Gesundheit 4.0

Page 8

www.digitale-gesundheit-info.de EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES November 2022 GESUNDHEIT 4.0 Lesen Sie heute auch

Die Chancen der digitalen Medizin

Rund 30.000 Krankheiten sind weltweit bekannt. Um sie zu bekämpfen, nutzen Medizinerinnen und Mediziner immer intensiver die Möglichkeiten der Digitalisierung. Sie hilft nicht nur, neue Therapien zu entwickeln, sondern auch präziser zu diagnostizieren oder Patientinnen und Patienten besser zu betreuen. In der Forschung bieten Daten die Chance, das Entstehen von Krankheiten besser zu verstehen, gleich zeitig ist Big Data als Wegbereiter einer personalisierten Medizin zu verstehen. Der schnell fortschreitende Einsatz von

digitalen Technologien wird das Gesundheitswesen in den kommenden Jahren massiv und in seiner gesamten Breite verändern. Angebote wie die digitale Patientenakte, das E-Rezept, Arzttermine über das Internet oder Gesundheits-Apps sind bereits verfüg bar und müssen sich jetzt bewähren. Dabei gibt es aber noch eine Vielzahl von Hürden zu überwinden. In dieser Ausgabe wollen wir für Sie die Chancen und Risiken von „Gesundheit 4.0“ beleuchten und Ihnen spannende neue Entwicklungen aus der digitalen Medizin näherbringen.

leitartikel langzeitbetreuung telemedizin krankenhausorganisation digitale gesundheitsanwendungen

INHALTSVERZEICHNIS

Viel Luft nach oben — 4 Mehr Zeit für das Wesentliche — 6 Gute Vorbereitung schafft Akzeptanz — 7 Entlastung für das gesamte Klinikpersonal — 8 Therapie per Smartphone — 9

Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation stammt aus verantwortungsvollen Quellen.

2 Gesundheit 4.0 GRUSSWORT
Michael

Der Patient als (Mit-)Akteur seiner Gesundheitsversorgung

Das Gesundheitswesen befindet sich in einem massiven Wandel. Dazu tragen neben einer altern den Bevölkerung die zunehmen de Häufigkeit chronischer Krankheiten sowie eine Überlastung der zahlenmäßig weiter schrumpfen den Ärzteschaft und der weniger werdenden Pflegekräfte bei. In diese Gemengelage hinein tritt dann noch ein weiterer Faktor, der zu einem Paradigmenwechsel führt: der aktive und vernetzte Patient. Dazu mehr von Dedalus HealthCare.

Viele Patienten wollen engagiert und aktiv ihre eigene Versorgung mitgestalten und weigern sich, von den Leistungserbringern und Kos tenträgern in den Mittelpunkt eines Systems gestellt zu werden, das sie lediglich als passive Teilnehmer sieht. Es ist erwiesen, dass ein in formierter, aktiver Patient bessere klinische Ergebnisse erzielt und dass das Engagement der Patien ten insgesamt die Erbringung von Dienstleistungen sowie die Steue rung des Gesundheitswesens

verbessern und zur Senkung der Gesamtkosten beitragen kann.

Aktive Patienten wollen sich auf Au genhöhe mit ihren Ärzten austau schen. Sie wollen ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen und er warten von den Dienstleistern, dass sie sie dabei unterstützen und sich über den gesamten Verlauf der Be handlung hinweg mit ihnen ausein andersetzen. Moderne, auch virtu elle Methoden der Kommunikation sind dabei akzeptiert und nachge fragt. So zeigt eine aktuelle Studie aus Deutschland und Österreich, dass über 90 Prozent der Patienten, die eine ärztliche Videokonsultation wahrgenommen haben, diese wie derholen würden. Über 80 Prozent dieser Patienten fühlten sich eher in der Lage, eine selbstbestimm te, aktive Entscheidung zu treffen, wenn sie ihre telemedizinische Kon sultation mit einer herkömmlichen Konsultation vor Ort verglichen. An gesichts der Erwartungen der Pa tienten müssen Gesundheitssyste me ihren Ansatz neu definieren und von einem patientenzentrierten zu

Um Patienten heute und in Zukunft besser be treuen und unterstützen zu können, müssen die Gesundheitsdienstleister sie frühzeitig einbezie hen, und zwar auf unterschiedlichen Ebenen – im Continuum of Care.

Prävention und Prähabilitation

Im Gegensatz zur eher passiven, patientenzen trierten Pflege bedeutet dies, dass die Menschen mit Informationen über eine gesunde Lebensweise, Ernährung, Well-being sowie über Möglichkeiten der Krankheitsvermeidung und Ähnlichem ausge stattet werden und sich bei zum Beispiel elektiven Maßnahmen schon vor der therapeutischen Inter vention prähabilitativ vorbereiten.

Früherkennung

Das aktive Einfordern seitens der Patienten, um beispielsweise an Screening- und ähnlichen Pro grammen teilzunehmen, wird den Verlauf der Be handlung von Krankheiten wie Krebs ändern, und zu einem besseren Ergebnis für Patienten und geringeren Kosten für das Gesundheitssystem führen.

Vernetzte Diagnostik

Dank verbesserter Tests in der Pathologie und Radiologie sowie Fortschritten in der Genomik und anderen „-omics“ ist die Frühdiagnose heu te einfacher geworden, sodass die Patienten frü her mit einer auf den Einzelnen zugeschnittenen

Weitere Informationen unter  www.digitale-gesundheit-info.de

einem patientenaktiven Herange hen wechseln.

