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Darmstädter Kunst-Highlights 44

Neben der laufenden Bewerbung zum Weltkulturerbe und den aufwendigen Renovierungsarbeiten präsentiert das Museum Künstlerkolonie den zweiten Teil der Ausstellung „Raumkunst“. Die Ausstellung, die als Sammlungspräsentation konzipiert wurde, veranschaulicht mit Artefakten von 1904 bis 1914 die Idee der Künstlerkolonie-Mitglieder einer gesamtkünstlerischen Reformbewegung. Eine Besonderheit liegt darin, dass mithilfe von 3D-Visualisierungen die Exponate in ihrem ursprünglichen Raumkontext von 1914 erfahrbar werden. —

bis 28.11.2021 (Di bis So: 11 bis 18 Uhr)

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Museum Künstlerkolonie, Olbrichweg 13a mathildenhoehe.eu

Ganz nach dem Motto Joseph Beuys', dass jeder Mensch ein Künstler ist, hat Kreativität nicht vordergründig etwas mit akademischer Bildung zu tun. Das sieht auch die inklusive Kunstinitiative „BehindART“ so, die jährlich die Werke von Künstler:innen mit und ohne Handicap ausstellt. Ein Potpourri an Kunstwerken im großen und kleinen Format, Skulpturales wie Gegenständliches, Figürliches und Abstraktes: Alles ist dabei und kann vor Ort erworben werden. —

12.07. bis 08.10.2021 (Mo bis Fr: 09 bis 16 Uhr)

Bildungszentrum des Hessischen Handels, 1. Stock des Goebelhauses, Goebelstraße 21 hessendesign.de

7 Typografie, Formen und Farben

Zu Ehren des Grafikdesigners Christof Gassner richtet das INTeF eine Einzelausstellung mit dem Titel „Zeitläufte“ ein. Aus dem Designbereich nicht wegzudenken, entwickelte Gassner visuelle Programme, Editoriale und Corporate Designs, Buch-, Plakat und Briefmarkengestaltung für bekannte Firmen wie Braun und Canton oder die Zeitschrift Öko-Test. Neben dem Rückblick auf sein Werk liegt der Fokus der Ausstellung auf Briefmarken und Plakaten. Im Großem wie im Kleinen wird unser Auge auf die Wirkung von Typografie, Formen und Farben sensibilisiert. —

bis 29.08.2021 (Di bis Sa: 11 bis 17 Uhr, So: 11 bis 14 Uhr)

Institut für Neue Technische Form e. V. (INTeF), Friedensplatz 11 intef.info

8

Collagierte Porträts

Die neue Ausstellung im Apéro zeigt die Mixed-Media-Arbeiten von Vincent Mark der vergangenen anderthalb Jahre. In seinen Bildern der Serie „art destruct“ zerschneidet der junge Darmstädter Künstler Leinwände, die er anschließend auf einen farbig-gestalteten Bildträger platziert und teils sogar mehrfach übereinanderlegt. Dadurch entstehen dreidimensionale Erhöhungen, die das Bild wie ein Relief wirken lassen. Die geometrisch angeordneten Formen ordnen sich zu Porträts und evozieren die dekonstruktiven Formen des Kubismus. —

05.07 bis 29.08.2021 (Di-Fr: 11.30 bis 22 Uhr, Sa: 10 bis 19 Uhr)

Schaufenstergalerie Apéro Café & Tagesbar, Schulstraße 6 vincentmarkart.com/artdestruct

Fresh wie Sommerregen

Unsere Theater-Tipps im Juli und August

AUSWAHL + TEXTE: LEA SPILL + THOMAS LENZ | FOTO: FELIX AHLERT, JUST FOR FUN STRASSENTHEATERFESTIVAL DARMSTADT

1 Open-Air-Stage Georg-Büchner-Platz

ItalianCultureJob: Vielleicht wird die Welt nach Corona für kurze Zeit wie der kitschig-schöne Beginn eines Woody-Allen-Films: pittoreske Kulissen, heiter-melancholische Musik, warme und stimmungsvolle Bilder wie in „To Rome With Love“. Wer es italienisch mag und sich konzertant gern von einer Arie entführen lässt, sollte „Alles Oper(ette)“ des Staatstheaters besuchen. Denn da sind sie alle zu hören: Verdi, Puccini, Mozart und Leoncavallo. Und das alles als Sommer-Open-Air auf dem Georg-Büchner-Platz, das die großen Opern-Klassiker unters kulturhungrige Volk bringt. Die Zusammenstellung ist wie eine Supergroup, ein Best-of-Mixtape oder die Avengers: Die Besten rausgepickt und zu einer unschlagbaren Einheit verschmolzen.

Juckt’s wen, wer spielt? Die Frage danach, wie elitäre Einrichtungen zu rechtfertigen sind und wie Vielfalt in ihnen gedeihen kann, ist groß und wichtig. Denn muss Hochkultur wirklich Hochkultur sein, wenn sie für alle da sein will? Nach „Kranichstein represent“ wagt das Staatstheater nun ein großes Langzeit-Experiment: Die vielfältige Stadtgesellschaft soll eine Bühne erhalten – ein kritischer Programmbeirat, ein Labor der Vielfalt namens „Stadtkantine“ und die „Future WG“ inklusive. Highlights sind der dritte Teil der Trilogie, die mit „Kranichstein represent“ begann und mit „Darmstadt represent“ sowie dem Musikprojekt „Sound of Eberstadt Süd“ endet. Mal sehen, ob das Experiment gelingt und wirklich alle Gruppen – auch die der langweiligen Mitte - der Stadtgesellschaft theatralisch zu Wort kommen. —

„Alles Oper(ette)“

am Fr, 02.07. + Sa, 03.07., jeweils um 20 Uhr

„Auftritt/Enter Darmstadt“

alle Termine und Orte auf der Webseite des Staatstheaters staatstheater-darmstadt.de