Tabu

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Stille Themen, starke Taten

Ein Testament gibt Sicherheit und das gute Gefühl, alles geregelt zu haben.

Indem Sie die Kinder- und Jugendhospizarbeit der Björn Schulz Stiftung testamentarisch bedenken, helfen Sie schwerstkranken Kindern und ihren Familien. Dafür sagen wir von Herzen DANKE! Mit unserem Testamentsplaner und den fachanwaltlich geprüften Formulierungshilfen wird das eigene Testament greifbar. Die Erfüllung Ihres letzten Willens ist uns ein besonderes Anliegen!

Silke Schander - Philanthropie und Nachlässe 030 39 89 98-22 0162 102 37 35 s.schander@bjoern-schulz-stiftung.de www.bjoern-schulz-stiftung.de

Stationäre und ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit

GRUSSWORT

Endlich darüber reden (können)

Vielleicht kennen Sie das Gesellschaftsspiel Tabu, bei dem die spielenden Personen versuchen, Begriffe zu beschreiben, ohne bestimmte Wörter zu verwenden? In der Gesellschaft geht es bei Tabus weniger um einzelne Begriffe, sondern um Verhaltensweisen oder Angelegenheiten, über die man nicht spricht. Vom Gehalt über Sexpraktiken, von mit Klischees besetzten Krankheiten wie Depressionen oder HIV

bis hin zum Tod – alles Themen, die uns alle angehen (können), umso wichtiger ist es, mit solchen Tabus zu brechen und die No-Gos aus dem Schattendasein zu holen. Warum? Ganz einfach: um eine offene Diskussion zu ermöglichen, Vorurteile abzubauen und gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern. Wir greifen für Sie einige sensible Themen auf – ohne Scham, aber mit dem nötigen Feingefühl.

INHALTSVERZEICHNIS

LEITARTIKEL HIV

BESTATTUNGSVORSORGE

TESTAMENTSSPENDE

SOZIALE VERANTWORTUNG

TRAUERBEGLEITUNG

JETZT SCANNEN

Raus aus dem Schattendasein — 4

Kampf gegen Stigmatisierung — 7

Angehörige entlasten — 8

Rechtzeitig an später denken — 10

Mutig sein und sich starkmachen — 12

Mehr als leere Worte — 14

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Für uns steht die bestmögliche Lesbarkeit der Texte an erster Stelle. Deshalb verwenden wir in der Publikation auch das generische Maskulinum – diese Personenbezeichnungen stehen für alle Geschlechter.

Das Papier dieser Reflex-Verlag-Publikation stammt aus verantwortungsvollen Quellen.

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Raus aus dem Schattendasein

LEITARTIKEL | VON TOBIAS LEMSER

Zahlreiche Krankheiten sind tabubehaftet. Und selbst der Tod trägt dieses Etikett. Doch es gibt einen Gegentrend. Übers Sterben und den Tod zu reden, anstatt zu schweigen, wünschen sich laut einer Befragung immer mehr Menschen – auch weil es viele Probleme und Vorurteile aus dem Weg räumen würde.

Sich in Gesprächsrunden über die Gesundheit auszutauschen, ist heutzutage fast schon modern und durchaus gesellschaftsfähig. Welche Lebensmittel haben besonders viele Proteine? Inwieweit hilft Hyaluron bei Kniebeschwerden? Durch welchen Lebensstil kann ich mein biologisches Alter verringern? Themen, die Menschen in einen wahren Redeschwall versetzen können. Anders bei Blasenschwäche, HIV oder Geschlechtskrankheiten, die Betroffene lieber totschweigen würden – einfach weil es unangenehm und „privat“ ist, darüber zu sprechen.

Über das eigene

Leben

Wie eine Testamentsspende Kindern in Not langfristig hilft, erläutert Save the Children Deutschland e. V.

Wenn wir über das Leben nachdenken, geht es oft darum, was wir hinterlassen – für unsere Familie, Freunde, für die Welt. Was bleibt von uns, wenn wir nicht mehr da sind? Eine Möglichkeit, auch nach dem Tod Gutes zu bewirken, ist eine Testamentsspende an eine gemeinnützige Organisation. Sie kann Hoffnung schenken und Perspektiven eröffnen, besonders für Kinder in Not.

Wie für Josephine (7) und Lucy (4): Die Schwestern leben auf den Salomon-Inseln, die besonders stark von der Klimakrise betroffen sind. Ihre Heimat leidet unter Stürmen und Überschwemmungen.

Gefährdetes Selbstwertgefühl

Tabuerkrankungen im Verborgenen zu halten, ist der weitaus einfachere Weg. Zu groß ist die Angst, bloßgestellt zu werden und einen Stempel aufgedrückt zu bekommen. Hinzu kommt: Wer an einer Tabukrankheit leidet, trägt meist eine schwere seelische Last mit sich herum und traut sich nicht, darüber zu reden. Und nicht nur das: Obwohl der Leidensdruck oft groß ist, suchen Betroffene mit ihrem „Tabuthema“ selten eine Ärztin oder einen Arzt auf.