Herausforderung: Chronische Erkrankungen

Dieser patientenaktive Ansatz ist besonders wichtig, wenn es um die Behandlung chronischer Erkran kungen geht. Akute Erkrankungen werden in der Regel von Spezia listen behandelt, die schnell ein greifen können. Eine Person bricht sich einen Knochen und muss operiert werden. Sie sucht einen

Präzisionsmedizin behandelt werden können, die auf der vorhergesagten Reaktion und dem Risiko basiert. Dies wiederum verlangt nach einer aktiven Patientenrolle.

Aktive Entscheidung

Die Behandlung des Patienten verlangt eine sorg fältige Abwägung der Behandlungsmöglichkeiten – ob medikamentös, radiotherapeutisch, chirur gisch, immunologisch, rehabilitativ oder anders. Jede dieser Entscheidungen muss von den Patien ten aktiv und engagiert mitgetragen werden, was zu signifikant besseren Ergebnissen für die Patienten führt.

Rehabilitation

Ein enorm wichtiger Aspekt für alternde Bevöl kerungen, damit Menschen so lange wie möglich selbstständig bleiben können. Je aktiver die Pati enten teilnehmen und je früher und umfangreicher die Maßnahmen eingefordert und durchgeführt werden, desto besser sind die Ergebnisse.

Nachsorge

Hierbei geht es um eine enge häusliche Über wachung mit dem Ziel, akute Episoden bei chro nischen Erkrankungen zu vermeiden, Menschen aus dem Krankenhaus herauszuhalten und sie ihre Krankheiten aktiv selbst managen zu las sen. Es bleiben also herausfordernde Zeiten für Gesundheitseinrichtungen.

spezialisierten Orthopäden auf –für Knie, Schultern, Knöchel oder anderes. Die Person wird operiert und erhält anschließend eine Re habilitationsmaßnahme. Abgese hen von der Reha ist die Rolle des Patienten eher passiv, und es wird erwartet, dass er in sein normales Leben zurückkehrt.

Lebenslange Erkrankungen werden vorbestimmt durch Genomik, Me tabolomik, Umweltfaktoren oder soziale Determinanten der Gesund heit und erfordern das Engagement von Angehörigen der Gesundheits berufe aus verschiedenen Fachbe reichen. Dieses Engagement muss sich über das gesamte Kontinuum der Versorgung hinweg erstrecken. Dabei wollen die Patienten auf geklärt werden und suchen nach einer Zusammenarbeit mit ihren Ärzten. Damit werden sie zu akti ven Teilnehmern an ihrer eigenen Versorgung.

Pandemie beschleunigt Digitalisierung

Die Coronapandemie hat die sys temimmanenten Schwächen der Gesundheitsversorgung aufge deckt: das Denken in Sektoren, eine mangelnde Vernetzung sowie eine nicht existente Interaktion zwischen Leistungserbringern im Gesundheits- und Sozialbereich, um nur einige zu nennen. Das führt einerseits zu einer höheren Belastung der Angehörigen der Gesundheitsberufe, andererseits nachweislich zu einer Minderver sorgung von Patienten. Auf der anderen Seite hat die Pandemie Gesundheitsorganisationen welt weit aber auch dazu gebracht, ihre digitalen Transformationsprozesse zu beschleunigen.

3
Gastbeitrag
SECHS FELDER DER PATIENTENBETEILIGUNG

Viel Luft nach oben

Veraltete Technik, unzureichende Vernetzung, fehlende digitale Strukturen, mangelhafte Datennutzung, unzureichende Kompeten zen – die Coronakrise der vergangenen zwei Jahre zeigt klar auf: Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens gibt es mehr Fehlschläge als Erfolge. Vielleicht sollten wir die Trans formation noch einmal von vorne beginnen.

Nutzen Sie bereits die elektronische Patienten akte oder das E-Rezept? Nicht? Wir auch nicht. Woran liegt das? Nun, zunächst sicherlich an der mangelnden Bekanntheit. Ja, beides ist bereits eingeführt und könnte theoretisch von 73 Millio nen gesetzlich Versicherten in Deutschland ge nutzt werden. Nur weiß das kaum jemand. Und selbst wenn, ist es derzeit nicht ganz einfach, an die digitalen Gesundheitslösungen heranzu kommen.

Beispiel E-Rezept: Wollen Sie die Verordnungen für Ihre verschreibungspflichtigen Medikamente zukünftig digital erhalten, müssen Sie zunächst einmal ganz persönlich zu Ihrer Krankenkasse gehen und eine neue Gesundheitskarte samt PIN beantragen. Halten Sie diese dann in den Händen, laden Sie sich die App der Gematik, die für die Umsetzung des E-Rezepts zuständig

ist, herunter und lassen sich das Rezept dort hin übermitteln – vorausgesetzt natürlich, Ihre Ärztin oder Ihr Arzt verfügt über die technischen Möglichkeiten, Ihnen ein solches E-Rezept aus zustellen. Denn flächendeckend sind die not wendigen technischen Nachrüstungen mit Up dates für Konnektoren – also Router – und die Apotheken-Software erst Mitte 2023 verfügbar.

ausgestellt wurden. Zum Vergleich: Pro Jahr werden in Deutschland rund 500 Millionen rosa Medikamentenzettelchen ausgedruckt – das E-Rezept kommt also gerade mal auf einen An teil von 0,1 Prozent.

Das elektronische Rezept funktioniere nicht, sondern werde vielfach noch immer in Papier form ausgestellt, bemängelt auch Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärzt lichen Bundesvereinigung, gegenüber den Zei tungen der Funke Mediengruppe. Und nicht nur das: Auch bei der elektronischen Patientenakte, kurz ePA, hapert es. Sie werde kaum genutzt, sei medizinisch nur ein elektronischer Aktenordner, den der Patient nach Gutdünken fülle, und funk tioniere in den Praxen nicht reibungslos.

