Maschinenring-Zeitung Tirol März 2022

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besser abgebaut und sind für die Pflanzen leichter verfügbar. Projekt Nachsaat Die Nachsaat ist ein oftmals eingesetztes kostengünstiges Verfahren zur Verbesserung eines vorhandenen Grünlandbestandes. Nach den flächendeckenden Schäden der vergangenen Jahre durch Engerlinge sowie Trockenheit sind viele Flächen auf eine Nachsaat angewiesen. Aus diesem Grund ist es unbedingt erforderlich, bei der Planung einer Grünlanderneuerung die Kalkversorgung und die Nährstoffsituation im Allgemeinen zu beachten. Nur bei entsprechender Vorbereitung und gezielten Begleitmaßnahmen kann eine Nachsaatmaßnahme dauerhaft erfolgreich sein. Kräftiges Grünland: Die Nährstoffversorgung eines gesunden und ertragreichen Bodenbestandes ist besonders wichtig

Kalkaktion mit dem Maschinenring

Kalkdüngung und Nachsaat

Die Tiroler Maschinenringe organisieren auch heuer wieder Kalkaktionen und verhandeln mit den Kalklieferanten, um gute Einkaufspreise und niedrige Transportkosten für die Mitglieder zu erzielen. Die Ausbringung der fein vermahlenen und angefeuchteten Düngekalke erfolgt über spezielle Schleuderstreuer. Diese sind im Soloverleih oder als Komplettdienstleistung über den Maschinenring verfügbar. Durch die Anfeuchtung sind die Manipulation und kurzzeitige Lagerung einfach möglich. Die eingesetzten Kalkprodukte sind ÖPUL- und biotauglich. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte den zuständigen Agrarbetreuer beim örtlichen Maschinenring. 

Gesunde Böden und optimale Erträge: Auch heuer wieder regionale Kalkaktionen

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it der Ausbringung von Kalkdüngern kann auf einfache und kostengünstige Weise eine Vielzahl von positiven Einflüssen erzielt werden. Wenngleich die Kalkdüngung auf Grünland im Gegensatz zum Ackerbau tendenziell eine eher untergeordnete Bedeutung hat, gibt es doch eine Reihe von positiven Eigenschaften, die sich auf die Verbesserung und Stärkung der Pflanzenbestände sowie auf die Verringerung des Risikos von Erosionen und Verschlämmung auswirken. Was bewirkt die Kalkaktion? Die Kohlensäurebildung im Boden durch den Abbau der organischen Substanz ist ein natürlicher Prozess, der verstärkt wird durch Nährstoffentzug, saure Düngung und sauren Regen. Mithilfe einer Bodenuntersuchung kann der pH-Wert des jeweiligen Standorts ermittelt werden.

Ein günstiger pH-Wert beginnt für Gräserarten bei einem 5,5. Hochwertige Gräser, Kräuter und vor allem Leguminosen wie der Klee gedeihen bei pH-Werten von 6,0 bis 6,5 deutlich besser. Der pH-Wert gibt die Wasserstoffionenkonzentration in einer Lösung an, wobei zu beachten ist, dass durch den Logarithmus der pH-Wert 6 zehnmal und der pH-Wert 5 hundertmal saurer ist als der pH-Wert 7 (neutral). Es empfiehlt sich daher, diesen Wert laufend zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zur Optimierung durchzuführen. Die regelmäßige Erhaltungskalkung bringt eine Reihe positiver Auswirkungen mit sich. Neben der Verbesserung der Nährstoffverfügbarkeit ist auch die Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit, speziell in Hinblick auf die Steigerung von Trockenperioden im Zuge des Klimawandels, ein großer Vorteil. Durch die Aktivierung der Mikroorganismen im Boden werden Nährstoffe

Gut zu wissen • Kalk erhöht die Nährstoff­ verfügbarkeit für die Pflanzen • Eine gute Kalkversorgung fördert das Abtrocknen der Flächen nach Regen, womit die Wiesen früher befahrbar sind • Eine regelmäßige Kalkung neutralisiert Säuren, die bei der stetigen Wurzelaktivität im Boden erzeugt werden • Zudem wird die Widerstands­ fähigkeit durch verbessertes Wurzelwachstum bei Trocken­ heit erhöht

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