Ausgabe 135 (Juli + August 2021)

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keiten seiner Umgebung offenbar eine Lücke.

Blick-Luken auch als Straßengalerie und offene Fläche zur freien Gestaltung. „Eignet sie Euch an!“, postuliert Matthias Heinrichs, Vorsitzender des Schuldruckzentrums.

An die 20 soziokulturellen Veranstaltungen, die für Juli und August geplant sind, schließen sich so unmittelbar verschiedensten Perspektiven an. Was bleibt vom Kultur-Katalysator, der Erkundung und Erfassung von Eigenheiten, Merkmalen und Mentalitäten im PaMo? Anne Wenninger hofft, Kinder und Jugendliche aus dem Viertel auch künftig eng in die handwerklich-pädagogische Arbeit ihres Vereins einbinden zu können. Als Schuldruckzentrum wolle man im Anschluss auch die Front der Tankstelle als Atelier und Ausstellungsfläche nutzen – wenn möglich sogar einen fest etablierten Ort für Soziales und Kultur schaffen. Im Viertel, vom Viertel, für das Viertel – und im Einklang mit den Fördermaßnahmen „Sozialer Zusammenhalt“ zur Stadtteilentwicklung der Stadt Darmstadt.

Partizipation als Prämisse Trotz gegenwärtiger Einschränkungen sollen so viele Menschen wie möglich – vornehmlich aus dem Quartier – eingebunden werden, um „diesen Ort zu prägen“, so Anne Wenninger vom Schuldruckzentrum. Gemeinsam mit Frederick Rühl und Tobias Schrenk vom Bedroomdisco-Kollektiv verantwortet sie die Veranstaltungen. Die freie Künstlerin lässt wissen: „Das Programm ist bunt gemischt, für alle Altersklassen, kostenfrei und niedrigschwellig.“ Im Eröffnungsmonat vereinte die Pop-up-Spielstätte Theater, eine Lesung von Antje Herden, Konzerte, ein offenes Format für Kinder und Familien sowie einen HipHop-Workshop unter Leitung von zwei im Viertel aufgewachsenen Rap-Fans. Haroon und Ahmed studieren, unterstützen uns schon länger in der Hausaufgabenhilfe und hatten direkt Lust, für ihre Leute im Viertel was zu starten“, freut sich Jana Freund von der Darmstädter Caritas über das musikalische Engagement der beiden. Als Quartiersmanagerin des Pallaswiesen- und Mornewegviertels kennt sie den Stadtteil und die 5.000 Menschen, die hier leben, gut. Die Sozialstruktur ist von ökonomisch benachteiligten Milieus geprägt. Eine Begleiterscheinung vom Leben an den Rändern von Stadt und Gesellschaft, in einem Wohngebiet, dem Vereinsstrukturen und Begegnungsorte fehlen: „Mit Kunst und Kultur gibt es hier selten Berührung.“ Mit dem Geschehen am AfkV seien sie und ihre Kollegin Ilona Zettel von der Diakonie daher auf offene Ohren gestoßen: „Besonders die Kinder zwischen zehn und 13 Jahren sind super motiviert und wollen mitmachen.“ Das temporär konzipierte Amt füllt mit seinem facettenreichen und offen gedachten Programm sowie Schnittstellen zu LebenswirklichP | 30

„Wir wollen, dass nach August etwas bleibt“, betont auch Jurek Werth und skizziert gleichzeitig einen weiterführenden Gedanken. Wenn an der Tanke ein lebhafter Anker gesetzt worden ist, könne er sich vorstellen, dass das Amt weiterzieht – um mittels künstlerischer Vermessung auch in weiteren Ecken Darmstadts als Impulsgeber für urbanes Zusammenleben zu wirken. ❉

Volles Programm an der Tanke —­ Lesungen, Konzerte, Workshops, Ausstellungen – eine Übersicht samt tagesaktueller Infos zu den vielen Veranstaltungen im Juli und August findet Ihr online auf der Webseite des AfkV. Rein- und vorbeischauen lohnt sich! AfkV – an der Tanke Niederfeldweg 8 | im Juli und August Eintritt frei (Spenden erwünscht) afkv.info


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