Alternativ kann Ihnen das Rezept auch als QRCode ausgedruckt werden – Sie holen den Aus druck dann in der Praxis ab und lassen ihn in der Apotheke einscannen und erhalten so Ihr Medikament. Das Beispiel zeigt: Bei der digitalen Transformation im Gesundheitsweisen ist noch viel Luft nach oben.

Kaum genutzt

Und so verwundert es auch nicht, dass in diesem Jahr bisher nur etwa 525.000 digitale Rezepte

Alles auf Anfang

„Man muss jetzt den Mut haben, offenkundig dysfunktionale Technologien zu beenden, fri sches Geld in die Hand zu nehmen, und das Ganze noch mal neu aufsetzen“, so Gassen. Das werde vielleicht noch einmal mehrere Mil liarden Euro kosten. „So aber verbrennt die Digitalisierung auch viel Geld und hemmt die Praxen bei ihrer Arbeit und bringt letztlich nichts.“ Für die Praxen sei eine solche

Eine sichere Infrastruktur als DigitalisierungsEnabler im Gesundheitswesen

Digitalisierung in ihrer reinsten Form bedeutet, eine analoge Anforderung skalierbar und ef fizient für digitale Zwecke um zusetzen. Allerdings gibt es sehr unterschiedliche Ansichten dazu, was „digital umsetzen“ bedeutet. Diejenigen, die den Prozess bis her analog gelebt haben, versu chen, ihn oft digital zu kopieren: „Haben wir schon immer so ge macht“, lautes Seufzen, jetzt ist man plötzlich in der Bredouille, sich zusätzlich massiv mit Datenschutz und IT-Sicherheit beschäf tigen zu müssen.

Digitale Prozess-Designer:innen oder auch Informatiker:innen den ken Prozesse, ausgehend von einer Anforderung, völlig anders als die analogen Prozessowner. Aus der digitalen Welt kommend, werden Anforderungen im Sinne der User Experience definiert. Je nach vor gegebenem Schutzniveau ist den Hersteller:innen des digitalen Pro zesses bewusst, dass sie entspre chende IT-Sicherheitsvorgaben erfüllen müssen. Basierend auf diesem Bewusstsein, entstehen individuelle Rahmenbedingungen,

welche den Arbeitsraum für die Prozess-Gestalter:innen definieren.

Gesundheitswesen:

analog – digital – sicher Das Gesundheitswesen ist jedoch mit besonderem Augenmerk zu betrachten. Hier können ProzessDesigner:innen aufgrund des ho hen Schutzniveaus und fehlender Expertise die Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz nicht bedienen. Denn es muss mehr als nur ein Rahmen gesteckt werden.

Es braucht eine IT-Sicherheits infrastruktur, einen Unterbau, auf dem die Digitalisierungsarbeiten

basieren können. Um diese umzu setzen, müssen neben der gesell schaftlichen Konsumentensouve ränität Regularien der gematik und des BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) be rücksichtigt werden.

secunet ist mit genau dieser Um setzung von Sicherheitsvorgaben vertraut und bietet eine Produktpa lette an IT-Sicherheitslösungen, um die anstehenden Digitalisierungs vorhaben im Gesundheitswesen unter Berücksichtigung höchster Standards umzusetzen. Diese um fassen die besagten Unterbauten,

um den Arbeitsraum für die digi talen Prozess-Gestalter:innen zu schaffen. Erst so kann ein effizien ter und sinnvoller digitaler Prozess mithilfe einer durchdachten Wert schöpfungskette geschaffen wer den: von den Anforderungen des analogen Prozesses über die digi talen Prozess-Gestalter:innen und der Umsetzung der User Experien ce bis zum gesteckten Rahmen der sicheren Infrastruktur. Eine solche Infrastruktur kann für alle digitalen Prozesse einer Organisation das nötige Fundament bieten.

FAZIT

Die richtige und sichere Herange hensweise an digitale Prozesse im Gesundheitswesen ermöglicht die Ablösung analoger Prozesse und die effiziente und komfortable Ausge staltung der digitalen Möglichkeiten, um direkt eine Qualitätssteigerung der Versorgung mit einhergehender wirtschaftlicher Kosteneffizienz zu ermöglichen.

www.secunet.com/branchen/ gesundheitswesen

4 Gesundheit 4.0
Werbebeitrag –Unternehmensporträt
Man muss jetzt den Mut haben und das Ganze noch mal neu aufsetzen.

„Pseudodigitalisierung“ nur ein teu res Ärgernis. Ein vernichtendes Urteil für die Digitalisierungsbestrebungen im deutschen Gesundheitswesen. Dabei müsste das jetzt dringender denn je zukunftsfähig und digital aufgestellt sein. Gerade im Gesundheitsbereich würden alle davon profitieren, meint Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammer tags (DIHK): Digital-Health-Start-ups, Produzen ten für Medizintechnik und Arzneimittel ebenso wie Fachkräfte, Krankenhäuser, Krankenkassen – und allen voran natürlich jeder einzelne Pa tient. Wäre die elektronische Patientenakte mit vollen Funktionen bereits zu Beginn der Pande mie in der Versorgung etabliert gewesen, hätten wir einige Herausforderungen wahrscheinlich schneller bewältigen können. „Wir sollten mit besseren Verfahren die Potenziale in der Ver sorgung und in der Forschung der Unternehmen besser ausschöpfen können“, fordert Dercks.

