mit dem Seil in Brusthöhe natürlich verändert: das Seil symbolisiert die Fesselung imperialer Macht sowie den gegenseitigen Energiefluss zwischen beiden Figuren - ein wechselseitiger Austausch eben: Power through Bismarck! Das gewaltige Denkmal zu Ehren Otto-von-Bismarcks steht in seiner gestalterischen Ausführung, der Entstehungszeit entsprechend, natürlich für nationale und koloniale Machtentfaltung mit den daraus resultierenden Konflikten, die später (nicht nur) über Europa Zerstörung und Kriegselend brachten. Dem möchte der Verfasser dieses künstlerischen Gestaltungsvorschlags auf humorvolle und lustbetonte Weise begegnen, denn Lustverzicht bedeutet Unzufriedenheit, die gerne als Nährboden für kriegerische Konflikte instrumentalisiert wird.

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DASBISMARCKDENKMAL imAltenElbparkwareinGeschenkderHamburgerKaufleutean OttovonBismarckalsDankeschönfürdieErrichtungderKolonien.DasfürHamburger VerhältnissevölligüberdimensionaleDenkmalstrahltheuteeinenichtmehrzeitgemäße Machtfülleaus.Bismarck,wennauchalskeinFreundderKolonienbekannt,isttrotzdemals BereiterderKolonialverbrechenverantwortlich.

WirsehendieAnlage-dieStatue,denBunker,dieGartenanlage-alseinenOrt,dervon sichtbarkolonialzusichtbarantikolonialverändertwerdenmuss.Dabeisetztenwirunsmitdrei Aspektenauseinander:1.DieFigur,2.&3.DieAdditionenvondreizusätzlichen KolonialakteurenzudembestehendenBauensembleunddemAskariDenkmalinder umliegendenParkanlage3.“DenkmalderZukunft”.

AlleviertInterventionenwerdenentsprechendeSchriftplakettenundQR-Codesmit ausführlichenInformationenbekommen.IndiesenwerdendaspositiveWirkenBismarcks,wie dieSchaffungderSozialversicherungunddieTrennungvonStaatundKirche,denschrecklichen TatenindenKoloniengegenübergestellt.

DieFigurvonOttovonBismarckistmitMachtattributenversehen,wiemitdemReichsschwert, demKaiseradler“zuseinenFüßen”,denmaskulinenFigurendergermanischenStämmeanden SeitenmedaillonsdesSockels.DieersteInterventionbeabsichtigtdieEnthebungund DestruktiondieserMachtattribute.DabeiwirddieunterschiedlicheWirkungderFormationbei TagundbeiNachtberücksichtigt.

UnserFokusliegtaufdemSchwertalsphallisches,auchanachronistischesSymbolfürdie immerwährendeObergewaltdesHerrschersundEroberersundfürseineGerechtigkeit.Die Hand,diedasSchwerthält,istebenfallsdieHanddesdeutschenMichels-Patronder Deutschen,undspeziellderHamburger.DieRolleHamburgsindenblutigen Kolonialgeschäftensollebenfallshinterfragtwerden.

UmdieBedeutungderMachtinFragezustellenundumdemSchwert-SymboldieMachtzu entziehen,wollenwirdasSchwertoptischauseinanderfallenlassen.Daswirddurcheine dauerhaftinstallierteUmmantelung(mitgeschalteterLichtinszenierung)erzielt,diedenEffekt desZerbröckelnsnachbildet.SomitbleibtdiebaulicheSubstanzderFigurunversehrt.

TagsübersinddieBesucher*innenaufgefordert,sichderAnlagezunähern,umdie “Zersetzung”wahrzunehmen.WährendderDämmerungbiszumSonnenuntergangsolldurch graduelleBeleuchtungeinProzessder“Entmachtung”stattfinden.Bismarckverschwindetvom Sockel.DieFigurwirdnichtausgeleuchtet.DiebegleitendenMachtattribute-bisaufdas SchwertunddieHände(frontal)-bleibenebenfallsimDunklen.DieZersetzungdesSchwertes wirddurchLichtnochstärkerakzentuiertundistvonWeitemsichtbar.DasMonumentaleverliert anKraft.AllabendlichsolleinemehrminütigeLichtkunstprojektionamSchwertgezeigtwerden. HiersolldaslangsameZerbröckelnsichtbargemachtwerden,bisdasSchwertoptischzur GänzezerstörtistunddieseZerstörungdemzufolgezumStillstandkommt.

2.ERSTEADDITION

InHamburgerDepotsbefindensichseitJahrendieabmontiertenDenkmalederKolonialakteure HermannvonWissmannundHansDominik,sowieeineBüstedesSklavenhändlersGrafHeinrichCarlvonSchimmelmann.DiesesollenzumGeländeaddiertwerden.DiebeidenStatuenvon WissmannundDominikwarennochinden60erJahreninHamburgaufgestelltwaren,bistsie vonStudentengestürztwurden.BeiGrafSchimmelmannkommthinzu,dasserandem blühendenSklavenhandelschonca.100JahrevorBismarcksZeitbeteiligtwar.Fragwürdigist, warumnochindenNullerjahrendiesesJahrhundertsdieAnregungundUmsetzungkam,in WandsbekdieSchimmelmannBüsteinAuftragzugeben,unddiesedortunweitdes SchimmelmannMausoleumsaufzustellen.