Was auffällt: Insbesondere Männer neigen dazu, über bestimmte Leiden besser zu schweigen. Schließlich herrscht in unserer Wertegesellschaft noch immer das Bild vom „starken Geschlecht“. Nur ein gesunder Mann ist ein ganzer Mann. Besonders brisant: Wer eine „peinliche“ Krankheit verschweigt oder tabuisiert, verhindert, dass mit der Behandlung oder Therapie

hinaus Gutes bewirken

Gemeinsam mit einer lokalen Organisation unterstützt Save the Children dabei, den Verlust schützender Mangroven aufzuhalten, Ernten zu sichern und neue Einkommensquellen zu schaffen. So auch Josephines und Lucys Mutter Alison: Sie lässt sich in der Bienenzucht ausbilden. Dies hilft, das Ökosystem zu bewahren, und sichert ein Einkommen durch Honigverkauf.

Kostenlose Beratung

Solche Projekte werden durch Spenden möglich – entweder zu Lebzeiten oder über den Tod hinaus. Viele zögern, sich mit dem eigenen Testament zu befassen. Dabei schafft es Klarheit und Sicherheit. So lässt sich festlegen, was mit dem Nachlass passiert und wie Werte weiterleben. Und: Ein Testament zu schreiben muss nicht kompliziert sein. Informationen

dazu und kostenlose Beratungen bieten Organisationen oft selbst an, auch Save the Children. Zum Beispiel einen kostenfreien Ratgeber mit hilfreichen Informationen zum Thema Testament. Ob als Erbe, Vermächtnis oder Spende zu Lebzeiten: Ihre Hilfe unterstützt Kinder in Not. Denn alle Kinder haben das Recht auf Gesundheit, Bildung und Schutz – ohne Wenn und Aber. www.savethechildren.de/ testament

Bienenzucht auf den Salomon-Inseln ©
Conor Ashleigh / Save the Children

rechtzeitig begonnen werden kann. Mutig zu sein, sich zu öffnen und medizinische und/oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist der erste Schritt, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Beispiel HIV, das für viele Außenstehende noch immer mit Vorurteilen behaftet ist und für die Betroffenen selbst oft Scham mit sich bringt. Zum Glück gibt es inzwischen sehr wirkungsvolle Medikamente, um das Virus in Schach zu halten. Entscheidend ist jedoch, frühzeitig einem Verdacht nachzugehen.

Tod mehr thematisieren HIV, aber auch viele andere Tabuerkrankungen führen häufig dazu, sich aus Scham sozial abzukapseln – mit der Folge zu vereinsamen. Dass soziale Isolation gravierende Folgen haben kann und sogar mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden ist, ist mehrfach belegt.

Letzte Ruhe unter Bäumen

Jede zweite Person möchte in den eigenen vier Wänden sterben.

Apropos Tod: Selbst das Lebensende und der Sterbeprozess sind mitten in der Tabuzone. Hilflosigkeit, Verzweiflung und Ängste sorgen dafür, die Gedanken über den Tod zu verdrängen. Kaum jemand möchte Gedanken an ihn an sich heranlassen, aus Angst, sie könnten uns zu sehr belasten. Dass es jedoch auch einen Gegentrend gibt, zeigt die nunmehr zum dritten Mal in Auftrag gegebene repräsentative Bevölkerungsbefragung des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands (DHPV). Demnach wünschen sich 60 Prozent der rund 1.000 befragten Menschen in Deutschland eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Sterben. Untermauert wird diese These durch die hohe Zahl der Menschen, die nach eigenen Angaben eine Patientenverfügung haben. Waren es im Jahr 2012 noch 26 Prozent, stieg der Anteil 2022 auf 45 Prozent.

Würdevoll sterben

Befragt nach dem Ort, an dem sie sterben möchten, gibt jeder/jede Zweite die eigenen vier Wände an. Kaum jemand nennt das Krankenhaus oder Pflegeheim als bevorzugten Sterbeort. „In der Realität sieht das ganz anders aus, da stirbt weit mehr als die Hälfte der Menschen in einer dieser beiden Institutionen“, so Benno Bolze, Geschäftsführer des DHPV. Weitere Erkenntnis: Beim Gedanken an das eigene Sterben ist die Angst vor Schmerzen und Apparatemedizin rückläufig, was daran liegt, dass immer mehr Menschen mit Begriffen wie Hospiz und Palliativ etwas anfangen können. Laut Befragung wird das Sterben in einer Einrichtung der Sterbebegleitung als besonders würdevoll empfunden, vier von zehn Menschen möchten in einer solchen Einrichtung ihre letzten Stunden verbringen.

Sich mit dem Tod zu beschäftigen, heißt auch festzuhalten, was im Erbfall passiert. Wer soll neben den Angehörigen noch etwas erben, oder soll gar alles einem besonderen Zweck zugutekommen? Stichwort Testamentsspende. Umso wichtiger, viele Tabuthemen aus ihrem Schattendasein herauszuholen. Je mehr man über Tabus spricht, desto mehr trägt man zu einer Enttabuisierung bei – nicht nur zum eigenen Nutzen, sondern auch vieler anderer! 

Im FriedWald finden Menschen an einem Baum mitten im Wald ihre letzte Ruhestätte. Fernab von Hektik und Lärm gibt es hier individuellen Freiraum für Abschied, Trauer und Erinnerung.

Lernen Sie bei einer kostenlosen Waldführung den FriedWald in Ihrer Nähe kennen. Unsere FriedWald-Försterinnen und -Förster zeigen Ihnen den Wald und beantworten alle Fragen rund um Baumbestattung, Kosten und Vorsorge.