Alle würden profitieren Allgemein könnten im Gesundheitswesen durch eine konsequente Nutzung der Digitalisierung

E-Health ist mehrheitsfähig

Quelle: Bitkom Research, 2022

und mehr Innovation sowohl die Wertschöpfung als auch die Versorgung insgesamt verbessert werden. So kann Künstliche Intelligenz (KI)

Anteil der Befragten, die in den letzten 12 Monaten digitale Services von Ärztinnen und Ärzten genutzt haben, in Deutschland

Online-Terminabsprache 56 %

Online-Gesund heitsakte 28 %

OnlineRezepte 50 % Telemedizin 16 %

Online-Sprech stunde 35 %

Will gar keine digitalen Services nutzen 23 %

Quelle: Statista Global Consumer Survey, 2022

helfen, seltene Erkrankungen leichter zu diag nostizieren. Würde Telemonitoring bei chroni schen Krankheiten flächendeckend eingesetzt, könnten therapeutische Maßnahmen schneller eingeleitet werden. „Die konsequente Nutzung der Digitalisierung kann zu einem sinnvolleren Einsatz der knappen Fachkräfte beitragen und zugleich die Qualität der Versorgung steigern“, bestätigt DIHK-Vizechef Dercks. „Dies wirkt sich perspektivisch auch positiv auf die Ausgaben entwicklung im Gesundheitswesen aus – und das kommt der gesamten Wirtschaft zugute. Auf grund der demografischen Entwicklung müssen Belegschaften insgesamt gesünder und damit verbundene Zusatzkosten für den Faktor Arbeit auch langfristig bezahlbar bleiben.“ Zudem habe sich in der Pandemie gezeigt, wie wichtig eine leistungsfähige Gesundheitsforschung für eine zügige Entwicklung von Impfstoffen sei. Es sei daher wichtig, dass die Gesundheitsforschung weiter gestärkt und dabei auch die Möglich keiten der Datennutzung verbessert werden, seien Daten doch nicht nur eine wesentliche Grundlage für digitale Geschäftsmodelle, son dern auch für viele Hersteller von Arzneimitteln oder Medizinprodukten.

Weitere Informationen unter  www.digitale-gesundheit-info.de

Fehlerfreie Pflegeberatung – emotional und barrierefrei

Die Pflege von erkrankten Fami lienangehörigen stellt Betroffene vor große Hürden. Mit all den einhergehenden emotionalen Aspekten sehen sich viele in dem Antragsdschungel auf Pflege leistungen überfordert. Abhilfe schafft hier ein digitaler Bera tungsassistent. Einen solchen hat die PTA IT-Beratung aus Mann heim entwickelt.

Bei einer professionellen Pflege beratung sollten die Betroffenen eine umfassende Beratung und Hilfestellungen erhalten. Möglichst wenig sorgen sollen sie sich dabei um das fehlerfreie Ausfüllen kom plexer Anträge auf Pflegeleistung, um die erforderliche Unterstützung

zu erhalten. Mit NEXOVI, einem di gitalen Beratungsassistenten, hat die PTA IT-Beratung einen Pflege assistenten entwickelt, der den Nutzern nicht nur alle Leistungen

der Pflegeversicherung erläutert, sondern diese rund um die Uhr auch bei der kompletten Antrag stellung unterstützt. Feste Service zeiten und Sprechstunden gibt es

mit dem Einsatz von NEXOVI für die Antragstellenden nicht mehr. Viele Rückfragen und Services er halten die Betroffenen komfortabel von ihrer Wohnzimmercouch aus. Die BKK Pfalz hat diese Vorteile erkannt und unterstützt mit die ser Lösung seit Kurzem ihre rund 170.000 Versicherten.

Und auch Sprachbarrieren über windet der digitale Avatar mühelos und erzeugt so ein einzigartiges Kundenerlebnis. NEXOVI be herrscht bei Bedarf mehrere Spra chen fließend. Auf diesem Weg hilft der Avatar immer mehr Versicherten.

www.nexovi.com

5
Werbebeitrag –Produktporträt
76 Prozent der Ärztinnen und Ärzte sehen die Digitalisierung als Chance für das Gesundheitswesen.

Wie in Krankenhäusern auch werden in Pflegeeinrichtungen und bei ambulanten Pflegediensten personelle Kapazitäten durch bürokratische Aufgaben gebunden. Die Digita lisierung entlastet das Personal und unterstützt die Angehörigen.

Nicht nur Formalitäten wie die Aufnahme eines Patienten, auch wiederkehrende Aufgaben wie die schriftliche Dokumentation der Pflege oder die Erstellung des Dienstplans nehmen regel mäßig viel Zeit in Anspruch. Zeit, die Pflege dienste lieber in die Betreuung der Patienten stecken würden. Hier hilft die Digitalisierung: An erster Stelle lässt sich durch ein digitales Aufnahmemanagement, das Patienten oder An

System eingetragen hat, in Kenntnis gesetzt und können etwaige Wechselwirkungen oder Kontraindikationen direkt prüfen. Auch der be handelnde Arzt wird informiert und kann bei Pro blemen reagieren.

gehörige bereits zu Hause vornehmen können, viel Zeit einsparen. Mit der Aufnahme wird zu dem für jeden Patienten ein individuelles Konto erstellt. Idealerweise sind damit auch der Zu gang zur elektronischen Patientenakte und die Nutzung des E-Rezepts verbunden, sodass auch behandelnde Ärzte über den Zustand des Pa tienten im Bilde sind und notwendige Rezepte unkompliziert übermittelt werden können. Nicht zuletzt sind Angehörige und Patienten durch die Einsicht in dieses Konto immer auf dem neu esten Stand. Einige Anwendungen binden die Apotheken in die Patientenbetreuung mit ein: Diese werden dann über die veränderte Medi kation eines Patienten, die eine Pflegekraft ins

Weitere Erleichterungen Neben der Pflegetätigkeit selbst ist deren Doku mentation das A und O jeder Pflege. Auch hier gibt es Programme, in die Pflegekräfte tägliche Tätigkeiten bequem eintragen und bei Bedarf Veränderungen oder Auffälligkeiten beim Patien ten ergänzen können. Die Vorteile sind nicht nur das einfache Abhaken der erledigten Aufgaben im Portal und das Abrechnen der erbrachten Leistungen am Monatsende. Diese Form der Do kumentation ermöglicht ebenfalls eine schnelle re Übergabe beim Dienstwechsel. Auch für die Erstellung des Dienstplans bieten sich digitale Lösungen an, durch die sich dieser einerseits

weniger aufwendig erstellen und andererseits auf krankheitsbedingte Ausfälle oder Wechsel wünsche leichter reagieren lässt.