InderGrünanlagevordemMonumentwerdendreizylindrischeSchächteineiner Dreiecksanordnungausgehoben.IndiesenwerdendieStatuenunddieBüsteeingelassen.Die KöpfederFigurenragenausderErdehinaus.UmdenHalsderStatuenwirdtransparentes PanzerglasimDiameterdesSchachtesangebracht,umEinblickindieVertiefungzueröffnen.Die FigurensindinroterFarbelackiertundvonuntenbeiTagundNachtangestrahlt.

VordenEinlassungenwerdendreiidentischeTrapezSockelausGranitporphyrplatziert,aufdie sichdieBlickederStatuenrichten-nämlich„ihrvormalseigener“Sockel.AufjedemderBlöcke werdendieNamenderjeweiligenAkteureeingraviert,diejedochwiebeimSchwertähnlich zerbröckelnundsichauflösen.

DieStatuensollenzumeinenausderVerdrängungzurückindenDiskursderkolonialen Aufarbeitunggeholt,undindenKontextdesGesamt-Antikolonialdenkmalsgestelltwerden. ZumanderenvollziehtsichdieIdeederEntmachtunghiersowohlindem“vom-Sockel-Holen” undEingrabenalsauchinderErosion.DieFragennachdenMachtverhältnissenundder VerantwortungwerdenzurDiskussiongestellt.

3.ZWEITEADDITION

ÜberJahreverstecktdieStadtHamburgnundasASKARIDenkmalimsogenanntenTansaniaPark,aufdemGeländederehemaligenLettow-VorbeckKaserneinJenfeld.Diesezwei DenkmalteilesolleninZukunftauchimselbenArealwiedieersteAddition,nebeneinanderim Bodeneingelassenwerden.AuchhiersollderKopfteilausdemBodenherausschauen.Der untereTeilimBodenausgeleuchtetwerden.Das„alte“DenkmalsolldortmitMoosüberJahre zuwachsenundzurRuhekommen.MankannalsobeiderVeränderungdesDenkmalszusehen.

ÜberdenDenkmalteilenwirdeineGlashüllemontiertundaufdieserwerdendieabgebildeten fünfAskarislebendig,d.h.eswerdenunterschiedlicheBiografienderAskarisrecherchiert.Diese MenschenbekommenjetzteinAntlitz,indemihreechtenGesichter,stattdesaustauschbaren KoloritsdesaltenDenkmals,aufdemGlasabgebildetunderklärtwerden.EinePersonseihier schongenannt:BayumeMohamedHusen,deralsAskarinachDeutschlandkamundals SchauspielerinNazi-Propagandafilmenspielenmussteundspäterwegendersogenannten „Rassenschande“imKonzentrationslagerSachsenhausenumgebrachtwurde.

AufTafeln,QRCodesundinAR,werdendiesefünfLebensgeschichtenvorgestellt.Diese BiographienkönnenauchnacheinigerLaufzeitausgestauschtwerden,unddadurch weitererzähltwerden.

4.“DENKMALDERZUKUNFT”

InTeil1undTeil2undTeil3findeteineGegenwartsauseinandersetzungmitdenjetzigen Denkmälernstatt.WirwolleneinenWegfinden,dieEnsemblesineinemöglicheZukunftzu überführen,beispielsweiseindemInteraktionenderBesucher*innenmitdenphysischen Strukturenmöglichsind.

AufderRückseitedesBismarck-Sockelsaufdemhöchsten,begehbarenPlateauzwischenden mittlerenMedaillons,solleinefreistehendeNeonlichtinstallationinderFormeinerleeren Denkblaseaufgestelltwerden.SiesollalsAufforderungderBesucher*innenzumWeiterdenken anregen.

DieKonstruktionbildetzugleichdenStartpunktunddieSchnittstellefüreineArgumented Reality(AR)Experience(alsAppzumDownload).DieseisteineEinladung,mitdemDenkmal einespotenziellenMuseumsundseinerUmgebungübermobileEndgerätevirtuellzu interagieren.DieOnline-PlattformkannebenfallsalsWissensvermittlungdienen.Aus künstlerischerSichtkönnendarinunterschiedliche,physischnichtdurchführbareInterventionen stattfinden,wiebeispielsweisedasvorherangesprocheneMotivderAuflösungderFigurvon BismarckalsAnimation.ARbietetdieMöglichkeitderIntegrationvielfältigeru.a.künstlerischer PositionenunderöffnetsomitdasSpielfeldfürunterschiedlicheTeilnehmer*innenimDiskurs.

Dieser Beitrag umfasst sensible Inhalte. Der eingereichte Plan zu dieser Arbeit befindet sich nachstehend zu den Plänen der ersten Phase

Beitragsverfasser/-innen: Cornelia Dusör

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