Jetzt anmelden: Tel. 06155 848-100 oder www.friedwald.de

Hilfe für Geflüchtete

Weltweit sind über 120 Millionen Menschen auf der Flucht – vor Naturkatastrophen, Hunger und Gewalt. Aktion Deutschland Hilft steht ihnen zur Seite.

Danke für Ihre Solidarität. Danke für Ihre Spende! Aktion-Deutschland-Hilft.de

Bündnis der Hilfsorganisationen

Kampf gegen Stigmatisierung

HIV | VON NADINE EFFERT

Von Schuldzuweisungen bis hin zum Jobverlust: Vorurteile und Stigmatisierung erschweren Menschen mit HIV es unnötig, ein Leben zu führen, das der medizinische Fortschritt heutzutage ermöglicht.

Julia ließ sich von ihrem familiären Umfeld Schuldgefühle einreden. Lillian musste andere Eltern in der Kita aufklären, dass von ihrer Tochter keine Gefahr ausgeht. PsychologieStudent Olli behielt auf Anraten anderer seine HIV-Infektion zunächst für sich. Dies sind drei echte Geschichten von HIV-positiven Protagonistinnen und Protagonisten einer Kampa-

Betroffene erleben eine

Ungleichbehandlung.

gne zur Aufklärung gegen Vorurteile und Ablehnung von Menschen mit einer Infektion mit dem menschlichen Immunschwäche-Virus, von denen in Deutschland schätzungsweise 96.700 leben – darunter etwa 8.200 noch nicht diagnostiziert.

Diskriminierung beenden

Aus medizinischer Perspektive ist HIV inzwischen eine gut behandelbare Infektionskrankheit. Im Alltag sehen sich HIV-positive Menschen allerdings noch immer mit Diskriminierung und Berührungsängsten konfrontiert. Im Rahmen der Studie „positive stimmen 2.0“ erklärten 90 Prozent der Befragten, sie würden zwar gut mit ihrer HIVInfektion leben, 95 Prozent jedoch hatten im Jahr vor der Befragung Diskriminierung erlebt, mehr als die Hälfte gab an, Vorurteile würden ihre Lebensqualität beeinträchtigen. „Menschen mit HIV anders zu behandeln als andere ist völlig unnötig – und ganz klar diskriminierend“, stellt Matthias Kuske, Projektkoordinator bei der Deutschen Aidshilfe (DAH), fest. „Die üblichen Hygienemaßnahmen reichen völlig aus. Unter Therapie ist HIV ohnehin nicht mehr übertragbar.“ 

Gutes anstoßen.

Großes bewirken.

Wer für die Zeit nach seinem Tod alles regelt, kann schon heute für die Zukunft viel Gutes anstoßen.

Denn mit Ihrem Vermächtnis helfen Sie uns, HIV und Aids zu stoppen. Die Deutsche AIDS-Stiftung klärt auf, fördert erfolgreiche HIV-Projekte in Deutschland und Afrika und unterstützt die Forschung.

Für eine Welt ohne HIV und Aids.

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ONLINE SPENDEN

aids.st/donate

Angehörige entlasten

BESTATTUNGSVORSORGE | VON NADINE EFFERT

Kaum jemand befasst sich gerne mit dem Tod. Schon gar nicht mit dem eigenen. Zur optimalen Vorsorge gehört auch, sich beizeiten Gedanken über die eigene Beerdigung zu machen – vielleicht ja auch über eine alternative Bestattungsform, die gerade getestet wird.

Vielen Menschen ist zwar bewusst, dass sie nicht nur die Nachlassplanung, sondern auch das Thema „Bestattung“ anpacken sollten, doch die Realität zeigt: Nur zehn Prozent der Deutschen haben laut einer aktuellen YouGov-Umfrage bereits alles geregelt. Das Thema Bestattungsvorsorge empfinden 14 Prozent als unangenehm, 18 Prozent verdrängen es bewusst. Viele fühlen sich dafür zu jung, dabei kann das Schicksal auch früh im Leben zuschlagen. Die Hinterbliebenen sollten Zeit zum Trauern haben und sich nicht den Kopf darüber zerbrechen müssen, wie die verstorbene Person die letzte Ruhe finden möchte oder wie die Beerdigung finanziert werden soll.

Wünsche schriftlich festhalten Erd- oder Feuerbestattung? Welche Art von Urnengrab: in einem anonymen Hain auf dem Friedhof, in einem FriedWald®, in einer Urnenwand oder auf See? Wie soll die Trauerfeier organisiert sein? Bis zum endgültigen Abschied ist eine Menge zu entscheiden. Persönliche Wünsche sollten in einer Bestattungsverfügung schriftlich festgehalten werden. Dies betrifft auch die Nennung einer Vertrauensperson, die die Totenfürsorge übernimmt und dafür verantwortlich ist, dass die in der Verfügung angeordneten Wünsche umgesetzt werden.

HILFE IM STERBEFALL

Notfall-Rufnummer des Bundesverbands Deutscher Bestatter e. V. Telefon: +49 211 16008-86

Checkliste Todesfall www.bestatter.de/wissen/todesfall/

und am häufigsten gewählte Methode in Deutschland. Doch auch naturnahe Alternativen wie Baum- oder Waldbestattungen würden an Bedeutung gewinnen –vor allem bei Menschen, die sich stark mit der Natur verbunden fühlen oder sich eine ruhige, würdige Atmosphäre wünschen. Der Umgang mit dem Tod gestaltet sich individueller. Menschen möchten selbstbestimmter über ihre letzte Ruhestätte entscheiden. Dabei stehen zunehmend auch neue Formen der Bestattung im Fokus.