Schulung und Beratung Nicht zuletzt ist Wissens- und Informationsver mittlung eine der Stärken der Digitalisierung. So sind nach wie vor Schulungen für Pflegekräfte eine Notwendigkeit. Hier bieten E-LearningPlattformen für die Pflege digitale Schulungen, die besser in den Pflegealltag integrierbar sind Angehörige oder Patienten können sich auf digi talen Plattformen über das Thema Pflege infor mieren: Sie können sich so nicht nur allgemeine Beratung einholen, sondern auch über For mulare auf sie zugeschnittene Informationen erhalten. Am Ende brauchen sie dadurch die Pflegeanträge bei den Krankenversicherungen nur noch online auszufüllen und einzureichen.

6 Gesundheit 4.0
 Anzahl der Pflegebedürftigen und über 80-Jährigen in Deutschland bis zum Jahr 2060 in Millionen Mehr Zeit für das Wesentliche LANGZEITBETREUUNG | VON KARLA HELLRUNG Auch Apotheken können digital in die Patientenbetreuung eingebunden werden. Digitale Tools unterstützen Gesundheitspersonal bei der Patientenversorgung. iStock / MJ_Prototype Quellen: Statistisches Bundesamt; BMG 2022 Anzahl der Pflegebedürftigen** Anzahl der über 80-Jährigen 4,5 5,1 5,7 6,5 5,7 6,1 7,4 9,6 * Prognose; Angaben, soweit verfügbar ** ohne PPV (Annahme einer dauerhaft konstanten altersspezifischen Pflegewahrscheinlichkeit) 2017 2018 2019 2020 2030* 2040* 2050* 2060* 3,4 3,7 4 8,8

Gute Vorbereitung schafft Akzeptanz

In der Pandemie hat sich gezeigt, dass die me dizinische Versorgung auch mittels Telefon oder Videosprechstunde sichergestellt werden kann. Dennoch tritt die Telemedizin auf der Stelle. Das liegt nicht allein an Patienten und Ärzten, auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen.

Telemedizin hat ihre Vorteile: Patienten mit chronischen Krankheiten beispielsweise müs sen keine langen Wege und Wartezeiten in vollen Wartezimmern mehr auf sich nehmen, denn der regelmäßige Kontakt zum behandelnden Arzt kann per Videosprechstunde stattfinden. Auch die Überwachung von Werten wie Blutzucker oder Blutdruck mittels Telemonitoring ist für den Arzt möglich.

Der Schwung ist raus Gerade auf dem Land, wo die Arztdichte ab nimmt, lässt sich die Versorgung der Pa tienten mittels Telemedizin flexibler und kostengünstiger aufrechterhalten, aber auch Telekonsile mit anderen Ärzten sind schnell und einfach zu bewerkstelligen. Für Patienten bieten sie ferner die Möglichkeit, sich Zweitmeinungen einzuholen, Spezialisten zu sprechen oder An steckungsgefahren im Wartezimmer zu ver meiden. Insgesamt entlastet Telemedizin Ärzte, Patienten und das Gesundheitssystem. Seit 2018 dürfen Ärzte wie auch Psychotherapeuten

Patienten per Videochat behandeln, statt per Chipkarte erfolgt die Authentifizierung durch den Arzt oder Therapeuten. Doch obwohl diese Form der Sprechstunde in der Covid-19-Pande mie zugenommen hat, kommt sie nicht richtig in Schwung. Sei es, dass eine schlechte Inter netverbindung die Beratung erschwert oder dass Sorgen um die Sicherheit der Daten bestehen. Auch die Bedenken, dass Ärzte einem Patien ten ohne persönlichen Kontakt neue Medika mente verschreiben oder telemedizinische Portale falsche Diagnosen erstellen, sind nicht

Weitere Informationen unter  www.digitale-gesundheit-info.de

unbegründet. Auf der anderen Seite fehlt älte ren Menschen häufig der notwendige Zugang zu digitalen Medien. Nicht zuletzt wird der persön liche Kontakt zum Arzt einfach vorgezogen, zu mal wenn alte Menschen einsam sind.

Von Technik bis Kommunikation Dennoch erwägen Ärzte zunehmend, Video sprechstunden anzubieten. Dafür gilt es, ei niges zu beachten. So muss ein zertifizierter

Videodienstanbieter ausgewählt werden, der für einen reibungslosen und sicheren Ablauf der Sprechstunde sorgt. Ganz wichtig: Der Name des Patienten muss deutlich erkennbar sein, um Ver wechslungen zu vermeiden. Für ein angenehmes Gespräch sorgen hochwertige Kameras und Mikrofone. Natürlich muss die Videosprech stunde genauso vertraulich und störungsfrei ver laufen wie eine normale Sprechstunde, wobei ein neutraler Hintergrund weniger ablenkt. Werbung ist nicht erlaubt, vielmehr müssen haftungs- und datenschutzrechtliche Punkte telemedizinischer Verfahren geklärt und transparent sein. Nicht schaden kann eine Fortbildung, die diese und weitere Aspekte wie die richtige Kommunikation mit dem Patienten zum Thema hat: Denn nur ein gelungener Videochat erhöht die Akzeptanz. 

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) begleitet seit Anfang September Arztpraxen bei der Implementierung des elek tronischen Rezepts. Der Mehrwert zeigt sich schon jetzt. Die Freude ist allerdings gedämpft, da der Bundesdatenschutzbeauftragte einen sehr vielversprechenden Übertragungsweg kürzlich vorläu fig stoppte. Warum ist das E-Re zept überhaupt sinnvoll? Welche Übertragungswege gibt es derzeit? Antworten liefert Jakob Scholz. Als stellvertretender Geschäftsbe reichsleiter IT & Digital Health bei der KVWL sowie Vorsitzender des „Fachforums Telematik“ bei der ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH ist er eine der treibenden Kräfte beim E-Rezept.

Jakob, warum bist du vom E-Rezept überzeugt? Vom E-Rezept profitieren Arztpraxen und Pa tienten gleichermaßen. Ärztinnen und Ärzten erleichtert es den

Arbeitsalltag enorm! Beispielswei se fallen in Altenheimen wöchent lich zahlreiche Rezeptbestellungen an, die Hausärzte prüfen und sig nieren. Wenn das digital funktio niert, spart die Praxis Zeit, Papier und Nerven, da Rezepte nicht ge druckt, gefaxt oder per Brief ver schickt werden müssen. Der Bo tengang zur Apotheke entfällt, und sich wiederholende Rezepte lassen sich leichter anfordern. Um von diesen Mehrwerten zu profitieren, müssen aber erst mal gut nutzba re, volldigitale Übertragungswege verfügbar sein.

Welche Übertragungswege gibt es derzeit? Wir haben zahlreiche Möglichkeiten, von denen die we nigsten schon im Versorgungsall tag etabliert sind. Derzeit drucken viele Praxen für das E-Rezept einen QR-Code, den die Apotheken ein lesen – das ist natürlich keine Zu kunftslösung. Die Landesdaten schutzbehörden haben bislang E-Mail- und SMS-Versand eine Absage erteilt, dieser Weg könnte aber in Zukunft möglich sein. Wir erachten die Übertragung per elek tronischer Gesundheitskarte (eGK) als den praktikabelsten Weg, da die Versicherten dafür kein Smart phone besitzen müssen. Vom Bun desdatenschutzbeauftragten wird dieser Weg aber bislang abgelehnt. Perspektivisch sehen wir in der Übertragung über die E-RezeptApp Potenzial. Hier lässt sich bei spielsweise der Medikationsverlauf einsehen, was gerade für chronisch Kranke und pflegende Angehörige sehr hilfreich sein kann

Wann können denn alle Patien ten in Deutschland vom E-Rezept profitieren? Hoffentlich bald! Wir als KVWL begleiten die Praxen eng und bekommen positives Feed back. Da der Übertragungsweg über die eGK gestoppt wurde, sa hen wir uns aber gezwungen, den Roll-out auszusetzen. Nur mit gut funktionierenden, einfachen und volldigitalen Lösungen bekom men wir eine breite Akzeptanz bei allen Akteuren der Gesundheits versorgung sowie bei Bürgerinnen und Bürgern. Das sage ich auch als Vorsitzender des ZTG-Fach forums Telematik, in dem wir uns seit Langem für eine Verbesse rung der digitalen Strukturen im Gesundheitswesen einsetzen. Ich wünsche mir, dass die Politik den Rahmen dafür schafft, neue An wendungen in breit angelegten Feldtests unter Einbeziehung aller Beteiligten zu erproben.

www.ztg-nrw.de

7
Eine Fortbildung zum Thema Videosprechstunde kann nicht schaden.
Werbebeitrag –Interview
„Hey, E-Rezept – wie läuft’s denn so?”
Telemedizin bietet Patienten wie Ärzten viele Vorteile. iStock / gorodenkoff

Entlastung für das gesamte Klinikpersonal

Mittels Digitalisierung können Prozesse im Krankenhaus beschleunigt und Ressourcen eingespart werden. Die Potenziale sind umso größer, je stärker einzelne Anwendungen mit einander verknüpft werden. Auch für die Gesundheit der Patienten hat das Vorteile.

Die Klagen der Krankenhausmitarbeiter sind nicht neu: zu viel Bürokratie und Leerlauf, zu wenig Zeit für die Patienten. Angesichts des Fachkräftemangels dürfte sich daran in nächster Zeit nichts ändern. Dabei sind interne Aufgaben

hinweisen – in die App kann er seine Daten di rekt eingeben und eine Terminanfrage an das Krankenhaus stellen. Ist alles geklärt, checkt der Patient digital im Krankenhaus ein und verfügt gleichzeitig über ein eigenes Patientenportal.

Auch die Entlassung kann beschleunigt werden. Zumeist muss dafür eine Reihe von Dokumen ten unterschrieben und bereitgestellt werden. Ist eine digitale Unterschrift in das Patienten portal eingebunden, erhalten Patienten alle Do kumente über das Portal, können diese digital unterschreiben und direkt zurücksenden. Auch der Arztbrief kann so hinterlegt werden. Und: So bald ein Bett frei geworden ist, kann dies über das digitale Bettenmanagement erfasst und zu geteilt werden kann. Doch Betten können auch anhand von prognostizierten Verweildauern für Neuaufnahmen eingeplant oder kurzfristig an die Notaufnahme abgetreten werden.

im Krankenhaus vielfach Routinen, die sich wie in anderen Branchen auch digital schneller und zuverlässiger erledigen lassen.