Ökologische Variante

In einer Bestattungsvorsorge halten Vorsorgende ihre Wünsche fest.

Tipp: Das Dokument am besten im Familien- oder Stammbuch aufbewahren, denn dieses benötigen die Angehörigen im Todesfall zuerst. „Zur Finanzierung der Bestattungskosten bietet sich entweder eine Versicherung in Raten an, oder man hinterlegt die Summe als zweckgebundene Einlage, zum Beispiel bei der Deutschen Bestattungsvorsorge Treuhand AG“, sagt Elke Herrnberger, Pressesprecherin des Bundesverbands Deutscher Bestatter.

Naturverbundenheit nimmt zu

Eine Splendid-Research-Umfrage aus dem Februar 2025 zeigt: Die Erdbestattung bleibt die bekannteste

Eine völlig neue alternative Form der Bestattung ist die Reerdigung. Hierbei wird laut Erklärung der Stiftung Reerdigung der Körper des verstorbenen Menschen in einem sargähnlichen geschlossenen Kokon aus Metall in Heu, Blumen und Stroh gebettet. Die eigenen Mikroorganismen sorgen dafür, dass der Leichnam, sozusagen im Schnellverfahren, innerhalb von sechs bis acht Wochen zu fruchtbarer Erde wird. Verbliebene Knochen werden mit der Erde vermahlen, die anschließend auf einem Friedhof in der aktiven Bodenschicht eingebracht wird. Befürworter argumentieren, die Reerdigung sei energieschonender als die Kremation und eine ökologische Alternative zur Erdbestattung. In Deutschland ist das Bestattungsrecht Ländersache. Seit 2022 ist Reerdigung im Bundesland Schleswig-Holstein möglich, zunächst als Pilotprojekt und aktuell auf Grundlage einer gesetzlichen Erprobungsklausel für neue Bestattungsarten; auch in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern darf die Erde probeweise beigesetzt werden (Stand: Juni 2025). Andere Bundesländer wollen die Testphasen abwarten, wiederum andere wie Bayern und Baden-Württemberg werden die Reerdigung nicht erlauben. 

Abschied im Einklang mit der Natur

Persönlich und individuell – so wünschen sich viele Menschen ihren Abschied. Im FriedWald werden Beisetzungen nach den Bedürfnissen und Wünschen der Verstorbenen und Angehörigen gestaltet. Was macht die Alternative zum herkömmlichen Friedhof so besonders, und welche Kosten fallen für eine Bestattung im FriedWald an?

Wer sich schon zu Lebzeiten der Natur verbunden fühlt, entscheidet sich häufig für die Bestattung am Fuße eines Baumes. Möglich ist das im FriedWald. Hier ruht die Asche der Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen unter Bäumen. Grabschmuck gibt es keinen. Den übernimmt die Natur, die die Baumgräber immer jahreszeitlich passend schmückt. Mit einer Namenstafel werden die Bestattungsbäume zu individuellen Orten des Erinnerns und Gedenkens. Doch was kostet eine Baumgrabstätte im FriedWald?

Kosten für die Grabstelle

Die Kosten richten sich nach der Wahl des Baumgrabes. Einen Grabplatz an einem gemeinschaftlich genutzten Baum im FriedWald gibt es im Trauerfall bereits ab 590 Euro. Wer sich eine Ruhestätte nur mit seinen Liebsten wünscht, kann am Generationenbaum selbst entscheiden, wer dort beigesetzt wird. Ab 2.890 Euro sind bei dieser Grabart zwei Plätze bereits inklusive, weitere Plätze können bei Bedarf zusätzlich erworben werden. Dieser Baum eignet sich besonders für Familien oder Freundeskreise.

Wer nur für sich oder zu zweit einen Baum sucht, findet im Partnerbaum ab 2.890 Euro genau das Richtige. Dabei ist garantiert, dass keine weiteren Personen einen Platz an diesem Baum erwerben

können. Bei allen Grabarten kommen im Trauerfall noch die pauschalen Beisetzungskosten in Höhe von derzeit 450 Euro hinzu – darin enthalten ist bei Bedarf eine biologisch abbaubare Urne.

Keine Bestattung ohne Bestattungsunternehmen

Zu den FriedWald-Kosten kommen, wie bei Einäscherungen üblich, die Ausgaben für das Krematorium und das Bestattungshaus hinzu, da im Todesfall immer ein Bestattungsunternehmen beauftragt werden muss. Weitere Kosten können je nach persönlichen Vorlieben der oder des Verstorbenen und der Angehörigen durch Blumendekoration, Traueranzeigen, Trauerredner oder Trauerrednerinnen oder Live-Musik entstehen. Die Preise unterscheiden sich teils stark – Vergleichsangebote geben hierbei Orientierung.

Ein Abschied unter freiem Himmel

So individuell wie die Baumgrabstätte können auch Trauerfeiern im FriedWald sein. Stille Abschiede im engsten Familienkreis sind ebenso möglich wie Beisetzungen in großer Runde mit musikalischer Begleitung. Die Gestaltung obliegt den Angehörigen. Die Beisetzung so gestalten zu können, wie es sich die verstorbene Person gewünscht hat, spendet vielen Angehörigen Trost.