Aufnahme von zu Hause aus So reduzieren digitale Patientenaufnahme und Entlassungsmanagement den Arbeits- und Zeit aufwand aller Mitarbeitenden deutlich. Schon der überweisende Arzt kann den Patienten auf die Möglichkeit der Terminvereinbarung per App

Jederzeit informiert

Mit der digitalen Aufnahme verbunden ist die elektronische Patientenakte (ePA), die Ärzte und Pflegepersonal jederzeit einsehen kön nen. Im Idealfall ist sie mit dem behandelnden Fach- oder Hausarzt verknüpft und ermög licht diesem den direkten Zugriff. Ebenso lässt sich die Sicherheit der Arzneimitteltherapie verbessern. Denn als Ergänzung zur digitalen Pflege- und Behandlungsdokumentation kann

eine Entscheidungsunterstützung, das digitale Medikationsmanagement, implementiert wer den, sodass mögliche Fehler bezüglich Kontra indikationen, Dosierungsfragen oder auch Wirk stoffinteraktionen vermieden werden. Für das medizinische Klinikpersonal ist so insgesamt eine bessere und entspanntere Versorgung der Patienten möglich. Die Patienten oder deren Angehörige wiederum sind durch den Zugriff auf das Patientenportal jederzeit gut informiert. Gleichzeitig mit der Digitalisierung muss aller dings für die Sicherheit der sensiblen Patienten daten gesorgt werden, damit diese unter keinen Umständen in die Hände Dritter gelangen, die sie dann selbst nutzen, offenlegen oder gar zum Kauf anbieten könnten.

Die Patientenaufnahme ist in Kliniken, medizinischen Versor gungszentren und Arztpraxen ein zentraler, aufwendiger Prozess. Er bindet Personal sowie Res sourcen, die an anderer Stelle dringend benötigt werden. Dazu stellen die steigenden Kosten zum Betrieb der Einrichtungen und das generelle Thema Fach kräftemangel akute Herausforde rungen dar. Zugleich wird mit der Novellierung des Krankenhauszu kunftsgesetzes die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen vorangetrieben. Gesetzliche Auf lagen wie die Einrichtung von Pa tientenportalen für ein digitales Aufnahme- und Entlassmanage ment nach §19 KHSFV bringen die Krankenhäuser in Zugzwang.

Mit einer digitalen Self-ServiceLösung lassen sich Abläufe in der Aufnahme automatisieren, etwa das Einchecken zum Termin via QR-Code, der bereits vorab on line gebucht wurde, und die Eigen anamnese via Formulareingabe. Ein stationäres Patiententerminal bietet zugleich Zugang zum Pa tientenportal sowie zu ePA, eMP, VSDM, Notfalldatenmanagement im Rahmen der Telematikinfra struktur. Ebenso lassen sich weite re Patientenservices wie Wegelei tung, Patientenaufrufsystem oder die Bezahlung von Wahlleistungen integrieren. Das Patiententerminal, eine Lösung des führenden Kiosk anbieters eKiosk GmbH in Partner schaft mit namhaften Softwareund Technologieanbietern, sowie

Integratoren aus dem E-HealthBereich sorgen für eine Automati sierung des Aufnahmeprozesses. Über entsprechende Schnittstel len können die Terminalanwen dungen nahtlos an vorhandene

Krankenhausinformationssysteme (KIS) beziehungsweise Praxisver waltungssysteme (PVS) angebun den werden.

www.patiententerminal.de

8 Gesundheit 4.0
KRANKENHAUSORGANISATION | VON ANDREA VON GERSDORFF
Digitale Prozesse reduzieren den Arbeits- und Zeitaufwand aller Mitarbeitenden.
Werbebeitrag –Produktporträt Digitales Aufnahme-
Entlassmanagement
und
Bei der Behandlung und Über wachung von Patienten helfen Mixed-Media-Anwendungen.
iStock / thomasandreas

Spezielle Gesundheits-Apps verwandeln das Smartphone und den PC in Therapiewerkzeuge.

Seit Oktober 2020 dürfen die DiGAs, die digi talen Gesundheitsanwendungen, auf Rezept verschrieben werden. Noch geschieht das aller dings selten. Das liegt nicht nur an mangelnder Akzeptanz und niedrigem Bekanntheitsgrad, sondern auch an Datenschutzproblemen und an den Kosten.

Nur vier Prozent aller Ärztinnen und Ärzte haben bislang Rezepte für derartige Apps ausgestellt. Das geht aus dem „DiGA-Report 2022“ der Tech niker Krankenkasse und der Universität Bielefeld hervor. Ergebnis: In den Arztpraxen sind die di gitalen Gesundheitsanwendungen noch nicht angekommen.

Am häufigsten verordnet wurden Apps gegen Rückenschmerzen, Tinnitus und Migräne. Immerhin: 62,7 Prozent der befragten Patien ten, die bereits eine DiGA ausprobiert hatten, waren mit dem Ergebnis zufrieden und gaben an, die App habe ihnen dabei geholfen, ihre Be schwerden zu lindern.

Interaktive Kurse als Lückenfüller

Bei den meisten Apps handelt es sich letzten Endes um interaktive Kurse, die den Patienten Techniken vermitteln für den Umgang beispiels

Weitere Informationen unter  www.digitale-gesundheit-info.de

weise mit Panikstörungen, Depressionen, Dia betes, Schlafproblemen, Tinnitus oder Rücken schmerzen. Der Nutzen der Apps besteht in der Regel darin, dass sie die zeitliche Lücke zwischen den Arztbesuchen füllen, den Patienten also als

jederzeit verfügbare digitale Berater dienen. Die Apps stellen nicht nur die therapeutischen Infor mationen in motivierender Weise dar, sondern erinnern den Patienten auch an seine Übungen und erlauben es ihm, Aufzeichnungen über seine Symptome anzufertigen, die er später dann dem Arzt vorlegen kann. Vereinzelt ist es zudem mög lich, über die App schriftliche Antworten von Psychologen zu erhalten.

Zu teuer und zu unsicher?

Den Krankenkassen sind allerdings die „über höhten Preise“ der Apps – eine App kostet im Schnitt 428 Euro pro Quartal – ein Dorn im Auge. Probleme gibt es auch beim Schutz der

VOM BUND GEPRÜFT

Smartphone-Apps und Web-An wendungen, die „die Erkennung, Über wachung, Behandlung oder Linderung von Krankheiten oder die Erkennung, Behandlung, Linderung oder Kom pensierung von Verletzungen oder Behinderungen“ unterstützen, sind im „DiGA-Verzeichnis“ (diga.bfarm.de) des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte aufgeführt. Derzeit sind dort 34 DiGAs gelistet. Jede App wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte auf „Sicherheit, Funktionstauglichkeit, Qualität, Datensicherheit und Daten schutz“ geprüft. Für den Nachweis der mit der App realisierbaren „positiven Versorgungseffekte“ hat der Herstel ler ein Jahr lang Zeit, nachdem die App vorläufig in das Verzeichnis auf genommen wurde.

Patientendaten: Bei zwei der digitalen Gesund heitsanwendungen haben Sicherheitsexperten im Juni dieses Jahres Lücken gefunden, die es erlaubten, ohne großen Aufwand Patienten daten unberechtigterweise abzurufen. Ein ge wisser Trost: Ab April 2023 gelten für die Apps strengere Regeln bezüglich Datenschutz und Informationssicherheit.

9
per Smartphone DIGITALE GESUNDHEITSANWENDUNGEN | VON HARTMUT SCHUMACHER
Therapie
DiGAs sind in den Arztpraxen noch nicht angekommen. Bereitschaft unter Ärzten zum Verschreiben von Gesundheits-Apps in Deutschland im Jahr 2020 Wollen Gesundheits-Apps verschreiben 24 % Wollen auch künftig keine Gesundheits-Apps verschreiben 28 % Haben bereits Gesundheits-Apps verschrieben 2 % Quellen: Bitkom; Hartmannbund , 2022
iStock / tadamichi
Digitale Gesundheitsanwendungen unterstützen Patienten mit chronischen Erkrankungen.

78 Prozent

sehen, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern bei der Digitalisierung im Gesundheitssystem zurückliegt.

SCHON GEWUSST?

91 Prozent sind der Meinung, dass die Komplexität des deutschen Gesundheitssystems, zum Beispiel durch Bürokratie, die Digitalisierung ausbremst.

50 Prozent

denken, dass die Digitalisierung die Kosten des Gesundheitssystems senken kann.

74

Prozent

der deutschen Krankenhäuser sind nicht ausreichend vor Cyberangriffen geschützt.

10 Gesundheit 4.0
Quelle: Bitkom Research, 2022
4315 F ot o: CBM Siehst du mich? Ich sehe dich nicht . Schenke blinden Kindern in Afrika eine Graue -Star- Operation ab 12 5 Euro. w w w.cbm.de/Sehen

Wohin mit den Daten?

Heutzutage tracken wir unsere Gesundheitsdaten digi tal. Dazu gibt es Apps. So wissen wir, wie viele Schritte wir gehen, wie viel wir trinken, wie viel wir wiegen, wie sich unser Blutdruck entwickelt oder wie viele Kalorien wir zu uns nehmen. Dabei ist die Daten-Sammelwut keine Erfindung aus dem Digital-Zeitalter. Blutdruck werte ließen sich auch schon mit dem Bleistift notieren. Zählt man die App- und die Papier-Nutzen den zusammen, vermessen tat sächlich vier von fünf Menschen in Deutschland ihre Gesundheit selbst,

meint jedenfalls EPatient Analytics, ein Dienstleister für Markt- und Zielgruppenanalysen. Darunter sind 42 Prozent, die komplett digital vorgehen. Einer Studie der Firma zufolge, die vom Berlin Institute of Health unterstützt wurde, setzen die Deutschen große Hoffnungen auf die Daten. Rund 80 Prozent der Befragten sprachen sich für eine nationale, mit Patientendaten gefüllte Forschungsdatenbank aus.

An forschende Hersteller würden 63 Prozent sogar ihre Gen-Daten spenden. Mal schauen, was man aus diesen Erkenntnissen machen wird.

Wir sind dabei

IMPRESSUM

Projektmanager Philipp Stöhr, philipp.stoehr@reflex-media.net Redak tion Michael Gneuss, Karla Hellrung, Katharina Lehmann, Hartmut Schumacher, Andrea von Gersdorff Layout Silke Schneider, grafik@reflexmedia.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / sdecoret Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hacke scher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 24. November 2022 im Handelsblatt. Der Reflex Verlag und die Handelsblatt Media Group & Co. KG sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhal te von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Dedalus HealthCare GmbH 3 Konrad-Zuse-Platz 1–3 53227 Bonn www.dedalus.com/dach/de/

secunet Security Networks AG 4 Kurfürstenstraße 58 45138 Essen www.secunet.com

PTA GmbH 5 Weberstraße 2–4 68165 Mannheim www.pta.de

ZTG Zentrum für Telematik und Telemedizin GmbH 7 Haus Harkorten 8 58135 Hagen www.ztg-nrw.de

eKiosk GmbH 8 Werner-Hartmann-Straße 2 01099 Dresden www.ekiosk.com

CBM Christoffel-Blindenmission Christian Blind Mission e. V. 11 Stubenwald-Allee 5 64625 Bensheim www.cbm.de

12 Gesundheit 4.0
KOMMENTAR

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.