Vorsorge: ein beruhigendes Gefühl

Das Besondere an einem Baumgrab ist nicht nur die Nähe zur Natur und viel Freiheit in der Gestaltung des letzten Abschieds. FriedWald bietet auch Vorsorgeangebote und schafft damit Entlastung. „Viele, die sich für FriedWald entscheiden, haben den

Wunsch, ihre letzte Ruhestätte und die Beisetzung selbst zu bestimmen“, sagt Michael Bachmann, Geschäftsführer von FriedWald, und nennt die beiden daraus entstehenden Vorteile: „Die Menschen, die sich mit diesem zunächst angstbesetzten Thema aktiv auseinandersetzen und in Vorsorge einen Baum oder Platz im FriedWald wählen, empfinden danach Erleichterung. Sie sind froh, alles gut und ihrem Sinne geregelt zu wissen. Die Hinterbliebenen sind erleichtert, wenn Vorsorge getroffen wurde und die Wünsche des Verstorbenen bekannt sind, bestenfalls schon eine Grabstätte vorhanden ist. Das sorgt nicht nur für finanzielle, sondern vor allem für emotionale Entlastung!“

Sie wollen mehr über FriedWald wissen? Dann bestellen Sie kostenlos Infomaterial ganz bequem zu sich nach Hause. Darin erfahren Sie alles rund um Baumbestattung, Vorsorge und Beisetzungsmöglichkeiten. Jetzt bestellen: Telefon: 06155 848100, an service@friedwald.de oder auf www.friedwald.de/infomaterial www.friedwald.de

Bereits zu Lebzeiten den passenden Baum als eigene Ruhestätte im FriedWald aussuchen
© FriedWald GmbH

Rechtzeitig an später denken

TESTAMENTSSPENDE

| VON TOBIAS LEMSER

Die eigene Nachlassplanung anzugehen, schafft klare Verhältnisse, verhindert Streit und nutzt steuerliche Vorteile aus. Frühzeitig vorzusorgen kann auch etwas Befreiendes haben – etwa im Fall einer Spende. Für gemeinnützige Organisationen werden diese inzwischen zunehmend zur wichtigen Säule.

Allein der Gedanke an das eigene Lebensende lähmt viele Menschen geradezu: irgendwann nicht mehr zu erleben, wie es den Liebsten um einen herum geht, die eigenen Kinder nicht mehr schützen und nicht mehr bei Themen mitreden zu können, die einem seit Langem am Herzen liegen. Oft nur schwer zu ertragende Gedankenspiele.

Unbeliebtes Gesprächsthema So beängstigend für viele die Auseinandersetzung mit dem Tod auch ist, so wichtig ist es, sich mit der Nachlassplanung zu beschäftigen. Laut der repräsentativen Studie „Erben und Vererben 2024“ der Deutschen Bank in Kooperation mit dem Institut für Demoskopie Allensbach setzen sich 64 Prozent der Bundesbürger

12,5 Milliarden Euro

So viel Geld wurde im Jahr 2024 für gemeinnützige Zwecke gespendet.

Quelle: Spenden-Almanach 2024, Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI)

„ungern“ mit dem Thema Erben und Vererben auseinander – im Jahr 2018 waren es noch 60 Prozent. Zwar wünschen sich laut der im November veröffentlichten Studie 41 Prozent der Menschen mehr Offenheit bei diesem Thema. Dennoch geben nur 32 Prozent der Erben an, im Vorfeld mit allen Beteiligten offen über den Nachlass gesprochen zu haben. Grund genug, endlich vorzusorgen, damit im Todesfall Bargeld, Bankvermögen, Wertsachen oder Immobilie in die richtigen

Hände gelangen. Hierfür unverzichtbar ist eine unmissverständliche und rechtzeitige Nachlassplanung.

Feste Erbfolge

Klar ist: Die gesetzlichen Erben sogenannter erster Ordnung sind die eigenen Kinder, die sich das Erbe zu gleichen Teilen aufteilen. Gibt es weder eheliche noch uneheliche Kinder und Enkelkinder, geht das Vermögen an die Eltern und deren Abkömmlinge, also die Geschwister des Verstorbenen. Nur was passiert, wenn keine Angehörigen vorhanden sind? In diesem Fall fließt der Nachlass in die Staatskasse. Doch es gibt Möglichkeiten, diese Variante abzuwenden – etwa in Form eines Testaments. So kann der Erblasser frei bestimmen, welche Person welchen Geldbetrag oder Gegenstand als Erbe erhalten soll, also auch Lebensgefährten, Patenkinder oder Freunde.

Spenden für Bedürftige

Was viele nicht wissen: Auch wenn es Angehörige gibt, denen ein Erbteil zusteht, können Erblasser ebenso gemeinnützige Organisationen mittels einer Testamentsspende unterstützen – eine Gelegenheit, auch über das eigene Leben hinaus wohltätigen Projekten, die einem am Herzen liegen, finanziell unter die Arme zu greifen. Entweder kann der Erblasser den gesamten Nachlass oder einen bestimmten Teil davon der Organisation zuwenden oder auch ein Vermächtnis, also einen beliebigen Geldbetrag oder Gegenstand, festlegen. 12,5 Milliarden Euro haben die Deutschen im vergangenen Jahr für gemeinnützige Zwecke gespendet. Damit ist das Spendenaufkommen laut Erhebung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) gegenüber dem Vorjahr nur um 2,1 Prozent gesunken. „Das Spendenvolumen liegt damit trotz des schwierigen wirtschaftlichen und politischen Umfelds weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des DZI in Berlin. Wichtig ist jedoch, die Testamentsspende testamentarisch festzuhalten. Damit die vollständig eigenhändig verfasste und persönlich unterschriebene Erklärung nicht in falsche Hände gerät, sollte sie idealerweise bei einem Amtsgericht hinterlegt werden. Auch steuerliche Aspekte spielen eine Rolle: Da gemeinnützige Organisationen von der Erbschaftsteuer befreit sind, kommt das Vermögen immer in voller Höhe beim Empfänger an. 

Die Natur in der Zukunft bewahren

Mit den Folgen des Klimawandels wird immer sichtbarer, wie wichtig der Schutz von bedrohten Tierarten und ihren Lebensräumen ist. Darum kümmert sich der WWF, eine der größten Natur- und Umweltschutzorganisationen weltweit, seit vielen Jahren.

Sich mit den Themen Erbe und Nachlass zu beschäftigen, fällt vielen nicht leicht. Dabei kann es eine wunderbare Gelegenheit sein, die Zukunft aktiv mitzugestalten: In einem Testament werden die eigenen Wünsche festgehalten, und das Erbe kommt dort an, wo man es möchte.

Wichtige Vorüberlegungen

Ein Testament zu machen braucht Zeit. Es ist ein Prozess, der immer wieder Fragen aufwirft, die einen bewegen. Was gehört zu meinem Nachlass? Wem möchte ich was geben? Wie kann ich sicherstellen, dass mein Haustier gut versorgt bleibt? Und dann ins Tun kommen: Muss ich zum Notar, oder kann ich den letzten Willen auch handschriftlich verfassen? Wo ist es sicher aufbewahrt? Schritt für Schritt entsteht das Testament, das zur Lebenssituation und den eigenen Vorstellungen passt.

Wie kann der WWF unterstützen?

Der WWF begleitet seit vielen Jahren Menschen, die den Natur- und Umweltschutz bedenken möchten: kompetent, individuell und vertraulich. Wir wissen, dass es viele, auch sehr emotionale Themen gibt, die Menschen bei der Nachlassregelung zu bewältigen haben. Dank

unserer langjährigen Erfahrung können wir auf unterschiedlichste Fragestellungen reagieren: mit unserem juristischen Netzwerk, das bei erbrechtlichen Fragen unterstützt, und persönlichen Gesprächen, um das Vorgehen und offene Fragen zu klären.

Kontaktaufnahme zum WWF sinnvoll Damit der WWF erbt, ist die Grundlage immer ein Testament. Wir freuen uns, wenn die Menschen uns zu Lebzeiten kontaktieren, damit wir ihre Wünsche und Vorstellungen so gut wie möglich kennenlernen. Das ist die beste Voraussetzung, um das Testament später erfüllen zu können, und ganz besonders wichtig für die Nachlassabwicklung. Wir sagen ganz offen, wenn wir einen Wunsch nicht erfüllen können, weil er mit unserer Satzung nicht vereinbar ist.

WWF macht Nachlassabwicklung

Wenn wir als Erbe eingesetzt werden, ob allein oder mit anderen zusammen, übernehmen wir die Nachlassabwicklung. Dann fahren wir bundesweit zum Ort des Verstorbenen und kümmern uns um alles: Wir sorgen dafür, dass die Haustiere ein neues Zuhause bekommen, kündigen laufende Verträge oder erfüllen Vermächtnisse, veräußern Immobilien. Auch um die Bestattung kümmern wir uns, wenn notwendig.

Muss der WWF Steuern zahlen? Nein, als gemeinnützige Organisation ist der WWF von der Erbschaftsteuer befreit.

TESTAMENTSBROSCHÜREN

• Gesetzliche Erbfolge – wie sieht sie aus, und warum brauche ich ein Testament?

• Pflichtteilsberechtigung – was gibt es zu beachten?

• Welches Testament soll es sein – notariell oder handschriftlich?

• Eine praktische Übersicht aller nachlassrelevanten Informationen – wo fange ich an?

• Bestattungswünsche rein ins Testament oder lieber nicht?

Schritt für Schritt zum rechtsgültigen Testament – Antworten finden Sie in den WWF Testamentsbroschüren. Bestellen Sie noch heute, oder rufen Sie gerne an:

WWF Deutschland Tel. 030 311777-730 testament@wwf.de

www.wwf.de/testamente-focus

Löwen in Afrika sind bedroht von Lebensraumverlust und Wilderei.
Petra Göhl und Lisa Tembrink-Sorino, Ansprechpartnerinnen Testamentsspenden
© Heidi Scherm © Nihar Gawand_iStock_Getty Images

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Mutig sein und sich starkmachen

SOZIALE VERANTWORTUNG | VON

TOBIAS LEMSER

Über den Tellerrand hinausschauen und soziale Hilfe anbieten sind Garanten für eine funktionierende Gesellschaft. Trotz des Bewusstseins, auch weltweit Hilfsbedürftige zu unterstützen, setzen viele Menschen auf Verdrängung. Doch welche Gründe stecken dahinter, und welche Vorteile hat soziales Engagement?

Ob zuletzt der Krieg zwischen Israel und dem Iran, die Hungersnot in Gaza, der derzeit laut Vereinten Nationen „hungrigste Ort der Welt“, oder der seit den 1990erJahren schwelende Konflikt im Jemen: Es gibt so viele Regionen auf der Erde, in denen Krieg und Armut herrschen. Gerade letzteres Beispiel gerät immer wieder aus dem Blickfeld der Weltöffentlichkeit – trotz des

dringenden Bedarfs und der akuten Notlage. 21,6 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Oft fehlt der Zugang zu grundlegenden Dingen, die es für ein menschenwürdiges Leben braucht: Sei es ausreichende Ernährung, sauberes Trinkwasser, Bildungsmöglichkeiten oder gesundheitliche Versorgung.

Unbequemes ausblenden

Die Krux: Zwar erkennen viele Menschen die Not in der Welt, jedoch verdrängen sie einen Großteil ihrer Mitverantwortung für globale Probleme. Da viele weltweite Themen unbequem und nur sehr schwer zu verarbeiten sind, ist es leichter, sie zu verdrängen und zu tabuisieren. Wegschauen ist oft einfacher. In manchen Kontexten wird Hilfe auch als übergriffig empfunden –auch das macht soziale Verantwortung heikel. Aber warum ist Verdrängung oft das Mittel der Wahl? Fest steht: Beiseiteschieben zählt zu den häufigsten Phänomenen, um mit unangenehmen Gefühlen, Leid und Schmerz, Stress und emotionalem Ballast zurechtzukommen. Verdrängung ist ein eindrucksvoller psychologischer Vorgang, eine Art Abwehrmechanismus, der aus Gründen des Selbstschutzes angewendet wird. Dies geschieht in aller Regel nicht bewusst und auch nicht planvoll.

Unternehmen in der Pflicht

Doch warum nicht einfach gegen das Verdrängen angehen und soziale Verantwortung übernehmen, also die Pflicht anzunehmen, im besten Interesse der Gemeinschaften und der Umwelt zu handeln? Dazu gehört etwa für Unternehmen, Maßnahmen zu ergreifen, welche die Förderung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung vorantreiben, indem sie bestimmte Richtlinien festlegen, welche die negativen Auswirkungen minimieren und die positiven maximieren. Firmen könnten zum Beispiel Umweltverantwortung übernehmen, indem sie Schritte einleiten, die die Fehler der Vergangenheit korrigieren und die Korrektur in der Zukunft implementieren.

Sogenannte philanthropische Verantwortung übernehmen heißt dagegen, die Menschheit zu schützen, indem nach dem besseren Wohlergehen der weniger privilegierten Menschen gestrebt wird – etwa in Form von Stiftungen, die direkt mit relevanten Geschäftspraktiken zu tun haben.

Über Notlagen aufklären

Und was können jede und jeder Einzelne tun? Fest steht: Je mehr Menschen auf Krisengebiete aufmerksam werden, dieses Wissen teilen und spenden, desto weniger werden betroffene Länder vergessen. Soziale Verantwortung kann jedoch auch ehrenamtliches Engagement bedeuten. Wer sich freiwillig in Vereinen, Organisationen oder Initiativen engagiert, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und trägt zur Lösung sozialer Probleme bei. Außerdem wird das Selbstwertgefühl gefördert, genauso wie die persönliche Entwicklung. Und nicht nur

das: Ehrenamtliches Engagement begünstigt soziale Kompetenzen und Lebensfreude – ganz abgesehen vom Kontakt mit Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen, der zu neuen Sichtweisen und einer erweiterten Perspektive auf das eigene Leben führt.

16,4 Millionen

Ehrenamtliche gab es im Jahr 2024 in Deutschland.

Quelle: Statista 2025

Plan-Patin Birgit Schrowange

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Mehr als leere Worte

TRAUERBEGLEITUNG | VON TOBIAS LEMSER

Trauer ist universell und kann mitunter über eine längere Zeit anhalten. Zu verstehen, was passiert ist und wie das Leben nun ohne die geliebte Person weitergehen soll, gehört zu den größten Herausforderungen. Eine qualifizierte Person, die bei der Trauerbewältigung hilft, kann eine wichtige Stütze sein.

Verstirbt ein geliebter Mensch, ist nichts mehr, wie es vorher war – egal, ob nach einer langwierigen schweren Krankheit, durch die man sich schrittweise auf den Tod vorbereiten konnte, oder ausgelöst durch einen Unfall, der keine Gelegenheit mehr gab, sich voneinander zu verabschieden. Jeder Mensch durchlebt diese Zeit intensiver Gefühle und Veränderungen anders und hat seine eigene Art, mit diesem belastenden Lebensereignis umzugehen. Diese Erfahrung wird als normale Trauer bezeichnet und ist eine natürliche und zugleich gesunde Reaktion auf einen bedeutsamen Verlust. Sie umfasst eine breite Palette von Emotionen und Verhaltensweisen, die dabei helfen, den Verlust zu verarbeiten und sich allmählich an ein Leben ohne die verstorbene Person anzupassen.

Trauer verläuft wellenförmig

Trotz dieses höchst individuellen Prozesses, der von Person zu Person variieren kann, gibt es einige charakteristische Merkmale, die viele Trauernde eint. Hierzu zählen tiefe Traurigkeit, Sehnsucht nach der verstorbenen Person, Schlafstörungen, Appetitveränderungen und vorübergehender Rückzug von sozialen Aktivitäten. Aber auch Veränderungen in täglichen Routinen können typisch sein. Andere vergraben sich in Ablenkung – Reaktionen, die völlig normal und Teil des Heilungsprozesses sind. Wichtig zu verstehen: Trauer verläuft wellenförmig und nicht in festgelegten Stadien. Gute Tage werden von schlechten abgelöst, gekennzeichnet von intensiven emotionalen Reaktionen wie Trennungsschmerz und Traurigkeit oder Phasen von Ungläubigkeit oder Verleugnung des Verlusts.

Hausärztlicher Kontakt

Mortalität verbunden sein. Zudem können psychische Erkrankungen wie Depressionen oder posttraumatische Belastungsstörungen bei hinterbliebenen Personen auftreten. Um dem entgegenzuwirken, sollten Betroffene, wenn sie nach Wochen und Monaten das Gefühl haben, nicht wieder in den Alltag zu finden, oder nicht zur Arbeit gehen können, darüber nachdenken, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Erstkontakte könnten die Hausärztin oder der Hausarzt sein. In beinahe jedem Ort gibt es zunächst niedrigschwellige Angebote wie Trauercafés oder Trauergruppen.

Professionelle Hilfe

Doch auch Angehörige und Freunde können bei der Trauerbegleitung helfen. Zuzuhören und einfach nur da zu sein und Unterstützung anzubieten, kann Trauernden immens helfen. Wichtig ist, den Tod nicht zu tabuisieren, sondern darüber zu sprechen. Fachleute raten, Trauernde besonders in dem Bereich zu begleiten, der einem selber liegt – sei es hauswirtschaftliche Unterstützung oder einfach nur Spaziergänge.

Wichtig ist, den Tod nicht zu tabuisieren, sondern darüber zu sprechen.

Da Sprache ein wichtiger Bestandteil ist, braucht es dahingehend in bestimmten Fällen qualifizierte Unterstützung. Bestattungsinstitute bieten diese Dienstleistung an. Außerdem gibt es eine Vielzahl an Anlaufstellen für Trauerhilfe. Beim Bundesverband Trauerbegleitung gibt es diesbezüglich online die Möglichkeit, eine Trauerbegleitung aus der Umgebung ausfindig zu machen.

Die meisten betroffenen Menschen bewältigen die Trauerreaktion in der Regel ohne professionelle Hilfe. Was oft vernachlässigt wird: Der Tod einer lieben Person kann ebenso mit einer erhöhten Morbidität und

Fest steht: Jeder trauernde Mensch braucht Zeit, um das Geschehene zu begreifen. Trauer bleibt individuell – ihr Umgang ist gesellschaftlich. Eine feinfühlige Trauersprache kann heilen und verbinden. Sie erinnert uns daran, dass wir in der Trauer nicht allein sind.

Trauer teilen heißt Last verringern.

HINAUS FÜR ÜBER DAS LEBEN

DIE PRESSEFREIHEIT

Verteidigen Sie das Recht auf Pressefreiheit mit einer Begünstigung von Reporter ohne Grenzen in Ihrem Testament.

KONTAKTIEREN SIE UNS: reporter-ohne-grenzen.de/vererben

Wir sind dabei

Gemeinsam Grenzen sprengen

Haben Sie keine Sorge: Es darf weiterhin Themen geben, die bei Ihnen Unbehagen oder Scham auslösen. Nicht nur, was Ihre Gefühlswelt angeht, sondern auch die unsichtbare Grenze, die es für einen offenen Umgang mit vermeintlichen Tabus zu sprengen gilt. Das ist menschlich, und damit sind Sie nicht allein. Aber vielleicht haben wir

es mit dieser Lektüre ja geschafft, Ihnen zu zeigen, wie befreiend es sein kann, über Krankheit oder den Tod zu sprechen, sich mit anderen Menschen auszutauschen, sich Rat einzuholen und Hilfe anzunehmen. Je mehr Menschen mit gesellschaftlichen Tabus, die keine sein sollten, brechen, desto weniger wird es auf dieser Welt geben!

IMPRESSUM

Projektmanagement Karoline Lorenz-Franke, karoline.lorenz-franke@ reflex-media.net Redaktion Nadine Effert, Tobias Lemser Layout Silke Schneider, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / Evgeniya Pavlova Druck Quad / Graphics Germany GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Nadine Effert, redaktion@reflexmedia.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@ reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 18. Juli 2025 im Focus. Der Reflex Verlag und die Focus Magazin Verlag GmbH sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Björn Schulz Stiftung 2

Sonnenhof – Hospiz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene www.bjoern-schulz-stiftung.de

Save the Children

Deutschland e. V. 4 www.savethechildren.de/testamente

FriedWald GmbH 5 & 9 www.friedwald.de

Aktion Deutschland Hilft e. V. 6 www.aktion-deutschland-hilft.de

Deutsche AIDS-Stiftung 7 www.aids-stiftung.de

WWF Deutschland 11 www.wwf.de

Heinz Sielmann Stiftung 12 www.sielmann-stiftung.de/testament

Plan International Deutschland e. V. 13 www.plan.de

Reporter ohne Grenzen e. V. 15 www.reporter-ohne-grenzen.de

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